Autos: Front vs Heckantrieb

ACG Sommerfest 2024
Sei dabei beim ACG Sommerfest 2024! diesmal ganz wirklich - okay?!
Klick mich für mehr Informationen.
  • Hallo.


    Ich wollte mal fragen zum einen, ob ihr front oder heck Antriebler fahrt und falls ihr schon mal beides gefahren seid.


    Was genau sollte man als Fahrer für einen Unterschied merken?

    Soll man überhaupt einen merken? Gibt es für Otto normal Verbraucher einen Unterschied den man merken kann?


    Ich fahre nun seit ca. 5 Monaten einen heck Antriebler und habe es nur letztens das erste Mal gemerkt als ich mit Hinterreifen auf Kies und vorder Reifen auf Asphalt war, dass die Räder leicht durchgedreht sind.


    Aber im fahrverhalten oder beim beschleunigen habe ich noch nie einen Spürbaren Unterschied gemerkt. Vlt weiß ich auch nur noch worauf ich achten muss.


    Wie sind eure Erfahrungen?

  • Hatte immer das Gefühl bei Hecktrieb "drückt" die Karre mehr über den Asphalt als bei Front. Zumindest kam mir das bei dem 530d so vor. Vor allem wenn er hinten gut belanden war. Scheint im Winter auch bei Kurven und schneematsch leichter auszubrechen, wenn man meinen Arbeitskollegen glauben darf.


    Ansonsten bin ich Jahrelang nur Fronttriebler gefahren und fand das einfach "normal". Seit ca 1,5 Jahren habe ich jetzt nen Quadro/Allrad, der ruckelt gefühlt nicht so beim flotten anfahren und fühlt sich eher gemächlich an, nich so aggressiv. Aber das ist halt alles Gefühlssache :)

    f62ab4004d3ed0cb91868d59e3f6cc4a.png
    "The Imagination is a weapon. Those who don't use it die first .

  • Ja vlt müsste man mal ein Auto gleichwertiges Auto mit gleich viel PS einmal als Front und einmal als heck fahren um den Unterschied des Antriebes wirklich zu merken. Sonst schiebt man das leistungsplus oftmals einfach auf die mehr PS oder so. Die heckantriebler meistens haben.

  • Ich habe sowohl auch gefahren..


    Ich finde front am besten da mein Auto auch Frontantrieb hat.

    Z.b letzens im winter war meine alte Einfahrt matschig und ich hatte glück gehabt raus zu kommen xD

    mit nen Heckantrieb wäre ich net raus gekommen. xD


    Aber für mich macht es eigentlich kein unterschied, sprich beim Fahren. ^^

                                                dXlPBB7.png                                           

  • Ich bin Front, Heck und Allrad, mit ähnlichen Leistungsdaten und Gewicht, gefahren (aktuell Allrad) und ich finde man merkt am ehesten einen Unterschied in der Beschleunigung und der Kurvenfahrt.

    Ist etwas schwer zu erklären, aber wie Manul schon sagte, fühlt man beim Heckantriebler wie er das Auto schieben, während der Frontantriebler das Auto zieht. Allrad ist, für mich persönlich, vom Gefühl her am angenehmsten, auch wenn ich nicht genau beschreiben kann, wonach es sich anfühlt. Am ehesten könnte ich es mit nem Zug vergleichen, der wie auf Schienen einfach vorwärts geht ?


    Bei Kurvenfahrten ist das eben beschriebene Gefühl noch mal deutlich verstärkt, wie ich finde. Wobei der Heckantriebler sich dort, für mich, am nervösesten anfühlt. Man hat also früher (bei geringerer Geschwindigkeit und weniger Lenkwinkel) bereits das Gefühl, dass er jeden Moment ausbricht. Der Frontantriebler erlaubt einem da mehr, verzeiht einem aber weniger. Wenn der Wagen nämlich ausbricht, kriegst du es beim Heck noch relativ leicht, durch einen Drift, unter Kontrolle, während der Frontler meistens gnadenlos unkontrollierbar wird.

    Der Allrad ist auch hier wieder wie auf Schienen und bleibt in seiner Spur ohne Rücksicht auf Verluste ? Ich fahre jetzt seit 4 Jahren Allrad und ich muss gestehen, ich glaube ich hätte gar nicht die Eier um schnell genug und mit genügend starkem Lenkwinkel in eine Kurve zu fahren, die einen Allradler unruhig werden lassen könnte (von ausbrechen möchte ich hier gar nicht reden, denn wer das auf normaler öffentlicher Straße schafft, hat meinen Respekt und muss wohl lebensmüde sein ?)


    By the way, Allrad ist auch nicht gleich Allrad. Gibt eher hecklastigen Allrad, 50/50 oder eher frontlastigen Allrad, je nach Verteilung der Leistung. Bei einigen Autos ist die Verteilung auch variabel und verändert sich je nach Bedarf.


    Natürlich spielen auch das Wetter und der Untergrund eine große Rolle. Während auf trockenem Asphalt die Unterschiede noch gering sind, sind sie bei Regen und/oder Schotter/Kies/Wiese schon seeehr deutlich zu spüren.

    Von Schnee ganz zu schweigen, jedoch sieht man ihn in den meisten Regionen Deutschlands kaum ?

    Mit Reifen und Fahrwerk, kann man das ganze dann noch mal an seine Bedürfnisse anpassen.


    Edit* Di$turbed$oul Ja das stimmt, das ist einer der, wie ich finde, größten Nachteile eines Heckantrieblers. Beim Frontler kann man durch verschiedene Lenkwinkel die Radposition verändern und sich somit auch, bis zu einem gewissen Grad, aus Schlamm befreien, während beim Heckler die Räder immer gerade durchdrehen und sich noch tiefer eingraben.

    0bcbb6cad5aabbae418170355f9b6114.gif


    ~"I am not the one who is wrong. What's wrong is this world."~

    Kaneki Ken

    Einmal editiert, zuletzt von Sacrashin ()

  • Manul und Sacrashin haben es schon treffend beschrieben. Bei Frontantrieb wird das Auto gezogen, beim Heckantrieb geschoben. Die meisten Autos sind inzwischen frontgetrieben, weil dies folgende Vorteile hat:

    + die Kraft wird dort erzeugt wo sie gebraucht wird, nämlich vorne

    + weniger Gewicht und Kosten bei der Hestellung (Gelenkwelle sprich Kardanwelle ist nicht notwendig)

    + daraus resultiert auch ein geringerer Verbrauch

    + mehr Platz für Insassen und im Kofferraum gegenüber heckangetriebenen Autos

    + Vorteil im Winter weil durch "mehr" Gewicht auf der angetriebenen Achse ein besseres vorwärtskommen möglich ist und somit ein Frontantrieb gerade für Anfänger leichter im Winter zu fahren ist als ein Heckantrieb.


    - Bei größerer Motorleistung ist der Frontantrieb überfordert und braucht elektronische Hilfe um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern



    Aber es gibt auch Argumente für einen Heckantrieb:

    + Kommt hauptsächlich bei Premiumhersteller vor wegen Qualität, Leistung und Fahrspass

    + Motoren mit hocher PS Zahl möglich, weil bei Frontantrieb hier die Räder schnell zum durchdrehen neigen und beim Anfahren auch an der Lenkung "zerren" würden

    + ist besser für sehr schnelle und wenige Fahrzeuge geeignet, mehr Kontrolle

    + "Driften" ist mit Heckantrieb viel leichter aber erfordert eben auch das Können und Beherrschen des Fahrzeuges 8o (àla The Fast and the Furios: Tokyo Drift)


    - Ist für gerade für Fahranfänger nicht so leicht zu beherrschen wie ein Frontantrieb

    - Schwerer und somit auch mehr Verbrauch

    - Im Winter fehlt Gewicht auf der angetriebenen Achse und da bringt auch die größte Motorleistung nichts. Hier wird mehr vom Fahrer abverlangt


    Eins noch zum Allrad:

    Oft wird dem Allrad vermeindlich wahre "Wunder" zugesprochen. Doch auf normalen Straßenverhältnissen bemerkt man von dem Allrad nichts. Lediglich bei nassen oder schneebedeckten Straßen oder im Gelände spielt er seine Vorteile aus. Das besser wegkommen vom Fleck. Aber! Allrad schützt nicht vor dem Rutschen oder erspart die Winterreifen. Wenn die Räder keine Haftung mehr haben rutscht jedes Auto, egal ob Front-, Heck- oder Allradangetrieben.


    So und nun Klugscheißermodus off. :pfeif:

    Einmal editiert, zuletzt von Quasi-kun ()

  • Ich hab mal beim beschleunigen auf das "schieben" geachtet. Man merkt leicht. Dass das Auto vorne ein wenig lupft Also nicht wirklich. Aber man merkt den Druck von hinten wenn man drauf achtet. Nun muss ich abwarten bis ich das nächste Mal n Front antriebler fahre und mal schauen wie sich das anfühlt. Hab bislang echt noch nie drauf geachtet.

  • Noch mal kurz zum Allrad: Das mit dem "ist kein Wunder" kann ich nur bestätigen! Hatte trotz Allrad im Winter einen Unfall, da ich einfach auf eine größere Fläche mit Glatteis gekommen bin und da dann auch nichts mehr geholfen hat ? Mehr Verbrauch, durch mehr Gewicht stimmt auch auf jeden Fall, auch wenn es sich meistens im Bereich von "nur" 1l bewegt.

    Außerdem fühlt sich Allrad mit zu wenig Leistung wegen des Gewichts meist vergleichsweise träge an.

    0bcbb6cad5aabbae418170355f9b6114.gif


    ~"I am not the one who is wrong. What's wrong is this world."~

    Kaneki Ken

  • Also mein Daily ist ein Frontantrieb (Audi A4), und mein Projektauto/Drifter ist ein Heckantrieb (BMW 3er).


    Für den Alltag sind Frontantriebler eigentlich am besten geeignet. Sie sind billig, haben einen geringen Verbrauch, und sind für den unbedarften bzw. nicht-ambitionierten Fahrer am besten zu kontrollieren.

    Gerade bei schlechten Wetterverhältnissen (Regen/Schnee) ist der Frontantriebler für jemandem ohne "Grenzerfahrungen" besser geeignet als ein Heckantriebler, da es früher passiert, dass das Auto mit Heckantrieb übersteuert, als dass der Wagen mit Frontantrieb untersteuert.


    Womit wir beim Heckantrieb wären. Für sportliches Fahren oder Motorsport das non-plus-ultra, sofern man nicht auf Matsch oder Schnee unterwegs ist.

    Der Heckantrieb ist Front- und Allradantrieb in Geschwindigkeit und Kontrollierbarkeit im Grenzbereich weit überlegen. Dafür verbraucht er aber auch mehr, ist teurer in der Produktion, und der Heckantrieb kann einem unerfahrenen Fahrer schnell mal zum Verhängnis werden, wenn einen in einer Kurve auf einmal das Heck begrüßt und man dann nicht weiß, wie man es jetzt wieder einfängt.


    Der Allrad-Antrieb ist die teuerste der drei Antriebsarten, sowohl in der Produktion, als auch in der Wartung. Außerdem ist er schwerer und der Verbrauch liegt ebenfalls höher als bei Front- oder Heckantrieb.

    Allerdings hat der Allradantrieb eine bessere Beschleunigung und bietet eine deutlich bessere Kontrollierbarkeit des Fahrzeugs bei schlechten Bodenverhältnissen. Deshalb haben Geländewagen z.B. auch ausschließlich Allrad-Antrieb.

    Zum Thema Allrad (bzw. Audi-spezifisch "Quattro") gibt es auch eine nette Anekdote:

    Die Ingenieure von Audi, die damals den Quattro-Antrieb erfunden haben, stellten ihren Chefs den revolutionären Allrad-Antrieb im Winter an einem verschneiten Berg vor.

    Es galt die zugeschneite Straße hinauf zu fahren. Die Kontrahenten waren zwei identische Fahrzeuge, bis auf den Unterscheid, dass eines frontgetrieben war, und eines den neuen Quattro-Antrieb hat.

    Die beiden Autos kämpften sich den Berg hoch, und während es der allradgetriebene Wagen mit leichten Schwierigkeiten den Berg hinauf schaffte, rutschte der frontgetriebene Wagen den Berg mit durchdrehenden Reifen wieder herunter.

    "Das ist ja grandios, weltklasse!", rief der Chef begeistert! Daraufhin erwiderte einer der Ingenieure: "Danke. Sollen wir dann jetzt die Winterreifen aufziehen?"

    Ob diese Anekdote so stimmt ist natürlich fraglich, sie bringt aber ganz gut den Kerngedanken herüber, wie überlegen ein Allrad-Antrieb bei Schnee und Matsch eine Front- oder Heckantrieb ist.


    tl;dr: Meine Empfehlung wäre dementsprechend:

    Wenn man sparsam sein will: Frontantrieb. Wenn man gerne mal etwas schneller fährt und in den Grenzbereich gehen möchte: Heckantrieb.

    Wenn man auch bei Schnee oder abseits befestigter Wege Grip ohne Ende haben möchte: Allrad.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


    Yugi

  • Einen wichtigen Tipp habe ich auch noch, auch wenn sich das vielleicht altbacken oder übervorsichtig anhört: Macht wenn möglich ein Fahrsicherheitstraining!


    Klingt im ersten Moment vielleicht blöd, aber ich dachte auch, dass ich nach einigen Jahren schon alles erlebt habe. Aber ich durfte durch meinen ehemaligen Arbeitgeber einmal an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen und das war wirklich der Hammer!

    Egal wie oft man vielleicht schon auf leeren Parkplätzen schon mal "gedriftet" ist, da lernt man wirklich sehr viel und kann Dinge üben die man sonst so auf der Straße nie probieren kann und man lernt vor allem in Gefahrensituationen richtig zu reagieren, welche man sonst nie üben kann, weil man sonst im Graben oder im Gegenverkehr landet.

    Ich hatte mich bis dahin eigentlich als guten Fahrer gehalten, doch das hat mir vieles neues gelernt und gezeigt, dass man immer noch etwas neues dazu lernen kann, egal wie lange oder wieviel man schon selbst gefahren ist. Und dabei ist es egal welcher Antriebsart man unterwegs ist, man kann dort wirklich richtig lernen mit seinem Fahrzeug umzugehen und Spaß macht das ganze auch noch. 8o