Ich habe gedacht: Warum stelle ich nicht einfach Mal eine kleine Kurzgeschichte von mir herein?
Diese hier handelt von Liebe (Wieso kommt das immer heraus, wenn ein Mädel Mal kreativ ist? xD)!
Enjoy reading (:
Der Winter beißt an meinem Anorak wie ein wildes Tier, das ich nur mühsam verdrängen kann. Es ist schwer mit mir rum zutragen, aber ich rufe mir in Gedanken, warum ich hier bin.
"Erinnerst du dich?" Seine letzten Worte kitzeln wie Schneeflocken an meiner Nasenspitze. Die Landschaft ist weiß und trüb, aber wenn ich mich auf die andere Straßenseite wage, habe ich es geschafft. Ich wende mich der alten Holzbank zu, in die eine Menge Herzen und Buchstaben geritzt wurden. Irgendwo da drüben muss auch unser Herz sein.
"Fühlst du das?" Auch das sagte er mir. Vor einer Ewigkeit, wie es scheint, saßen wir Beide genau da drüben und lachten über Dinge, die nicht wichtig waren. Er hatte eine Seite an sich, die den ganzen Schnee und alles Weiße auf der Welt so bunt hat strahlen lassen, dass es wie ein Traum war, mit ihm zu sein. Wie ein Traum der lebt und atmet und um mich herumkreist. Aber es war schön, gemeinsam zu schlafen und aufzuwachen, nicht wahr? Bis auf das letzte Mal, als sein Kopf nicht aus den Federn gestiegen ist. Jedes Mal, wenn wir eine schöne Zeit hatten, wurde seine Lebensspanne kürzer und kürzer. Es war, als würde sein Leben rückwärts laufen.
Ich konnte den schlechten Film wie so oft nicht anhalten und so verging auch sein Leben, wie das seiner Vorgänger. Ich war nett zu ihm.
Küsste seine Stirn, bevor ich ging und besuchte seine Mutter. Schenkte ihr Blumen, ging und verabschiedete mich wieder aus einem anderen Leben.
Doch wenn er nicht gestorben wäre, wie hätte ich dann gelebt? Der Tod ist mein Atem und die Liebe und ihre Diener sind Nichts als eine Sprosse auf meiner Leiter.
Aber heute nicht. Links und rechts schaue ich mich nach einer freie Fahrbahn um, um nicht so kurz vor dem Ziel zu scheitern.
Drüben angekommen bin ich wieder in einem unserer Träume. Hier ist es kein kahler Januar, hier ist es heißer Juli. Der Schnee um mich herum schmilzt und verformt sich zum Sommer. Als ich mit meiner Hand über die Maserungen auf der Lehne der Bank streiche, fühle ich Leben in jedem Holzspan- erzeugt durch die Taschenmesser, die sich über Jahre hinweg hinein gegruben haben.
Hier finde ich viele Widmungen an mich, mit immer anderen Jungen an meiner Seite.
Es ist jedes Mal kurz und es macht jedes Mal Spaß, aber der Abschied ist hart. Ich schätze die Menschen sehr für das, was sie haben und ich nicht: Natürlichkeit, Wärme, Liebe, Treue, Freundschaft, Hoffnung, Ziele, Wünsche...
Hätten sie all dies nicht, würde ich verhungern und als ein Bündel Knochen zu Boden gehen.
Darum danke ich Jedem einzelnen meiner Opfer für das, was sie mir geschenkt haben. Ein weiteres Jahr in dieser milchigen Menschenhaut für meine Seele, noch einmal einen zarten Schmetterlingskuss mit diesen weichen Lippen und noch einen Moment, den ich mit dem Bürsten dieser blonden Locken verbringen kann.
Auch wenn all dies mich noch lange nicht normal und menschlich macht, macht es mich schwach.
"Schwäche ist ein Anfang" Es gibt so vieles, was er sagte. Er war immer anders als die Anderen. Es war, als würde er wissen, dass er sterben würde und als hätte er sich seit dem ersten Augenblick damit abgefunden und gedacht, dass es ein Grund war, zu lächeln. Dafür liebe ich ihn so sehr, wie dieser Körper es kann. Darum bin ich hier.
Darum setze ich mich auf die Bank und warte.
Der Bus kommt und normale Leute sitzen in ihm, genervt von der Fahrt oder freudig am Plaudern: Egal, Alles ist verschieden und lebendig.
Darum steige ich ein und setze mich neben einen kleinen Jungen, der mir von seiner ersten Fahrt hier hin erzählt, und nicht verlangt, dass ich zuhöre....nur erzählt.
Darum steige ich ein und fahre in die nächste Stadt, um Tod zu schenken.