Es kann gut sein, dass ihr das Gedicht lest und euch fragt: WOOT? Wieso dieser Titel? Das ergibt keinen Sinn! Dann muss ich euch allerdings enttäuschen, denn obwohl ich mit ihm unzufrieden bin, hat er sehr wohl einen Sinn. Und es hat sogar einen Sinn, dass es die Abenddämmerung und nicht das Morgengrauen ist.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen und lasst konstruktive Kritik da ^.~
In der Abenddämmerung
Schau mich an - und du wirst sehen,
Nicht der Mond hat mich erschaffen,
Denn die Wunden, die neu klaffen,
Macht die Nacht nicht ungeschehen;
Und wohin wir zwei auch gehen,
Ob wir diesen Weg auch schaffen,
Und ob mit, ob ohne Waffen -
Einmal müssen wir's verstehen.
Sieh mich an und dir wird klar,
Nicht die Sonne lieh mir Licht
Und kein Strahl steht im Gesicht
Über das, was wird, ist, war -
Meist ist bitt're Sorge da,
Denn ganz ohne Sonnenlicht
Gäbe es die Schatten nicht,
Werd' dir dessen nur gewahr!
Doch wohin wird es mich ziehen?
Geht der Mond im schweren Lauf
Jede Nacht erneut doch auf,
Bis die letzten Sterne fliehen.
Hab ich schon mein Herz vergeben?
Wenn die hellen Sonnenstrahlen
Farben in den Himmel malen,
Dann beginnt doch erst das Leben!
So erscheint mir, meine Seele
Reißt mit jedem neuen Schritt,
Reißt mit jedem neuen Schnitt,
Über den ich nichts erzähle.
Denn mir scheint, dass meine Klagen
Ungehörte sind und bleiben,
Gleich, wie lang wir drüber schreiben,
Wie oft wir es uns auch sagen,
Wie viel Neues wir auch wagen,
Wie wir uns die Zeit vertreiben,
Uns das Schicksal einverleiben,
Liebe werden wir nie tragen.
Und ich glaub, dass ich es mich
Auch nicht länger fragen will.
Dämmernd steht der Himmel still,
Im schönsten Licht verlor ich dich.