Es gibt ja die Earth Hour, bei der jedes Jahr im März dazu aufgerufen wird öffentliche Beleuchtung für eine gewisse Zeit abzuschalten. Das ganze wurde vom WWF Australia 2007 ins Leben gerufen und soll den Blick auf den Klimaschutz lenken. Jedes Jahr nehmen Tausende Städte in vielen verschiedenen Ländern daran Teil.
Ich finde die Aktion gut, auch im Hinblick auf den Klimaschutz, allerdings finde ich, braucht es mehr. Neben dem Klimaschutzgedanken gibt es auch andere Probleme, wie z.B. die Lichtverschmutzung. Kaum ein Stadtbewohner kennt auch nur annähernd den Nachthimmel. Überall Festbeleuchtung auf den Straßen, Werbetafeln die ganze Straßenzüge erleuchten usw. Meine Nachbarn z.B. haben die ganze Nacht über ihre Werbung in den Schaufenstern an, ein richtig schön grelles Licht - absolut unnötig, da nachts um 3 Uhr wohl keiner auf den Gedanken kommt: Boah jetzt schaue ich mir mal Immobilien an. In den urbanen Zentren sieht man außer dem Mond vielleicht noch die hellen Planeten wie Venus oder Jupiter, vielleicht auch noch die hellsten Sterne. Mehr gibts da nicht zu sehen. Auch in den Vororten sieht man kaum mehr als die hellsten Sternbilder. Generell gibt es in Deutschland kaum noch Orte an denen man ungetrübt in den Himmel schauen kann. Auch bei mir, eher ländlich, 25k Einwohner, nächst größere Stadt ist 10Km entfernt, sehe ich nicht viel von dem was eigentlich zu sehen wäre. Die Lichtverschmutzung hat in den letzten Jahren derbe zugenommen. Vor 10-15 Jahren konnte ich die Milchstraße relativ deutlich erkennen, jetzt kann ich sie nur noch so gerade eben erkennen.
Es gibt bereits die Initiative Earth Night, die ein paar Schritte weiter geht und, wie der Name schon vermuten lässt, den Zeitraum auf eine ganze Nacht ausdehnen möchte. Ich finde aber, es braucht einen Tag, besser noch zwei Tage bzw. Nächte im Jahr, an denen Bundesweit verpflichtend weitgehend auf Straßen- und Firmen-/Betriebs- und Werbebeleuchtung verzichtet wird. Wie eine Art Feiertag. Wochenenden würden sich da recht gut eignen, da dann auch viele Betriebe und Firmen geschlossen sind. Das ganze beträfe natürlich nur sicherheitstechnisch weniger relevante Bereiche, an einer Kreuzung kann man z.B. kaum auf Beleuchtung verzichten, aber auf den Straßen. Das ganze müsste natürlich vernünftig angekündigt werden, damit auch der letzte Honk weiß das die betreffende Nacht dann düster wird.
Ich könnte mir vorstellen das eine solche Aktion die Nächte wesentlich dunkler macht und man dann auch in den Genuß eines schönen Sternenhimmel käme (sofern das Wetter mitspielt). Abseits solcher "Events" braucht es generell abgedeckte Straßenbeleuchtungen, damit das Licht nicht nach oben strahlt. Wird jetzt vermehrt genutzt, allerdings noch viel zu wenig. Außerdem finde ich, brauchen die ganzen Konzerne nachts ihre Werbung nicht zu beleuchten.
Neben der besseren Sicht in den Nachthimmel, gibt es sicherlich auch noch viele andere postive Aspekte, wie z.B. ein gesenkter Energieverbrauch.