DarkStorm32 und Aerishi ihr schreibt beide, dass die Leute die freie Wahl haben sollten und geht davon aus, dass die Leute auch die nötige Reife bzw. die psychische Gesundheit haben, eine wohl überlegte Wahl zu treffen.
Aber ich halte Minderjährige nicht für kompetent mit 10, 12, oder 14 Jahren die Gefahren abzuwägen und die Reife für sich die Wahl zu treffen, ob Cannabis wirklich so gut für sie ist.
Und auch für Volljährige bzw. junge Erwachsene sehe ich gewisse Zweifel an, ob sie wirklich die Reife bzw. die Kompetenz haben, denn warum will man denn unbedingt sich dem Rausch hingeben? Allein wegen dem Genuss? Oder dann doch eher um aus dem Alltag und den eigenen Problemen zu entfliehen? Wenn man Drogen braucht um die Realität auszublenden, haben ganz offensichtlich Probleme und da sollen diese Leute die Kompetenz haben, eine realistische Entscheidung zu treffen, ob das wirklich so gut für sie ist? Sorry, aber ich denke, dass ist dann doch viel Wunschdenken dabei.
Generell zu sagen, die Leute sollen die Wahl haben ob sie Drogen nehmen ist in meinen Augen sehr naiv, denn Egal ob es um legale oder illegale Drogen geht, es sind Drogen! Allein der Aspekt, Rauschmittel (egal ob Alk, Tabak oder Gras) freiwillig zu nehmen sagt doch aus, dass der Mensch irgendwo ein Defizit hat und damit versucht dieses auszublenden.
Ich kenne von all zu vielen Leuten die Aussage, "ich trinke nur zum Genuss" aber was ist an dem Rausch so toll daran das es ein Genuss sei? Oder "ich brauche das um runter zu kommen" oder "ich brauche es zum entspannen". Ich kann das ganz gut ohne Alk oder Gras. Wer Mittel braucht um Party machen zu können, um zu entspannen oder um zu genießen, der sollte sich ernsthaft fragen, warum braucht er das? Warum können Leute auch ohne diese Mittel feiern, runter kommen oder entspannen? Wenn er wirklich darauf angewiesen ist, hat er doch offensichtlich ein ernsthaftes Problem oder es ist vielmehr eine schöne Ausrede damit man sich es sich selbst schönreden kann.
DarkStorm32 : Du sagst es sei Ihr Body und sie sollen die freie Wahl haben darüber zu entscheiden was sie ihm antun. Das würde ich so für die meisten Fälle so unterschreiben. Aber hier bei diesem Thema möchte ich dann doch ein paar Abstriche machen. Thema Kinder und Jugendliche haben in meinen Augen noch nicht die nötige Reife zu begreifen, was sie da sich selbst und ihrem Körper antun.
Und auch bei erwachsenen Konsumenten möchte ich die Kompetenz absprechen, wenn sie bereits abhängig sind. Wenn man echte Abhängige, egal ob Alk, Tabak oder auch harte Drogen anschaut, dort dreht sich alles nur noch um die Beschaffung von neuem Alk, neuem Stoff. Die können nicht mehr rational entscheiden, ob das wirklich so eine gute Idee war sich den Mist anzutun. Und auch ein Aussteigen und Entzug bekommen die Leute auch nur sehr selten ganz alleine hin. Das haben sie im Vorfeld sicherlich nicht bedacht, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand bewusst sich dazu entscheidet seinem Körper das alles zuzumuten wenn er das erste mal Alk trinkt, Gras raucht oder sich das erste mal Koks in die Nase zieht.
Darum sehe ich Deine Aussage zumindest für den Bereich Drogen sehr fragwürdig an. Aber für alle anderen Bereich, z.B. wenn es um die Selbstbestimmung und auch das Recht zur Abtreibung geht, dass jeder das Recht haben sollte frei über seinen Körper zu entscheiden.
Manchmal muss man bestimmte Menschen vor sich selbst schützen. Und bei Ihrer Wahl Drogen zu nehmen, dreht es sich nicht alleine um ihren eigenen Körper. Es sind auch immer noch andere Menschen mit betroffen. Daran wird oft nicht von der Allgemeinheit und auch nicht von den Konsumenten bedacht.
Ich kann aus eigenere Erfahrung sagen, dass es für Angehörige alles andere als toll ist, wenn man es mit einem schwer alkoholkranken Menschen zu tun hat. Auch für Pflegekräfte die diese Menschen betreuen müssen ist das alles andere als leicht und darüber machen sich die Konsumenten kaum Gedanken, was sie ihnen damit zumuten und aufbürden. Man wird nicht gefragt, "he ist es ok, wenn ich auch heute wieder mich bis zur Besinnungslosigkeit wegschieße, du mich dann die Treppe hochträgst, die Kotze wegputzt und darauf achtest, dass ich diese Nacht nicht an meinem Erbrochenen oder meiner eigenen Zunge ersticke?"
Das Problem ist bei solchen Pauschalaussagen, dass sie eben meist nicht nur die eigene Person, den eigenen Körper betrifft, sondern eben auch auf Auswirkungen auf das Umfeld haben. Und ich finde, die persönliche Freiheit endet dort, wo sie in die Rechte und Freiheiten eines anderen eingreifen.
Wenn also wirklich jemand auf genau diese persönliche Freiheit pocht, dann dürfte er aber auch niemanden zur Last fallen, keine medizinische Versorgung benötigen und sich nicht wundern, wenn er überhaupt keine Hilfe bekommt, wenn er sie am nötigsten hätte. Aber die möchte dann der Konsument dann doch nicht ganz verzichten und wen ruft er denn zu Hilfe, wenn er mit vollgepinkelten Hose auf der Straße liegt und nicht mehr laufen kann? Dann sind die Angehörigen wieder gern gesehen und werden zur Hilfe gerufen. Und sie helfen natürlich gerne, weil es sie schmerzt diese Menschen so in ihrem Elend zu sehen. Also was ist so schlimm daran, dass man also so etwas vermeiden möchte, dass andere gar nicht so weit in die Lage kommen so weit abzusinken?