Da die Antworten auf deine Fragen zum Teil miteinander verknüpft sind, möchte ich diese nicht einzeln anführen.
Was mir wichtig ist:
Die persönliche Meinung
Ein Review bzw. eine Renzension hat für mich kritisch zu sein und kein Text, den man auf die Rückseite einer Verpackung drucken könnte.
Ich will nicht wissen, worum es sich handelt, sondern wie sich das Produkt anstellt.
Somit sollte nicht mehr als ein einziger Satz zur Wiedergabe der Handlung verschwendet werden.
Stell dir vor, du liest 10 Rezensionen über das gleiche Produkt und in jeder finden sich erstmal zwei Seiten Inhaltsangabe (die natürlich alle das Gleiche erzählen).
Es ist unnötig und reine Zeitverschwendung. Sofern man damit also nicht gerade eine bestimmte Aussage kontextuiert, sollte man davon absehen.
Der Leser hat sich wahrscheinlich sowieso bereits über den Inhalt informiert, bevor er überhaupt erst auf deine Rezension zugreift.
Die persönliche Note
Wenn jemand anderes deine Rezension schreiben könnte, hast du ein Problem.
Ich kann es nicht leiden, wenn jemand meint flach, langweilig und "professionell" wirken zu müssen.
Es handelt sich bei einer Rezension um eine Meinung, nicht um eine Dissertation.
Es ist also absolut in Ordnung, diese auszuschmücken, um sie etwas unterhaltsamer zu machen.
Da wird der lüsterne Protagonist auch mal gerne und ganz nonchalant als "geiler Bock" betitelt und unnötige/lächerliche Sex-Szenen mit hartem/diminutivem Vokabular jeglicher Romantik beraubt ("Pillemann", "knallen", usw).
Überzogen? Dann gib' dir mal bitte 50 Shades of Grey und versuch' da mal ernst zu bleiben.
Manche Produkte verdienen es einfach.
Viele meinen "objektiv" bleiben zu müssen, doch das ist weder möglich, noch Sinn der Sache.
Eine rein "objektive" Rezension ist eine Inhaltsangabe - und eine Inhaltsangabe ist keine Rezension.
Somit bringe ich mit Freude meinen eigenen Stil mit ein und trete bei besonders schlechten Produkten auch mal gerne nach (indem ich beispielsweise die Kompetenz des Erzeugers in Frage stelle).
Muss man nicht mögen, ist aber fair game, sofern der nächste Punkt zutrifft.
Die Nachvollziehbarkeit
Es ist unglaublich, wie viele gerade hier versagen.
Wenn jemand etwas gut oder schlecht findet, dann möchte ich auch, dass er/sie mir erzählt warum.
Dabei müssen extrem hohe Wertungen auch mit extrem vielen positiven Beispielen unterfüttert werden, sonst stufe ich den Rezensenten als inkompetent ein und ignoriere seine/ihre Meinung komplett.
Zum Einen weil ich denke, dass man sich nicht ausreichend mit der Materie befasst hat, zum Anderen weil ich so nicht einschätzen kann, ob mir das, was er/sie nicht mag, gefallen könnte.
Die Rezension hat für mich als Konsumenten sonst keinerlei Wert und ist schlichtweg irrelevant.
Man bedenke bitte, dass es hier um eine mögliche Kaufentscheidung geht!
Zur Nachvollziehbarkeit gehört auch eine klare Struktur.
Ich persönlich präsentiere meine Meinung direkt zu Beginn und unterfüttere diese dann im Laufe der Rezension mit den entsprechenden Gründen.
So weiß der Leser sofort, wohin die Reise geht und muss sich beim Lesen keine weiteren Gedanken machen.
"Das Spiel ist toll, weil es hunderte Stunden Spielspaß ermöglicht." ist nicht ausreichend.
Eine Auflistung der Aktivitäten wäre da erforderlich. Denn was ist, wenn ich mir das Spiel kaufe und dann plötzlich hunderte Stunden mit Angeln verschwenden soll, nur herumsitze und gelegentlich nur einen Knopf drücke?
Das hätte ich dann doch bitte gerne vorher gewusst und in diesem Fall wäre es die Aufgabe des Rezensenten gewesen, mich darüber zu informieren.
Ansonsten handelt es sich lediglich um Werbung, ob gewollt oder ungewollt.
Wichtig finde ich auch, dass man sowohl Positives, als auch Negatives anspricht.
Kein Produkt ist perfekt. Somit ist eine Rezension, die ausschließlich positiv (oder ausschließlich negativ) ist, für mich kategorisch als unglaubwürdig einzustufen.
Ein Tabuwort ist für mich "Meisterwerk".
Wenn du so ein Kaliber auffährst, erwarte ich auch, dass da jetzt ordentlich was kommt.
Leider ist das meist nicht der Fall (eine 08/15-Abzock-App auf Google Play als "Meisterwerk" zu bezeichnen ist ja wohl der blanke Hohn).
Dementsprechend auch das rote Tuch. Solche Rezensionen lese ich gar nicht erst.
Wenn ich also eine (ernstgemeinte) Rezension schreibe, versuche ich diese Grundvoraussetzungen zu erfüllen.
Ich rezensiere allerdings sehr selten, weil ich es oft als Zeitverschwendung ansehe (ich kann da echt mehrere Stunden mit verbringen, bis ich zufrieden bin - je nachdem, wie anspruchsvoll ich es gerade haben möchte).
Sofern ich da also nicht gerade Lust drauf habe, mache ich lieber etwas Sinnvolleres.
Zudem empfinde ich meine Meinung nicht als sonderlich wichtig.