Gesagt, getan. Es war zwar kein Sonntagnachmittag, dafür aber ein Feiertagsvormittag. Ich klaue Miako mal eben ein wenig ihre Bewertungsreihenfolge
Ist nicht schlecht. Die Musik nervt mich zwar nach einer Weile. Aber das, was man im Intro zu sehen bekommt, gefällt mir gut.
Ich kann das absolut nachvollziehen. Das Opening wirkt regelrecht aufdringlich, besonders wenn es direkt nach einer ruhigen Szene startet. Es schreit einen förmlich an, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich war so abgelenkt, dass ich dreimal versehentlich auf „Nächste Folge“ statt „Opening überspringen“ geklickt habe. Visuell war das Intro zwar in Ordnung, aber wirklich gebraucht habe ich es nicht. Ich habe es deshalb auch nur ein einziges Mal vollständig angeschaut.
Was die Animation betrifft, kann ich die Kritik, die ich auf MAL gelesen habe, ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. In ein paar Szenen gab es bei weiter entfernten Charakteren ziemlich verzogene Gesichter, aber insgesamt war die Animation solide. Kein Attack on Titan-Niveau, aber durchgehend flüssig und völlig in Ordnung für eine Serie dieser Größenordnung.
Die Story ist recht simpel gestrickt und sicher kein großes Fantasy-Epos, aber sie hat mich gut unterhalten. Hier und da gab es kleinere Logiklücken, vor allem in Bezug auf die zeitliche Einordnung der Ereignisse, aber solange der Anime sich selbst nicht zu ernst nimmt, kann ich da drüber hinwegsehen.
Man sollte allerdings wissen, dass The Dawn of the Witch ein Sequel ist. Die Vorgeschichte wird im Anime Grimoire of Zero erzählt, den ich vorher nicht gesehen habe. Dort werden, so las ich, einige Zusammenhänge erklärt, die hier eher offen bleiben. Ob ich den zur Ergänzung noch nachhole, weiß ich noch nicht.
Die Charaktere: Abgesehen vom Hauptcharakter, den ich ehrlich gesagt etwas langweilig fand, waren die restlichen Figuren ganz in Ordnung. Man versucht zwar, jedem von ihnen durch persönliche Schicksalsschläge mehr Tiefe zu verleihen, aber in nur zwölf Folgen bleibt dafür einfach nicht genug Raum. Die Ansätze sind da, aber wirklich greifbare Charakterentwicklung findet kaum statt.
Das Ende kam mir mit nur einer Folge etwas zu abrupt. Aber das ist bei vielen Zwölfteilern der Fall. Es war okay, nicht mehr, nicht weniger.
Musikalisch hat mir das Outro deutlich besser gefallen als das Opening. Animationstechnisch war es eher schlicht, wie es bei Outros eben häufig der Fall ist.
Mein Fazit: Wer kein Problem mit Blut und abgetrennten Gliedmaßen hat, kann sich diesen Anime bedenkenlos anschauen. Für eine Altersfreigabe ab 14 war er stellenweise ziemlich explizit.
Alles in allem gehört The Dawn of the Witch für mich definitiv zu den besseren Titeln für einen entspannten Anime-Binge am Sonntag.