Qntal – Mittelalter und Elektronik

  • Qntal (ausgesprochen „Kantall“) ist ein stilistisch schwer einzuordnendes Musikprojekt, das im Jahr 1991 gegründet wurde, um Hörer an die damals noch eher unbekannte mittelalterliche Musik heranzuführen. Die Idee war und ist, mittelalterliche Texte und Melodien mit elektronischer Musik zu verbinden: Neben Synthesizern und Samples erklingen dann ganz selbstverständlich historische Instrumente. Alle Mitglieder der Gruppe haben Musik studiert und versuchen, musikalischen Anspruch mit einer gewissen Eingängigkeit zu verbinden.


    Die Sprachen, in denen hauptsächlich gesungen wird, sind (Mittelhoch-)Deutsch, (Mittel-)Latein, Französisch (v.a. Mittelfranzösisch und Provenzalisch) sowie Englisch (auch Mittelenglisch). Mittlerweile vertonen Qntal auch Lieder/Texte aus späteren Epochen, z.B. Gedichte aus der englischen Renaissance und Romantik. Bestimmendes musikalisches Element ist neben den elektronischen Beats der klare Sopran von Sängerin Sigrid Hausen, die sich „Syrah“ nennt.


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    Alben:
    1992: Qntal I
    1995: Qntal II
    2003: Qntal III – Tristan und Isolde
    2005: Qntal IV – Ozymandias
    2006: Qntal V – Silver Swan
    2008: Qntal VI – Translucida
    2008: Purpurea – The Best of Qntal
    2014: Qntal VII


    Qntal kenne ich seit 2006 und habe mir über die Jahre alle Studioalben zugelegt. Die ersten drei bis vier Alben finde ich eher experimentell, auf dem dritten und vierten kippt es etwas und ab dem fünften wird es dann recht eingängig. Mein Lieblingsalbum war zuerst „V – Silver Swan“, aber seit ich mich mehr in die Musik eingehört habe, hat „IV – Ozymandias“ ihm den Rang abgelaufen. Das neue Album „VII“ gefällt mir auch sehr und hat für mich den Ausschlag gegeben, hier mal einen Thread aufzumachen. Ich mag es, dass ich durch Qntal immer wieder auf interessante Lyrik mit teils wunderschön poetischen Textzeilen stoße.


    Lieblingslieder finde ich schwer zu benennen, aber wenn ich mir von jedem Album ab dem dritten eines aussuchen müsste, wären das wahrscheinlich das mystische „Maiden in the Mor“ (III), das flotte „Blac“ (IV), das getragene „Amis Raynaut“ (V), das treibende „Glacies“ (VI) sowie das abwechslungsreiche und gleich dreisprachige „Frühlingslied“ (VII).


    Gibt es hier noch jemanden, der Qntal hört?

    "... and then off to violin-land, where all is sweetness and delicacy and harmony ..."
    -- Sherlock Holmes to Dr. John Watson in Arthur Conan Doyle's "The Red-Headed League"


    "Each of us has Heaven and Hell in him, Basil," cried Dorian with a wild gesture of despair.
    Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray. Chapter 13.

    2 Mal editiert, zuletzt von tonguecat ()

  • Also ich höre jetzt zum ersten Mal von dieser Band, muss aber sagen, dass mir die Mischung der Elemente sehr gefällt. Synthie-Musik bin ich seit meiner Jugend - dank den Super Moonies :D - verfallen und finde daher eine solche neue Verwendung damit echt klasse! Zudem hat die Sängerin eine wahnsinnig schöne und angenehme Stimme =)


    Ich werd mir auf jeden Fall mal mehr von denen anhören - danke für die Empfehlung =)

  • Oha, das klingt interessant. Ich kannte die Band bisher nicht, höre mich jedoch schon quer durch die Alben und bin recht angetan und sehe auch, dass die im Februar nach Hamburg in die Markthalle kommen. Ein Lieblingslied kann ich da natürlich noch nicht benennen. Ein wirklich guter Musiktipp gewesen wennn man Medieval und elekronische Musik in Kombination mag, danke. Etwas rustikaler und härter fällt mir da eigentlich nur noch Heimataerde ein.


    Mit Hilfe des versteckten Geheimnis in der im Klub gespielten Musik haben wir den Hinweis bekommen unsere Untersuchung mehr in Richtung Mittelalter zu bewegen. Als langjähriger Detektiv kennt man die Höhen und Tiefen einer Gesellschaft und der darin lebenden Menschen. Und wem sonst würde man mehr als nur argwöhnisch bei der Suche nach einem Verbrecher einen Besuch abstatten als den sogenannten … Nerds!


    Nur wenige hundert Meter entfernt der Discothek befindet sich das Klub-Haus vom „Retro & Rollenspiel-Klub“. Bevor wir eintreten lauschen wir an der Tür um uns einen ersten Eindruck der Lage zu verschaffen. „Ich, Dorogar, der Drachenjäger, möchte mit dir um diese Sau feilschen und biete dir 5 Goldstücke.“ vernehmen wir zu hören. Ein andere Stimme Antwortet in deutlich lauterem Ton „Pah, nichts da, ich habe eine kritische 20. Du zahlst mir 15 Goldstücke.“


    Augenscheinlich sind wir dem Täter dicht auf der Spur, doch lässt sich die Tür nicht einfach öffnen. Auf einem Schild neben der Tür ist folgendes zu lesen: „Nur ehrfürchtige und weise Besucher sind würdig unsere heiligen Hallen zu betreten!“


    „Diese Spinner“, denken wir uns und fangen an Ihr lächerliches Rätsel zu lösen:


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  • @Fenrir und @tonguecat: Freut mich, dass ich euch da auf eine Gruppe aufmerksam machen konnte, die euren Geschmack trifft! :)


    Außer Qntal gibt es eigentlich nur noch eine andere Gruppe, die (nicht nur) mittelalterliche Texte und Melodien auf ähnliche Weise mit elektronischer Musik verbindet: Helium Vola. Im Grunde handelt es sich dabei um eine "Abspaltung" von Qntal, da der musikalische Kopf der Gruppe, Ernst Horn, auch zu den Gründungsmitgliedern von Qntal gehört. Ich finde Helium Vola eine Spur uneingängiger als Qntal. Mal eine Hörprobe: https://www.youtube.com/watch?v=zcz7a8IQW78 (Saber d'amor, Sängerin: Sabine Lutzenberger). Ich glaube, die Doppel-CD "Für Euch, die ihr liebt", von der dieses Lied stammt, ist auch mein Lieblingsalbum von Helium Vola.


    Heimatærde würde ich nicht so ganz in die gleiche Kategorie einsortieren wie Qntal und Helium Vola, weil sie (soweit ich es überblicke) nur selbst geschriebene Texte verwenden. Das Besondere an den beiden Gruppen ist für mich der Kontrast zwischen dem alten Liedgut und den modernen Beats bzw. der Elektronik. ("Schnee" auf Qntal VII, die Vertonung eines Gedichts von Markus Heitz, ist insofern eine ziemliche Ausnahme.)

    "... and then off to violin-land, where all is sweetness and delicacy and harmony ..."
    -- Sherlock Holmes to Dr. John Watson in Arthur Conan Doyle's "The Red-Headed League"


    "Each of us has Heaven and Hell in him, Basil," cried Dorian with a wild gesture of despair.
    Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray. Chapter 13.