Gute Promisprecherbesetzungen in Trick-/Animationsfilmen

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Seit vielen Jahren sorgt dieses Thema, ob nun bei Synchronfans oder sporadisch auch bei weniger Synchronaffinen Leuten im Netz für Diskussionsstoff. Nämlich die Verpflichtung von "prominenten" Persönlichkeiten in Animationsfilmen, die da je nachdem eine größere oder kleinere Rolle sprechen. Die Idee prominente Namen an Bord zu holen, die dann auch für mehr Aufmerksamkeit und so auch für einen größeren Werbeeffekt sorgen, ist nicht neu. Das gab es so auch schon in den 1980er Jahren. Damals wurde jedoch noch deutlich mehr Wert darauf gelegt, dass die prominente Person synchronisieren konnte (traf im Grunde genommen nur auf Sänger und Schauspieler zu), zu der Rolle passte und im Gesamtbild gut klang. Das ist heutzutage nicht immer selbstverständlich.


In meinem heutigen Blogartikel soll es aber nicht um die Negativbeispiele gehen. Sicherlich fällt da dem einen oder anderen hier ein entsprechendes Negativbeispiel ein. Hier geht es um die wunderbaren Idealbesetzungen. Promis, die ihre zu synchronisierende Figur mit ihrer unnachahmlichen Art und Stimme wirklich zu ihrer eigenen gemacht haben. Wo Kinder allein schon beim hören der entsprechenden Stimme direkt an die eine Figur aus dem einen Zeichentrick- oder Animationsfilm denken. Mir ist es wichtig, dass auch die positiven Fälle gut durchdachter Promibesetzungen nicht unter dem Tisch fallen bei all dem Gemecker. Das sind die an die man sich gerne zurückerinnert und zeitlos sind, weil spätestens sobald der "Star-Ruhm" des Promi verblasst ist man sich immer noch daran erinnern kann, dass er die deutsche Stimme von dieser einen Trickfigur ist, die man nicht nur selber kennen lernen durfte, sondern auch die eigenen Kinder kennen lernen.


Hier nun meine Top 5 der besten deutschsprachigen Promibesetzungen im Animationsbereich:



Platz 5: Frank Zander für den "Schmetterling" in "Das letzte Einhorn" (1982)


Frank Zander ist ein deutscher Musiker und ein wie ich finde recht sympathischer Sänger. Auch wenn er heutzutage nicht mehr so sehr im öffentlichen Fokus steht so ist er auch heute noch rege aktiv als Sänger. Seine großen Zeiten hatte er in den 70er und 80er Jahren, wo er auch recht präsent war im Fernsehen. Zudem sang er später den deutschen Titelsong für die Zeichentrickserie "Teenage Mutant Hero Turtles". Zander hat eine interessante leichtfüßige Stimme mit einem mystischen Hauch, die direkt ins Ohr springt und so war es wenig überraschend, dass man ihn zu der Zeit immer wieder als prominente Besetzung für die ein oder andere Trickfilmrolle ins Synchronstudio holte.


Eine Synchronrolle von Zander, die auf mich eine gewisse Faszination birgt war der Schmetterling in "Das letzte Einhorn". Es war eine recht kleine Rolle und etwa direkt am Anfang des Films als der Schmetterling mit dem Einhorn über ihre Existenz und die der anderen Einhörner sprach. Wie so viele Wesen in diesem Film war auch der Schmetterling ein mysteriöses Wesen mit ordentlich fantasievollem Flair. Zudem war er überaus musikalisch und hatte einen auffallenden Singsang. Im Grunde genommen sang er mehr als das er sprach. Eine Rolle wie gemacht für den Sänger Frank Zander, der den Schmetterling mit seiner Stimme das gewisse etwas gab und zum Fantasy-Flair dieser zauberhaften mittelalterlichen Welt in "Das letzte Einhorn" beitrug.


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Der Schmetterling aus "Das letzte Einhorn" (links) und der damals junge Frank Zander (rechts) in den 80er Jahren.


Der Synchronregisseur Joachim Kunzendorf hatte bei "Das letzte Einhorn" sehr auf eine gute stimmliche Komposition geachtet. So hatten viele Figuren in dem Film eine auffällig sanfte und entrückte Stimme, darunter auch Torsten Sense für den jungen Zauberer Schmendrick, Traudel Haas für das Einhorn oder auch Christopher Lee himself für König Haggard (Ja, er hatte seine Rolle auch auf deutsch synchronisiert für die die es noch nicht wussten). Und so fügte sich auch Zanders auffällige Stimme sehr gut in das Gesamtbild der deutschen Fassung des Films. Ein schönes Meisterwerk.



Platz 4: Otto Waalkes für "Sid" in "Ice Age" (2002)


Eine sehr markante Persönlichkeit mit einer ebenso markanten Stimme. Der populäre Komiker Otto Waalkes war und ist lange Zeit ein wahrer Publikumsliebling. Ich weiß noch als mein Deutschlehrer immer wieder für Waalkes geschwärmt hatte. Er war quasi mit ihm aufgewachsen (also nicht wörtlich gemeint). Auch wenn sein Humor mittlerweile ordentlich Staub angesetzt hat so ist er noch immer eine wahre Stimmungskanone und das macht sich auch in seinen Synchronrollen bemerkbar. In dem Disney Film "Mulan" konnte Waalkes zeigen was er hinter dem Mikro so drauf hatte. Da hatte er nämlich den kleinen Drachen Mushu gesprochen. Das hatte auf Anhieb gezündet und Waalkes legte im Synchron dermaßen einen oben drauf als hätte er nie was anderes gemacht.


Es folgten weitere Animationsfilmrollen. Doch der eine weitere große Volltreffer kam dann mit dem Riesenfaultier Sid aus dem Animationsfilm "Ice Age". Das war eine außerordentlich perfekte Besetzung gewesen und Waalkes schaffte es Sid auf seine ganz eigene Art und Weise Leben einzuhauchen ohne jedoch das englische Original außen vor zu lassen. Im Vergleich zur englischen Stimme John Leguizamo steckte im deutschen bei Sid doch eine ordentliche Portion putziger Charme und ein Hauch Otto-Humor mit drin, der diese Besetzung so unverwechselbar macht. Einen gleichwertigen Nicht-Promi Ersatz gibt es dafür einfach nicht und so kann man diese Besetzung wirklich als ideal betrachten. Das merkt man auch in den nachfolgenden immer schlechter werdenden "Ice Age"-Filmen, wo die Figur des Sid immer nerviger wird, aber dank Otto Waalkes immer noch einen gewissen angenehmen Charme hat, auch wenn er alleine die Figur und die Fortsetzungen nicht retten kann.


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Seit Jahren ein unzertrennliches Team: Otto Waalkes und Sid aus "Ice Age".




Platz 3: Markus Maria Profitlich für "Mr. Incredible" in "Die Unglaublichen" (2004)


Ein weiterer Komiker der den Weg zum Synchron fand ist Markus Maria Profitlich. Ich muss zugeben, dass sein Humor nicht unbedingt meinen Geschmack trifft, aber ansonsten macht er immer einen recht sympathischen Eindruck. Die Reaktionen als bekannt wurde, dass er den Mr. Incredible in dem Pixar Animationsfilm "Die Unglaublichen" sprechen sollte waren unter Synchronfans eher verhalten. Umso mehr überraschte Profitlich am Ende mit einer angenehm erfrischenden Spielweise. Er passte stimmlich perfekt zu dem nach dem im Ruhestand gegangenen und in die Jahre gekommenen Mr. Incredible, der mit seinem derzeitigen Leben unglücklich ist und sich nach den guten alten Zeiten sehnt als er noch der große strahlende Superheld war.


Sicherlich hätte es mit einem intensiven Casting auch einen guten regulären Synchronsprecher für Mr.Increddible gegeben, aber Profitlich hat das am Ende doch so gut gemacht, dass man am Ende gar nicht erst auf diesen Gedanken kommt. Er hat sich sehr gut in die Rolle eingefunden und sie dem deutschen Zuschauer näher gebracht. Insofern kommt da für mich auch kein anderer für Mr. Incredible infrage. Es ist schade, dass Profitlich nur sehr selten im Synchron zu hören ist, denn das kann er. Er hatte u.a. auch noch im Pixar Animationsfilm "Wall-E" den Kommandanten des All-inclusive Luxusraumschiffes gesprochen. Auch dieser Rolle konnte Profitlich wie auch Mr. Incredible eine ordentliche Portion Wärme und Herz geben.


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Auch für die Fortsetzung war Profitlich wieder für Mr. Incredible zur Stelle.



Platz 2: Ilja Richter für "Timon" aus "Der König der Löwen" (1994)


Ilja Richter gehört in der deutschen Medienlandschaft zu den junggebliebenen. Lange Zeit moderierte Richter die sehr erfolgreiche ZDF Musikshow "Disco", die mit seiner Ausrichtung den Nerv der Zeit traf und überaus hohe Einschaltquoten holte. Darüberhinaus war Richter in vielen deutschen Klamaukfilmen der damaligen Zeit als Schauspieler vertreten, die heutzutage eher was für "SchleFaZ" wären. Zwar nicht oft, aber immer wieder verdiente Richter sich seinen Lebensunterhalt auch als Synchronsprecher. Darunter waren auch einige prägnante Rollen mit dabei wie etwa "Graf Duckula" in der gleichnamigen Zeichentrickserie oder in "Matrix" für Cypher. Seine überaus schrille und hohe Stimme, die einem direkt die Stimmung aufhellt fällt da immer wieder direkt auf, was wohl auch der Grund sein dürfte weshalb Richter nicht so oft besetzt wurde im Synchron. Wenn er aber besetzt wurde dann war die Rolle die er synchronisieren sollte genauso auffällig wie seine Stimme. Das traf etwa auch 1994 für "König der Löwen" zu als er das Erdmännchen Timon gesprochen hatte. Das war eine Besetzung gleich einem erleuchtenden Gong-Schlag.


Seitdem dürften ihn vor allem jüngere Leute eher als "Timon-Stimme" wiedererkennen. Nicht ohne Grund. Abgesehen davon, dass "König der Löwen" für Disney der erfolgreichste Zeichentrickfilm überhaupt war kam noch der Umstand hinzu, dass Richter für den lockeren und entspannten Timon dermaßen ideal passte, dass es da einfach keine Alternative gibt. Ilja Richters Stimme ist ein Unikat und so auch die Figur des Timon. Bei Promisprechern entsprechend nahezu kaum der Fall holte man Richter daher auch für andere kleine (weniger gut vermarktbare) Gastauftritte in Disney-Serien als Sprecher für Timon. Auch sprach Richter Timon in der Spin-off Serie "Timon & Pumbaa". Zudem ist Richter selber ganz Stolz darauf die deutsche Stimme einer solch quirligen Trickfigur zu sein und obendrein auch noch aus einem der größten Disney Trickfilme schlechthin wie er in Interviews immer wieder deutlich macht. Zuletzt sprach er Timon wieder in der neueren Serie "Die Garde des Löwen" 2016-2019. Zu dieser Zeit ist Richter der einzige noch verbliebene Sprecher aus der Ur-Besetzung von "König der Löwen" Film 1994. Alle anderen waren da schon entweder verstorben, im Ruhestand oder anderweitig nicht mehr verfügbar.


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Ilja Richter im Synchronstudio für die Disney Serie "Die Garde des Löwen".




Anerkennende Erwähnungen


Bevor ich zum ersten Platz komme gäbe es da noch genauso herausragende Promibesetzungen, die es nicht so ganz in meine Top 5 geschafft haben aber ich dennoch nicht unerwähnt lassen möchte. Da wir schon bei "König der Löwen" sind gäbe es da noch als weitere prominente Sprecher Hella von Sinnen für die Hyäne Shenzi und natürlich den legendären Thomas Fritsch für Scar, dem dunkleren Bruder vom Löwenkönig Mufasa. Beide waren ebenso perfekt und ideal für ihre Rollen. Die burschikose Shenzi, die ich schon immer als heimliche Anführerin der Hyänen Truppe empfunden hatte war für Frau von Sinnen wie auf dem Leib geschrieben. Auch heute noch habe ich ihr dröhnendes Hyänen Gelächter im Ohr.


Bei Thomas Fritsch kommen mit "König der Löwen" zwei interessante Aspekte zum Vorschein. Zum einen wurde er durch Scar, der im englischen Original von Jeremy Irons gesprochen wurde, selbst die zweite deutsche Feststimme von Jeremy Irons (also dem echten vor der Kamera). Und zum anderen hatte Fritsch damit auch seine Karriere als Synchronsprecher begründet. Davor war er hauptsächlich als Filmschauspieler aktiv gewesen und machte wenn nur sporadisch mal Synchron. Nach "König der Löwen" änderte sich das schlagartig. Fritsch wurde vor allem im Fantasy-Bereich ein gefragter Mann im Synchron. Auch der Running Gag, dass Fritsch öfters auf wilde Katzen besetzt wurde begleitete ihn fortan. Scar war jedenfalls Fritsch's Meisterleistung mit der er sich auch in der Synchronbranche abseits vom Promiblitzlichtgewitter viel Hochachtung verdiente. Der von ihm gesungene Disney Song "Seit Bereit" gehört auch heute noch für mich zu meinen absoluten Lieblings-Disneysongs und war auch für Fritsch eine enorme Herausforderung gewesen.


Eine gänzlich andere Besetzung, die ich außerordentlich gelungen fand war Herbert Feuerstein für den Chef der Versicherungsfirma in "Die Unglaublichen". Es war ein ziemlich offensichtlicher Typcast gewesen, der unerwartet ideal war. Abgesehen davon, dass die Figur Feuerstein vom Gesicht her sehr ähnlich war passte Feuerstein auf den kleingewachsenen Chef auch noch stimmlich absolut perfekt. Die kleinkarierte und raffgierige Art hatte der versierte Kabarettist perfekt getroffen. Als regulärer Synchronsprecher wäre Feuerstein wohl weniger geeignet gewesen, wegen seiner herausstechenden Art, aber als regelmäßigen Typcast hätte ich ihn im Synchron durchaus gerne öfters gehört.


Damit komme ich nun zu meinem persönlichen Platz 1. Sicherlich sind damit nicht alle einverstanden, aber das kann ja bei jedem immer mal wieder anders ausschauen.


Platz 1: Klausjürgen Wussow († 2007) für "Frollo" in "Der Glöckner von Notre Dame" (1996)


Es ist eine Besetzung, die bei mir noch heute für absolute Gänsehautmomente sorgt. Klausjürgen Wussow dürften ältere Generationen eher aus der Schwarzwaldklinik kennen. Sicherlich nicht unbedingt ein Name mit dem man für einen an Kinder gerichteten Disney Trickfilm werben könnte, auch nicht anno 1996. "Der Glöckner von Notre Dame" war jedoch anders als bisherige Disney Trickfilme. Für Disney-Verhältnisse war er überaus erwachsen. Nahm kein Blatt vor dem Mund, wenn es um Ausgrenzung, Rassismus, Religion oder sexuelle Triebe ging. Ich hatte den Film als Kind immer wieder gerne gesehen, aber erst als ich älter wurde konnte ich auch die volle Tragweite dieses Films begreifen und sah den Film mit ganz neuen Augen.


Frollo war da in der Disney Version von der Glöckner Geschichte der große Antagonist. Ein älterer Richter, der überaus kalt, berechnend und fremdenfeindlich war, aber doch noch Respekt vor der Kirche hatte. Jedesmal wenn Frollo auftauchte und seine Szenen hatte konnte einem das Blut in den Adern gefrieren. Klausjürgen Wussow war da eine wahre Idealbesetzung gewesen und konnte da vor allem schauspielerisch zeigen was er so drauf hatte. All das was Frollo ausmachte brachte er mit seiner Stimme perfekt zum Ausdruck. Hass, Abneigung, latente Abscheu und diese sinistere Verlogenheit, die noch nicht einmal das Original wirklich 100% ideal zum Ausdruck bringen konnte haute Wussow mit einer scheinbaren Leichtigkeit heraus so als wäre er Frollo selbst.


Denkwürdige stimmliche Momente von Wussow gibt es da zuhauf. Wie etwa die Szene wo Frollo in völlig gleichgültigem Ton Phoebus befehligte das Haus der Bäckerfamilie anzuzünden als er dort die entflohene Zigeunerin Esmeralda nicht auffinden konnte. Oder als er eines Abends spontan bei Quasimodo vorbeischaute und in einem Reigen an Gefühlsausbrüchen auf ihn einredete und ihn mit einer Finte dazu brachte Esmeraldas Versteck aufzusuchen und so Frollo unbemerkt zu ihr führte. Highlight ist da auch noch Frollo's Song "Das Feuer der Hölle", wo es um dessen Zwiespalt zwischen seiner religiösen Reinlichkeit und sexuellen Gelüsten zu Esmeralda geht und im deutschen kongenial von Wussow gesungen wurde.


Mit Klausjürgen Wussow wurde Frollo auch im deutschen zu einem der faszinierendsten Antagonisten in der Geschichte von Disney. Hin und wieder steht er etwas im Schatten zu den anderen Disney Antagonisten, aber qualitativ in Sachen Bosheit und Verdorbenheit macht ihm im Disney Universum so schnell keiner was vor.


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Frollo aus "Der Glöckner von Notre Dame" (links) und Klausjürgen Wussow († 2007) (rechts)

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Damit bin ich nun am Ende meines kleinen Artikels angelangt. Wie sieht es bei euch aus? Gibt es da für euch noch gute Promibesetzung, die von meiner Seite unerwähnt blieben oder habt ihr noch anderweitig was zum Thema Promisbesetzungen im Synchron allgemein noch was zu sagen? Schreibt es gerne in die Kommentare. Würde mich darüber sehr freuen.(';

Kommentare 12

  • Mir ist auch besonders Otto Waalkes als Mushu in Mulan in Erinnerung geblieben. Ansonsten gucke ich kaum nicht japanische Animationsfilme.


    Sehr liebevoll gemacht zum Thema Trickfilm-Synchronisation finde ich übrigens diese Seite:

    http://trickfilmstimmen.de/

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    • Mushu. Nicht "Mushi". Könnte ausgesprochen leicht missverstanden werden. xD


      Die Seite kenne ich sogar bzw. den Betreiber. Wird von einem richtigen Disney-Fan geführt, der sich intensiv mit den zeitgenössischen Sprechern aus damaligen Disney Filmen beschäftigt.

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    • Ups. Hab's verbessert. Gilt die Ausrede, dass es gestern Abend spät war? ^^x


      Die Seite ist nicht nur über Disney-Filme. Der hat auch Anime und Trickfilme aus x anderen Ländern dabei und stellt auch Filme vor, die hier gar nicht veröffentlicht wurden, er aber für erwähnenswert hält.

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  • Schöner Blog-Artikel! Da soll nochmal jemand behaupten, Deutschland hätte keine hochkarätigen Synchronsprecher - gerade in Bezug auf Animationsfilme! Ich hätte noch Christopher Lee ins Rennen geschickt. Gerade seine markante Stimme gab der deutschen Synchronisation von "Walhalla" (1986) in den Rollen von Thor und Odin eine unglaubliche Intensität!

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    • "Wallhalla" kenne ich noch gar nicht. Sieht aber ganz interessant aus. Man merkt im Trailer aber ganz gut, dass die deutsche Synchro vom legendären Arne Elsholtz kam und das liegt nicht nur daran, dass er auch der Trailersprecher ist. ;)


      Qualitativ hochwertige Synchronisationen gab und gibt es auch immer noch. Da gilt stets die Binse "Eine Synchro ist so richtig gut, wenn man gar nicht merkt, dass es eine Synchro ist". Da wird dann auch nicht gemeckert.


      Christopher Lee's Leistung würde ich übrigens nicht überbewerten. Ich habe da ein paar seiner Selbstsynchronisationen gehört und man hört deutlich heraus, dass er kein deutscher Muttersprachler ist. Bedingt durch seine Fantasy-Rollen und der Tatsache, dass man sich bemüht hatte ein stimmiges Stimmbild zu kreieren fällt er nur nicht so negativ auf. Unter den Synchronfans wird auch seit Jahren intensiv darüber gestritten. Die einen finden Lee's Selbstsynchronisationen meisterhaft und halten es für Gotteslästerung, wenn man das kritisiert. Andere finden das einfach nur schlecht und bringen da durchaus nachvollziehbare Argumente mit rein.

      Ich selber sehe es eher zwiegespalten. Auf eigenen ausgewählten Rollen von Lee funktionierte es, aber ständig für alle Lee Filme hätte das nicht funktioniert. Seine eigene Stimme auf deutsch für Saruman in LotR wäre die eine Sache gewesen, aber in einem richtig amerikanischen Film wie "Police Acedemy" wäre es wohl nicht gut gegangen.

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  • Ein geniales Thema, darüber denke ich auch öfters nach, ein sehr guter Blog! Otto Waalkes ist wohl mein liebster deutscher Comedian und seine Stimme passt perfekt auf Sid. Den fünften Teil hab ich schon gar nicht mehr gesehen, weil der vierte so schlecht war, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Otto das einzig gute an dem Film war.


    OH MEIN GOTT, danke, dass du Markus Maria Profitlich erwähnt hast!!!!!!! Die Unglaublichen gehört zu meinen absoluten Lieblingsanimationsfilmen und die deutsche Synchro ist einfach nur genial! Er spricht Mr. Incredible so unglaublich passend, man hätte keine bessere Idealbesetzung finden können! Dies gilt auch für den Rest des deutschen Casts. Als dann Die Unglaublichen 2 angekündigt wurde, hatte ich Angst, dass er nicht wieder zurückkehren würde, weil er schon lange nicht mehr aktiv war und gesundheitliche Probleme hatte. Aber Gott sei Dank ist er wieder zurückgekommen und hört sich genauso klasse an wie früher! Eine Stimmbesetzung finde ich im zweiten Teil allerdings schlechter als im ersten und zwar Frozone. Viele haben sich ja damals echauffiert, dass Kai Pflaume für einen Schwarzen eingesetzt wurde, allerdings finde ich, dass seine Stimme verdammt gut gepasst hat, und auch wenn es Sinn macht, dass Samuel L. Jacksons Standardsychronstimme Norbert von Engelhausen ihn im zweiten Teil gesprochen hat, finde ich doch, dass sich Kai Pflaume tatsächlich besser angehört hat.


    Der Glöckner von Notre Dame hab ich tatsächlich jetzt erst vor kurzem zum ersten Mal (!) auf Disney+ gesehen. Ein sehr guter Film und die Synchronisation ist wirklich top! Das Lied "Hellfire" ist schon im Original genial und das beste Disney-Lied meiner Meinung nach und die deutsche Fassung ist sogar noch besser! Ich wusste nicht, dass der Sprecher leider schon gestorben ist, schade, eine sehr eindrucksvolle Stimme!


    Thomas Fritsch ist auch der Wahnsinn, seine Stimme für Scar ist einfach nur unheimlich eindringlich.

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    • Zitat

      Als dann Die Unglaublichen 2 angekündigt wurde, hatte ich Angst, dass er nicht wieder zurückkehren würde, weil er schon lange nicht mehr aktiv war und gesundheitliche Probleme hatte. Aber Gott sei Dank ist er wieder zurückgekommen und hört sich genauso klasse an wie früher!

      Das fand ich auch schön. Zuletzt hatte Profitlich seine Parkinson Erkrankung offenbart. Dennoch schön zu hören, dass er dennoch in der Lage ist zu arbeiten und dies auch nochmal betont hatte.


      Zitat

      Eine Stimmbesetzung finde ich im zweiten Teil allerdings schlechter als im ersten und zwar Frozone. Viele haben sich ja damals echauffiert, dass Kai Pflaume für einen Schwarzen eingesetzt wurde, allerdings finde ich, dass seine Stimme verdammt gut gepasst hat, und auch wenn es Sinn macht, dass Samuel L. Jacksons Standardsychronstimme Norbert von Engelhausen ihn im zweiten Teil gesprochen hat, finde ich doch, dass sich Kai Pflaume tatsächlich besser angehört hat.

      Das war nicht Engelbert von Nordhausen, sondern Jan Odle, die deutsche Stimme von Will Smith, was ich kritisch finde, weil es im deutschen eher so wirkt als würde die Figur von Will Smith stimmlich verkörpert werden und es natürlich ein enormer Bruch zu Pflaumes Interpretation von Frozone ist.

      Kai Pflaume musste sich bei Frozone damals extrem anstrengen. In Interviews hatte er erzählt wie sehr ihn das zugesetzt hatte sich stimmlich so zu verstellen. Meine Vermutung ist daher, dass er die Rolle nicht noch einmal übernehmen wollte. Frozone war bis dato auch seine einzige Rolle im Synchron gewesen. Halte ihn insofern auch nicht unbedingt für sonderlich Synchrontauglich.


      Zitat

      Ich wusste nicht, dass der Sprecher leider schon gestorben ist, schade, eine sehr eindrucksvolle Stimme!

      Naja. Er war ja schon damals 1996 bei "Der Glöckner von Notre Dame" nicht mehr unbedingt der jüngste. Bis in den frühen 2000er Jahren war er immerhin noch recht fit gewesen ehe er an Alzheimer erkrankte. Hätte mir gewünscht, dass Wussow mehr synchronisiert hätte, aber das war eben nicht der Bereich wo er sich schauspielerisch austoben wollte.


      Zitat

      Thomas Fritsch ist auch der Wahnsinn, seine Stimme für Scar ist einfach nur unheimlich eindringlich.

      Fritschs Stimme fasziniert mich immer noch und er ist auch vor der Kamera ein richtig knuffiger Sunnyboy. Schade, dass er seine letzten Lebensjahre nicht mehr in bester Gesundheit verbringen kann. Sein stimmliches Gesamtwerk, was er im Synchron hinterlassen hat ist aber sehr beachtlich. Ohne "König der Löwen" hätte es all die nachfolgenden tollen Synchronauftritte von Fritsch wohl nie gegeben.

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    • Ja ich hab mich auch vor kurzem mit seiner Vita beschäftigt und er wirkt wirklich wie ein sehr geerdeter und sympathischer Mensch :)


      Oha, stimmt, jetzt wo dus sagst. Ich bin davon ausgegangen, dass es Engelbert von Nordhausen sei, weil er ja die Standardstimme von Samuel L. Jackson ist, der Frozone im Original spricht.

      Das kann ich mir vorstellen, ich war sehr überrascht, als ich gelesen habe, dass das Kai Pflaume sei. Das war schon ein krasser Unterschied zu seiner normalen Stimme! Da kann ich verstehen, dass er es bei der Anstrengung nicht nochmal machen wollte.


      Das stimmt, König der Löwen war sein Sprungbrett in die Synchronisation. Zum Glück ist es so gekommen :) Schade, dass es ihm in seinen letzten Jahren nicht mehr so gut geht :(

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    • Zitat

      Oha, stimmt, jetzt wo dus sagst. Ich bin davon ausgegangen, dass es Engelbert von Nordhausen sei, weil er ja die Standardstimme von Samuel L. Jackson ist, der Frozone im Original spricht.

      Öfters wird bei einer Nicht-Promibesetzung in Animationsfilmen schon mal der Stammsprecher von dem Schauspieler genommen, der die Figur im O-Ton auch spricht. Insofern kommt deine Annahme nicht so ganz aus dem nirgendwo. Allerdings passt das nicht immer. EvN passt da etwa nicht so optimal zu Frozone. Seine Stimme ist zu schwer für den schlaksigen Frozone. Jan Odle spricht hingegen mit Will Smith eher einen dünneren Dunkelhäutigen. Da hatte man sich wohl deswegen für ihn entschieden. Hier mal ein paar Hörproben von ihm: https://www.media-paten.com/sp…Engelbert-von-Nordhausen/


      Zitat

      Das stimmt, König der Löwen war sein Sprungbrett in die Synchronisation. Zum Glück ist es so gekommen :) Schade, dass es ihm in seinen letzten Jahren nicht mehr so gut geht :(

      Fritsch lebt aktuell in einem Pflegeheim. Die Gründe dafür hatte die Regenbogenpresse ungezügelt hinausposaunt. Da musste dann die Familie intervenieren damit das wieder aus dem Netz verschwindet. Bin da selbst überrascht wie gut das geklappt hat, aber da hatte man wohl auch ein Einsehen gehabt. Werde daher auch aus Respekt vor der Familie auf Fritschs konkreten Gesundheitszustand nicht weiter drauf eingehen.

      Finde es nur traurig, weil ich ihn vor der Kamera und in Interviews so unglaublich liebenswürdig finde und ihm auch ein langes gesundes Leben gewünscht hätte. Ist nur leider nicht jedem vergönnt. :(

    • Ja du hast recht, wenn ich mir die Hörproben anhöre, passt EvNs Stimme doch nicht gut zu Frozone. Da war Jan Odle wohl echt die bessere Wahl, auch wenn es für mich im Film trotzdem irgendwie nicht ganz "richtig" klang.


      Ich weiß, ich hab mich bereits früher schon über seinen aktuellen Zustand informiert. Ich finde das auch sehr schade :(

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  • zu Platz 1:

    Die Gesamtabstimmung für den Film war tatsächlich erstaunlich gut. Es sagt natürlich schon einiges aus, wenn für die Top 5 Promisprecher noch ein Beispiel aus 1983 herangezogen werden muss. :)


    zu Platz 4:

    Meiner Meinung nach ist da schon zu viel Otto drin und er hat sich diese Figur auch etwas zu sehr gekrallt, wie man an diversen TV-Auftritten der Vergangenkeit sehen kann. :)

    Ein "normaler Sprecher" kann sich das so ausufernd nicht erlauben, aber bei Otto war das wohl auch so gewollt. Daher ist der Vergleich ein bisschen unfair. Wer Otto kennt wird ihn da auch sofort an der Stimme erkennen, was für mitgehenden Eltern/Großeltern im Kino natürlich auch ein Bonus ist.

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    • Beim Glöckner von Notre Dame war die gesamte Stimmkomposition hervorragend. Auch andere dort eingesetzte Schauspieler, die man normalerweise nicht im Synchron hört wie etwa André Eisermann für Quasimodo oder Heinz Rennhack für Clopin passten wunderbar und fügten sich sehr gut in das stimmliche Gesamtbild der Synchro. Das ist leider etwas worauf heutzutage nur noch selten Wert drauf gelegt wird. Diverse Promibesetzungen ragen auffällig heraus wie Fremdkörper. Das reißt mich da immer völlig raus aus dem Film und klingt auch nicht gut. Da macht sich das Synchronstudio und die Regie Gedanken um die Besetzung, die ohne die Promis entsprechend stimmig ist und dann drückt der große Filmverleih einen entsprechenden Promi durch für die und die Rolle. So wirkt das auf mich öfters.

      Christoph Waltz hat z.B. auch eine sehr eigentümliche Art. Nicht ohne Grund führt da schon seit vielen Jahren immer der gleiche Synchronregisseur die Synchronarbeiten, wenn Waltz sich selber auf deutsch synchronisiert. Da wird auch sehr auf die anderen Stimmbesetzungen geachtet damit Waltz Art und Stimme sich perfekt ins Gesamtgeschehen einfügt. Da weiß man schon im Vorfeld was Sache ist und kann sich darauf einstellen.


      Disney hatte übrigens auch schon viel früher auf Promis gesetzt. Da gab es in den 70er Jahren auch so gewisse Fälle, jedoch alles erfahrene Künstler und Schauspieler. War auch gut meiner Erinnerung nach, aber Frank Zander in den 80er Jahren blieb mir da doch mehr in Erinnerung.


      Das mit Otto sehe ich genauso. Hatte mich jedoch nie sonderlich gestört, eher im Gegenteil. Bei Mushu in "Mulan" hatte Otto meinem empfinden nach sich etwas mehr an den O-Ton von Eddie Murphy orientiert.


      Ich will aber auch nicht alles zu plakativ verallgemeinern. Spätestens ab den 2000er Jahren gab es so einige grausige Promibesetzungen wie etwa in "Himmel & Huhn". Das war auch die Zeit, wo man anfing Stuntcasting zu betreiben unabhängig davon, ob die Person überhaupt synchronisieren konnte. Der damalige Münchner Bürgermeister für den Bürgermeister? Verona Pooth für Susi Schnatter? Darüber kann ich auch heute noch den Kopf drüber schütteln. Das setzte sich dann auch fort bis hin zu Besetzungen von objektiv gesehen mäßig talentierten Youtubern und Influencern.

      Darunter gibt es aber immer noch talentierte prominente Persönlichkeiten wie eben ein Bastian Pastewka, der in diesem Bereich so etwas wie eine Allzweckwaffe ist. Er kann synchronisieren, hat eine markante Stimme und Werbung kann man mit ihm immer gut machen, da er beliebt ist. Hape Kerkeling ist auch mehr oder weniger ins Synchron gestolpert. Laut Synchronsprecher und Synchronregisseur Tobias Meister, der bei "Kung Fu Panda" die Regie machte hatte Kerkeling anfangs ziemliche Hemmungen gehabt. Nach einer Weile hatte er sich da aber gut eingefunden und sich schnell verbessert.