Beiträge von Nyan-Kun

    Hab mir eben den aktuellen Tarantino Film "Once upon a time...in Hollywood" angesehen.

    Mir fällt es schwer darüber ein vernünftiges Urteil zu fällen. Für mich hatte es sich eher wie ein Versatzstück aus verschiedenen Szenen und Settings angefühlt. Leonardo DiCaprio als Rick Dalton kam klasse rüber. Vom Schnitt und Kameraführung war das ganze auch ungewöhnlich, hat aber dafür gesorgt, dass ich schneller in den Film eintauchen konnte.

    Mit der Manson Familie hat man die wohl unsympathischste Hippie Truppe überhaupt in der Filmgeschichte erlebt. Da war nichts mit Friede-Freude Eierkuchen. Das war eine Truppe durchgeknallter, zugedröhnter Typen, die eine recht merkwürdige Ausstrahlung haben. Hat Tarantino auch gut rüber gebracht. Das der Erzähler erst im letzten Drittel zum Einsatz kam war etwas merkwürdig und Tarantinos Fußfetisch. Naja, hätte man vor der Kamera wenigstens saubere Füße hingestellt wäre es zumindest angenehmer gewesen.


    Dafür war das Ende ziemlich unerwartet. Deshalb will ich nichts spoilern. Hat auf mich einen ziemlichen Eindruck hinterlassen und war typisch Tarantino.


    Da der Film sich wie gesagt wie ein Versatzstück angefühlt hat will ich den auch nicht als ganzes bewerten. Gab einige richtig coole und schöne Szenen, aber auch so einige unausstehliche Szenen. Mit der dauergrinsenden Margot Robbie kann ich übrigens so gar nichts anfangen. Jedesmal wenn ich sie sah musste ich mit den Augenrollen. Nur die eine Hippie Dame war noch schlimmer.

    Diese Theorie ergibt für mich nicht allzu viel Sinn. Wenn etwas immer beliebter wird müsste es doch sogar eher günstiger werden, da mehr potenzielle Nachfrager.

    Hab auch noch keinen Verlag gesehen, der in diese Richtung die gestiegenen Preise begründet hatte. Wenn dann wurde als Grund meist gestiegene Kosten, wie z.B. beim Druck usw. genannt.

    Hoffentlich gibt es hier nicht schon einen ähnlichen Thread.


    Kurz worum es mir bei diesem Thread geht. Jahr für Jahr kommen so viele Animes raus. Da fängt man schon mehr oder weniger an zu selektieren. (An die, die wirklich alle neu rausgekommen Animes gucken: Schön, dass ihr so viel Freizeit dafür habt)

    Und dabei gibt es sicherlich bestimmte Gründe warum ihr euch für die und die Animes entscheidet, aber andere Animes links liegen lässt. Eine der klassischsten Gründe ist da natürlich die Genre Auswahl. Jeder präferiert unterschiedliche Arten von Animes, wobei man schon mal auch aus anderen Gründen sich für einen Anime entscheidet, der zu einem Genre gehört die einem normalerweise nicht so zusagen.


    Ich mache mal den Anfang: Bei mir ist es so, dass ich da als erstes schon nach Genre selektiere, dies aber nicht in Stein gemeißelt ist. So kann es durchaus schon mal vorkommen, dass ich mir eine Romcom Animeserie ansehe, obwohl ich mir sowas normalerweise eher nicht angucke. Und ja, ich achte auch auf den Zeichenstil. Da kann der Anime an sich noch so gut sein, aber wenn ich mit dem Zeichenstil so gar nichts anfangen kann dann würde ich den erst mal weiter nach hinten schieben oder sogar gleich überspringen.

    Viel Wert lege ich auch auf interessante Ideen oder Storys. Auch SoL Serien können für mich ziemlich langweilig werden, wenn sie immer wieder dasselbe erzählen und die Charaktere nach etwas aussehen, was ich auch schon woanders mal gesehen habe. Wenn ein Anime mit was für mich neuem aufwartet oder zumindest versucht was anders zu machen als der Rest dann bin ich tendenziell eher bereit dem eine Chance zu geben. "Ore Monogateri" hätte ich mir wohl nie angeguckt hätte es keinen monströs großen Takeo Gouda als Hauptfigur gegeben hätte, "Panty & Stocking with Garterbelt" wäre ohne den derben Humor und dem cartoonigen Zeichenstil für mich unter dem Radar gefallen, bei "The Devil is a Part-Timer" fand ich allein schon die Idee, dass Satan als Burgerbrater arbeitet dermaßen skurril, dass ich es mir geben musste usw..


    Und dann gibt es noch eine Komponente meiner Entscheidungsfindung, die etwas schwerer zu erklären ist und zwar mein Bauchgefühl. Es gibt einfach manche Animes, wo ich von Anfang an dieses gute Gefühl habe, dass ich daran meine Freude haben werde, obwohl ich noch keine Folge von gesehen habe und das unabhängig von irgendwelchen Bewertungen. Das war damals bei "Lucky Star" so gewesen oder die "Melancholie der Haruhi Suzumiya". Da hat mich mein Bauchgefühl noch nie enttäuscht oder mich zu einem Anime gebracht, der sich im Nachhinein als Enttäuschung herausgestellt hatte. Aktuell habe ich dieses gute Bauchgefühl bei "Konosuba" und dem Remake von "Kinos Reise".

    Andersherum hatte ich ein schlechtes Bauchgefühl gegenüber anderen Animes, wo manche schon mal ziemlich hochgelobt wurden. Hatte da mal den Fehler gemacht diesen aufgrund der guten Bewertungen eine Chance zu geben und es im Nachhinein bereut. Deshalb würde ich Bewertungen von Dritten nur begrenzt als Kriterium für meine Animeauswahl heranziehen.

    Die Preise für Manga sind in den letzten Jahren schon gestiegen. Kommt aber immer noch auf die Art und Weise an wie der Manga produziert wird. Je nachdem schwanken dann auch die Preise. Ein hochwertiger Druck wie Made in Abyss finde ich zum Preis von 10€ durchaus angemessen. Standard-Mangas sind natürlich nicht mehr so günstig wie noch vor 10 Jahren, aber für mich immer noch preislich in einem Bereich den ich noch mittragen kann.


    Im Vergleich zu manch anderen Ländern kommt Deutschland immer noch günstig weg. In Nordamerika hab ich bisher kaum einen Manga gesehen, der umgerechnet weniger als 10€ gekostet hat. Ein Standard-Mangaband, der hierzulande so zwischen 6,5€ bis 7,50€ kosten würde kostet dort um die 10-11€, wobei das je nach Serie auch noch schwankt.

    Cashews und meine Lieblingsmusik.


    Bei mir vergeht kein Tag an dem ich nicht Musik höre. Cashews könnte ich auch jeden Tag essen, aber die gehen zu sehr ins Geldbeutel also kaufe ich sie nicht so oft. Die viel günstigeren Erdnüsse sind da für mich nur ein mäßig guter Ersatz.

    Auch wenn es zu Beginn nicht so scheint, so ist gerade die Storyentwicklung sehr gut. In den ersten beiden Staffeln werden zunächst hauptsächlich Fragen aufgeworfen und Charaktere ins Spiel gebracht.

    :unsure:

    Zumindest in der ersten Folge haben die Charaktere auf mich keinen so guten Eindruck hinterlassen. Mir würde es wohl leichter fallen der Serie noch eine Chance zu geben, wenn ich nicht schon nach der 1. Folge den Drang verspüre einigen Charaktere an die Gurgel zu gehen. Naja, vielleicht kommt dieser Tag noch. Allerdings gibt es für mich aktuell andere Animes, die auf meiner Liste stehen und ich allesamt Date A Live klar vorziehe.


    Ich für meinen Teil mag die Wechsel zwischen dramatischen Momenten und Comedy, zumal diese jetzt nicht abrupt sind, sondern relativ flüssig in einander übergehen.

    Jetzt wo ich darüber nachdenke muss ich sagen, dass ich genau damit nicht so richtig klar komme. Dieser Wechsel der Stimmung fühlt sich für mich einfach nicht "organisch" an. Um das mal (plakativ) zu veranschaulichen: Es ist so als würde man mitten in dem Film Schindlers Liste irgendwelche "lustigen" Adam Sandler Nummern mit einbauen. Es will irgendwie nicht zusammen passen. So empfinde ich es, auch wenn du da anderer Ansicht bist.

    Keine Ahnung, was an dieser Animeserie so toll sein soll. Ich musste das ganze schon nach der 1. Folge abbrechen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und das hat bisher noch kein Anime bei mir geschafft. Da diese von vielen so sehr gelobt wurde wollte ich ihr mal eine Chance geben. Man könnte einwerfen, dass die 1. Folge nicht alles über die Serie aussagt, aber so sehr ich es versucht habe. Ich konnte es nicht übers Herz bringen mir noch eine weitere Folge davon anzutun.


    Damit es etwas nachvollziehbarer wird warum mich die 1. Folge so abgestoßen hat hier mal meine nähere Ausführungen dazu: Das fängt schon damit, dass ich mich mit Ecchi-Harem-Anime generell eher schwer tue (auch wenn man davon in der 1. Folge noch nicht allzu viel sehen konnte). Mir stellt sich dabei immer ein gewisses Schamgefühl ein. Dieses Problem hab ich bei Mangas interessanterweise nicht, vorausgesetzt es handelt sich um gute Ecchi Mangas, die wissen was sie sein wollen und diesen Weg auch konsequent bestreiten. Und genau da kommt "Date A Live" ins Spiel.
    Überraschenderweise war in der ersten Folge Ecchi noch das geringste Problem. Mehr als Fanservice gepaart mit ein paar Pantyshots gab es da erst mal auch gar nicht. Das für mich größte Problem was ich mit der Serie habe und woran für mich zumindest der Anfang hapert ist der unausgegorene Genremix. An sich ist es keine schlechte Sache Komödie mit Action und einem Hauch Drama zu vermischen, aber hier in dem Fall wollte es einfach nicht miteinander harmonieren.
    Ich will es mal so sagen. Es kam mir vor als hätten mehrere Leute das Skript geschrieben, wobei einer den Humorteil schrieb, der eine die dramatische Backgroundstory und der andere den Actionteil. Also völlig isoliert voneinander und ohne große Absprachen. Ach ja und dazu hat man noch Charakterschablonen mit rein geworfen, die zwar für einen typischen Otaku der feuchte Traum wären, wo jedoch ich eher mit den Augen gerollt habe. All das in den Topf geworfen und es kommt "Date A Live" heraus. Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls mit der ersten Folge gehabt und es hat mich nicht gerade zufrieden gestimmt oder irgendwie dazu animiert die Serie weiter zu verfolgen.
    Die verschiedenen Genreteile beißen sich da auch etwas und wollen auch nicht so wirklich in einer Einheit ineinander eingehen. Die Comedyszenen kann ich nicht richtig genießen, weil das Storyumfeld zu "ernst" ist. Das Drama um die Raumbeben und Tooka kann ich wegen der plötzlich einsetzenden Comedy Momente nicht ernst nehmen. Die Actionszenen mit den leicht bekleideten Damen und dem Fanservice empfand ich mehr cringe als spannend usw..

    Und die Charaktere. Wie gesagt das was das Otaku-Herz so begehrt, aber für mich ist das alles nichts. Der männliche Hauptchar hat sich in Folge 1 für mich nicht besonders hervor getan. Die 29 jährige Lehrerin hat man wohl in die Moefizierungsmaschine gesteckt, wodurch sie nicht nur 15 Jahre jünger aussieht, sondern sich auch genauso benimmt. Reine Murasame hat mit ihrer Müdigkeitsnummer nur genervt. Eigentlich fand ich den Großteil des Casts ziemlich nervig. Mag wohl jeder anders beurteilen. Mir jedenfalls fällt es schwer nachzuvollziehen was an diesen Personen so lustig sein soll. Muss ich aber gar nicht. Da hat jeder einen anderen Geschmack und meiner ist der nicht.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ganze im laufe der Serie besser wird. Wer will kann mich ruhig eines besseren belehren. Das wird wohl jedoch vergebens sein. Denn das was ich noch zu der Serie gelesen habe animiert mich nicht unbedingt dazu dieser eine 2. Chance zu geben.


    Und dass solche Serien generell nicht mein Bier sind macht es auch nicht besser. Da hat mir eigentlich nur Monster Mädchen so richtig gefallen und da auch nur der Manga.

    Ich schaue nun zum zweiten mal mir die Animeserie Comic Girls an. Schon beim ersten mal hatte sie mir durchaus gefallen. Eine seichte und harmlose Slice-of-Life Serie über eine kleine Mädchen WG voller Mangaka. Mittendrin "Chaos". Das kleine Kücken in der WG-Truppe, die als einzige das Pech hat, dass ihre Storyboards ständig abgelehnt werden.


    Für mich eignet sich die Serie perfekt, um am Abend abzuschalten. Solide SoL Kost, die zu gefallen weiß und mit den typischen "Traum-Charaktertypen" in erster Linie das Herz von Otakus höher schlagen lässt. Darunter wie gesagt mit Chaos eine süße, niedliche tollpatschige und kindliches Mädel, dass total auf Animes abfährt. Ein Anime Otaku-Mädel wie aus dem Bilderbuch.

    Da das alles sehr nett aufgemacht ist kann ich mich dieser schönen Fantasiewelt ganz gut hingeben ohne beim zuschauen ständig einige Dinge zu hinterfragen (Wo sind denn eigentlich die Männer abgeblieben in dieser Welt? Das männlichste was ich bei Comic Girls gesehen habe waren burschikose Passantinnen, die auf dem ersten Blick kurz als Jungs durchgehen könnten ^.^)


    Wie auch immer. Diese Serie hat es nicht nur geschafft, dass ich sie mir ein zweites mal anschaue, sondern am Ende auch noch gekauft habe. Das hat bei mir sonst keine andere unspektakuläre SoL Serie, die einzig durch unschuldige Niedlichkeit mich unterhalten konnte. Dafür gibt es von mir solide 6,5/10 Punkte.

    Gerade in den letzten 10 Jahren wird über Marketing den Kindern doch das althergebrachte Rollenbild wieder regelrecht aufgedrängt. Sieh dir mal die Abteilungen von einem Spielwarenladen an.

    Das hat aber weniger was mit ideologischen Gründen zu tun als vielmehr monetären Gründen. Durch diese Zielgruppendiversifikation erhofft man sich schlicht höhere Gewinne. Im Marketing ist es ohnehin üblich, dass einem gerne was eingeredet wird damit die Leute das Gefühl haben das Zielprodukt (in der Form) zu brauchen und auch zu kaufen.

    Die Werbeindustrie ist ziemlich mächtig und übt damit auch einen gesellschaftlichen Einfluss aus. In gewissen Medien wird dies auch von den Leuten kritisiert, die ein anderes Weltbild vertreten. Seit neuerer Zeit fallen mir auch Werbekampagnen auf (u.a. für irgendein Deo), die verschiedene Moderne Rollenbilder herausstellen. Auch das ist reines Kalkül, um potenzielle neue Kundenschichten für sich zu gewinnen und im Idealfall Imagepflege zu betreiben.

    Ich vermute, dass damit auf den "typischen" japanischen Otaku, der Zuhause sitzt und mit seinem Leben nicht viel anfangen kann, außer Anime zu gucken, abgezielt wird.

    In die Richtung wollte ich auch hinaus. ^.^

    Ob das bei dieser Zielgruppe wirklich gut ankommt würde mich zu gerne interessieren. Um ehrlich zu sein kann ich mir das nur schwer vorstellen. Solche weinerlichen "Helden" ziehen einen doch erst recht noch weiter nach unten. Dann lieber eine weibliche, taffe und süße Frohnatur von Heldin, die puren Optimismus ausstrahlt. Sowas dürfte das Otaku Herz doch eher höher schlagen lassen, oder?

    Finde es schon schlimm, wenn Versager heroisiert werden. Aus meiner Sicht, sollte jeder, ganz gleich ob stark oder schwach, zu denen aufblicken, die besser sind als man selbst. Sich sie als Vorbilder nehmen. Und sich nicht auf seiner Lage ausruhen, gerade dann, wenn diese mehr als mies ist.

    Ist ja auch meine Meinung. Das was du da zitiert hast war nur meine Vermutung warum es solche Charaktere gibt. Zudem hab ich auch gesagt, dass man sich mit solchen Charakteren identifiziert, aber nicht unbedingt gleich als Vorbild nimmt. Meiner Erfahrung nach nimmt man da eher Personen, die irgendwas besser als man selbst gemacht hat und man daher bewundert.

    Es ging darum, dass Männer dies nicht sein sollten. Auch für eine Frau ist es sicherlich eher eine Tugend, nicht weinerlich zu sein, aber einer Frau kann man eine solche Schwäche (in meinem Weltbild, ich spreche nicht für jeden) eher verzeihen als einem Mann, da der Mann in vielerlei Situation nicht das moralische Recht hat, rumzuheulen

    Auch bei Männern ist es bei bestimmten Situation akzeptiert, wenn sie mal "Schwäche" zeigen. Z.B. bei Tod eines engen Freundes oder Familienangehörigen. Es muss sozusagen ein Anlass oder Grund gegeben sein. Ist aber eine andere Sache. Wenn dieses Depri-Rumgeheule jedoch ein Dauerzustand ist dann verfliegt das Verständnis recht schnell. Finde ich übrigens sowohl bei Männern und Frauen nervig. Ob das bei Frauen akzeptierter ist kann ich aber nicht wirklich beurteilen.

    Zum Anderem ist es doch auch so, dass eine Nachfrage für solche Charakterrollen vorhanden sein muss, ansonsten würde diese Themen nicht so oft aufgegriffen werden?

    Kann schon sein. Solche Charakterrollen sollen wohl als Identifikationsfigur für den Zuschauer dienen, der vielleicht selber nicht der "stärkste" ist. Ist nachvollziehbar und sehe ich auch nicht so schlimm an und jetzt kommt das aber: Sie müssen nachvollziehbar sein. Warum sind sie so wie sie sind? Was hindert sie daran selbstbewusster zu sein? Usw. Einfach eine weinerliche Figur hinzustellen, die sich nichts traut und sich öfters von anderen aus der Patsche helfen lässt reicht nicht. Nur wenn ich verstehe was mit der Figur vor sich geht und ich deren Verhalten und Motive nachvollziehen kann kann ich mich auch mit diesem Identifizieren.


    Auch ist es wichtig, dass sich solche Figuren weiterentwickeln. Ist in der Regel so wie ich das sehe durchaus der Fall.

    Eine meiner All Time Favoriten. Die schöne Gesamtbox von Animoon, wo die einzelnen Mediabook Volumes + Film Platz finden hole ich immer wieder mal hervor, um mir die Serie anzusehen. Die anderen haben hier in dem Thread schon sehr gut beschrieben was an Usagi Drop so toll ist und dem schließe ich mich auch uneingeschränkt an.

    Die Deutsche Synchronisation ist auch klasse. Auch da hat man für die Kinder Kindersprecher genommen. Vor allem Gretchen und Karl Zilm, die Rin und Kouki im deutschen ihre Stimme leihen klingen herzallerliebst.


    Da zum Realfilm noch nicht wirklich was gesagt wurde sage ich mal was dazu. Bedingt durch das Thema kommt auch der Film sehr bodenständig rüber (bis auf 1-2 Szenen mit kurzem Overacting) und kommt ohne Fallweise Übertreibungen und krampfhaftes orientieren am optischen Stil des Anime aus. Ist auch etwas, was ich bei vielen japanischen Realverfilmungen zu Animes peinlich finde.

    Der Film bietet einem eine abgewandelte Version der Geschichte aus der Serie an. Einige Charaktere kommen nicht vor, andere Charaktere wurden etwas verändert. Darauf sollte man sich schon gefasst machen. Den Darsteller von Daikichi fand ich ganz gut und passend vom Alter, während die Originalfigur optisch schon fast in Richtung 40 geht. Insgesamt ganz nett, nicht mehr und nicht weniger. Der Anime bietet mir inhaltlich natürlich mehr. Dennoch ist der Film für mich ein netter Bonus.

    Ich mag den schwächlichen Helden, der sich bis zum Ende nicht weiter entwickelt, genauso wenig, wie das "Fräulein in Not" aus diversen Shoujos. Ist einfach nicht mein Charaktertypus, egal ob männlich oder weiblich.

    Ich würde sogar soweit gehen Infrage zustellen, ob es sich hierbei überhaupt um richtige Helden handelt. Die "Fräulein in Not", die sich immer retten lässt und meist durch Glück und Zufälle Heil herauskommt und dabei eher passiv ist wurde doch auch nie als Heldenfigur betrachtet.

    Auch wenn solche Charaktere am Ende doch irgendwie Siegen kommen sie mir meist nicht wirklich wie Helden vor, sondern eher wie irgendwelche Typen, die unfreiwillig da rein geraten sind und schlicht irgendwie überleben wollen. Ein Held ist für mich immer noch eine aktive Figur, die sei es nun früher oder später, aus freien Stücken die Initiative ergreift.

    Welche Vorbilder sollte ein Junge haben?

    Zumindest jemand zu dem man aufsehen kann, Respekt hat und wo man sagt "So möchte ich auch mal werden". Dazu taugt der Typus Heulsuse oder Memme eher weniger. Welcher "Looser" möchte sich schon mit einem anderen "Looser" identifizieren? Allenfalls läuft es nach dem Prinzip des nach unten Herabschauens. Heißt, dass wenn man jemanden sieht, der noch erbärmlicher als ist man selbst, dass man sich nicht mehr so sehr mies fühlt.

    Ich möchte Helden sehen, die mich dazu inspirieren einen Schritt weiterzugehen und nicht noch erbärmlicher sind als ich und man eher auf die herabschaut.


    Mag sein, dass man sich mit Gleichgesinnten gerne schon mal solidarisiert, wenn man deren Verhalten nachvollziehen kann und versteht (daran hapert es aber meist bei den entsprechenden Typen in diversen Animes), aber zumindest ich würde diese niemals als Vorbilder betrachten. Es sei denn sie tun etwas, was mich inspiriert es denen nachzumachen, wie z.B. den Mut aufbringen sich seinen Ängsten zu stellen und damit Stärke zu zeigen.

    Das Ganze ist in meinen Augen vor allem dadurch bedingt, dass heute die Geschlechterrollen (beabsichtigt) durcheinander gebracht werden.

    Die Welt heutzutage ist generell komplizierter geworden. Es gibt in der westlichen Welt kaum noch klare Rollenbilder. Wie auch überall sonst hat das seine Licht- und Schattenseite. Auf der einen Seite kann man sich so freier entfalten und seinen eigenen Weg finden, auf der anderen Seite kann dies dazu führen, dass man ohne festen Halt orientierungslos umherirrt und nicht so richtig weiß was man ist oder werden will. Deshalb gibt es auch welche, die sich wieder nach den alten Zeiten sehnen, wo einem der Lebensweg und das Rollenbild noch mehr oder weniger vorgegeben wurde.

    Da ich wie ein anderer Vorredner ( Freigeist) hier auch nur Animes auf DVD noch sammle, ist es mir mittlerweile doch wichtig, das die Animes, woran ich Interesse habe die gleiche Ausstattung wie die BD bekommt.

    Da muss ich irgendwie noch an die Zeiten zurückdenken als die Publisher sich eine zeit lang zierten Animeserien auf Blu-ray raus zubringen. Das gab es allenfalls nur bei Animefilmen. Was Extras und Verpackung anbelangt wurden auch in erster Linie die DVD Versionen bevorzugt, während es bei der Blu-ray nur ein einfaches Amaray gab, was zudem noch einige Euro teurer war. Irgendwann hatte man doch noch den Sprung geschafft und beide Versionen gleichgestellt, wobei die Blu-ray immer noch paar Euro teurer ist als die DVD.


    Und es ist mir relativ egal, welcher Publisher dahinter steht, auch wenn ich viele Produkte von Kaze habe.

    Mir jedenfalls nicht, da jeder Publisher ihre eigene Art und Weise hat wie sie ihre Animes auf dem Markt bringen und natürlich auch ihre eigenen Stammsynchronstudios haben wo sie dann ihre Animes synchronisieren lassen. Da gibt es z.B. schon Animes, wo ich hoffe, dass sie ein bestimmter Publisher geangelt hat und hierzulande rausbringen wird.

    Das Thema wird wohl nie so richtig alt werden. Insofern möchte ich auch noch was dazu sagen. Erstmals ist mir dieser Typus von "Held" in NGE aufgefallen in Form von Shinji.

    Wichtig ist mir, ob dieser Charakter Willens genug ist aus sich herauszuwachsen. Dann kann er auch etwas Schwäche zeigen. Denn nicht jeder ist automatisch gleich ein Hercules. Auch außerhalb von Anime gibt es diesen Heldentypus durchaus. Spätestens da hängt es davon ab wie gut der Charakter geschrieben ist.


    Wenn er gut geschrieben ist und man ihm genug Gelegenheiten bietet sich zu beweisen, zu bessern oder zu reifen und man so mit ihm mitfiebern und sympathisieren kann dann geht das ganze gut auf und man hat einen tollen Charakter an den man sich gerne erinnert auch wenn er nicht sonderlich stark ist und wo bei einem schon mal die Tränen fließen, wenn es hart auf hart kommt.

    Das solch ein Charakter schlecht geschrieben ist merkt man dann daran, dass die Autoren es nicht schaffen ihn für den Zuschauer begreifbar zu machen und in ihm nicht mehr als eine verweichlichte Memme sehen auf die man herabschaut. Auch Schwache Heldenfiguren müssen sich irgendwann den Respekt erkämpfen, um Eindruck zu machen. Es ist der Spagat zwischen körperlicher und vielleicht auch geistige Schwäche und Willensstärke, die diese Heldenfiguren erst interessant werden lässt.

    Eine Memme, die vor alles mögliche zurückschreckt und schlicht nicht bereit ist zu kämpfen und stattdessen ständig rum heult sind die, die mich ankotzen. Beispiele wurden hier schon genannt. Solche Charaktere fallen mir auch in einigen Harem-Anime auf. Diese sind dann meist super zurückhaltend, können gut kochen, schmeißen den Haushalt und sind einfach nur lieb. Der perfekte Hausmann, der natürlich keinen Finger bei den vielen Mädels rührt und schon mal den Eindruck macht als wäre er Asexuell. Keine Ahnung wie es euch da ergeht, aber da finde ich diesen Typus Charakter noch vielmehr zum kotzen und ich kann mir nur schwer vorstellen wie so einer überhaupt eine Schar an Verehrerinnen sammeln kann. Dann lieber das andere Extrem des unverbesserlichen Perverslings.


    PS: Ich merke übrigens, dass mir Heldenfiguren, die zwar körperlich schwach sind, aber einen unglaublichen Kampfeswille und Selbstbewusstsein haben oftmals sympathischer sind. Denke da gerne an Mumen Rider aus One Punch Man zurück. Im Vergleich zu vielen Gegnern ist er so zerbrechlich wie ein Streichholz, aber er steht immer wieder auf und kämpft, notfalls bis zum Tod. Kein Wunder, dass er unter der Bevölkerung ein absoluter Publikumsliebling ist.

    Aktuell bietet Animoon für mich so ziemlich das beste Preis-Leistungsverhältnis. Für einen etwas höheren Preis bekommt man eine sehr schöne Sammleredition mit netten Extras. Universum Film ist auch nicht schlecht

    Anime House war für mich vom Preis-Leistungsverhältnis lange an sich auch in Ordnung. Preise sehr günstig, weil keine Extras und nur eine einfache Blu-ray Amaray. Deren deutsche Synchronisationen waren auch sehr gut. Seitdem sie sich von Kölnsynchron abgewendet haben und deren neues Stammsynchronstudio kein gleichwertiger Ersatz darstellt war es das für mich mit AH.


    KSM hat für mich auf der anderen Seite aktuell das schlechteste Preis-Leistungsverhältnis. Deren Produkte sind zwar meist in Ordnung, aber die Preise, die sie dafür verlangen meist viel zu hoch. Für ähnliches verlangt Kaze 10-15€ weniger als das was sich KSM schon mal erlaubt.


    Was Social Media anbelangt halte ich mich raus. Da beteilige ich mich nicht. Mit Animoon hatte ich mal hin und wieder E-Mail Kontakt gehabt. Hat zwar immer lange gedauert bis eine Antwort kam, aber sie kam immer und das auch zufriedenstellend beantwortet, wo auch auf meine Fragen und Wünsche konkret eingegangen wurde. Also nichts da mit Baukasten Mails.


    Ein anderer Punkt wäre für mich noch die Präsenz der Publisher auf Conventions und da fällt vor allem Peppermint Anime mit ihrem "Einkaufsladen" auf. Universum, die bis jetzt immer nur auf der Animagic vertreten sind bietet ihre Sachen da immer etwas teurer an als bei anderen Händlern oder Online Shops. Da hinken sie der Konkurrenz noch hinterher, die oftmals günstige Sonder-Messeangebote im Programm haben. Sogar KSM kommt da dem Besucher sehr entgegen mit ihren Preisen. Dieses Jahr hatte Universum auf der Animagic einen "Deal of the Day", wo sie an den drei Tagen drei verschiedene Komplettboxen zu absoluten Schnäppchenpreise angeboten haben. Das ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, was Kundenservice anbelangt.

    Hab bei dieser Gelegenheit immer wieder mal mit den Leuten am Stand gesprochen und da nie wirklich Probleme gehabt. Zumindest da präsentieren sich alle von ihrer Schokoladenseite, was Kundenservice anbelangt.

    Es ist ganz einfach eine Frage des Geldes, Punkt und Ende. Es hat schon seinen Grund warum bei den Hollywood Filmen nach wie vor die Top Leute sprechen(oder auch bei ausgewählten Serien). Es ist heute halt so, das da dran gespart wird und die Synchro bei einem Nischenprodukt wie Animes ein großer Kostenfaktor ist.

    Damit hast du es schon gut auf dem Punkt gebracht. Jedenfalls hat man da erkannt, dass eine deutsche Synchro bei einer DVD-/Blu-ray Veröffentlichung schon ein muss ist. Sogar Crunchyroll lässt mittlerweile einige ausgewählte Animeserien synchronisieren. Ist etwas, was vor allem OmU-Fanatiker nie wirklich verstehen werden.

    Mir fällt auf, dass auch im Animebereich selektiert wird, was die Qualität der deutschen Synchros anbelangt. Die großen Animefranchsises, qualitativ gute Animefilme/-serien und Publikumslieblinge bekommen tendenziell eine Synchro mit Top-Besetzung, die sich vor Synchros von Realserien und Hollywoodfilmen nicht zu verstecken braucht. Standardware bekommt da noch eine halbwegs solide Synchro und trashige Ecchi-Anime schon mal eine Billigsynchro. Ein Umgang, der sicherlich nachvollziehbar sein dürfte. Ist in dem Sinne im Realfilmbereich nicht anders. Auch da bekommen die Billigproduktionen und B-Filme eine billige Synchro spendiert.


    Das heißt viele junge Sprecher die jetzt bei Animes zum Einsatz kommen, stehen da alleine im Studio und wenn sie da einen Depp als Regisseur haben, wird das eben nichts. Weil sie niemanden haben, der ihnen sagt oder zeigt wie es besser geht und sie es eben nicht besser wissen oder können. Wenn der jüngere Sprecher da zwei oder mehrere ältere Kollegen mit im Raum hat(so wie das bis vor 10/15 Jahren völlig normal war) macht es ihnen das einfach deutlich leichter. Sie können sich was abschauen, sie lernen dabei auch was. Heute sind sie auf einen guten Synchronregisseur angewiesen.

    Deshalb raten viele ältere Kollegen, dass die jüngeren sich einfach mal die Zeit nehmen sich im Regieraum eines Synchron Ateliers hinzusetzen und Regisseur und Sprecherkollegen bei deren Arbeit zuzuschauen wie sie es so machen. Früher ging das natürlich mit der gemeinsamen Arbeit automatisch einher, aber heutzutage kommt man nicht drumherum sich diese Zeit für sowas zu nehmen, um sich fortzubilden.


    Und was mich betrifft im Bezug auf die Frage des Threads: Klar lege ich Wert auf eine gute Synchro. Oftmals zeigt sie vor allem im Animebereich welchen Stellenwert dieser Anime bei dem jeweiligen Publisher hat. So kann ich für mich persönlich leichter selektieren, zumal ich im Gegensatz zu früher deutlich bewusster Animes konsumiere und nach dem Credo "Qualität statt Quantität". Meine wenige Zeit möchte ich also im Idealfall mit einem guten Anime verbringen, dass auch eine gute Synchro bekommen.

    Kousei77

    Das kann ich sehr gut nachempfinden und ist auch der Grund weshalb Shinkais bisherige Filme bei weitem noch keine richtigen Meisterwerke sind. Dramaturgie kann er durchaus, aber hat wie ich finde Schwierigkeiten dies für einen längeren Film zu konzipieren. In der Hinsicht fand ich sogar "The Anthem of the Heart" dramaturgisch besser konzipiert als "Your Name".


    Wie gesagt kam der entscheidende Punkt bzw. der Wendepunkt viel zu spät und es hatte gewisse Längen, vor allem nach der symbolträchtigen Szene, wo die beiden Protagonisten sich vorerst zum letzten mal gegenüberstanden. Vielleicht sollte er sich doch nochmal den ein oder anderen Ghibli Film anschauen. Nicht, um wie schon damals nochmal einen Fantasy/Isekai Streifen zu machen, sondern um zu lernen wie gute Dramaturgie, Charakteraufbau und Storytelling geht.