Beiträge von Erika

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    Als großer Fan der Alan Wake Spiele, musste ich mir dieses Buch, das als eine Inspiration für die Story (und auch für das Spiel Control) diente, natürlich kaufen. Und bislang -ich habe es noch nicht ganz durch- bin ich absolut begeistert. Sowohl Alan Wake, als auch dieses Werk verwenden Erzählstrukturen, die sich selbst hinterfragen. In Alan Wake ist die Hauptfigur ein Schriftsteller, der eine Geschichte schreibt (geschrieben hat), die die Realität verändert. Und hier liest man eine Geschichte über eine Geschichte über einen Film (der vielleicht gar nicht existiert?). Im Vordergrund der Story steht ein Haus, das innen größer ist als außen, und sich ständig verändernde Korridore und Räume beinhaltet. Das erinnert stark an den Dark Place in Alan Wake, da beides Orte sind, die auf Ängsten, Traumata oder Gedanken der jeweiligen Hauptfigur basieren. Ich mag es, wenn Geschichten mehrere Erzählebenen haben, in denen sich Realität und Fiktion stark vermischen, und genau diese Unsicherheit genutzt wird, um Horror zu erzeugen. Auch die gemeinsame Thematik "Trauma durch kreative Arbeit" sagt mir sehr zu, gerade in Kombination mit dem Horror-Genre.

    Was das Buch auch von der äußeren Gestaltung recht außergewöhnlich macht, sind beispielsweise versetzte oder spiegelverkehrte Texte, Fußnoten, Leerseiten, usw. Es fühlt sich wirklich so an, als hielte man ein Rätsel in den Händen halten, und als würde das Buch einen sinngemäß dazu zwingen, "Teil des Wahnsinns" zu werden, da man ständig mit dem Layout kämpft. Hier mal zwei Beispiele:

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    Das ist auch erst einmal alles, was ich zu dem Buch sagen möchte. Es ist äußerst interessant geschrieben, und meiner Meinung nach eigentlich ein Muss für Alan Wake Fans. :sir:

    Indika, Clock Tower Rewind und Death Stranding

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    Ich habe das Spiel damals 2019 ahnungslos gekauft, hatte gar keine Ahnung von Soulslike Games. Ich bin kläglich gescheitert und habe dann auch schnell das Interesse an dem Spiel verloren unds verkauft. Aber mittlerweile mag ich das Genre ziemlich gerne und Sekiro wird immer an erster Stelle genannt, wenn es darum geht welches Soulslike am Schwersten ist.

    Sekiro ist KEIN Soulslike....

    Ich wurde vorhin mal wieder daran erinnert, wieso ich mein Geld sozusagen überall ausgebe, nur nicht an meinem Wohnort (bis auf notwendige Einkäufe). Die Architektur ist absolut kranken-, behinderten-, alten- und obdachlosenfeindlich. Wenn nur "jederzeit voll funktionsfähige" Menschen erwünscht sind, weil alles andere "nicht ins Bild passt" und offenbar nichts wert ist, dann verteile ich mein Geld halt sehr gerne woanders. Konkret finden sich kaum Sitzgelegenheiten, was schon mehrmals dazu führte, dass ich mich auf den Boden setzen musste (weil es aufgrund eines gesundheitlichen Problems notwendig war, mich für ein paar Minuten ruhig hinzusetzen/auszuruhen). Ich denke, es benötigt nicht viel Fantasie, um darauf zu kommen, dass zB sehr alte Personen ohne fremde Hilfe gar nicht mehr aufstehen könnten. Mal ganz davon abgesehen, wie entwürdigend so eine Situation sein kann, denn jemand, der auf dem Boden sitzt, passt ja auch nicht ins Bild, das man hier zwanghaft aufrechtzuerhalten versucht. In Einzelfällen kann und sollte man sagen: scheiß drauf. Aber das ist halt ein gutes Beispiel für ein sehr ekelhaftes Problem von Ignoranz auf struktureller Ebene.

    Edit:

    Ich erinnere mich sogar an eine Situation von vor ein paar Wochen. Eine alte Dame setzte sich auf ein ungefähr kniehohes Geländer (...weil weit und breit keine Sitzgelegenheiten vorhanden waren). Sie verlor das Gleichgewicht, landete samt Rollator im Gebüsch und kam alleine nicht mehr hoch. Ein Herr und ich halfen ihr hoch. Die alte Dame sagte, dass sie schon eine ganze Weile im Gebüsch saß, aber niemand Hilfe angeboten hat. Ohne Worte.

    :dogekek:

    Nicht so gut. Ich habe nie wirklich empfindlich auf's Wetter reagiert, was vor allem daran liegt, dass ich Temperaturen eh nicht so gut wahrnehme, somit immer erst sehr spät registriere, wie warm oder kalt mir eigentlich ist. Aber das hat sich in den letzten 2-3 Jahren nach und nach geändert, vor allem bezogen auf den Sommer. Die Luft ist so ekelhaft, mein Kreislauf ist komplett überfordert. Fühlt sich so an, als würde sich immer wieder eine Panikattacke anschleichen. Keine Ahnung wie man es besser beschreiben könnte. Einfach unangenehm, vor allem, wenn dann trotzdem (direkt oder indirekt) von einem erwartet wird, wie eine Maschine zu funktionieren. :rolleyes: Das strengt dann eben zusätzlich an. Und ich bin halt auch so ein Honk, der es gerade bei warmen Temperaturen nicht hinbekommt, genug zu trinken :pepemeltdown:

    Erika ich finde es durchaus gerechtfertigt sich darüber Gedanken zu machen und jeder sollte diese auch äußern dürfen.

    Wo sage bzw verbiete ich das?

    Edit:
    Niemand hat irgendwem das Recht abgesprochen, sich Gedanken zu machen oder Bedenken zu äußern. Im Gegenteil, ich mache mir hier ja ebenfalls Gedanken, nur eben nicht in Form von reflexhaften Worst-Case-Szenarien. Achtsamkeit ( = hinsehen, verstehen, einordnen) ist etwas anderes als gedankliche Dramatisierung (projizieren, eskalieren). Und genau da liegt der Knackpunkt.

    Also nochmal: Ich habe nie gesagt, dass es gut wäre, wenn Menschen ausgeschlossen werden. Ich habe auch nicht gesagt, dass man sich keine Gedanken machen soll. Was ich gesagt habe, mehrfach, ist dass man nicht jeden Einzelfall zur Blaupause für den gesellschaftlichen Niedergang erklären sollte. Dass nicht jede kleine Unnanehmlichkeit ein Symptom für Unterdrückung ist. Wenn wir jeden Sonderfall sofort als Bedrohung für die Ordnung empfinden, verlieren wir die Fähigkeit zur Differenzierung, oder eher gesagt, schaffen wir diese aktiv ab, meiner Meinung nach. Und dann wundert man sich, wieso Debatten nur noch auf Twitter-Niveau stattfinden.

    Zudem verstehe ich auch nicht, wo hier was "aus dem Ruder" laufen soll. Jeder hat seine Sichtweise die er teilen kann. Aber ebenso muss man eben mit den Sichtweisen anderer klarkommen, die nunmal sehr anders sein können.

    optimistic-yuyu

    Ganz ehrlich, dieses "Was wäre, wenn das alle machen würden?" ist kein Argument, sondern Katastrophendenken. Ist ungefähr so sinnvoll wie zu fragen "Was, wenn morgen alle Bäcker aufhören Brot zu backen?". Ja, dann hätten wir ein Problem, aber das ist halt kompletter Schwachsinn. Solche hypothetischen Extremszenarien bringen niemanden weiter, weil sie mit der Realität nichts zu tun haben. Kein Mensch glaubt ernsthaft, dass plötzlich alle Restaurants weltweit nur noch Gäste mit Sprachkenntnissen reinlassen. Das ist weder wahrscheinlich noch strukturell denkbar.

    Du unterstellst einem vereinzelten Phänomen eine gefährliche Tendenz, um daraus eine allgemeine Bedrohung zu basteln. Das ist keine Kritik, sondern Dramatisierung. Man kann meiner Meinung nach gerne darüber streiten, wie offen Orte sein sollten, aber dann mit realistischen Maßstäben. Denn wenn wir uns wirklich darauf einigen wollen, dass jeder Einzelfall sofort zur Allgemeingültigkeit wird, dann sollten wir demnächst wohl auch keine privaten Wohnzimmer mehr haben, weil...was wenn plötzlich alle ihre Türen nicht mehr für Fremde öffnen?? :poggers:

    wilo  Ruza

    Ich verstehe euren Punkt und es mag stimmen, dass man mit etwas Bemühen (Sprachapps, Gesten, Bilder...) in den allermeisten Fällen auch ohne perfekte Sprachkenntnisse klarkommt. Und dass viele japanische Restaurants sehr herzlich sind, steht außer Frage.

    Aber ich glaube, mein Gedanke zielte weniger auf die praktische Machbarkeit ab, sondern auf den Anspruch, dass alles grundsätzlich immer offen und zugänglich sein muss. Denn genau da sehe ich die Schwierigkeit. Wenn beispielsweise ein kleiner Ort, etwa ein Familienrestaurant in einer ländlichen Gegend, sich damit überfordert fühlt, fremdsprachige Gäste zu bedienen oder sich bewusst dazu entscheidet, in einem geschützten Rahmen zu bleiben, dann finde ich das nicht gleich moralisch verwerflich.

    Der Mensch neigt eben dazu, überall teilhaben zu wollen, was einerseits nachvollziehbar ist, andererseits aber auch eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber der Selbstbestimmung anderer enthalten kann. Ja, Offenheit ist wichtig. Aber genauso ist es wichtig, die Freiheit zu respektieren, nicht offen für alles zu sein. Vielleicht ist es das, was schnell als "Ausschluss" empfunden wird, in Wirklichkeit aber mehr ein Ausdruck davon ist, dass nicht alles für uns gemacht ist.

    Es geht mir nicht darum, Ausgrenzung zu verteidigen, schon gar nicht, wenn sie systematisch ist oder auf Vorurteilen basiert. Nur täte es uns vielleicht gut, in manchen Situationen weniger sofort uns selbst als Zentrum des Geschehens zu sehen, sondern mehr das größere Ganze. Nicht aus Selbstverleugnung, sondern aus einem gewissen Maß an Bescheidenheit.