Genres: Dokumentation, Musik
Veröffentlichung: 2009
Länge: ca. 93 Minuten
Regie: Robert Cibis, Lilian Franck
Produktion: WILDart Film, Oval Filmemacher GbR
Pianomania ist ein Film über Liebe, Perfektion und ein kleines bisschen Wahnsinn. "Der Ton atmet nicht." - klagt der Pianist Pierre-Laurent Aimard verzweifelt. Das ist ein typischer Satz im beruflichen Alltag des Cheftechnikers und Meisterstimmers Stefan Knüpfer. Er ist Cheftechniker von "Steinway Austria". Seine Arbeit an Konzertflügeln für renommierte Pianisten wie Pierre-Laurent Aimard, Alfred Brendel und Lang Lang ist weit mehr als reines Handwerk, es erfordert höchste Präzision und eine Pedanterie, die ans Verrückte grenzt. Was Knüpfer aber besonders auszeichnet ist sein Enthusiasmus beim Stimmen der Instrumente. Denn jedes Klavier hat seine eigene Persönlichkeit, jedes Stück verlangt nach der ihm eigenen Klangfarbe und jede Interpretation hat ein besonderes Temperament.
Meinung: Der Teufel steckt im Detail. Doch wenn man genügend Herzblut hineinsteckt, dann schafft man es. Genau dies vermittelt der Film, welcher die Arbeit des Klavierstimmers vorstellt. Die Dokumentation ist praktisch selbsterklärend und wird lediglich von den Darstellern kommentiert. Der Zuschauer wird hautnah an den Arbeitsort Bühne und hinter die Kulissen herangeführt. Immer mit dabei sind die ständigen Diskussionen über die klanglichen Aspekte eines Flügels. Ein Thema, für welches man Leidenschaft benötigt, um mitreden zu können. Doch ich finde, dass es selbst für einfache Freunde von klassischer Musik sehr spannend sein kann.
Pianomania ist ein unglaublich inspirierender Film, sehr detailverliebt und extrem nah am Geschehen. Wer ein bisschen Kultur verträgt, sollte sich die preisgekrönte Dokumentation ansehen.