Ich bin ein großer Fan der Serie, besonders von Korra
Der Anfang der Serie fiel mir etwas schwer - ich kam mit dem neueren Setting nicht so zurecht und IMO ging die Entwicklung auch etwas arg schnell in den 70 Jahren; zumindest finde ich das. Korra mochte ich direkt, auch wenn sie noch extrem stürmisch und sogar fast schon aggressiv war, aber im Prinzip meinte sie es ja immer nur gut (das ist btw. mal ein interessantes Thema für eine Story im Avatar-Universum, denn nicht jeder Avatar ist automatisch ein unfehlbarer Weltverbesserer; Staffel 2 geht darauf ja mit Unalaq ein, wenn auch anders); außerdem hat mir gefallen, dass sie bereits etwas älter ist, als Aang es damals war.
Mit Mako und Bolin wurden zwei neue Charaktere eingeführt die für mich unterschiedlicher nicht sein konnten: Mako war für mich der unsympathische Schönling auf den die Weiber fliegen und Bolin der humorvolle nette Typ für den sich offenbar niemand interessiert. Letzteren mochte ich deutlich lieber, ich wurde mit Mako erst in Staffel 3 mal etwas mehr warm.
Die meisten anderen Charaktere mochte ich oder wurde im Laufe der Serie gut warm mit ihnen: Tenzin, Lin, Asami, Varrick, Suyin, Prinz Wu etc.
Gefallen hat mir, dass jede Staffel einen eigenen Feind bekommen hat, auch wenn mir so der rote Faden etwas gefehlt hat, den es bei Avatar in der ganzen Serie gab.
Amon und seine Equalisten fand ich ein interessantes Konzept und baute direkt darauf auf, dass Aang Ozai seine Bändigungsfähigkeiten genommen hatte. Zumal es in die typische Gleichbrechtigungskerbe schlägt, die nach wie vor überall auf der Welt ein Problem ist. Der Kampf gegen ihn und seine Schergen kam aber leider etwas zu kurz, finde ich, da man viel zu sehr damit beschäftigt war das Profibändigen als Sportart in die Serie mit einzubinden, was es für mich nicht wirklich gebraucht hätte. Das Konzept des Sports war eigentlich ganz nett, wurde mir aber zu sehr aufgebläht neben der eigentlichen Thematik.
Asami wurde - IMO - so dubios in die Serie eingeschleust, dass ich ihr ziemlich lange nicht über den Weg getraut habe; ich fand das Treffen zwischen ihr und Mako einfach ZU seltsam. Der Zusammenschluss zwischen Sato und den Feuerfrettchen empfand ich ebenso als dubios; und wie gesagt alles etwas zu sehr aufgebläht neben Amon, der so fast etwas zu kurz kam, wie ich finde.
Korra war, wie eingangs schon erwähnt, anfangs noch etwas stürmisch und eher auf Gewalt ausgelegt und machte oft Dinge, wo ich dachte, dass das doch ziemlich dumm ist, aber letztendlich konnte sie das Ruder rumreißen.
Die Thematik der Geisterwelt mochte ich und ich fand auch Unalaq - trotz dass er irgendwie die typischen Bösewichtszüge an den Tag legte, wie zuvor schon Tarrlok - sympathisch, bis er dann doch sein wahres Gesicht zeigt. Seine Kinder waren irgendwas zwischen cool und creepy und es wunderte mich, dass sie fast bis zum Schluss zu den Entscheidungen ihres Vaters standen; zum Glück besannen sie sich dann doch eines besseren, als sie merkten, dass er keine Skrupel hätte sie zu opfern.
Hier kam auch endlich mal was vor, was ich interessant fand: ein böser Avatar. Die Geschichte um Vaatu, Rava und Wan fand ich spitze und es wurde endlich mal eine Erklärung geliefert wie der Avatar zustande kam. Auch das Ende der Staffel mochte ich - den Kampf gegen Unalaq/Vaatu fand ich stark und auch dass die Geistertore offen blieben fand ich eine tolle Sache.
Obwohl ich Amon Unalaq vorziehe, so fand ich die Staffel an sich spannender; trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Staffel nur wenig wirkliches Füllmaterial hatte (oder ich hab schon wieder alles vergessen - lol).
In Staffel drei zeigte sich, dass die Serie mit jeder weiteren Staffel an Qualität und Spannung zunahm. Durch die "Wiederauferstehung" der Luftbändiger kam neuer Schwung rein, Tenzin und seine Familie blieben so IMO nicht auf der Strecke, da sie gebraucht wurden und mit Zaheer kam ein Gegner hinzu den ich sowohl interessant, als auch irgendwie sympathisch fand, auch wenn ich seine Ansichten natürlich nicht teile. Bei ihm hatte ich aber bis zum Schluss die Hoffnung, dass er sich doch wieder zum Guten besinnt; tja vergebene Hoffnung.
Dank den neuen Luftbändigern kamen ja einige neue Charaktere in's Spiel die sich durchaus gemausert haben, ich denke da vor allem an Kai und Opal sowie deren Familie. Die Rückblicke zu Lin und Suyin haben mir ebenfalls gefallen, zumal man auch Toph zu Gesicht bekam :D
Die letzte Staffel wirkte erst etwas aufgesetzt dramatisch mit Korras Mutlosigkeit, ihren Verletzungen und ihrem heimlichen Aufbruch nach Republica, aber als sie beginnt sich ihrer Angst (oder was auch immer) zu stellen und dann sogar Zaheer aufsucht beginnt es wieder aufwärts zu gehen. Kuvira, die sich als neue Pseudo-Dikatorin aufspielt und das Erdkönigreich als neues Imperium vereinen will, zeigt schon krass welche Allüren sie hat. Immerhin wurde sie sich am Schluss ihrer Fehler bewusst und hat sich dafür entschuldigt, wenn auch bis dahin schon halb Republica zerstört wurde. Hier wurde gezeigt, dass die Serie einen starken neuen Einschlag bekommen hat: brutaler, gnadenloser, erwachsener. Es geht richtig zur Sache mit Waffen, Kämpfen und Zerstörung. Trotz allem zeigt sich Korra ruhiger als am Anfang der Serie und löst alles souverän und friedlich, ohne jemanden zu töten (auch wenn bei den Kämpfen allgemein sicher einige drauf gegangen sind ). Für mich ganz klar die stärkste Staffel der Serie, auch wenn Kuvira mir ziemlich auf die Nerven ging.
Das Ende mochte ich btw. auch und man merkte IMO deutlich, dass zwischen Korra und Asami mehr als nur normale Freundschaft ist - in der Hinsicht bin ich wirklich auf die Comics gespannt :)
Alles in allem eine sehr gelungene Serie - anfänglich war ich, wie oben schon geschrieben, vom Setting nicht so begeistert, aber die Serie konnte mich mit Story und Charakteren trotzdem überzeugen. Ich mag auch Korra etwas lieber als Aang :)
Empfehlen kann man die Serie jedenfalls sehr gut, auch wenn man den Vorgänger nicht unbedingt gesehen hat.