(alternativ: Ode an die Wildkatze xD)
Das Kind der Nacht
Es schleicht die Nacht mit Kauzgeschrei
Im schwarzen, sternbestickten Kleid
Wohl schon vom fernen Wald herbei
Und treibt die Jäger von der Waid.
Die Stiefel tragen Schattensohlen,
Im Mantel rauscht der dunkle Wind
Und ihrem Säuseln folgt verstohlen
Der Tagediebin jüngstes Kind.
Im sanft gestreiften Nebelpelz
Sucht es mit gold’nem Sichelblick.
Dem kleinen Töchterchen gefällt’s,
Bleckt schon die Zähnchen fürs Genick.
Will es wohl eine Maus erbeuten?
In seinen Krallen schläft der Tod.
Doch, horch! Da klingt ein fremdes Läuten.
Das Kind duckt sich in seiner Not.
Was donnert doch der Uhrenschlag!
Laut brüllt der Wächter hoch vom Turm.
In seinem Fenster glimmt der Tag,
In seiner Stimme tobt ein Sturm.
„Mit Stahl und Stein“, raunt leis‘ die Nacht,
„Wird dort der Lebensklang gestillt.
Doch hier im Wald bist du bewacht.
Im Wald, mein Kätzchen, bleibst du wild.“