Beiträge von Incubus

SPOOKY TIME - Halloween Event 2025
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    Menschen überschätzen ihren freien Willen und ihre Fähigkeit, selber Entscheidungen zu treffen. Es gibt interdisziplinär viele Hinweise darauf, dass unsere Rationalität Grenzen kennt, dass wir beeinflusst sind von diversen Akteuren, ob Darmbakterien, Hormonen, Wetter und so weiter. Menschen schreiben außerdem ihrer Fähigkeit sprechen zu können deutlich zu viel Bedeutung zu und degradieren auf dieser Basis andere bewusste Lebensformen.

    Was man in dem Zusammenhang aber nicht vergessen darf: Das Zeug soll ja kein Gemüse (gesund) ersetzen, sondern Fleisch (ungesund).

    Und ob man jetzt ungesund mit ungesund ersetzt oder nicht... ¯\_(ツ)_/

    Das ist einfach haargenau der Punkt. Wir benutzen die Fertigprodukte vielleicht an zwei Tagen der Woche, selten drei, aber dann fühlen wir uns bereits schuldig und versprechen, gesünder zu leben. Jeder weiß, dass hochverarbeitete Produkte immer ungesund sind, ganz egal welcher Art. Fleisch hingegen, insbesondere rotes Fleisch, ist jedoch noch ungesünder. Ärzt*innen empfehlen nicht umsonst, davon die Finger zu lassen oder es wie gefährliche Drogen zu handhaben, deren Versuchung man vielleicht ab und an nachgibt. Stichwort: Ernährungsdocs, wenn wir schon bei Fernseherformaten sind.

    Finde es nur nicht ok, dass es viele Menschen nunmal nicht so vernünftig handhaben, und dann anfangen, aus irgendwelchen (meist egoistischen) Gründen heraus irgendwas vorzuspielen/vorzutäuschen, den Partner hinhalten oder einfach ganz bewusst solche Themen totschweigen.

    Naja, komm. So sind Menschen eben. Wenn sich Menschen verlieben, Gefühle entwickeln, kaum noch essen oder schlafen und sich nacheinander sehnen, denken die wenigsten daran, sämtliche Zukunftspläne auf den Tisch zu knallen. Warst du eigentlich mal richtig verliebt? Wenn ja: Wie kommst du darauf, dass hier etwas derartiges möglich wäre? Klar gibt es Fälle, etwa beim Online-Dating, wo Menschen sich "übereinander informieren", bevor sie sich verlieben, aber generell sind wir schlecht darin, mögliche Gegenwarten zugungsten ferner Zukünfte zu opfern. Menschen machen halt einfach, dann passieren Dinge, das Leben halt.

    Finde deine Argumentation etwas weltfremd und merkwürdig und außerdem begreife ich nicht ganz, warum du das "nicht ok" findest. Geht dich das denn überhaupt etwas an, was andere Paare wie machen? Ist eine ernstgemeinte Frage, ich weiß es nämlich nicht.

    Das wäre jetzt auch halt für mich ein Modell, wo ich sagen würde, Leute die gar nichts damit zu tun haben, zahlen nichts

    Ja, so funktioniert Gesellschaft. Ich bin jung und nicht oft krank? Ich zahle wenig Krankenbeiträge, alte Menschen müssen dafür das Zehnfache zahlen. Ich bin gut gebildet und bekomme einen Bürojob und bin keiner körperlichen Abnutzung ausgesetzt? Super, weniger Beiträge für mich, mehr für Handwerker*innen. Ich bin männlich - warum sollte ich die Infrastruktur für Gynäkologie zahlen? Ich besitze kein Auto, warum soll ich dann für Straßen zahlen? Ich lebe nicht in Ostdeutschland, warum habe ich dafür so lange gezahlt? Ich habe keine Kinder, warum zahle ich für Kitas?

    Warum gibt es überhaupt dieses blöde Konzept, dass ich irgendwie mit anderen in Beziehung stehe und wir irgendwie alle gemeinsam eine Welt schaffen? Nerv :(

    Genau so ist es. Selbst wenn du den Film kanntest und du ganz bewusst deine eigene Version daraus gemacht hättest, wäre das a) nicht verwerflich und b) ist deine Version bestimmt sowieso besser, als diese grottige von 1999 (':

    Klar, verwerflich ist das eh nicht, dachte nur dass es ziemlich ähnlich ist!

    Und Eiskalte Engel war auch mein erster Gedanke...

    Du bist ja auch selber einer ;-))

    Emily ist das Traumgirl schlechthin an der Schule. Sie nimmt sich, was und wen sie will, nur um ihn danach in die Tonne zu werfen. Die Jungs sind Wachs in ihren Händen und die Mädchen ihre buhlende Anhängerschaft.

    Doch dieses Mal könnte Emily sich überschätzt haben. Als sie auf die Wette ihrer Freundin eingeht, einen x-beliebigen Jungen in 14 Tagen zu erobern, ahnt sie nicht, welche Herausforderung diese für sie im Sinn hat. Verlieren ist keine Option. Denn der Wetteinsatz übertrifft ihre kühnsten Vorstellungen.

    Ist das nicht genau der Plot von 'Cruel Intentions' (dt. Eiskalte Engel) von 1999?

    Ähnlich sieht es dann auch bei anderen Nachahmungen wie z.B. der Milch aus. Da wird dann auch von vielen Herstellern suggeriert, es handele sich um etwas was wie das Original schmeckt.

    Na, ob Mandelmilch, Hafermilch und Sojamilch wirklich Milch von Säugetieren nachahmen wollen? Ich bin froh, dass sie nicht nach Stall schmecken. Nachahmungen würde ich das nicht nennen, die haben schon eine eigene Existenzberechtigung ohne Abhängigkeit.

    Und ja, man hat dann eben auch die Käufer, die sich das Zeug kaufen, da sie zum einen auf echtes Fleisch verzichten möchten und das Gefühl haben sich und der Umwelt etwas gutes zu tun.

    Gefühl? Das ist kein Gefühl, sondern ein Fakt.

    Klar, wer das so möchte, bitte. Wenns den Leuten dann auch schmeckt umso besser. Aber ich finde, wenn man auf Fleisch verzichten möchte, muss man nicht irgendwas Nachahmen, sonders kann sich aus pflanzlichen Produkten einfach etwas anderes zaubern. Spart Geld und ist dann auch wirklich gesünder.

    Warum sollte man denn nicht etwas nachahmen, wenn man auf Fleisch verzichten möchte? Verstehe deine Kritik nicht. Was genau ist jetzt verwerflich am Aspekt des "Nachahmens"? Was stört dich daran?

    "Spart Geld" ist halt so ein Nullargument. Wirklich alles spart Geld, z.B. ist Reis mit Ketchup auf Tagesbasis sicherlich günstiger als eine ausgewogene Ernährung.

    "Ist gesünder" ja, das stimmt, hochverarbeitete Produkte sind nicht unbedingt gesund, aber sie sind auch nicht schädlicher als alles andere, was der durchschnittliche Mensch isst.

    Warum müssen sich denn vegane / vegetarische Menschen einem Spar- und Gesundheitszwang unterwerfen? Warum kritisierst du nicht in genau gleicher Weise die wirklich zahllosen Fleischprodukte, die ungesund, fettig, voller Zusatzstoffe sind?

    Dazu brauche ich neue Rezepte, die ich ein paar Mal machen muss, damit sie in meinem Kopf in den Standardbestand wandern.

    Meine Bibel: Ottolenghis 'Simple' und 'Flavour'. Grandiose Kochbücher, die mir eigentlich sämtliche meiner Gerichte bescheren. Die sind weltweit Topseller und das mit Recht, der Typ ist ein grandioser Koch und die Rezepte sind häufig gut zu kochen.

    Ich denke, es gibt einen rationalen und nicht-pathogenen Suizid. Nicht jeder Suizid ist irrational und auf pathogene Zustände zurückzuführen. Das ist zwar eine Minderheitenmeinung, aber ich sehe keine Alternative, ohne den Menschen juristisch zu entmündigen (mögliche Folgefragen: Wie beeinflusst die Darmflora unsere Handlungsentscheidungen? Können wir für Verhalten verantwortlich gemacht werden, wenn wir Spielball diverser Determinanten sind? Sind Menschen in ihrer Handlung justiziabel, wenn sie Emotional erregt sind? Wer zieht die Grenzen zwischen Krank und Gesund, und warum? Büchse der Pandora).

    Woran machst du das fest?

    Ich meine... woran machst du es denn fest? Ich hab gerade darüber nachgedacht, woran ich fest mache, dass ich männlich bin: an gar nichts. Ich bin halt diskursiv überladen mit sozio-kulturellen Vorstellungen, that's it. Es gibt kein genuines Gefühl des 'Mann-Seins', und wenn es das gibt, bin ich es so gewöhnt, dass ich es nicht unterscheiden kann und dafür quasi blind bin - das sind Trans Menschen vielleicht nicht.

    Abseits davon, neuer Impuls: Ich denke, dass überhaupt jegliche Geschlechtsvorstellung diskursiv und kontingent ist. Ich halte nichts davon, wenn Leute behaupten, sie "seien im falschen Körper geboren", da über diese Logik Geschlechter biologisiert werden. Geboren werden wir in eine Welt, die uns dann formt. Diese Formung ist nicht allein sozial, sie formt auch den Körper, über sich wiederholende Handlungen.

    Ich würde so weit gehen, zu sagen, dass wir irgendwann Geschlechter weitesgehend überwinden könnten (dafür werden Menschen niemals bereit sein), dass wir - theoretisch - alle mit beiden Merkmalen ausgestattet sein könnten (die dann eigentlich nur noch eines wären), sich also auch unsere Biologie verändern kann und kontingent ist (das passt auch zur Adaption der Evolutionstheorie). So könnte dann die sexuelle Fortpflanzung beliebig stattfinden, da alle Menschen alle nötigen Merkmale besäßen.

    Geschlecht ist halt eine Identitätsfläche und für viele quasi das, "was sie sind". Ich finde das befremdlich und frage mich, ob uns vielleicht die medizinische Technik in ein Umdenken führen kann: Was für ein Geschlecht hätten denn z.B. Cyborg-Menschen, die den überwiegenden Teil ihres biologischen Körpers durch Technik ersetzt haben? Die vielleicht zwei oder drei Geschlechtsteile besitzen? Alles Dinge, die in Zukunft möglich sein werden.

    Haha, Diskussionen über Pflegeprodukte klingt schwer nach einem Thread für weibliche User - ohne vorurteilsbehaftet sein zu wollen. ;)

    ? Das ist doch total vorurteilsbehaftet. Ich besitze 20 Parfüms, die alle 80 € + kosten.

    Körpercremes und co. brauch ich nicht. Werd ich halt älter, mein Gott ... :D

    Selfcare bedeutet nicht, Alterungsprozesse nicht anzuerkennen. Es bedeutet, in eine intensive Beziehung mit der eigenen Körperlichkeit zu treten. Traust du dich das, oder fordert das deine fragile Männlichkeit zu sehr heraus? Spaß, will nicht vorurteilsbehaftet sein. ^^

    ...aber wo liegt der Unterschied, abseits von der etwas längeren Historie, zwischen dem Glauben an Gott/Götter und dem Glauben an bspw. Homöopathie?

    Naja, also wenn du das gerne grundsätzlich diskutieren möchtest: Der Begriff 'Glauben' unterscheidet sich vom 'Wissen' insofern, dass keine objektive und intersubjektive Gewissheit existiert, wohl bemerkt nach eigens aufgestellten Kriterien, die jede Wissenschaft für sich aufstellt. Dennoch kann der Glaube an Etwas für das glaubende Individuum sehr wohl begründet und rational sein. Es gibt gute Gründe dafür, an eine höhere Macht zu glauben, wie auch immer diese aussehen mag, und weniger gute Gründe, an Homöopathie zu glauben oder daran, dass Drachen existieren. Es muss halt differenziert werden.

    Viele rennomierte Physiker*innen des letzten Jahrhunderts hatten einen Glauben an eine höhere Macht, nicht wenige waren Christ*innen, warum? Wissen mag vielleicht erklären und beschreiben (z.B. die Naturgesetze, die bestimmte Phänome begreifbar und reproduzierbar machen), aber die Frage, warum etwas ist, wie es ist, bleibt dabei unberührt. Die Schönheit und Präzision mancher naturwissenschaftlicher Theorien veranlasste die Wissenschaftler*innen, von einer Schöpfungskraft auszugehen. Wie auch immer, das Thema ist gigantisch und viele sehr kluge Menschen haben großartige Dinge dazu geschrieben. Erkenntnis und Glauben gehen stets Hand in Hand und generell geht es immer darum, ob ein Glaube plausibel ist.


    Verschwörungstheoretiker*innen sind nicht der Meinung zu glauben, sondern zu wissen - ihre Kriterien für den Wissensbegriff jedoch genügen unseren Maßstäben des Wissen nicht. Glaube ist demnach auch immer eine Standpunktfrage, soetwas wie "hartes Wissen" im engsten Sinne gibt es ohnehin nicht, die Frage ist immer: wie plausibel sind die Annahmen, um Glauben in Wissen zu verwandeln? Was macht unseren Wissensbegriff aus? Wie kann er uns helfen, Aussagen zu "stabilisieren"? Ich meine: Geht am morigigen Tage die Sonne auf? Wir haben gute Gründe, das zu glauben, aber wissen im harten Sinne können wir das nicht (Induktiv). Schlägt unser Herz Blut durch unsere Aterien? Wir haben gute Gründe, diese Aussage als Wissen zu bezeichnen (deskriptiv).

    Daher dann auch die Frage an dich: Was macht dich so sicher, dass du glaubst, zu wissen, es gäbe keine höhere Macht? Diese Frage bewegt sich einfach abseits dessen, was wir wissen können.

    Glaube ist nicht gleich Glaube. Es ist relevant, woran geglaubt wird. Hinter diesen 'Belief Systems' existiert eine Logik, die mal nachvollziehbarer, mal weniger nachvollziehbarer ist, sicherlich. Aber: Wissenschaften konnten nie und werden auch nie die metaphysischen Fragen aufklären können, die für uns relevant sind. Das ist auch nicht ihr Anspruch. Es ist sehr vereinbar, die Gesetze der Physik zu studieren und gleichzeitig an einen Schöpfer zu glauben. Es ist nicht gut vereinbar, Homöopathie zu praktizieren und gleichzeitg Chemie zu studieren (und beides dabei gleich ernst zu meinen). Die Grenzen zwischen Glauben und Wissen verhandeln wir selbst, diskursiv. Wir haben gute Gründe dafür, bestimmte Aussagen als 'Wissen' zu bezeichnen und andere nicht. Es gibt Aussagen, die wir niemals werden beweisen / falsizifieren können, wo uns nichts anderes übrig bleibt als zu glauben. Wie du dich hier entscheidest, bleibt schlicht eine Frage der Weltanschauung.