Wie ich damit bei mir umgehe ist.. wahrscheinlich mehr schlecht als recht? Der Kram scheint 'n Renner in meiner Familie zu sein und niemand will sich damit auseinandersetzen, weswegen das bei mir sehr lange gebraucht hat, bis ich mich dazu entschieden habe, nach Hilfe zu suchen. Naja, eigentlich hat's überhaupt lange gedauert, bis ich überhaupt gemerkt habe, dass da was nicht ganz okay läuft, da das im Kindesalter angefangen hat und später alles auf die Pubertät™ geschoben wurde. Im Nachhinein betrachtet hätte man das als Außenstehender schon vor der Pubertät bemerken können
Naja jedenfalls kannte ich's irgendwann einfach nicht mehr anders. Mittlerweile mach ich so ziemlich alles diesbezüglich nur mit mir selber im stillen aus, was evtl. nicht das klügste ist. Wenn ich in Therapie bin würde ich das dann möglichst nur zwischen der Therapeutin und mir belassen und das im Alltag als quasi nonexistent erklären.
Hab mir jedenfalls viel zu spät Hilfe gesucht, meine Therapie musste ich aber aufgrund eines Umzugs und dem Fakt, dass Therapie per Videocall nicht so geil ist, wieder abbrechen und hab seitdem auch ehrlich gesagt nicht die Kraft gehabt, mich nochmal durch 20 Therapeuten zu klingeln bzw. 'ne Mail zu schreiben, obwohl ich manchmal schon denke, dass es wohl Sinn machen würde. Wobei meine Erkrankungen auch eher mild sind, also ich funktioniere an sich ganz gut, dafür ist der Kram halt chronisch, was es auf Dauer echt unangenehm macht. Trägt aber auch dazu bei, dass ich mir denke, dass das schon so passen wird, bis es dann mal wieder schlimmer wird
Ich versuche da aber auch ständig dran zu arbeiten, zumindest an dem, woran ich auch selber arbeiten kann.
Wie ich damit bei anderen umgehe kommt stark darauf an, wie sie selber damit umgehen, wie sie das im Griff haben und wie schwerwiegend es ist. Wenn ich am Ende fast jeden Tag als privater Therapeut oder Boxsack herhalten muss und selber keinen Platz in dieser Beziehung habe, würde ich wohl mittlerweile schnell das Weite suchen. Hab ich einmal mitgemacht und werd ich hoffentlich kein zweites Mal mitmachen. Unterschätzt man irgendwie immer, wie belastend das für einen selber sein kann. Wenn die Person aber gut zwischen Freund und Therapeut unterscheiden kann, möchte ich natürlich, dass sich die Person gut bei mir aufgehoben fühlt. Setze da aber auch klare Grenzen, vor allem was bestimmte Themen angeht.
Bei meiner Familie hab ich schon aufgegeben, da irgendwie mit umzugehen. Wer keine Hilfe will und's lieber an anderen auslässt ¯\_(ツ)_/¯
Wie gut ich das im Griff habe kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, weil das bei mir generell sehr episodisch ist und momentan wieder ne etwas längere gute Phase ist. Aber ich würde behaupten, dass ich damit mittlerweile besser umgehen kann als damals.