Ich habe momentan fast eher das Gefühl, dass man Menschen, wenn man sie auf den momentanen Stand loslässt(zwingt), fast schon mehr darin bestärkt, da nicht hin zu wollen, weil sie dann erst recht merken, wie unfassbar am Arsch dort alles ist.
Ich hab ja mein FSJ im Krankenhaus damals wie der Name schon sagt freiwillig gemacht und selbst ich würde unter den derzeitigen Umständen nicht in den Pflegebereich hin wollen. Dabei war meine Station noch nicht einmal am heftigsten, weshalb ich teils auf anderen Stationen wo es noch übler ist mithelfen musste. Und dennoch wurde es auf meiner Station teils schon mal so haarig das ein paar meiner Kolleginnen geweint haben. Eine von denen hat nach einer Weile den Job gewechselt, eine andere ließ sich in die Psychiatrie versetzen, wo es zumindest physisch von der Pflege her nicht mehr so belastend ist. Ich selber hatte irgendwann da auch nicht mehr so viel Lust auf die Arbeit, verspürte aber dennoch diese Verpflichtung so gut es geht mitzuhelfen, um meine damaligen Kollegen und Kolleginnen nicht hängen zu lassen, die nebenbei auch noch viel mit der Dokumentation beschäftigt waren. Länger als ein Jahr hätte ich da nicht ausgehalten. Das wurde mir im laufe des FSJ klar.
Die Altenpflege hab ich persönlich zwar nicht miterlebt, aber wenn ich sehe unter welchen Vorwänden einige ältere "Stammpatienten" zum Wochenende hin aus dem nahegelegenen Pflegeheim eingeliefert wurden und vor allem in was für einem Zustand dann zieht es mich dort noch weniger hin als in die Krankenpflege, wo es je nach Station durchaus auch mal ruhigere Phasen gibt.
Insgesamt macht so ein Pflichtdienst unter dem Aspekt junge Menschen für soziale Berufe und die Pflege zu öffnen wenig Sinn, weil es unter den derzeitigen Gegebenheiten eher eine Antiwerbung ist.