Incubus
Alter, ich hab selten hier so was arrogantes gelesen xD Du solltest mal aus deiner Blase rausschauen, es ist nämlich nicht immer alles so homogen wie du denkst. Ich bin Student, links und hab bei der letzten Bundestagswahl sogar die Grünen gewählt, trotzdem finde ich Gendern absolut bescheuert. Und den meisten meiner Kommillitonen die ich kenne geht es genauso, sogar die Mädchen hier meinen dass sie Gendern absolut unnötig finden und den Sinn dahinter nicht verstehen. Dabei ist das ja eigentlich die typische Zielgruppe die man sich beim Gendern immer so vorstellt, nämlich jung, links und weiblich. Aber die Kommillitoninnen mit denen ich gesprochen hab meinen halt auch, dass sie sich durch das generische Maskulinum überhaupt nicht ausgeschlossen fühlen.
Die Frage ist ja eh: Geht es beim Gendern um Frauen oder auch um Nicht-Binäre? Weil wenn es nur um Frauen geht, was ja z.B. auch immer in den Medien so dargestellt wird, dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht wieso man das mittels Sternchen löst. Weil wenn wir vom Gendern sprechen denken die meisten ja an das Gendersternchen und ich glaube das ist nämlich das, was die meisten an der ganzen Sache stört. Wenn man meint dass man die weibliche Bezeichnung unbedingt mitnennen muss, dann ist doch so was wie "Lehrerinnen und Lehrer" viel eleganter und natürlicher als "Lehrer*innen", weil das hört sich einfach nur bescheuert an finde ich.
Wenn es allerdings auch um Nicht-Binäre geht dann kann ich tatsächlich die Funktion des Gendersternchens nachvollziehen, allerdings ist hier dann auch die Frage wie hoch der Nutzen überhaupt ist. Anstatt die Sprache zu ändern, würde es nicht viel mehr bringen Gesetze zu ändern, die die Freiheit von Nicht-Binären einschränken? Dies würde die Lebensrealität von solchen Menschen doch viel deutlicher und schneller ändern als nur die Sprache zu ändern, vor allem da dies ja offenbar sogar den gegenteiligen Effekt zu haben scheint und die Lebensrealität dieser Menschen eher verschlimmert, da durch das Gendern der Hass gegen Transmenschen, Nicht-Binäre etc. massiv gestiegen ist hab ich das Gefühl. Zumal hat man ja sogar vor Kurzem erst ein Gesetz geändert um die Lebensrealität dieser Menschen deutlich zu verbessern, nämlich das Selbstbestimmungsgesetz. Das finde ich wirklich super und ich finde, dass solche Gesetze doch viel mehr für solche Leute bringen anstatt eine Änderung der Sprache zu forcieren.
Vor allem denke ich dass das eh zum Scheitern verurteilt ist, denn offenbar scheint niemand hier zu wissen wie das Ganze in Frankreich geendet ist. In Frankreich gab es vor einigen Jahren exakt die selbe Diskussion über geschlechtergerechte Sprache wie wir sie führen und am Ende wurde sie sogar in den Schulen eingeführt. Und was war das Ende vom Lied? Als man das Ganze mal in der Praxis eingesetzt hat, hat man dann erkannt dass es die Sprache einfach nur unnötig verkompliziert und die Sprache noch schwieriger macht als sie eh schon ist. Daraufhin hat sogar das Bildungsministerium höchstpersönlich die Verwendung von Gendersprache an den Schulen verboten. Von daher denke ich, dass es letzten Endes auch hierzulande so enden wird. Hier ein Artikel dazu: https://www.sueddeutsche.de/politik/frankr…rache-1.5326493