Beiträge von Incubus

    Aber nur zur Information, meine Tanten wurde zweimal mit den effektivsten Impfstoffen geimpft und ist gerade vor einigen Tagen an der Delta Variante erkrankt, ich habe gerade noch mal nachgefragt, sie hat Geschmackverlust, extremes zittern, Blasen und Nierenschmerzen und dazu Atembeschwerden, sie ist 81, vor 14 Tagen davor war sie noch topfit.

    Ohne Impfung wäre sie jetzt vermutlich tot, also gute Besserung an deine Tante und Gratulation zur richtigen Entscheidung, nämlich zur Impfung. Natürlich kannst du trotz Impfung krank werden, du bist nicht immun, aber schwere Verläufe sind absolut seltener (auch wenn dennoch Menschen an Corona sterben können, trotz Impfung). Deine Tante beweist jedoch, dass es sehr ratsam ist, sich impfen zu lassen, so wird die tödliche Horrorkrankheit für alte Menschen mit etwas Glück zu einer unangenehmen Grippe.

    Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es dafür eine einfache Lösung gibt. Aber meiner Meinung nach ist es auch Aufgabe der Politik, Lösungen für unbequeme Tatsachen zu finden (neben Rente z.B. Klimawandel => wer will schon mehr für Strom bezahlen aber trotzdem muss die Energiewende und Infrastruktur ja irgendwie finanziert werden).

    Das Geld ist da. Es ist nur schlecht verteilt. Niemand müsste so lange arbeiten, wenn wir nicht in einer völlig widerwärtigen Verteilungssituation leben würden.

    Ja dieses Argument ist mir bekannt. Trotzdem ändert es ja nichts an der generellen Problematik. Sich darauf zu berufen und dann nichts machen ist auch nicht angebracht.

    Aber ist nicht genau das der Plan dabei, das Renteneintrittsalter zu erhöhen? Nichts zu machen und alles so zu halten, wie es ist?

    Wie wäre es denn, an grundlegenden Problematiken zu arbeiten, statt Menschen, die ohnehin schon in schlechten Verhältnissen arbeiten müssen, um zu überleben, noch viel länger arbeiten zu lassen, ohne dass sie dafür Zugriff auf Errungenschaften medizinischer Versorgung (Krankenkassensystem) und gesunde Ernährung (zu teuer) haben.

    Das Renteneintrittsalter zu erhöhen bedeutet, die Zustände reproduzieren zu wollen, die gegenwärtig bereits die Gesellschaft schwer belasten, nur wird es in 30 Jahren viel, viel schlimmer sein: Mach mal deine vier Minijobs bis 70, damit du dann in 'nem Wohnsilo an Krebs sterben kannst, weil du immer nur Mist gegessen hast und dich aufgrund deiner Depression beinahe zu Tode gesoffen hast, während andere Menschen buchstäblich Millionen mit basically nichts verdienen.

    Aber bitte! Wähle aufgrund deiner schlechten Bildung und miesen Lebenssituation keine rechtspopulistische Partei, die dir das Blaue vom Himmel verspricht, sondern mach dein Kreuz bei den Parteien, die dafür verantwortlich sind, dass es dir schlecht geht.

    P.S.: Kein Angriff auf deine Person, du kannst nichts dafür, ich hab nichts gegen dich.

    Bin Fan von stillstandsgewandten Deutschen, die sich an alte, längst überholte Systeme, Strukturen, Einstellungen und Traditionen in viel zu vielen Bereichen uninformiert und unreflektiert festkrallen.

    Darum sind diese Strukturen ja auch rekursiv und leider schwierig aufzulösen.

    Weißt du, ich bin ja schon modern, empathisch und rücksichtsvoll. Deswegen bin ich auch sehr für Fortschritt, weil ich ja auch möchte, das meine Kinder und Enkel später ein so gutes Leben haben können wie ich, aber wir müssen das Ganze halt gut durchdacht angehen und dürfen nichts überstürzen. Schau mal, Fortschritt ist ja auch nur dann wirklich möglich, wenn sich an ausnahmslos allen meinen Überflussgewohnheiten und meinem überdurchschnittlichen Wohlstand rein nichts verändert.

    Damit bringst du es bereits auf den Punkt: Ein unreflektierter Fortschrittsgedanke (nur wohin eigentlich?!), gepaart mit einer praktischen Impotenz.

    Also wenn ich es mir recht überlege, mal so generell, wozu muss denn überhaupt etwas verändert werden, wenn es mir doch jetzt schon seit über 40 Jahren so wie es ist gut geht?

    Richtig. Ich habe diese Diskussionen bereits unzählige Male geführt, häufig (nicht immer) über Fleischkonsum, Urlaubsreisen, Sexismus, eigentlich echt jedes Thema, das gesellschaftlich relevant ist, und dabei eine Sache gelernt: Praktischen 'Patterns of Activity' kannst du nicht mit Logik kommen. Die Leute ändern ihr Verhalten nicht, weil jemand ankommt und einen logischen Schluss vorträgt. Du liebst deine Kinder über alles? Großartig, dass du ihren Planeten zerstörst mit deiner 20sten Urlaubsreise in diesem Jahr und deinem 100sten Steak. Allerdings ändern sie ihr Verhalten ebenfalls nicht, wenn einfach niemand irgendeinen Diskurs anstößt. Die Frage die bleibt: WO können Leute wie wir überhaupt ansetzen, um Veränderungen zu erzielen? Wie können wir auf die Alltagspraktiken der Masse Einfluss nehmen? Ich bin leider noch dabei, dafür eine Lösung zu finden... :(

    Also wenn ich der einfachhaltbar Wikipedia als Grundlage nehme dann ist es das durchaus. Im Grunde genommen geht es darum das eigentliche Problem durch den Verweis auf ein anderes (möglicherweise) schlimmeres Problem zu relativieren. Dabei kann man natürlich versuchen den Gegenüber der Heuchelei zu bezichtigen, aber das ist dabei kein Muss.

    Das stimmt, der deutsche Wiki-Artikel gibt das her. Alles klar. Hatte das noch aus völlig anderer Quelle im Kopf, da hat der Begriffsumfang wohl an Bedeutung zugenommen.

    Whataboutism

    Eigentlich ist das überhaupt kein 'Whataboutism', der gängigen Definition nach. Eher das Gegenteil. Ein 'Whataboutism' versucht, die Argumente des Gegners über die Diskreditierung des Gegenübers als Heuchelei zu enttarnen, Beispiel: "Aha, wir haben also einen Genozid angezettelt, müsst ihr gerade sagen mit eurer Auslöschung der Ureinwohner!"

    Die meisten sind echt nur am meckern und am jammern und das überträgt sich dann leider auch auf andere.

    Naja, ich denke, das ist halt der Pöbel, der sich so benimmt. Der durchschnittliche Mensch 'auf der Straße' ist sehr unreflektiert, kennt häufig keine wirklichen Antworten auf die Frage, warum er dieses oder jenes tut, ist halt daraus resultierend häufig überrumpelt von den Ereignissen in der Welt und fühlt sich als Spielball / Opfer fremder Interessen und Umstände. Gleichzeitig jedoch hält er sich für klug genug, alles 'durchschaut zu haben', der Quell ewiger Meckerei (wer nicht glaubt, Fehler zu erkennen, hat auch meist nichts zu meckern).

    Ich kenne viele Menschen, die nicht so sind, die haben aber einige Gemeinsamkeiten. Meist sind sie erfolgreich im Leben, besitzen eine gewisse Agency innerhalb ihres Nahfeldes und interessieren sich für Dinge abseits der eigenen 'Bubble'. Mein Rezept zur Zufriedenheit ist daher Ambiguitätstoleranz und Reflexionsvermögen.

    Ich stimme dir aber trotzdem zu, mich nerven diese Menschen auch ziemlich und ich versuche, wo es nur geht, sie aus meinem Leben rauszuhalten...

    Ich wiederhole mich gerne: Das Gesellschaftsphänomen "Hexenverbrennung", um das es ging, ist ein Phänomen der Neuzeit. Ich kenne diese ganzen Fakten sehr wohl und niemand hat behauptet, dass es nicht zuvor vereinzelt Hexenprozesse gab, ob Verbrennungen dazugehören, ist eine andere Frage.

    Übrigens gibt es kein festes Enddatum für die Epoche des Mittelalters, manche setzen 1492 an ("Entdeckung Amerikas") oder 1453 (Fall Konstantinopels), ich persönlich aber orientiere mich ebenfalls an der Reformationsbewegung aufgrund des Buchdrucks, nicht aufgrund von Google.

    Die Person weiter oben hat von Hexenprozessen im 13. Jahrhundert geredet, da ist mir nur Häresie bekannt, daher ist das spannend für mich. Das 15. Jahrhundert ist halt 200 Jahre später..

    Naja. Es ging mir nicht um den Wikipedia-Artikel, den du offenbar gelesen hast, sondern um das breite und als solches rezipierte Gesellschaftsphänomen. Verbrennungen von Hexen und Hexern gab es auch im Altertum, aber niemand spricht dort von "der Hexenverbrennung". Dachte, sowas ist selbstverständlich.

    Aber bereits im 13. Jahrhundert gab es vereinzelte Verurteilungen durch die Inquisition.

    Dafür hätte ich gerne die Quelle, das ist spannend! Kenne das nur in Bezug auf Häretiker*innen, aber nicht in Bezug auf Hexen.

    Guten Tag,

    ich würde, ganz wie meine Vorredner*innen, auch meinen Animus gerne positiv hervorheben und dessen Freimut betonen. Zusätzlich bin ich natürlich ebenfalls von einer herausragenden Toleranz beseelt. Meine divergenten Interessen versuchen stets, das ewige Desideratum des Daseins zu füllen. Dank meiner außerordentlichen Ratio ist mein geistiger Palast angefüllt mit wertvollsten Schätzen aus aller Welt, die vielen auf ewig verborgen bleiben.
    Ich würde an dieser Stelle gerne meinen Seelenverwandten Oscar Wilde zitieren:

    "Die Zahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten."

    Chapeau der intellektuellen Front, und vergesset nie: Jeder betätigte Muskel hat eine Geistestat auf dem Gewissen!

    Meiner Meinung nach sind Schulnoten repräsentativ.

    Wie soll eine Zahl für einen Sachverhalt repräsentativ sein, außer für eine Zahl / Nummer? Ich meine: Das Noten-System (nicht die Zahlen) repräsentiert etwas, natürlich, aber sicher nicht die Leistung von Schüler*innen. Noten repräsentieren z.B. einen Ordnungsversuch, der das Zusammenleben in Bezug auf Ausbildung / wirtschaftliche Einsetzbarkeit zum Ziel hat. Symbolisch hat das Noten-System einen dynamischen Wert.


    Die Zahlen selbst ergeben sich halt aus den Leistungen, deren Erhebung in Bezug auf die Validität höchst zweifelhaft ist. Sie sind i.d.R. der Durschnitt dieser Leistungen, mit einigen Abweichungen. Sie repräsentieren nichts, sondern sind das Ergebnis einer Rechnung. (Edit: Zahlen repräsentieren bestimmte logische Zusammenhänge, aber darum geht es hier sicher nicht).

    Kein Mensch würde auf die Idee kommen, zu sagen: Afrika ist 5. Bananen sind 7,8. Dein Verhalten ist voll 12. Skalen funktionieren immer relational, also eine Banane kann z.B. eine 7 gegenüber einer Aprikose 5 erhalten, wenn es um die Qualität "Geschmack" geht. In der Schule läuft das jedoch nicht, da die Noten nicht von der besten / schlechtesten Leistung der Klasse abhängen und es keine transparenten Qualitäten gibt.

    Ich kaufe mit dem Wissen ein, dass ich mir selbst in die Tasche lüge, wenn ich ernsthaft glauben würde, mit den Bioprodukten aus dem Supermarkt würde ich etwas Gutes tun

    1. Jeder Mensch lügt sich hier permanent und immer "in die Tasche" bei den unterschiedlichsten Dingen.
    2. Interessanter Text, aber du gehst davon aus, dass die Leute irgendwem was Gutes damit tun wollen außer sich selbst, was nicht der Fall ist - Bio kaufen die meisten Leute für sich, nicht für die Umwelt, daher ist es auch egal, woher es kommt. Warum sollten Menschen auf einmal anfangen, Interesse für ihre Umwelt zu entwickeln?

    Dafür müsstest du so weit links sein dass du den politischen Kompass sprengst. Aber es ist auch typisch für Leute wie dich jeden der auch nur einen Schritt zu deiner rechten ist gleich mit Nazis, der AfD oder in deinem Falle dem Klan zu vergleichen. Lustigerweise bist du nach der horseshoe theory näher an denen dran als ich.

    Ach, 'links' und 'rechts', blabla. Langweilig, gähn.

    Aber wer sich nicht eingliedert ist gar nicht erst Teil der Gesellschaft

    lmao, das entscheidest Du also? Coole Sache.

    Es heißt einfach Teil der Gesellschaft werden und das ist nicht mit jeder Weltansicht vereinbar.

    Wie gesagt, dafür haben wir den Rechtsstaat. Alles andere ist Anschauung. Ich wette, wir beide haben weniger gemeinsam als Du mit Clan-Mitgliedern.

    Die sonstige Argumentation greift mir insgesamt zu kurz und ist halt sehr pauschal, also whatever.

    Paradoxer Fun Fact: Ein "Wir" kriegt man wohl kaum durch Exklusion hin ("Aber wer sich nicht eingliedert ist gar nicht erst Teil der Gesellschaft"), ergibt irgendwie wenig Sinn.

    Aber ich finde es beispielsweise immer schade, wenn diese Leute kein Deutsch lernen (wollen). Ich hab oft genug mit Leuten zu tun gehabt, die weder Deutsch noch Englisch konnten und dann mussten andere Leute einschreiten und Dolmetschen, falls es überhaupt jemand gab, der dazu in der Lage war.

    Schade ja, mehr aber auch nicht. Und selbst dieses 'schade' müsste genauer aufgeschlüsselt werden - es ist hauptsächlich schade für die Menschen, die nicht Deutsch sprechen und nicht für Dich oder Leute, die sich aus welchen Gründen auch immer davon angegriffen fühlen.

    Während meines Bachelorstudiums hatte ich eine Freundin, die zwar hier in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, aber komplett in ihrer "bubble" gelebt hat.

    Wie alle Menschen auf der Welt. Ich glaube z.B., dass die meisten Menschen gendergerechte Sprache nutzen hahahahaha.

    Es war sehr interessant mehr von ihrer Kultur und ihren Ansichten zu lernen, aber ich persönlich finde es zumindest sehr schwer, mehr solcher Leute kennenzulernen bzw. mich mit diesen zu befreunden, weil sie oft nicht aus deren Bubble wollen.

    Sie hat später auch den Studienort gewechselt, weil es ihr an unserer Uni zu wenige Türken gab. Damit ist dann leider auch der Kontakt liegen geblieben..

    Die anderen Türken, mit denen ich sonst so befreundet bin oder war, waren eher Leute, die sich selbst von anderen abgegrenzt haben

    Sind doch psychologisch triviale Dinge. Abseits davon: Es hat Gründe, warum Menschen solches Verhalten entwickeln, einige Gründe dafür finde ich in diesem Thread. Will das jetzt nicht verkomplizieren in diesem Rahmen.

    Zudem, Zuwanderung ist nicht das Problem. Eher das nicht sich eingildern (ob nun nicht wollen oder nicht können). Ich kann nur für mich sprechen. Wenn ich zb in einem anderen Land leben würde, muss ICH mich anpassen, nicht das Land an mich.

    Naja, Integration bedeutet nicht Assimilation. Eine hybride Gesellschaft, die farbenfroh ist, ist mir lieber als diese Glatt-Bügel-Versuche. Wir haben Gesetze, halte dich dran, das reicht - und selbst wenn nicht, bedeutet das nicht, dass du gehen musst, warum auch? Dann wirst du verurteilt und gehst in's Gefängnis, so what? Es ist nicht kriminell, anders zu sein als du. Lern damit zu leben, dass Leute andere Lebensentwürfe und Anschauungen haben.


    Es ist schwierig, stellenweise was hier in Deutschland passiert, bezogen auf Clan, Diebstahl und Verbrechen. Dies ist u.a. Ein Grund warum sowas passiert, weil wir als Staat und Volk sofort verurteilt würden, wenn wir hier härter durchgreifen würden. Sofort würden Vergleiche des 3. Reiches laut. Die Linken würden sofort Argumente wie, "Deutschland wird wieder braun" usw von sich lassen.

    So ein Unsinn, im Gegenteil, alle schreien nach drakonischen Strafen. Immer diese 'Man-darf-hier-nichts-sagen'-Attitüde. Außerdem nennt man das nicht 3. Reich,

    sondern Nazi-Deutschland oder NS-Deutschland, 3. Reich ist ein selbstgewählter Euphemismus der Nazis. Aber cool, wie du 'die Linken' glaubst zu kennen, steckts ja richtig drin in der Debatte, was?