Genres: Historisch, Drama, Alltagsleben
Länge: ca. 84 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Setsuko Shibuichi
Studio: Magic Bus Inc.
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs lebt Toshiko in Tokyo mit ihrer Familie. Japan steht kurz vor der Kapitulation und die Menschen leiden unter den Mangel an Lebensmitteln und anderer Materialien. Am 10. März 1945 verliert sie ihre Mutter und ihre zwei jüngeren Schwestern bei einem Bombenangriff in Tokyo. Aus den Trümmern bergt sie ein gläsernes Kaninchen, dessen Form sich durch den Brand verändert hatte und ihr die Schrecken des Krieges verdeutlicht. Bei der Evakuierung in die Vororte wird ihr Vater von der US-Armee auf den Weg zum Bahnhof getötet. Nun, da sie alleine ist, sich einsam und verzweifelt fühlt, gibt es für das Mädchen keinen Grund mehr am Leben zu bleiben. Doch obwohl die Einsamkeit und die Trauer, muss sie am Leben bleiben, denn sonst wäre niemand da, der ihre Familie am Grab besucht.
Meinung: Ein Film, welcher wirklich viel Handlung in sich trägt. So viel, dass 84 Minuten nicht ausreichen, um das Potenzial zu erfüllen. Daher ist der Streifen leider von vielen Schnitten geprägt, welche die Handlung in rasantem Tempo voranschreiten lassen und demzufolge wenig in die Situationen einfühlen lassen. Emotionsreiche Momente werden daher nicht wirklich ausgekostet und letztendlich bleibt ein eher dokumentarischer Charakter, der die Kindheit Toshiko's zusammenfasst. Das ist leider ein ziemliches Manko, das, wenn es richtig umgesetzt wäre, auch die durchschnittlichen Animationen vergessen lässt. Jedoch kann sich der Film mit einem Soundtrack schmücken, der ganz und gar nicht billig klingt.
Eine Szene gab es dann aber doch, wo mir Bange wurde. Während Toshiko im Bahnhof auf ihren Vater wartet, spielt ein kleiner Junge "Tschu-Tschu-Zug", während im Hintergrund der Fokus auf das Fenster wechselt und ein amerikanisches Flugzeug direkt auf das Gebäude zu fliegt. Kurz darauf eröffnet es das Feuer.
Glass no Usagi ist ein nicht sonderlich mitnehmendes Drama, welches aber dennoch interessante, wie traurige Aspekte aus dem Kriegsalltag eines jungen Mädchens darstellt.