Ich mag dann auch mal etwas dazu beitragen und mich an den gegebenen Fragen entlanghangeln. Wird mal wieder Zeit.
> Hast du jemals eine Fanfiktion/Geschichte selber verfasst? (Also nicht für die Schule, sondern selber aus freien Stücken)
Oh ja. Ich bin etwa 16 Jahre lang in Textrollenspielen aktiv gewesen, die zähle ich frecherweise einfach mal dazu. Mittlerweile schreibe ich aber auch Fanfiction und habe eine Weile abseits der Textrollenspiele alles Mögliche an Texten verfasst.
> Liest du denn selbstgeschriebene Geschichten von anderen in deiner Freizeit?
Ich gebe zu, nur selten. Das liegt zumeist daran, dass ich wirklich in Stimmung sein muss, lange Texte zu lesen. Es können Monate vergehen, in denen ich nicht auch nur ein Buch anfasse und wenn mich die Leselaune packt, nun, dann greife ich auch eher zu gebundenen Büchern (die strenggenommen ja auch nur 'selbstgeschriebene Geschichten von anderen' sind).
> Was ist dein Lieblingsgenre? Und was kannst du überhaupt nicht leiden?
Ich mag Thriller relativ gerne, bin aber eigentlich nicht allzu wählerisch. Mittlerweile habe ich auch mehr oder minder Romance für mich entdeckt. Nur gegen Omegaverse hege ich eine leichte Abneigung.
Wenn ja:
> Wie viele hast du bereits verfasst?
Insgesamt ist das schwer zu sagen. Ich habe für Textrollenspiele bereits so einige Charaktere ausgearbeitet und geschrieben. Das könnte man in sich wohl auch als Schreiben von Geschichten auffassen, wenn man bedenkt, dass jeder Charakter seinen eigenen, ausformulierten Hintergrund benötigt. Dazu kommt dann noch ein ganzer Batzen an Szenen und Handlungssträngen, die dann entsprechend in Kollaboration entstanden sind.
Was Fanfictions anbelangt, habe ich jedoch nur elf an der Zahl. Davon sind zehn One Shots und eine noch laufende, aber noch nicht allzu viele Kapitel umfassende Geschichte. Gerade bei Fanfictions bin ich beim Schreiben allerdings eine ziemlich lahme Ente, da ich diese auch veröffentliche und direkt auf Englisch verfasse, um ein größeres Publikum zu erreichen. Das ist im Grunde fast schon obligatorisch, da ich für ein Rarepair (allerdings eines großen Franchises) schreibe und vermutlich nicht besonders viele, deutsche Leser hätte.
Bloß fällt es mir immer noch etwas schwer, Texte in Englisch zu verfassen, weil ich ständig damit beschäftigt bin, gefühlt jedes zweite Wort sicherheitshalber nachzuschlagen oder nach alternativen Ausdrucksweisen Ausschau zu halten, um mein Vokabular zu erweitern... und dann doch wieder alles nachzuschlagen. Bin da also einfach noch nicht so ganz schreibsicher, aber ich bin mir sicher, das kommt mit der Zeit
> Schreibst du lieber etwas zu bereits vorhandenen Charakteren oder denkst du dir lieber selber alles aus?
Beides? Da ich die meiste Zeit in Textrollenspielforen geschrieben habe, war ein gewisses Grundsetting meist schon vorgegeben. Dafür habe ich mir dann meine Charaktere zusammenklamüsert. Insofern habe ich mir eigentlich schon immer relativ viel selbst ausgedacht und dabei versucht, es auf das gegebene Setting anzupassen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mir auch für Fanfictions relativ vieles selbst ausdenke. Meine noch Laufende spielt sich beispielsweise in einem alternativen Universum ab, in dem ich Charaktere und etwaige Elemente oder Begrifflichkeiten zwar übernehme, aber zu nicht unwesentlichen Teilen auch abändere. Da bietet das Original eher eine lose Grundlage und liefert natürlich die Hauptakteure, währenddessen die wichtigsten Nebencharaktere aber beispielsweise meiner eigenen Feder entspringen.
> Seit wann schreibst du bzw. was hat dich damals dazu verleitet damit anzufangen? :D
Im Nachhinein betrachtet ist es etwas schwer zu beurteilen, wann ich so wirklich angefangen habe. Ich glaube, ich schreibe so etwa seit ich... vielleicht acht Jahre alt war? Ich hatte als Kind immer eine blühende Fantasie und war sicherlich auch ein wenig zu einsam, sodass sich sehr viel Zeit ergab, die Gedanken kreisen zu lassen. Ich habe mir selbst Geschichten und Charaktere ausgedacht und mir ausgemalt sie wären die Protagonisten einer Serie. Ich erinnere mich noch vage an einen zweibeinigen Drachen mit Cyborgarm und einen Pinguin mit Fliegermütze, die die Helden meiner Geschichte waren. Auch, wenn ich diese nie wirklich zu Papier gebracht habe. Höchstens in Comicformat, gestützt von den schlechtesten Zeichnungen, die die Welt je gesehen hat. Ich habe damals viel eher das "Worldbuilding" - wenn man wagen mag es als solches zu bezeichnen - verschriftlicht, als wirklich die Abenteuer zu verfassen.
Ich hatte aber tatsächlich so kleine Character Sheets, auf denen die wichtigsten Eckpunkte und Merkmale stichpunktartig notiert waren. Beispielsweise gab es ein Volk von fliegenden Pinguinen, weil ich es als Kind so gemein fand, dass sie nicht fliegen können. Also wurden sie kurzer Hand zu Piloten. Daher auch die Pinguin-Deuteragonistin mit Fliegermütze.
Mit dem Schreiben selbst habe ich wohl so "richtig" angefangen, als ich Fanfiction auf einer The Legend of Zelda-Webseite gesehen habe. Mit elf oder zwölf Jahren vielleicht? Damals konnten Leute dort ihre Fanfictions einsenden und diese wurden dann auf der Webseite entsprechend zur Schau gestellt. Ich war unheimlich fasziniert davon und habe mich davon inspirieren lassen, selbst etwas auf Papier zu bringen. Dadurch hat dann die größte Crossover Fanfiction, die mir je unter die Augen gekommen ist, das Licht der Welt erblickt. Es hatte angefangen als eine Zelda Fanfiction, ohne jegliches Ziel. Ich hatte nicht wirklich eine Geschichte zu erzählen, sondern habe wild alles durcheinander geworfen, was ich auch nur im Entferntesten mochte. Egal, ob es nun Sinn ergab oder nicht. Plötzlich gab es eben nicht mehr nur Link und Zelda und Ganondorf, sondern auch Sonic und Lugia und irgendwelche Fire Emblem Charaktere von denen ich nur wusste, dass ich ihr Aussehen cool fand. Ich denke, ich habe auch so ziemlich jeden Anime Charakter dazwischen geworfen, den ich kennengelernt habe.
Seinerzeit habe ich das Ganze in Word verfasst und immer dann Bilder eines Charakters dazwischen geworfen, wenn er zum ersten Mal in der Geschichte auftauchte. Ich habe sicherlich hunderte Seiten davon ausgedruckt und damals in mehrere Schnellhefter abgeheftet, um ein "Buch" davon zu haben. Ich habe das Ganze sogar ziemlich lange verwahrt, auch als ich längst aufgehört hatte, daran zu schreiben. Irgendwann habe ich diesen scheußlichen Unfall dann wiedergefunden und vernichtet. Das, was ich da zusammengeschrieben hatte, ging ja schließlich auf keine Kuhhaut. Veröffentlicht habe ich diese Geschichte damals allerdings nicht, sondern wirklich nur für mich geschrieben und ausgedruckt, um sie niemals jemandem zu zeigen.
Danach zog es mich dann in die Welt der Rollenspielforen, wo ich mit ziemlicher Sicherheit fast jedes "Anime Magical School" Forum mitgenommen habe. So ziemlich der Klassiker. Das Schreiben anderer Geschichten hat dann komplett abgenommen, da es mir reichte, mit anderen Spielern zusammen eine Geschichte zu spinnen. Ich habe dann eine ziemlich lange Zeit keine eigenen Geschichten oder Fanfictions mehr verfasst. Rollenspielforen habe ich aktuell aber hinter mir. Nicht, dass sie mir keinen Spaß mehr machen würden, aber die Zahl an Foren, die mich in dieser Hinsicht interessieren ist so verschwindend gering geworden, dass ich einfach nicht mehr so richtig etwas finden kann, was zu mir passt.
Fanfictions habe ich sogar erst in 2022 wieder richtig aufgegriffen und das wohl auch zum aller ersten Mal wirklich ernsthaft. Da habe ich dann auch angefangen in Englisch zu schreiben und mein Geschreibsel zu veröffentlichen - und vorerst plane ich auch nicht, damit wieder aufzuhören.
Letztendlich macht es mir unheimlichen Spaß, und ich gebe gerne zu, dass mich vor allem auch die Kommentare auf meine Fics dazu animieren, weiterzumachen. Hin und wieder kommt zwar so ein bisschen das "Impostor-Syndrom" bei mir durch, aber im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden.