"Wie habt ihr erkannt, dass euer aktueller Weg der richtige ist?"

  • Für mich war die Wegfindung eine Balance zwischen dem eigenen Können und Dingen, die ich für mich voraussetze oder strikt ablehne. Dabei war ersteres mit Abstand am schwierigsten festzumachen, da ich zwar selten in etwas richtig kacke bin, aber ebenso wenig in einzelnen Bereichen wirklich glänze. Der Lehrberuf kam dabei nach der ersten abgeschlossenen Ausbildung zum Fachinformatiker in dem Sinne ganz gut, da hier eine Vielzahl an Kompetenzen gefordert wird, Perfektion in all diesen aber nahezu unmöglich ist. Als Folge sehe ich hier meine Flexibilität als Stärke an und knabber nur selten daran, dass ich in keinem Einzelbereich außerordentlich talentiert bin.


    Das Abstecken von persönlichen Wünschen und Grenzen ist mir dabei viel leichter gefallen. Ich wollte nicht bei Scheißwetter draußen arbeiten, keinen monotonen Bürojob und keine feste Arbeitskleidung. Ich wollte ein anständiges Gehalt, berufliche Sicherheit, flache Hierarchien, abwechslungsreiche Aufgaben und ein Mindestmaß an sozialem Umgang. Mit diesen Eckpunkten ließ sich die Auswahl extrem einschränken (und dank meines guten Abis auch noch umsetzen) und so bin ich schließlich gelandet, wo ich jetzt bin. Einziges Manko war die lange Studien- und Ausbildungszeit, die ich jetzt auch wirklich nur in dieser Nische einsetzen kann. Folglich bin ich jetzt auch nur noch für die Schule zu gebrauchen, sofern ich meine angestaubte Ausbildung nicht ausgraben will.

  • Nimm es mir nicht übel, aber ich empfinde deine Ausführung als ziemlich seltsam und ich bin mir auch nicht sicher, an welcher Stelle wir einfach verschiedener Meinung sind und an welcher Stelle du nicht verstanden hast, was ich ausdrücken wollte. Nun denn, ich gehe jetzt noch einmal darauf ein und dann ist das Thema für mich durch, da sich bereits jetzt abzeichnet, dass die Diskussion sonst endlos im Kreis verlaufen wird.


    Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass du meine Überlegungen durch einen sehr engen Rahmen betrachtest. Natürlich gibt es die Person in einem funktionalen Sinn, so wie es auch einen Tisch gibt, den wir anfassen können. Aber deine Behauptung, dass diese Person ein fertiges Produkt sei, das irgendwann einfach "rauskommt", ist mir zu stark vereinfacht. Menschen sind keine statischen Objekte (ja, große Überraschung), sondern unterliegen dynamischen Prozessen. Im Gegensatz zu Menschen, können Objekte nicht verlernen, reflektieren und sich selbst durch Erfahrungen formen.


    Zu deinem Verweis auf den freien Willen: Ich unterschätze ihn keineswegs. Aber die Idee eines eigenen "Kompasses", wie du schreibst, der frei und unveränderlich ist, ignoriert nunmal, wie stark unser sagen wir mal, inneres Navigationssystem von Kultur, Erziehung, sozialem Umfeld, und sogar biologischen Faktoren geprägt wird.


    Selbst wenn du oder sonst wer den Tisch als Tisch erkennst, dann wurde diese Erkenntnis ja auch nicht aus einem luftleeren Raum getroffen, sondern unser Urteil, dass es ein Tisch ist, basiert doch auch auf erlernten Konzepten und Bedeutungen, die sich Menschen im Laufe des Lebens aneignen.


    Daher hinkt dein Vergleich zum Beruf. Ein Beruf ist kein Tisch, den wir einfach anfassen und entscheiden können, was er ist. Der Begriff "Berufung" ist ein soziales Konstrukt, das nicht nur durch den freien Willen geschaffen wird, sondern irgendwo zwischen den eigenen Interessen/Neigungen und der (gesellschaftlichen) Realität liegt.

  • Ja es hat keinen Sinn weiter darüber zu reden.


    Ich weis genau wie es ist, aber anscheinend mag ich es nicht auf die Welt tragen, wenn mir keine besseren Worte einfallen.


    Ich sehe die Person als eine ganze mit einem Platz auf der Welt, ich meins bloß gut, wie wäre es dann wenn jeder andauernd flatterhaft ist? was hat dann charakter oder persönlichkeit noch für eine Bedeutung?


    Will nicht all zu sehr vom Thema abgewichen sein.


    Bin ziemlich faul in meinem Ausdruck gewesen, das ist alles.

  • Ich sehe die Person als eine ganze mit einem Platz auf der Welt, ich meins bloß gut, wie wäre es dann wenn jeder andauernd flatterhaft ist? was hat dann charakter oder persönlichkeit noch für eine Bedeutung?

    Aber genau das macht Menschen doch aus,

    Sich selbst immer wieder ändern zu können, deine Bedürfnisse ändern sich, deine Ansichten, deine ganze Gewohnheiten, du wirst nie den vollkommenen Status inne haben den einige Religionen vilt versprechen.


    Die Bedeutung deines Charakters definierst du selbst, was andere wahrnehmen ist Ausdruck deiner Persönlichkeit.

  • Letzten Endes will jeder eine beständige Welt, jedoch jeder ist im Zeit-Konsum und ist schnell, was hier unterschrieben wird.


    Wüsse nicht was Glück dann für eine Rolle spielt, wenn dem so seie das man flatterhaft / unbeständig bleiben kann.


    Das ist eine ziemlich materialistische Einstellung, Glück ist ja kein Objekt was man mal temporär besitzt bis es verschleißt und entsorgt wird wie materielle Güter.


    Das auf Dauer im außen zu suchen, wenn mans nicht verinnerlicht hat stresst eher.


    Letzendlich kann man ja ruhig ehrlich sein das man das Glück sucht, wie jeder auch.


    Ich habe halt für mich genau im wissen das ich nicht wirklich noch Glück im außen suchen muss (essenziell da ich alles ausprobiert habe was ich mal wollte), denn das hab ich verinnerlicht.


    Das läuft auch so lange gut bis hitzige Leute kommen und meinen das ginge so nicht, dann denke ich mir bedenkend, was nun jetzt wieder passiert ist.


    Innere Werte zählen, das man das auch ausdrücken kann (';


    Long story I guess, tl;dr