
Es ist so ziemlich eine der schlichtesten Möglichkeiten der sportlichen Betätigung. Ein Paar Laufschuhe, bequeme Sportklamotten. Mehr braucht es nicht, um es den Dutzend anderen Leuten draußen auf der Straße gleich zu tun. Heute geht es bei mir um das Thema Jogging.
Jetzt wo es wieder wärmer wird und Fitnessstudios und andere Sportstätten geschlossen haben weichen immer mehr Sportler, Fitness-Enthusiasten oder auch der gewöhnliche Durchschnittstyp, der die frische Luft und körperliche Betätigung braucht zum Ausgleich, um sich wohler zu fühlen, darauf aus. Sport ist gesund, wenn dies in Maßen durchgeführt wird. Das ist nichts neues. Für manch andere Couch Potatoes ist dies schon eher Folter.
Ich selber habe nicht erst seit kurzem mit dem Joggen angefangen. Das hat bei mir schon eine etwas längere Geschichte.
An den konkreten Anlass kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Jedenfalls war ich eine ziemliche Couch Potatoe gewesen. Mein Vater hatte mir schon immer wieder dazu geraten mehr Sport zu machen, um fit zu bleiben. Ist jetzt nicht so als hätte ich es nie wirklich versucht. Zuletzt regelmäßig Sport gemacht hatte ich vor meiner Zeit als Jogger in einem Fitnesskurs meiner Uni. Einmal pro Woche. Auch wenn die Gruppe nett war war das auf Dauer nicht so mein Ding gewesen. Mich strengte es zu sehr an mit den anderen in der Gruppe mitzuhalten. Da wurde mir auch klar, dass ich auch beim Sport nie wirklich so der Gruppentyp war.
Dieser Versuch schlief dann schließlich ein.
Zurück zu dem Tag an dem ich mir wieder vorgenommen hatte regelmäßig Sport zu treiben. Diesmal für mich alleine. Damit ich mich zu Hause warm machen konnte hatte ich mir ein Gymnastikseil und einen Bauchroller gekauft. Hatte dann auch erst mal ein paar Tage damit verbracht mit diesen Sachen zu arbeiten inklusive ein paar Übungen, die ich noch von meinem früheren Fitnesskurs im Kopf hatte.
Dann kam der Tag, wo ich mir vorgenommen hatte draußen zu Joggen. Meine Sportklamotten passten noch und auch meine Laufschuhe waren noch in Ordnung. Eine konkrete Joggingstrecke hatte ich auch schon im Kopf gehabt. Als es spät Abends war, wo weniger Leute auf den Straßen waren ging es auch schon los...oder so ähnlich.
Nach nur 5 Minuten war von meinem anfänglichem Enthusiasmus nicht mehr viel übrig gehabt. Ich hatte Seitenstechen und war nur noch am keuchen. Lief so als hätte ich mir ein Bein verstaucht. Da musste ich leider erst mal abbrechen und ging die geplante Joggingstrecke dann auch nur zu Fuß ab. Für mich ziemlich ernüchternd. Viele hätten da sicherlich gleich aufgegeben. Ich selber wollte es am darauffolgenden Tag nochmal wissen und versuchte es wieder. Da auch wieder mit demselben Ergebnis. Keine Ahnung was mich dazu motiviert hatte trotzdem weiterzumachen. Denn das Joggen war für mich da erst mal eher eine Folter gewesen.
Nach einer Woche hatte ich dann meinen Rhythmus gefunden und schaffte es die Hälfte meiner Joggingstrecke durchzulaufen ohne dabei fast zusammenzubrechen und von Woche zu Woche wurde es immer besser. Das Gefühl sich beim Laufen fast zu übergeben wich einer Art Trance, wo ich quasi automatisiert die Strecke ablief. Mein größtes Glücksgefühl hatte ich als ich es endlich geschafft hatte erstmals die ganze Strecke durchzulaufen, was 30 Minuten gedauert hatte. An meinem Ziel war ich zwar ziemlich erschöpft, aber irgendwie auch aufgeheitert. Ein richtiges "Wow"-Gefühl überkam mich und das fand ich großartig.
Und so joggte ich fast täglich 7 Monate lang und erfreute mich an meinen Fortschritten. Ich kam nicht mehr so schnell außer Puste, meine Ausdauer wurde immer besser. Als der Winter langsam kam und das Wetter immer schlechter wurde hab ich dann langsam mit dem Joggen aufgehört. Das war der Punkt, wo bei mir die Motivation für Sport wieder langsam abhanden gekommen war. Ich fand da auch immer wieder Ausreden für mich selber warum ich heute nicht jogge oder zumindest zu Hause Sport treiben konnte. Mal war es eben zu kalt, dann später im Sommer wiederum zu heiß, ich hatte viel mit anderen Dingen zu tun usw.. So kam es dann, dass ich ein Jahr lang kein Sport mehr getrieben habe und das war dann für mich ein erheblicher Rückschritt, weil ich so wieder in meinem alten Trott verfiel.
Seit Anfang diesen Jahres hab ich aber wieder angefangen mit dem Joggen. Und damit wiederholt sich derselbe Ablauf wie vor zwei Jahren. Leider. Denn ich musste komplett von vorne bei Null wieder anfangen und das war für mich das frustrierendste. Irgendwann hatte ich auch da die Kurve wieder raus. Das war für mich auch das erste mal, dass ich bei eisigeren Temperaturen draußen Joggen war. Dafür hatte ich noch einen alten Jogginganzug gehabt. Trotzdem war es durch die kalten Temperaturen inklusive kaltem Wind, der mir ständig ins Gesicht blies eine Tortur zu Joggen und stellte insofern auch eine zusätzliche Belastung dar.
Hab es aber trotzdem durchgezogen und bin damit auch ganz glücklich soweit. Jetzt mit den wärmeren Temperaturen und dem durchweg gutem Wetter sind mir die Straßen jedoch etwas zu bevölkert. Das macht das ausweichen etwas schwieriger, aber irgendwie komme ich schon durch meine angestammte Joggingstrecke.
Bei mir hat sich nun auch ein konkreter Rhythmus eingependelt. Nämlich an zwei Tagen hintereinander Joggen plus warm machen zu Hause, dann nur Sport zu Hause, dann wieder an zwei Tagen hintereinander Joggen mit warm machen und der Freitag ist für mich der Sportfreie Tag, weil ich mich da um meinen Haushalt kümmern muss. Damit komme ich am besten zurecht.
Das ist wie ich finde auch das wichtigste, wenn man sich vornimmt mit dem Joggen anzufangen. Man muss seinen eigenen Rhythmus finden mit dem man am besten zurecht kommt. Der einen fordert, ohne zu überfordern. Deshalb ist Jogging für mich ein idealer Sport, vor allem für mich alleine, weil ich da nach meinem eigenen Rhythmus gehe ohne mich dabei an andere halten zu müssen, die mich zu sehr durchschleifen während ich eigentlich schon am Boden liege.
Wie sieht es bei euch aus? Joggt ihr gerne oder ist das überhaupt nicht euer Ding? Wäre sicherlich interessant zu wissen wie es bei euch so aussieht.
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