Also eins vorweg, ich hab nichts gegen dich und will dir auch nicht gegen die Karre fahren oder so, bin halt nur ein etwas grob geschlagener und überaus wirrer Typ manchmal, aber weder hab ich jemals wen gefressen oder vorsätzlich fertig gemacht, und wenns dir in den falschen Hals geht; Sags mir und ich reiss mich zusammen, und erklär mich auf annähernd menschliche Weise, wenn dir der Sinn danach steht.
Nur, wenn ich mir deine letzten Posts so durchlese kam mir schon der Gedanke dich mal zu fragen, wovor du eigentlich Angst hast? Davor, mit 17-20jährigen in einer Klasse zu hocken?
Denn dann muss ich dir schon sagen, dass du diese Scheu doch mal auf jeden Fall in die Tonne treten solltest. Klar, mit ein paar Lenzen mehr auf dem Buckel sieht man schnell alt aus, wenn Jüngere die Sachen nur einmal hören oder lesen müssen und den Stoff aufsaugen wie ein trockener Schwamm das Wasser.
Aber ist doch egal, oder nicht? Worum gehts dir? Darum, es als Wettkampf zu sehen und ein paar junge Leute zu beeindrucken? Oder um deinen eigenen Weg, deine eigene Zukunft?
Ist doch egal, was die Andern machen! Und das, was unterm Strich schon auch hin und wieder was wettmacht - auch wenns auf jeden Fall besser dem Hund beizeiten ein paar Tricks beizubringen, denn später findet man Zeit und Geld zumindest in meinem Fall auch nicht einfacher, ist die Erfahrung - und ganz besonders der Umstand, ein echtes Ziel zu haben und etwas wirklich erreichen zu wollen. Interesse, Hartnäckigkeit und Ausdauer ist im Staffellauf durchaus in der Lage es mir reiner Intelligenz aufzunehmen, das ist zumindest meine Erfahrung.
Dann zum Zweiten. Es ist vielleicht ein Kindheitstrauma, aber tief in meinem Inneren krabbelt der Wurm, das man von Menschen nichts geschenkt kriegt, deshalb würde ich eher eine Niere verkaufen als mich vom Staat unterstützen zu lassen. Aus der Furcht, dass genau in dem Moment in dem ich mir eine Mahlzeit zahlen lasse die Allgemeinheit ein Recht hätte, mir vorzuschreiben wie ich leben sollte, und auch wenn ich verstehe, dass ich das extrem übertrieben sehe oder sogar krankhaft falsch - es war doch auch ein Motor, der mich weitertrieb. Sicher nicht das gesündeste Schwungrad, aber auf der anderen Seite gabs mir auch Energie, einfach nur indem es mir auch hin und wieder die Zeit für Selbstgrübelei nahm, da ich erstmal andere Sorgen hatte.
Auch hier, der Königsweg läge in der Mitte, gegen etwas Selbstreflektion ist nichts zu sagen, aber einfach mal was anzufangen, und seis nur für ein paar Stunden lenkt ab und spült was in die Kasse, aber das Wichtigste; Irgendwas zu machen ist keine Endstation, sondert öffnet neue Türen, neue Gelegenheiten und Erfahrungen, an die man in der Vorausschau vielleicht noch nicht einmal dachte oder auf dem Radar hatte. Und wenns mal nicht mehr nur ums nackte Rechungen bezahlen geht kann mans sogar etwas in die Richtung beeinflussen, in die man vielleicht doch auch irgendwie möchte. Und nochwas; Fürs Selbstwertgefühl ist es der reinste Balsam wenn man die eine oder andere Hürde plötzlich hinter sich lässt und man sich doch auch mal selbst eingestehen muss dass man - auch wenn ein jeder Mensch nur ein Kalb unter Kälbern ist - ja trotz allem auch nicht das Dümmste und Nutzloseste Rindvieh auf der Wiese ist, und man im Besten Fall doch auch wirklich Gefallen findet, an dem was man macht.
Von daher muss ich dir wirklich sagen; Egal was du machst - aber mach was; Geh soweit du kannst, und dann schau weiter voran, und nicht ständig nach Hinten.
So denke zumindest ich darüber, und dann noch zum Thema;
Mit den meisten meiner Verwandten verstehe ich mich eigentlich ganz okay, war zwar auch nicht immer so, aber nachdem ich aller Prognosen zum Trotz doch noch nicht in Knast, Gosse oder Isolierzelle gelandet bin (und ich klopf da mal auf Holz, das es so bleibt) musste man wohl einsehen, dass ich natürlich ein Sonderling bin, aber man mich wohl als solchen akzeptieren muss.
Einzige Ausnahme: Mein älterer Bruder; Da er nicht da ist um seine Sicht der Dinge zu schildern nur soviel: In meinen Augen der Vernünftigste und lntelligenteste in der Familie - zumindest was das Business angeht. Und da er sonst nix auf der Platte hat und ich aber keine Lust habe da drüber zu reden (weil mir so mancher Aspekt des rein Monetären zum Kotzen sauer aufstösst) er jedoch nichts Anders auf der Platte hat geht halt jeder seine Wege.