Die Begründung des Bösen

  • hey,
    ich hab vor etwa eine Jahr die geschichte für einen eigenen anime zu schreiben und bin dabei auf einige Fragen gestoßen zu dnen ich eine andere Meinung hören würde.
    Ich hab in verschiedenen animes "bösewichte" gesehen die aus unterschiedlichen Gründen gehandelt haben. Als ich versucht habe selbst einen zu "entwickeln" bin ich auf Probleme gestoßen.
    Was denkt ihr sollte einen Anime-Bösewicht ausmachen?

    The closer you get to the light, the greater your shadow becomes

  • das trifft aber auch oft auf die guten zu.
    niemand will die welt ohne grund retten oder zerstören.
    Und wenn jemand keinen verständlichen grund hat wird er einfach als verrückt abgestempelt.
    ich versuche zu verstehen wie jemand denkt, der keinen grund hat. Jemand der der böse ist, weil er böse ist.


    Um mal aus Batman zu zittieren: "manche menschen wollen die welt einfach nur brennen sehen"

    The closer you get to the light, the greater your shadow becomes

  • Das ist tatsächlich eine unglaublich komplizierte Frage.


    Ich habe schon in unzähligen Anime unzählige Arten von Bösewichten gesehen und schon desöffteren haben gerade sie mir den ganzen Anime versaut bzw dem Hauptharakter komplett die show gestohlen.
    Ich bin mir aber relativ sicher, dass es kein surefire Rezept für einen Bösen gibt! Vielmehr ist wichtig, wie er sich in die Geschichte einfügt und wie das Zwischenspiel mit dem Hauptcharakter ist.


    Natührlich kann man einige grobe Arten unterscheiden:


    - Der klassisch tragische Bösewicht: Seine tragische Vergangeheit (da gibts viele Möglichkeiten) haben ihm den Glauben an das Gute genommen und ihn auf den Pfad von Rache/Zerstörung/Mord u.s.w. geführt. >>>> eine meiner Meinung nach eher langweilige, weil sehr oft verwendete Art, die viel Können vom Autor erfordert, damit sie wirklich gut wird.


    - Der habgierige: Sein unendlich großes Verlangen nach Macht/Geld/Annerkennung u.s.w. lässt ihn vor keinem noch so bösem Mittel scheuen seine Ziele zu erreichen. >>>> Wird meist eher als Wegwerf-Bösewicht genutzt, wegen der geringen Charaktertiefe


    - Der intelligente, gefühlslose: Er besitzt nahezu keine menschlichen Gefühle und handelt oft nur aus purem Rationalismus, was ihn oft eine Richtung einschlagen lässt, die den "normalen" Menschen schadet. >>>> Also die typische Roboter-KI, die die Macht an sich reist und Menschen wegen ihrer Irrationalität als Gefahr ansieht. Kann natührlich auch anders aufgezogen Werden (ein Mensch, dem aus irgend einme Grund die Gefühle fehlen)


    - Das Naturtalent ^^ : Er ist einfach von Geburt an böse, nichts was anerzogen oder irgendwie verursacht wurde. Das einzige was ihm Vergnügen bereitet ist das Leid anderer. >>>> Eine meiner bevorzugten Arten, weil man ihn einfach aus tiefsten Herzen verabscheun kann, ohne irgendwelches Mitleid wegen seiner tragischen Vergangenheit haben zu müssen. Allergins auch von Natur aus kein sonterlich tiefgründiger Charakter, der eine passende Story und den richtigen Protagonisten als Gegener braucht um wirklich gut zu sein.


    - Der Rebell: Wahrscheinlich gar nicht wirklich böse, ist er in der Situation gegen das amtierende System kämpfen zu müssen, was dazu führt, das er auch "böse" Taten vollbringen muss. >>>> Wei gesagt kein wirklicher Böseweicht aber ein Gegenspieler zum Protagonisten, wenn dieser sich auf der Seite des Systems befindet (meist ist dieses System das wirklich Böse in der Geschichte)


    - Der Verrückte: Quasie das komplette Gegenteil zum Rationalisten. Alles was er tut etspringt einem meist nicht nachvollziehbarem Impuls und hat meist totales Chaos zur Folge, dabei sind ihm natührlich jegliche Moral und Ethik vollkommen egal. >>>> Dies kann einer der interessantesten Bösen sein, wenn man es schaft, ihn gut zu schreiben (was extrem schwer ist). Er kann aber auch sehr leicht ins lächerliche abdrifften.


    - Die Guten: Handelt die Geschichte aus der Sicht eines Antihelden bzw. wenn man noch einen Schritt weiter gehen will aus der Sicht des Bösewichtes werden die Rollen natührlich vertauscht. >>>> Eine interessante Art des Storytelling bei der allerdings meist die harmlosere Variante aus der Sicht des Antihelden genommen wird, der zwar nicht immer gut handelt, aber meist gute Ziele verfolgt. Eine Geschichte aus der Sicht des Bösen kann nähmlich in den Lesern/Zuschauern sehr gemischte Gefühle verursachen.


    - Der alberne: Die komediantische Variante. Er wäre zwar gerne böse, vermasselt es aber meist auf irgend eine Art und Weise zur allgemeinen Belustigung des Helden und der Zuschauer. >>>> Es ist halt die lustige Variante, die, gut geschrieben viel Spaß machen kann. Sie bietet aber auch eine versteckte Möglichkeit des Plottwists, wenn nähmlich aus den Albernheiten und Missgeschicken ganz plötzlich grausamer, brutaler Ernst wird, erzeugt man einen super Kontrast.


    So das wären einige Beispiele für Bösewichte, die man natührlich auch in verschiedensten Verhältnissen mischen kann.


    Wie gesagt, das Wichtigste ist im Endeffekt wie gut er in die Geschichte und die Geschichte um ihn herum passt!

  • ich dachte mir auch schon dass der bösewicht hauptsächlich eine besondere "beziehung" zum helden haben sollte.
    aber ich bin mir nicht sicher wie ich ihn so darstelle, dass er zwar deutlich als der böse erkannt wird aber trozdem nachvollziehbar ist. das klingt vielleicht komisch aber ich muss dabei immer an ein zitat von shakespear denken: "nichts ist gut oder böse. nur das denken macht es dazu"
    ich glaube auch das der alberne und der verrückte bösewicht oft hand in hand gehen weshalb es schwierig ist das böse motiv des antihelden nicht in den wahnsinn abschweifen zu lassen.

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  • Ja eben, so etwas wie Gut und Böse gibt es nicht, nur unsere subjective Wahrnehmung davon.
    (gibt auch ein paar Threads dazu, vielleicht liest du sie dir auch durch >>> Moralische Werte - Definiton "Gut & Böse" und Gut oder Böse?)


    Wenn du es nachvolziehbar machen willst, kannst du einen Teil Rationalismus mit reinbringen, es muss aber natührlich zur Story passen.


    Wie weit bist du eigentlich mit der Geschichte? Ich denke viele Autoren machen anfangs den Fehler, das sie eine "perfekte" Geschichte schreiben wollen. Das ist meist aber nicht möglich. Aus dem, was ich von Autoren in Büchern gelesen habe läuft es eher darauf hinaus, dass man die Geschichte erst fertigschreibt, dann selber als fertiges Werk nochmal liest, dann sie von anderen Menschen (meist welchen, deren Geschmack man vertraut) lesen lässt und dann noch oft zich mal überarbeitet, bis die Geschichte tatsächlich fertig ist. Ich denke das ist bei Storyboards zu Anime nciht anders.

  • deshalb dachte ich auch daran den bösewicht als eine art spiegelbild des helden zu machen.
    allerdings nicht als die kategorie böser zwilling sondern eher "wahres selbst" der den helden bekehren will.
    er handelt nicht um irgendein ziel zu erreichen sondern einfach weil er eine böse natur hat und das akzeptiert.
    vielleicht ist es auch am sinnvolsten die vorgeschichte des bösewichts als kontrast zu den anderen charackteren einfach im dunkeln zu lassen um dem leser interpretationsspielraum zu lassen.


    Ich bin mit meiner geschichte im prinzip fertig. mir fallen jeden tag neue details und sidestorys ein die ich hinzufüge daher werde ich wohl nie fertig werden, aber es war ohnehin nur als hobby gedacht. das ist auch das erste mal das ich jemanden nach seiner meinung zu der geschichte frage.

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  • Also ich würde dir raten, die Geschichte jemandem zu lesen zu geben und dann mal gezielt nach Kritik zum Bösewicht zu fragen. Zwar hast du ja hier schon einiges genannt, aber es ist trotzdem was ganz anderes, wenn man die Geschichte als ganzes sieht. Vielleicht kommen hier ja auch noch ein paar Beiträge, die dir helfen könnten, mal abwarten ^^

  • Danke Greed, ich werde deinen rat beherzigen.


    Ich denke die Größte Kritik die man an meiner geschichte haben kann ist dass es nichts neues ist. Allerdings ist das beabsichtigt.
    Ich versuche aus verschiedenen akzenten vorhandener animes etwas neues zu kreiren, aber ich schweife vom Thema ab.
    ich würde gern hören welchen Anime-Bösewicht ihr am Symphatischsten oder unsympatischsten findet.

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  • Ich denke die Größte Kritik die man an meiner geschichte haben kann ist dass es nichts neues ist.


    Die Menschen erzählen/schreiben seit Jahrtausenden Geschichten es wäre also mathematisch nahezu unmöglich etwas komplett "neues" zu erschaffen XD
    Natührlich gibt es Sachen die öffter vorkommen als andere, aber für mich persönlich war das "Wie" schon immer wichtiger als das "Was".

  • nicht umbedingt unmöglich, nur sehr schwer ;)
    es ist eine art "best of" von meinungen die in verschiedenen animes vertreten werden.
    selbst wenn es nichts neues ist, jede kritik daran wird nicht ändern dass es meine geschichte ist.
    das nennt man wohl autorenstolz

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  • Kommt ganz auf deine Geschichte an.
    Generell ist es wichtig, dass sie eine Hintergrundgeschichte haben, die ihr Handeln begründet, sodass sie nicht einfach grundlos anderen Schmerzen zufügen wollen.
    Hier ein Beispiel:


    Jemand will die Welt beherrschen.
    Begründung: Er wurde oft enttäuscht und hat schlimme Dinge miterlebt, weshalb er sie nun zu seinen Idealvorstellungen verbessern will.


    Ein anderer Typ ist der Zerstörer, wobei Scar aus FMAB hier ein sehr gutes Beispiel ist.
    Dieser will alle Staatsalchemisten töten, weil diese seine Familie und seine Heimat zerstört haben.