Verhalten gegenüber Familienmitgliedern, mit denen man nicht gut klarkommt

  • So im generellen, find ich es nicht schlimm die Meinung der Familie zu geigen. In meiner Familie gibt es durchaus ne Krise, die überhaupt nicht schön ist.

    Im generellen hab ich mit jeder einzelnen Person aus meiner Familie keinen Problem bzw. die auch nicht mit mir. Aber sobald es um den Haufen an sich geht. Nur Kopf schütteln. Fängt schon an, wenn einer in der Familie stirbt. Danach war ich psychisch so am Ende. Das ich 2 Wochen krankgeschrieben war. Weil das alles sture Böcke sind.

    So. Wenn etwas in deinen Augen als ungerecht erscheint, dass war es in meinem Fall. Weil die sich wie die letzten Affen benommen haben, da sag ich definitiv meine Meinung. Ob es der Familie nun passt oder auch nicht. Hab ich getan. Die mögen mich immer noch. Nur die sich untereinander teilweise nicht.

    Einer Tante hab ich auch schon meine Meinung gesagt, im Bezug auf meiner Mam ihr Ex. Der hat nichts in unserer Familie verloren, weil einfach zu viel passiert ist. Da hat sich meine Tante dann auf einmal so angegriffen gefühlt und mit wirrem Zeug gekontert, die gar keinen Sinn ergeben haben.

    Wenn ich mich von meiner Familie genervt fühle, halte ich einfach Abstand und melde mich nicht. Zu Geburtstagen gratulier ich. Oder wenn man mich einläft, komm ich auch. Aber meistens nur, wenn mein Cousin und seine Frau dabei sind. Sind für mich wie Geschwister! Ansonsten, trennen uns an die 30km :D Ich habe hier meine Ruhe.


    Ich habe nur den Startpost gelesen, viel dazwischen jetzt nicht. Nur ist mir da was ins Auge gesprungen.



    Oh ja, da ticken bei mir auch viele so. Alle wollen immer noch, dass ich eine Ausbildung mache. Hallo, ich bin 30, der Zug ist abgefahren.


    Wieso soll der Zug abgefahren sein? Sorry, aber du scheinst es dir da ein wenig zu leicht zu machen. Ich denke die Aussage sollte wohl eher heißen: "Ich will einfach keine machen". Denn man ist nie zu alt um eine Ausbildung zu machen.

    In meiner Firma sind zwar die meisten Azubis im Alter von 17-20 Jahre aber wir haben immer wieder auch Leute dabei die 25, 30 und der Letzte war stolze 42 Jahre alt!

    Daremo hat Recht. Der Zug ist nicht abgefahren. Ich will meine Ausbildung auch noch machen (Auch fast 30). Meine Pläne waren anders. Hat nicht geklappt. Also werde ich sowieso diesen Weg gehen müssen, wenn ich aus dem Verkauf raus will.

    Den Technischen Fachabi + Technischer Assistent habe ich auch. Aber Fachgebunden wie man rausliest ^^ Kann damit studieren, aber nicht überall.. Aber erstmal die Ausbildung durchziehen... und dann kann man safe irgendwo Quer einsteigen, wenn die Ausbildung einem doch nicht liegt.

    Ich denke, bei einem studium, sind die froh, wenn die jemanden mit Arbeitserfahrung haben (Jemand mit Ausbildung).


    Hoffentlich klappt alles im generellen für dich.


  • Ich könnte es ja mal irgendwann versuchen, mit der eigenen Meinung. Früher wars halt immer so, dass keiner meine Meinung akzeptiert hat, aber mittlerweile sind ja alle älter und hoffentlich auch reifer bzw haben sich vielleicht verändert.


    Unwahrheiten erzähle ich schon nicht, wenn ich mir bei was nicht sicher bin, betone ich immer das "glaube ich" oder sage einfach direkt "verlass dich aber jetzt nicht auf meine Aussage, ich bin mir da selber nicht sicher". Oder auch mal "Hab ich nur so gehört, muss nicht stimmen".

    Daremo hat Recht. Der Zug ist nicht abgefahren. Ich will meine Ausbildung auch noch machen (Auch fast 30). Meine Pläne waren anders. Hat nicht geklappt. Also werde ich sowieso diesen Weg gehen müssen, wenn ich aus dem Verkauf raus will.

    Den Technischen Fachabi + Technischer Assistent habe ich auch. Aber Fachgebunden wie man rausliest ^^ Kann damit studieren, aber nicht überall.. Aber erstmal die Ausbildung durchziehen... und dann kann man safe irgendwo Quer einsteigen, wenn die Ausbildung einem doch nicht liegt.

    Ich denke, bei einem studium, sind die froh, wenn die jemanden mit Arbeitserfahrung haben (Jemand mit Ausbildung).


    Hoffentlich klappt alles im generellen für dich.


    Danke^^


    Mich nervt schon allein das Wort Ausbildung, einfach schon deshalb, weil ichs jedes mal mehrfach höre, wenn ich bei der Familie bin. Und weil Ausbildung für mich iwie heißt, 8 Stunden Arbeiten und vor allem Berufsschule mit 17-20 Jährigen. Aber es gibt wohl da noch andere Möglichkeiten angesichts meines Alters, keine klassische Ausbildung sondern was ähnliches, weiß nicht mehr genau wie es hieß, da soll man wohl das ganze "Modulweise" machen können und könnte theoretisch Pausen dazwischen haben, also sagen "Ich mach das nächste jetzt in 3-4 Wochen". Aber da muss ich noch erstmal alle Infos haben, besonders in welchen bereichen das möglich ist, wieviele Stunden man da arbeiten muss etc etc. Wäre aber dann eventuell sogar ein Plan C. Plan A wird wohl sehr wahrscheinlich angesichts der finanziellen Situation und dem Fakt, dass ich nicht neben Studium noch arbeiten könnte (aus gesundheitlichen Gründen) nicht klappen. Plan B.. mal schauen. Könnt eher was werden.


    Ich werd schon (hoffentlich) was finden. Hab ja noch Zeit, da meine "Genesung" ja auch erstmal dauern wird. (Man kann nicht mal Genesung sagen, gesund werd ich eh nie wieder, aber hoffentlich halt stabil genug um etwas zu tun^^)

  • Also eins vorweg, ich hab nichts gegen dich und will dir auch nicht gegen die Karre fahren oder so, bin halt nur ein etwas grob geschlagener und überaus wirrer Typ manchmal, aber weder hab ich jemals wen gefressen oder vorsätzlich fertig gemacht, und wenns dir in den falschen Hals geht; Sags mir und ich reiss mich zusammen, und erklär mich auf annähernd menschliche Weise, wenn dir der Sinn danach steht.


    Nur, wenn ich mir deine letzten Posts so durchlese kam mir schon der Gedanke dich mal zu fragen, wovor du eigentlich Angst hast? Davor, mit 17-20jährigen in einer Klasse zu hocken?

    Denn dann muss ich dir schon sagen, dass du diese Scheu doch mal auf jeden Fall in die Tonne treten solltest. Klar, mit ein paar Lenzen mehr auf dem Buckel sieht man schnell alt aus, wenn Jüngere die Sachen nur einmal hören oder lesen müssen und den Stoff aufsaugen wie ein trockener Schwamm das Wasser.

    Aber ist doch egal, oder nicht? Worum gehts dir? Darum, es als Wettkampf zu sehen und ein paar junge Leute zu beeindrucken? Oder um deinen eigenen Weg, deine eigene Zukunft?


    Ist doch egal, was die Andern machen! Und das, was unterm Strich schon auch hin und wieder was wettmacht - auch wenns auf jeden Fall besser dem Hund beizeiten ein paar Tricks beizubringen, denn später findet man Zeit und Geld zumindest in meinem Fall auch nicht einfacher, ist die Erfahrung - und ganz besonders der Umstand, ein echtes Ziel zu haben und etwas wirklich erreichen zu wollen. Interesse, Hartnäckigkeit und Ausdauer ist im Staffellauf durchaus in der Lage es mir reiner Intelligenz aufzunehmen, das ist zumindest meine Erfahrung.


    Dann zum Zweiten. Es ist vielleicht ein Kindheitstrauma, aber tief in meinem Inneren krabbelt der Wurm, das man von Menschen nichts geschenkt kriegt, deshalb würde ich eher eine Niere verkaufen als mich vom Staat unterstützen zu lassen. Aus der Furcht, dass genau in dem Moment in dem ich mir eine Mahlzeit zahlen lasse die Allgemeinheit ein Recht hätte, mir vorzuschreiben wie ich leben sollte, und auch wenn ich verstehe, dass ich das extrem übertrieben sehe oder sogar krankhaft falsch - es war doch auch ein Motor, der mich weitertrieb. Sicher nicht das gesündeste Schwungrad, aber auf der anderen Seite gabs mir auch Energie, einfach nur indem es mir auch hin und wieder die Zeit für Selbstgrübelei nahm, da ich erstmal andere Sorgen hatte.

    Auch hier, der Königsweg läge in der Mitte, gegen etwas Selbstreflektion ist nichts zu sagen, aber einfach mal was anzufangen, und seis nur für ein paar Stunden lenkt ab und spült was in die Kasse, aber das Wichtigste; Irgendwas zu machen ist keine Endstation, sondert öffnet neue Türen, neue Gelegenheiten und Erfahrungen, an die man in der Vorausschau vielleicht noch nicht einmal dachte oder auf dem Radar hatte. Und wenns mal nicht mehr nur ums nackte Rechungen bezahlen geht kann mans sogar etwas in die Richtung beeinflussen, in die man vielleicht doch auch irgendwie möchte. Und nochwas; Fürs Selbstwertgefühl ist es der reinste Balsam wenn man die eine oder andere Hürde plötzlich hinter sich lässt und man sich doch auch mal selbst eingestehen muss dass man - auch wenn ein jeder Mensch nur ein Kalb unter Kälbern ist - ja trotz allem auch nicht das Dümmste und Nutzloseste Rindvieh auf der Wiese ist, und man im Besten Fall doch auch wirklich Gefallen findet, an dem was man macht.


    Von daher muss ich dir wirklich sagen; Egal was du machst - aber mach was; Geh soweit du kannst, und dann schau weiter voran, und nicht ständig nach Hinten.

    So denke zumindest ich darüber, und dann noch zum Thema;


    Mit den meisten meiner Verwandten verstehe ich mich eigentlich ganz okay, war zwar auch nicht immer so, aber nachdem ich aller Prognosen zum Trotz doch noch nicht in Knast, Gosse oder Isolierzelle gelandet bin (und ich klopf da mal auf Holz, das es so bleibt) musste man wohl einsehen, dass ich natürlich ein Sonderling bin, aber man mich wohl als solchen akzeptieren muss.


    Einzige Ausnahme: Mein älterer Bruder; Da er nicht da ist um seine Sicht der Dinge zu schildern nur soviel: In meinen Augen der Vernünftigste und lntelligenteste in der Familie - zumindest was das Business angeht. Und da er sonst nix auf der Platte hat und ich aber keine Lust habe da drüber zu reden (weil mir so mancher Aspekt des rein Monetären zum Kotzen sauer aufstösst) er jedoch nichts Anders auf der Platte hat geht halt jeder seine Wege. :meeeeh:

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  • Da widersprech ich dir nicht, deshalb auch: Machen was geht... Und irgenwas ist doch immer, je nachdem variert die Schwere, hab ich manchmal das Gefühl; Bei mir selbst weiss ichs sicher, dass ich oft genug nur auf drei Zylindern laufe, aber zeig mir doch mal jemanden, der aus der Pubertät raus ist und so gar keine Schrammen hat.

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  • Nur, wenn ich mir deine letzten Posts so durchlese kam mir schon der Gedanke dich mal zu fragen, wovor du eigentlich Angst hast?

    Ich hab eine ziemlich ausgeprägte Angststörung und auch wenn das womöglich absolut bescheuert klingt: Ich hab angst vor Jugendlichen. Vor Menschen generell (Sozialphobie) aber eben besonders vor Jugendlichen und da geht es über die Sozialphobie hinaus. Grad in meiner Gegend sind die Jugendlichen SO dermaßen respektlos. Und immer wenn hier in der Stadt was passiert (Einbruch, Gewalt ..) waren es meist Jugendliche im Alter von 17-25.

    Zeitweise hatte ich sogar eine sehr starke Agoraphobie, die hab ich aber soweit überwinden können, dass ich mich in vertrauten Gebieten wieder bewegen kann. Alles was drüber hinaus geht (in ne fremde Stadt fahren zb) geht nur in Begleitung einer Person, der ich vertraue.

    Aber davon ab, war es nur ne Erklärung, warum mich das Wort nervt, zusätzlich dazu, dass ich eben einfach keine Ausbildung machen möchte. Gibt ja vieles anderes, was man machen kann. Mein jüngster Bruder hat auch keine Ausbildung, der studiert jetzt. Der hatte nämlich auch nix für ne Ausbildung übrig, weil es da keine Richtung gab, die ihm zusagte und mir geht es da genauso. In meiner Gegend (ja, man kann umziehen, ich weiß) wären so die Optionen: Einzelhandel, Büro, Tourismusbranche, Hotel-Gastwirtschaft.. alles Bereiche, in denen ich unglücklich wäre. Und ich sträube mich halt ehrlicherweise schon sehr gegen diese "Nimm, was du kriegst, hauptsache man hat was"-Mentalität. Genau daraus entstehen Depressionen und Burnouts. War bei mir so der Fall. Ich nahm, was ich kriegen konnte und dann hatte ich einen Nervenzusammenbruch, der mich wochenlang ausgeknockt hat, da ging nichts mehr, nichtmal einfache Sachen wie Zähne putzen, mich waschen.. essen musst ich mir reinquälen. Dahin will ich nie wieder zurück. Gesundheit, ob mental oder physisch, ist wichtiger. Sollte auch wichtiger sein. Kenne so viele, die können körperlich eigentlich nicht mehr, arbeiten aber trotzdem. Warum? "Weil man muss doch halt". Und es ist ja nicht so, dass ich nichts tun will. Ich such grad in meiner Maßnahme mit den Leuten dort nach so vielen Möglichkeiten und da gibt es auch mehrere und eben nicht nur "die eine". Daher geht halt mein Verständnis dafür flöten, warum ich denn eine Ausbildung machen "muss". Zumindest wenns nach meiner Family oder dem Jobcenter geht. Gibt mittlerweile glaub ich sogar mehr Möglichkeiten, als damals, wo ich noch 20 war. Grad weil ich schon 30 bin und sich da nochmal neue/andere Wege eröffnen.


    Und muss dazu nochmal erwähnen: ich bin Autistin und da hat man noch mal ganz andere Schwierigkeiten, als jemand, der eben keiner ist. Für mich sind viele alltägliche, selbstverständliche Dinge ein so riesiger Stressfaktor, dass ich damit oft nicht umgehen kann. Und "einfach irgendwas" machen ist für einen Menschen wie mich gar unmöglich. Vieles trainiere ich gerade mühselig, aber die Grenzen sind eben die Grenzen. Und mich irgendwo reinzwingen, weil "man muss halt", ist so ne Grenze.


    Ich kann aber beruhigen: Ich hätte die Möglichkeit dazu gehabt, eine Erwerbsunfähigkeits- oder Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Hab ich nicht gemacht. Weil ich was machen will. Nur eben keine klassische duale Ausbildung mit 40h/Woche und Berufsschule. Nur damit halt so klar ist, wie mein Standpunkt ist. Mein absoluter Traum muss es ja nicht sein, aber wenigstens irgendwas, was mir dann auch gefällt. Und wie ich jetzt gelernt habe durch meine Maßnahme, gibts da mehr Möglichkeiten, als ich dachte. ^^


    Ist alles auch grad etwas schwer zu erklären, also sorry, wenn da jetzt irgendwas blöd rüberkommt und wirkt wie "die findet lauter Ausreden" oder "die hat eig ja gar kein Bock". So ist es halt nicht. Ne Ausrede wär für mich auch eher "Mh, nö, da muss ich aber immer so weit fahren". Aber gesundheitliche Einschränkungen sind ja keine Ausreden, sondern schon gute Punkte. Ist halt wichtiger als den ultimativen Job zu haben. Und ich sag mal, auch kleine Jobs tragen zur Gesellschaft bei^^ Und hauptsache ich setz mich hier nicht hin, lass mich vom Staat füttern und mach mir nen bunten. Das mag ich selbst nicht^^


    Fremde finden meine Einstellung ja oft bewundernswert (also das ich was machen will, obwohl ich nicht müsste und einfach mich auf ner Rente ausruhen könnte), aber meine Family.. uff. Die sind fast alle Generation "man reißt sich zusammen".

  • In meiner Gegend (ja, man kann umziehen, ich weiß) wären so die Optionen: Einzelhandel, Büro, Tourismusbranche, Hotel-Gastwirtschaft.. alles Bereiche, in denen ich unglücklich wäre. Und ich sträube mich halt ehrlicherweise schon sehr gegen diese "Nimm, was du kriegst, hauptsache man hat was"-Mentalität. Genau daraus entstehen Depressionen und Burnouts.

    War bei mir so der Fall. Ich nahm, was ich kriegen konnte und dann hatte ich einen Nervenzusammenbruch, der mich wochenlang ausgeknockt hat, da ging nichts mehr

    Sehe ich ähnlich. Diese "hauptsache irgendwas"-Mentalität passt nicht in jede Lebenssituation (und erscheint mir auch allgemein oft fragwürdig). Gerade auch der von dir vorher angesprochenen Punkt

    In meiner damaligen abgebrochen Ausbildung bin ich ja im Unterricht immer fast eingeschlafen, weil langweilig und zu einfach..

    ist wichtig. Denn, wie gesund kann es für die Psyche sein, sich 2,5-3 Jahre lang zu langweilen? Leider werden die Folgen von sowas auch von vielen Leuten unterschätzt/nicht ernst genommen. Jedenfalls: es ist vollkommen verständlich, dass du diese Erfahrung nicht wiederholen willst. Deine Erklärungen wirken auch nicht wie Ausreden, sondern man merkt, dass du deine Möglichkeiten und Grenzen wohl sehr gut einschätzen kannst.


    Und was Kommentare (so allgemein und nicht unbedingt auf bestimmte User hier bezogen) angeht in Richtung "ich bin auch so und so alt und mache auch nochmal eine Ausbildung" oder "bei uns in der Firma haben wir einen 40-Jährigen Azubi": Es macht einen großen Unterschied, ob jemand bereits etwas abgeschlossen und Erfahrungen gesammelt hat - sich also umorientiert, oder ob derjenige mit nichts dasteht. Man wird eben direkt als unfähig, faul, oder beides abgestempelt. Nicht, dass das in Ordnung wäre, aber so sieht nunmal die Denkweise von Ausbildern/Arbeitgebern aus.

    Gibt mittlerweile glaub ich sogar mehr Möglichkeiten, als damals, wo ich noch 20 war.

    Genau so ist es. Du hast dir ja bereits eine Alternative überlegt und tust bereits viel dafür, dass du dein Ziel in Zukunft auch in die Tat umsetzen kannst. :thumbup:



    Zu deinem ursprünglichen Anliegen möchte ich auch noch was sagen. Du schreibst:


    Zitat

    (...) ich hab eine Cousine, mit der komme ich einfach nicht klar, weil da bei uns zwei so verschiedene Welten aufeinander prallen, dass gescheite Kommunikation absolut unmöglich ist. Ich habe zu ihr zwar so direkt keinen Kontakt (den habe ich abgebrochen), aber leider muss ich sie ja eben doch dann und wann mal sehen, z.B. beim Geburtstag der Großeltern oder so. Und nie weiß ich, wie ich mich dann verhalten soll. Sie ignorieren? Versuchen, so normal mit ihr zu reden, wie möglich (so nach dem "Nicken - Lächeln und ... denken" Prinzip?). Beim letzten aufeinander treffen war es wieder schwierig, weil sie Dinge rausgehauen hat, wo mir innerlich absolut die Hutschnur ging. Aber was mach ich in diesen Situationen? Zur Rede stellen? Versuchen zu diskutieren? Runterschlucken und meinen Teil denken?


    Finde es schwierig, weil: Sie ignorieren könnte ihr signalisieren, dass ich ihre Ansichten in Ordnung finde, da ich ja nichts dazu sage. Normal mit ihr reden könnte ihr signalisieren, dass ich kein Problem mehr mit ihr habe. Ehrlich sein auf eine nette Art - nun - wird vermutlich in Streit bzw eine hitzige, unschöne Diskussion ausbrechen. Und mich wie sie verhalten und andere vor den Kopf stoßen will ich dann auch nicht. Deshalb hab ich jedes Mal wieder keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Ich will nicht, dass sie in der Annahme lebt, ich würde ihre mMn furchtbaren Ansichten womöglich auch noch teilen, aber selbst wenn ich nur sage "Seh ich anders, aber gut, jedem seins" würde sie halt streitsüchtig reagieren. (...)


    ich geh zu solchen Familienfeiern immer mit nem flauen Gefühl im Magen hin, weil ich genau weiß, wenn meine Cousine da ist, bekomme ich wieder das Bedürfnis, meinen Kopf durch die Wand zu schlagen, bei dem was sie halt so ablässt und wie sie immer versucht, anderen ihre Ansichten aufzuzwingen. Und da ich dann keine schlechte Stimmung verbreiten möchte, schluck ich es runter und nehm das mit nach Hause und grübel noch ewig lang nach, was ich hätte machen können.

    Den einen, "richtigen" Weg gibt es ja ohnehin nicht, aber du könntest versuchen, für dich selbst, in möglichst absehbarer Zeit, zu einer Entscheidung zu gelangen, wo deine Prioritäten zukünftig liegen sollen (einen oberflächlichen Frieden zu wahren, deine Gesundheit zu schützen, ...). Die damit einhergehenden Konsequenzen -und die wird es in jedem Fall geben- musst du dann wohl oder übel akzeptieren. Ich denke, eine Lösung, bei der sich niemand angegriffen fühlt, sich alle gut verstehen und akzeptieren und du nicht mehr mit einem flauen Gefühl im Magen da hin gehst, wird es wohl nicht geben.


    Du hast ja nicht viele Möglichkeiten, und einige hast du bereits selbst genannt. Du könntest jede Möglichkeit nochmal für dich selbst durchgehen und überlegen, welche Konsequenzen (aber auch, welche Chancen) daraus entstehen könnten:


    - offen die eigene Meinung vertreten und dumme Kommentare ignorieren/aushalten


    - Kontakt zur Cousine abbrechen: Nicht mehr an Familientreffen teilnehmen, wenn sie ebenfalls anwesend ist


    - ein Gespräch mit der Cousine allein führen: Vorteil wäre, dass sie sich dann eher weniger bloßgestellt oder vorgeführt fühlt


    - deine Cousine direkt und immer wieder mit ihrem Verhalten konfrontieren, wenn sie wieder irgendeinen Scheiß von sich gibt. Da ist die Wahrscheinlichkeit der Eskalation natürlich am höchsten


    - alternativ könntest du auch zuerst mit deiner Familie ein Gespräch führen (ohne die Cousine). Mache ihnen nochmal deutlich, dass du unter diesem Verhalten leidest und dass eine Lösung gefunden werden muss


    - es bleibt alles so wie es ist, und du beobachtest, was das mit deiner Gesundheit auf dauer macht


    Naja, du könntest auch versuchen, deine Einstellung ihr gegenüber zu verändern, und zwar dahingehend, dass du es schaffst, echtes Verständnis für sie aufzubringen (nicht für das, was sie inhaltlich von sich gibt, sondern in Bezug darauf, dass es Gründe gibt, die dazu geführt haben, dass sie so ist wie sie ist). Nur... funktioniert das nicht von heute auf morgen, sowas ist ohnehin sehr schwierig und vielleicht in deiner Situation wohl eher nicht zu empfehlen (da du bereits durch andere Probleme stark vorbelastet bist und deine Kapazitäten allein dafür wahrscheinlich vollständig aufgewendet werden). Und nicht jeder möchte überhaupt Verständnis für "so jemanden" aufbringen (würde ich wohl auch nicht). Aber es besteht die Chance, weniger unter dem Verhalten dieser Person zu leiden, wenn man dieses Verständnis jedoch aufbringen möchte und dies auch schafft.


    Zitat

    Wie handhabt ihr das mit Familienmitgliedern, wo scheinbar einfach keine gescheite Kommunikation möglich ist? Macht ihr euch auch Gedanken, was diese denken und ob sie das vielleicht noch so weiterverbreiten in der Familie, die Annahmen die sie dann über euch haben?

    Bei mir war das recht einfach, ich habe den Kontakt vor sehr langer Zeit komplett abgebrochen. Nur mit zwei Personen stehe ich noch hin und wieder im Austausch, weil das die einzigen sind, mit denen man recht vernünftig reden kann. "Einfach" war der Kontaktabbruch deshalb, da es eben keine Einzelperson war, die mich abgefuckt hat, sondern fast der gesamte Familienkreis, der unter anderem durchzogen ist von misogynen und rassistischen Ansichten. Dazu Manipulationen und Intoleranz, in einer Weise und in einem Ausmaß, das keinen Raum für andere Meinungen oder Kritik zulässt. Auch das Hinnehmen von Handlungen, die anderen bewusst Schaden zufügen, hat mich massiv gestört (mein Vater und mein Bruder haben beispielsweise mehrere Frauen ganz gezielt manipuliert, um sie finanziell bis auf den letzten Cent auszunehmen). Da ich Verwandte nicht anders bzw. nachsichtiger bewerte, als Menschen mit denen ich nicht verwandt bin, ist es mir auch nicht schwer gefallen, diese aus meinem Leben zu verbannen..

  • Sehe ich ähnlich. Diese "hauptsache irgendwas"-Mentalität passt nicht in jede Lebenssituation (und erscheint mir auch allgemein oft fragwürdig). Gerade auch der von dir vorher angesprochenen Punkt

    Jep, eben, es passt nicht für jeden. Für meinen Vater z.B. passt diese Mentalität, weil er eine sehr gute Anpassungsfähigkeit hat. Er kann sich mit allem abfinden. Ihn macht sowas nicht kaputt, er arbeitet gerne, egal was. Ist ihm völlig egal, er hat da keine Präferenz. Gibt aber genug Menschen, die da vollkommen gegenteilig sind und das eben nicht so können, die es psychisch fertig macht. Mein Vater ist dann leider auch so, dass er das nicht versteht und denkt "ich mach/kann das auch, also kann das jeder". Was man selber leicht findet, ist für andere schwer bis unmöglich und umgekehrt. Bringt halt nicht jeder die gleichen Voraussetzungen mit.


    Genau so ist es. Du hast dir ja bereits eine Alternative überlegt und tust bereits viel dafür, dass du dein Ziel in Zukunft auch in die Tat umsetzen kannst. :thumbup:

    Und nicht nur eine. Aber das ist halt auch erstmal Zukunftsmusik, erstmal geht es ja um die Gesundheit, aber ist natürlich wichtig, dann schonmal die Optionen zu kennen, damit man nicht unnötig viel Zeit vergeudet, wenn man damit erst anfängt, wenns so weit ist. Ist ja nicht mal klar, ob ich je stabil genug werde, aber ich hoffs, weil nur daheim hocken ist echt ätzend. Viele arbeitende denken oft "och das muss schön sein", aber nö. Ist vielleicht nen paar Monate schön, aber irgendwann nervt es einfach nur noch. Zumindest mich. Anders wärs ja mit nem Home-Office Job, da hat man ja dann was zu tun, aber nie was zu tun haben (außer Haushalt eben) ist langweilig, finde ich. Ich werd oft meiner Hobbys überdrüssig, weil ständig ausüben, da ist es irgendwann nichts besonderes mehr und wird eher zum Alltag. Hab ja auch Monatelang keinen Anime mehr geschaut, jetzt hab ich mal wieder damit angefangen, weil ich jetzt, wo ich zumindest ne art von Tätigkeit hab, auch wieder mehr Lust hab auf meine Hobbys, da kam auch die Lust auf Animes wieder. Vorher hab ich nur mich vom TV berieseln lassen. Hatte ja eh den ganzen Tag, jeden Tag, Zeit. Vielleicht ticke ich da aber auch einfach etwas komisch xD


    - Kontakt zur Cousine abbrechen: Nicht mehr an Familientreffen teilnehmen, wenn sie ebenfalls anwesend ist


    Ich glaub das ist die Option, die ich eher nehmen werde. Ich hab halt auch keine wirkliche Lust, mich mit einer Person zu befassen, von der ich genau weiß (weil ich sie ja schon gut kenne) dass mit der nicht zu reden ist und man eh keine Lösung finden würde. Ich streite mich nicht gerne und kläre Dinge lieber auf sachlicher Ebene, geht aber nur wenn beide/alle Partien dazu bereit sind. Und das ist sie ja nicht.

    Könnte ja vorher immer Fragen "wer wird denn alles da sein?" (damits nicht so auffällt, dass ich bestimmte Personen meiden will) und wenn sie aufgezählt wird, kann ich ja sagen "Hm, klingt mir nach etwas zu viel, da würde ich lieber gern allein mal vorbei kommen und wir trinken so einen Kaffee".

    Und wenn ich ihr Gerede nicht höre und ihre aufzwingende Art nicht mitbekomme, gilt das "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" Prinzip. Jetzt grad könnte sie ja auch wieder irgendwem die Meinung aufzwingen. Tangiert mich aber nicht, weil ichs nicht höre und sehe. Aber wenn ich es mitbekomme, ist das schon schwierig. Da tick ich vllt auch etwas eigenartig. ^^

  • Jo, dem kann ich definitiv beipflichten. Hauptsache nicht irgendwas machen. Habe ja auch nen Job wo ich tot unglücklich bin und unter anderem wegen meiner Gesundheit, bewusst Teilzeitangestellt! Stress bedeutet für mich, ich darf mich auf Migräne des grauens tagelang freuen. Jetzt merke ich es auch am Körper. Deswegen möchte ich da schnell raus. Ich mein, gut, man kann bestimmt auch seinen Traumjob finden... Kollegen machen da auch viel aus. Aber schlimmer wie jetzt kann es nicht laufen. Ich will ja selbst nicht von einer Stelle unglücklich sein, in die nächste. Deswegen versteh ich dich da schon. Auch was Ängste anbelangt. Vielleicht nicht die gleichen, aber ich habe sie durchaus auch. Die mir auch ewig ein Hindernis war/teilweise noch ist.


    Auch was mein Job anbelangt, ich mein ja.. könnte mich in der Zwischenzeit woanders bewerben. Bin da nunmal schon 11 Jahre und wäre blöd (außer Studium/Ausbildung) wieder von Null anzufangen. Auch was Gehalt und so betrifft.


    Daumen sind gedrückt! :)

  • Naja, mal Irgendwas zu machen finde ich persönlich nicht falsch, nicht weils mir so besonders gefallen hat, aber der Hunger hats halt reingetrieben. Allerdings, wo ich voll beipflichte ist, dass auch ich sehr dagegen bin was anzufangen aber dann nicht mehr loszukommen, und vielleicht über Jahre hinweg irgend nen Beruf auszuüben der zwar was aufs Teller bringt, aber extrem anödet.

    Den Fall gibts natürlich auch, wo es die Leute dann am Freitag schon vorm Montag graust - ich empfände dass auch so ähnlich wie lange Jahre im Knast, und sowas ist doch tatsächlich Mist und liesse mich sicher bei Zeiten kerzengrade die Wand hochgehen.

    Keine Ahnung woran sowas liegt, vielleicht an Verpflichtungen die man hat, oder auch der Unsicherheit was sein wird wenn man wieder bei 0 anfängt.

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  • Was den 8 Stunden Arbeitstag angeht, sage ich sowohl man kann es auch übertreiben, als auch, ich kann es verstehen, kommt halt allgemein auf die Einstellung an, die man hat, wenn man grundlegend ins Berufsleben geht, mit der Ansicht, "was ne scheiße, jeden Tag 8 Stunden arbeiten und dann nur das kurze Wochenende, das kotzt mich alles so an", ja dann ist das natürlich ein Problem.


    Man muss dabei aber eben auch den Gesundheitszustand einer Person beachten. Wenn ich gesund wäre und psychisch alles in Ordnung hätte ich vermutlich auch kein Problem mit nem Vollzeitjob. Bin aber nicht gesund. Da bringen mich persönlich Aussagen wie "man kanns auch übertreiben" innerlich auf die Palme. Ich kenne sehr viele, die extrem darunter leiden, wenn sie so lange Arbeitstage haben. Leute, die ich in meinen zahlreichen Klinikaufenthalten getroffen habe, die teilweise so fertig waren mit der Welt, die konnten nicht mal mehr lächeln. Und das wirklich nur laut deren Aussagen wegen der Arbeitsbelastung.


    Es ist halt auch einfach nicht mehr Zeitgemäß, diese "knüppel den ganzen Tag"-Einstellung. Früher mag es ja nicht anders gegangen sein, da gab es ja weniger Möglichkeiten und unsere Eltern haben uns dann diese Mentalität so anerzogen, weil sie es eben nur so kannten. Aber heute sieht es doch komplett anders aus. Mehr, viel mehr Möglichkeiten, neue kommen sogar dazu. Mittlerweile kann man ja sogar Umschulungen machen, ohne vorherige Ausbildung. Ging früher nicht.


    Von daher, soll doch jeder das machen, was er schafft und das bedarf dann, mMn, auch keiner Rechtfertigung, warum man denn eigentlich keinen Vollzeitjob ausübt.


    Im übrigen hat man mal rausgefunden, dass der Mensch nur 6 Stunden Leistungsfähig ist. Dennoch arbeiten viele sogar mehr als 8 Stunden. Hab von Leuten gehört die teilweise 12-14h Schichten schieben. D.h. doppelt so lang, wie sie laut Studie Leistungsfähig sind. Muss man mal sacken lassen.


    Jeder Mensch ist unterschiedlich veranlagt und bringt völlig einzigartige Voraussetzungen mit. Da kann man einfach nicht pauschal sagen "Doch, das geht".

  • Pauschal sicher nicht, weiss oder schwarz, das ist das Allerwenigste. Aber ich muss dir schon gestehen, dass ich den Gedanken "Jeder nur ganz nach Lust und Laune, blos alles easy" persönlich auch etwas naiv finde. Du hast schon Recht, unsere Zeit ist eine andere und von so manche technische Möglichkeit von heute schafft neue Felder. Nur wenn du schreibst dass unsere Eltern oft eine andere Einstellung hatten; Woher meinst du kam diese? Aus reiner Dummheit? Das glaube weder ich, und bestimmt du auch nicht.


    Mir drängt sich oft eher der Verdacht auf, dass unsere Moderne Welt in grossen Stücken auf dem Fundament aufbaut, dass die Globalisierung es ermöglicht die Scheisse immer weiter bergab rollen zu lassen.

    Nur, ob das wirklich ein Loch ohne jeden Boden ist..? Grade bei der Pandemie zeigte sich doch am Allerdeutlichsten, was unsere moderne Welt so tatsächlich am Laufen hält; Die miesesten, anstrengendsten, dreckigsten und schlecht bezahltesten Jobs... Am irgendwem bleiben sie kleben, vielleicht nicht für immer an den Selben - Hoffentlich nicht.


    Man muss sicher nicht am Schlechtesten Mass nehmen, nicht an sich selbst oder bei anderen. Aber zu glauben, dass es sich im Elfenbeinturm für immer gut leben lässt, das halte ich auch für einen gefährlichen Irrtum.


    Wie gesagt, ich habe kein Recht zu richten, dafür hab ich selbst zu viele Leichen im Keller, nur halt noch meine ungefragte Meinung zu ner Sache, die ja eh am Thema vorbei ist, und dann bin ich auch wieder still.

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  • Pauschal sicher nicht, weiss oder schwarz, das ist das Allerwenigste. Aber ich muss dir schon gestehen, dass ich den Gedanken "Jeder nur ganz nach Lust und Laune, blos alles easy" persönlich auch etwas naiv finde.

    So hab ichs auch nicht gemeint. Ich habe gesagt "machen, was man schafft". Das ist ein Unterschied zu "machen, wie ich lustig bin". Was bringt es dem Arbeitgeber wenn ich dann täglich mein Soll nicht erfüllt kriege und meine Arbeit nicht gut mache, weil es zu viel/schwer ist? Ist dann halt auch nicht sehr sinnvoll. Sich übernehmen ist absolut ungesund und wenn man dann krank wird, hats dem Arbeitgeber und einem selbst relativ wenig genutzt. Dann liegt man bei 0 und kann gar nichts mehr.


    Und ich find auch schon, dass man machen sollte, was einen glücklich macht und nicht einfach irgendwas, damit andere glücklich sind und keiner mehr sagt "Was stellst du dich denn jetzt so an?". Und das muss ja nicht der absolute Traum sein, aber eben wenigstens etwas, wo man am Ende doch irgendwie gern hingeht und sich nicht Tag für Tag nur hin quält.

    Und siehs mal so: Wenn jeder nur noch Vollzeitjobs macht, wer macht dann die ganzen kleinen Jobs? Die sind ebenso wichtig für die Gesellschaft. Daher kann ich halt diesen "Es muss Vollzeit sein"-Gedanken absolut nicht nachvollziehen.


    Jeder wählt sich seinen Job selbst und wenn es mich nervt, wenn andere nicht Vollzeit arbeiten wollen oder "nehmen, was man kriegt", muss ich vielleicht mal in mich gehen und mich fragen, ob ichs den anderen einfach nur nicht gönne, weil die es nicht besser haben sollen als ich. Sehe ich zumindest so. Denn das ist so das, wie es bei mir dann ankommt. "Ich hatte es nicht besser, also hast du es gefälligst auch nicht besser zu haben".


    Aber: Jedem seine Meinung.


    Edit:

    Nur wenn du schreibst dass unsere Eltern oft eine andere Einstellung hatten; Woher meinst du kam diese? Aus reiner Dummheit? Das glaube weder ich, und bestimmt du auch nicht.

    Nein, nicht aus Dummheit. Es waren einfach andere Zeiten. Damals blieb den Leuten ja nichts anderes übrig, man hatte zu arbeiten, egal was. Das ist heute aber nicht mehr so. Das kriegen die älteren nur oft gar nicht mehr so mit und daher behalten sie ihren Ansichten von damals so bei. Mit Dummheit hat das aber nix zu tun, sondern eben mit der Erziehung und den persönlichen Erfahrungen und da haben unsere Eltern eben völlig andere gemacht, weil ganz andere, viel härtere Zeiten, als wir jungschen Leute heute.

  • Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass man nicht unbedingt bei Null (gehaltstechnisch) anfängt, dazu muss man sich auch gut verkaufen können.

    Bei den Berufswechseln die ich durchgemacht habe, war zumindest immer das gleiche wieder rausgesprungen. :P

    Vielleicht ist genau das der Punkt. Viele können und wollen sich nicht gut verkaufen. Diese Logik ist schon verrückt: Die Firmen sollten doch SICH verkaufen, damit die Menschen ihre Zeit in die Firma investieren und diese als Arbeitsplatz auswählen, nicht umgekehrt. Nur in miesen Branchen ist es andersherum.


    P.S.: Aber nicht mehr lange, dank der Boomer-Rentenwelle, bald werden alle den Betrieb verkaufen müssen, damit sie um die wenigen Arbeitskräfte buhlen können, so sollte es ohnehin sein.

  • P.S.: Aber nicht mehr lange, dank der Boomer-Rentenwelle, bald werden alle den Betrieb verkaufen müssen, damit sie um die wenigen Arbeitskräfte buhlen können, so sollte es ohnehin sein.


    Oh Mann... aber gut; Ich hoffe es wirklich sehr dass ich falsch liege, und ihr tatsächlich derart gönnerhafte Menschenfreunde seid dass ihr auch so handelt wie ihr redet, wenn für euch was erledigt werden soll - und das dann eure eigene Hosentaschen betriftt; Falls dem so ist: Meinen allergrössten Respekt!

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Ich weise grad auch nochmal ganz kurz drauf hin, dass das Thema dieses Threads "Verhalten gegenüber Familienmitgliedern, mit denen man nicht gut klarkommt" ist, wäre also ganz gut, wenn wir dazu wieder zurückfinden können :pepemeltdown:

    The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

  • Um die Eingangsfrage zu beantworten:

    Bei uns in der Familie geht man sich einfach aus dem Weg. Ich selbst habe eigentlich nur noch Kontakt zu meiner Oma, meinem Bruder (der wohnt halt eh bei mir) und ab und an zu meiner Cousine.
    Familienfeiern wurden glaub vor 12 Jahren bei uns abgeschafft. Weihnachten/Ostern gabs nur so lange, bis meine Cousine und mein Bruder zumindest fast Erwachsen waren. Meine Oma hat das einfach nicht mehr ausgehalten, weil mein Opa mit seiner cholerischen Art nicht grad viel Freude bringt und besonders an solchen Tagen artete es immer aus. Irgendwann fing sie an einfach mit ihm über die Festtage ins Ferienhaus zu fahren und irgendwann waren Familienfeste einfach kein Thema mehr. Schon Jahre vorher verkleinerte sich das Ganze sehr, weil es andere Streitereien in der Familie gab.
    Und mit meiner Mutter hab ich vor 10 Jahren den Kontakt endgültig abgebrochen. Wenn wir uns doch mal über den Weg laufen - was wir erstmals tatsächlich vor 2 Monaten hatten, als wir wohl beide spazieren waren - behandeln wir uns wie Luft. Das beruht wohl mittlerweile auf Gegenseitigkeit und das ist mir auch recht so.
    Mit meinem Opa und meiner Tante komm ich auch nicht mehr zusammen. Da würde ich sie aber wohl einfach begrüßen und wenn möglich eine normale Unterhaltung führen und wenn das irgendwie nicht möglich ist, würde ich das Gespräch einfach abbrechen. Aber ertragen kann ich beide nicht besonders. Ich mag beide noch, aber es sind einfach Dinge vorgefallen und anscheinend lässt sich auch nicht irgendwie auflösen und für mein eigenes Seelenwohl halte ich lieber Abstand. Glaub auch das beruht auf Gegenseitigkeit.