Wie hat sich Genre X über die Jahre verändert? Ist dies eher positiv oder negativ zu sehen? Und warum?
Ich bitte hierbei die Regeln zu dieser Themenreihe zu lesen, bevor ihr einen Beitrag in diesem Thema verfasst. Diese findet ihr hier: [Themendiskussion Anime] Themenliste [Hauptthema]
Den Einstieg mache ich mit dem Ecchi Genre, welches diese Fragen in meinen Kopf brachte. Neulich verfasste ich einen Beitrag über Golden Boy – hier wurde mir klar, dass dieses Genre durchaus Potential hat um nicht nur aus peinlichen Versehen und schlechten, sexuellen Witzen zu bestehen, wie es heute doch eher oft der Fall ist.
Mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass immer mehr Anime released werden, die eigenlich genau das gleiche sind. Meistens sind diese dann auch noch mit dem Harem Genre verbunden und spielen in einem typischen School Setting, bei dem der Hauptcharakter eine ungewöhnliche Fähigkeit hat und sich quasi alle weiblichen Hauptcharaktere in diesen verlieben, ohne einen wirklichen Grund dafür zu haben. In dieses Mix werden dann noch irgendwelche Waffen (oft aus der Seele oder dem Herzen beschworen), typische Stereotypen (vor allem Tsundere und Kuudere) sowie der obligatorische Wettbewerb zwischen den Schülern, den der Hauptcharakter unbedingt gewinnen muss, geschmissen. Vereinzelt tauchen dann auch Teamkämpfe auf.
Und ehrlich gesagt erstaunt es mich, dass sich diese überhaupt lohnen. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, dass diese immer wieder geschaut werden, obwohl diese essentiell nichts anders machen als die anderen Anime dieser Art.
Meistens haben diese eine (Visual) Novel als Vorlage – vielleicht sind dadurch einfach die Produktionskosten besonders niedrig? Oder ist diese Art Anime in Japan tatsächlich beliebt?
Fakt ist, dass sich solche Serien, gerade verglichen mit älteren Titeln wie eben Golden Boy sehr ins Negative verändert haben. Es gibt zwar unter den neueren Serien immernoch Titel, die man auch sehen kann, aber die Veränderung ist, zumindest nach meinem Epfinden, sehr deutlich zu erkennen.
Ich denke, dass das Genre gerade durch so Titel immer mehr in Verruf gerät und sich somit natürlich auch viele Vorurteile bezüglich Anime bilden.
Dabei habe ich gegen Fanservice oder kleinere Ecchi-Szenen überhaupt nichts einzuwenden – es sollte einfach nur nicht alles sein, was die Serie macht. Und vor allem sollte es irgendwie Abwechslung bieten und nicht einfach wie eine Massenproduktion wirken, bei der einfach nur ein neues Gewand über ein vorgefertiges Muster gelegt wird.
), aber gerade bei neueren Ecchi fiel mir eine zunehmende Härte bzgl. der sexuellen Anspielungen auf, die man früher (zumindest nach dem, was ich so sah) so direkt nicht vor Augen geführt bekam. Die Trennlinie vom feucht-fröhlichen Ecchi (Golden Boy) zu einem versauten Ecchi (Aesthetica of a Rogue Hero) bis hin zu einem Hentai (Discipline), ist schmäler, als man glauben mag. Vergleicht man beispielsweise die Optik der weiblichen Protagonistinnen eines Hentai wie "Urotsukidoji" (1987) mit einem Ecchi á la "Samurai Girls", so erscheinen einem die weiblichen "Reize" in "Samurai Girls" wesentlich anzüglicher (gerade die Tentakel-Sequenz) bis gar sexistischer, als wie in "Urotsukidoji", wo die weiblichen Proportionen mehr zum Realismus hingehen. Mittlerweile sind auch manche einstigen Hentai-Labels auf den Ecchi-Zug übergesprungen, so z.B. ARMS. Ab welchem Grad man etwaige sexuelle Ecchi-Einlagen als abstoßend empfindet, oder geschmacklos (wohl die bessere Wortwahl), liegt im eigenen Befinden des Zuschauers.