Ich hab aktuell ein etwas merkwürdiges Problem mit einem ehemaligen Chef. Wir kennen uns zwar schon relativ lange per online und per Telefon, er ist aber eher so der oberflächliche Typ, ändert seine Meinungen wie andere Leute Socken und taucht auch gerne immer mal wieder irgendwo ab, um dann später irgendwelche Rationalisierungen zu haben, wieso. Nun ist er aktuell in der Scheidung mit seiner Frau, bei der er nach 16 Jahren dahintergekommen ist, dass sie Borderline hat, fühlt sich entsprechend schlecht und ruft hier und da an, um sich auszuweinen und um Rat zu fragen.
Jetzt hat er sich halt total unerwartet plötzlich bei mir eingeladen, meinte er würde kein Nein akzeptieren, fragte gleichzeitig was man denn hier so machen könnte und meldet sich gleichzeiti nicht mehr bei einer langjährigen "Freundin" von ihm, mit der ich ebenfalls Kontakt hab, wobei die wiederum nicht weiss wieso eigentlich, insbesondere nachdem sie ihn in letzter Zeit massiv unterstützt hat mit Wohnungssuche und anderen Dingen.
Kurioserweise meint der Kollege halt, ich sei ein Freund von ihm, wobei ich ihn halt eher als langjährigen (merkwürdigen, gestörten lol) Bekannten wahrnehme, was mich dazu geführt hat etwas ratlos darauf zu schauen, wie man[cher] als "Erwachsener" eigentlich das Wort Freundschaft definiert
Ich hab ursprünglich Freundschaft sicherlich eher idealisiert gesehen, eher so aus dem Kindheit/Jugend-Kontext heraus so á la man redet über alles, ist immer für einander da, hängt ständig ab usw usf., bin aber etwas überrascht, dass ich null Plan hab, wie sich das eigentlich verhält, wenn man älter wird. Die Lebenssituation ändert sich, die Psyche verhärter sich vielleicht auch mit der zeit, viele Dinge, die man ursprünglich aus Freundschaft gezogen hat, bekommt man von einer Partnerschaft...
Daher hab ich gedacht, das ist vielleicht mal ein interessantes Thema Euch mal nach Eurer Perspektive zu fragen, da ich vermute, dass sich hier bei Euch die Wahnrnehmung davon vielleicht im Laufe der Jahre auch schon geändert hat, in welcher Weise, und wie ihr damit umgeht.
Danköö