Genres: Science-Fiction, Action, Mecha
Erscheinungsjahre: 1986-1991
Länge: 4 Filme, 2 OVA-Reihen
Regie: Katsuhito Akiyama
Musik: Ichizo Seo
Studio: Artmic, AIC, Animate Film
Zwei Völker, die Alienwesen Paranoids und die nur aus Frauen bestehende Bevölkerung der Solnoids, führen schon seit Jahrzehnten einen erbitterten Kampf. Als die Flotte der Solnoids in eine gefährliche Weltraumschlacht verwickelt ist, wird das zerstörte Schiff Star Leaf von der Flotte getrennt. Nur sieben Frauen überleben den Kampf und so macht sich die verbleibende Crew auf den Weg zum Planeten Chaos, der die neue Heimat für die Solnoids werden soll. Doch es kommt anders als erwartet. Die Crew der Star Leaf und ihr Schiff geraten in ein Experiment der Paranoids und so liegt es an den sieben Frauen, den paradiesischen Planeten Chaos vor den Eindringlingen zu schützen und die Pläne der eigenen Regierung zu vereiteln.
Meinung: Das Universum ist wahrhaftig groß. Es ist so groß, dass sich Gall Force nicht nur auf den oben beschriebenen Konflikt bezieht. Doch dazu später mehr. Die ersten 3 Filme (Eternal Story, Destruction und Stardust War) beleuchten den Machtkampf zwischen den Solnoids und Paranoids. Ein Krieg mit einem ungeheuren Verschleiß und keiner Gnade. Und wenn man schon denkt, Atombomben wären schrecklich, dann wünsche ich viel Spaß mit den Superwaffen der Zukunft. Zum Glück brechen ein paar Mädchen aus der Schlacht aus, um einen neuen Planeten zu erkunden. Doch dabei werden neben Laser-Action, knuffigen Moe-Mädchen und unnötigen Dusch-Szenen dem Zuschauer auch weitaus bedeutsamere Aspekte vermittelt. Die Handlung geht mit ethischen Fragen einher und richtet die Kritik zurecht auf den Krieg und seine Sinnlosigkeit. Zwar ist es schön, dass hier eine moralische Botschaft vermittelt wird, doch neben dem hat mich eine viel grundlegendere Sache gestört. Ich finde das Charakter-Design von Kenichi Sonoda nicht sonderlich schlecht, es sind aber einfach zu viele Personen. In jedem Film wird die Crew durch andere, aber fast völlig gleich aussehende, Darstellerinnen ersetzt. Wenn man also hofft, wie es nun mit den Mädels weitergeht, kann sich wieder hinsetzen. Lediglich Lufy und Catty sind auch im zweiten und dritten Film vertreten. Doch da so ziemlich alle eine gleichberechtigte Rolle inne haben, gibt es keine Hauptprotagonistin, mit der man mitfiebern kann.
Das ist etwas anders bei Film Nummer 4 (Rhea Gall Force) und seiner Fortsetzung mit der OVA-Reihe Earth Chapter. Dort wird der Konflikt auf der Erde behandelt. Da das Thema "Menschen gegen Maschinen" mehr in Richtung Cyberpunk geht, gefielen mir diese Teile besser. Auch hier wird wieder die Gier der Menschen angeprangert. Die Erde wurde ausgebeutet und der Hass der Menschen findet sich in ihren eigenen Maschinen wieder. Der noch verbleibende und doch gespaltene Widerstand muss sich, unter der Führung der jungen Sandy Newman, sein Land zurück erobern. Die später folgende OVA-Reihe New Era springt in ein ähnliches Spektrum. Allerdings mit einem völlig wahnsinnigem Mann, welcher ebenfalls die Zerstörung des blauen Planeten durch den Menschen anprangert. Doch Gewalt erzeugt nur Gegengewalt und den Rest kann man sich denken.
Alle OVAs bringen eigentlich recht verständliche Botschaften mit sich. Sie führen den Protagonistinnen, wie dem Zuschauer, die Probleme der heutigen Welt vor Augen und ebenso das Risiko einer Wiederholung. Krieg und Zerstörung, Not und Verzweifelung. Der Moralapostel kommt geflogen und segnet diesen Anime. Das mag vielleicht sarkastisch klingen, aber ich finde diese Ausrichtung gut. Die Themen werden simpel vermittelt, ohne lange und tiefgründige Dialoge. Es gibt viel Kampf und teilweise schlecht gesetzte Schnitte, welche manche Szenen überspringen zu scheinen. Das gesamte Handlungsgefüge wirkt etwas zu hastig. Somit ist der Anime zwar sehr umfassend von den Inhalten her, aber dennoch nimmt es einen als Zuschauer nicht mit.
Ach, und die Neuverfilmung Gall Force - The Revolution knüpft vom Aufbau und Thematik an den intergalaktischen Krieg der ersten drei Filme an. Lediglich mit überarbeiteten Charakteren.