69. Community Stammtisch
 Bald ist es wieder so weit: Freitag, 20.12.2024 ist Stammtischzeit!
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  • Ich hab's zurzeit aber auch mit Engeln oO" Zudem ist die Metrik nicht ganz stimmig, aber im Endeffekt bin ich doch ganz zufrieden damit ^^ Wie dem auch sein, viel Spaß beim Lesen und Kommentieren!
    Es knufft... die Cazuh xD



    Karussell


    Du drehst dich im Tanze, so frei wie der Wind,
    Und lachst hoch zum Himmel, der uns nicht entrinnt,
    Reckst strahlend die Flügel und schreist laut vor Glück,
    Ich folg’ dir und lache - Nie will ich zurück!


    Du sitzt in den Fenstern und schweigst vor dich hin.
    Ich steh’ nah bei dir und weiß nicht, wo ich bin;
    Such’ krampfhaft die Worte, doch schweige mit dir,
    Setz’ Schritte zurück - Oh, wär ich nur nicht hier!


    Du liegst auf der Wiese, die Augen zum Licht,
    Streckst glücklich die Glieder und reckst das Gesicht.
    Die Sonne berührt deine Haut, sanft und warm,
    Die Erde hält schützend dich in ihrem Arm.


    Der Mond ist gesplittert, der Himmel liegt brach,
    Die Flügel verwundet, ich laufe dir nach.
    Ich schreie und brülle den Schmerz laut hinaus,
    Ich suche und stolper’ und find nicht mehr raus.


    Ein Bruchstück des Himmels stürzt auf mich hernieder,
    Es bricht meine Flügel, da stürzt eines wieder.
    Ich ziehe den Kopf ein, der Rücken wird krumm,
    Verborgen, mich schützend seh’ ich mich noch um.


    Die Welten, sie sterben, sie lösen sich auf,
    Ich schreie und stolpere in meinem Lauf.
    Bist du schon gestorben, liegst du auf dem Grund?
    Ich suche, ich suche noch – Stunde um Stund’!


    Erinn’rungen bleiben, sie treiben mich an -
    Wo bist du? Sag’, wo ich dich hier finden kann!
    Ich renne, ich renne noch, brech’ ich auch ein,
    Der Boden reißt, splittert und du bleibst allein.


    Ein Schritt noch, da trifft mich ein Trümmerstück hart,
    Verliere den Boden, der mir offenbart,
    Die Welten, sie sterben, sie brechen bald ein,
    Ich falle mit ihnen, auf brechenden Stein.


    Die Welten verschwimmen im stechenden Schmerz,
    In Schwärze versinkt das noch schlagende Herz.
    Die Feuer erstarren, das Schreien wird still,
    Ich höre dich lachen, ganz nah und ganz schrill.


    Wir fliegen zum Himmel, der Sonne entgegen,
    Wir starren hinaus auf den fallenden Regen,
    Die Fenster, sie splittern, du sitzt zwischen ihnen,
    Wir liegen im Gras mit erstarrenden Mienen.


    Wir lachen und schreien vor Freude und Glück,
    Wir schweigen betroffen und wollen zurück,
    Die Welten, sie brechen, sie stürzen schon nieder,
    In Schwärze, in Stille seh’ ich dich schon wieder.


    Du drehst dich im Tanze, du lachst und du schreist,
    Du suchst krampfhaft Worte, die du lang schon weißt,
    Du liegst auf der Wiese, die Augen zum Licht,
    Du liegst auf der Wiese, mit Glück im Gesicht.


    Die Welten, sie brechen, du drehst dich im Tanz,
    Die Feuer verbrennen im flammenden Kranz,
    Die Sonne strahlt wärmend noch auf dein Gesicht,
    Die Augen geschlossen, lachst du hoch zum Licht.


    Erinn’rungen bleiben, so kalt und so heiß,
    Ich renne, ich stolper’, ich laufe im Kreis,
    Erinn’rungen bleiben, sie kreisen so schnell,
    Sie jagen mich, jagen mich im Karussell.


  • Boiiiiiiiiiioioiiiiiiii :D Cazuhlein ich bin wie immer beeindruckt :D dein Gedicht is so lebhaft wie es tatsächlich nur ein Karussel sein kann. Ein Moment voller Glück und schon dreht sich alles wieder in die zerbrechenden Welten. Wie schaffst dus nur immer wieder solche Werke zu erschaffen :D ich bin entsetzt :D <3 Hast du gut gemacht ^^

  • Huuh, einem wird nahezu schwindlig beim lesen.
    Ich steh total im Konflikt. Zugegebener Maßen setz ich bei dir automatisch die Messlatte höher als bei anderen^^" Man möge mir vergeben. Aber da du die Ungleichmäßigkeit an einigen Stellen im Metrum ja bereits angekündigt hast nehm ich dirs nich übel xDD
    Stattdessen... Ich liebe Engel!! Und Karussells sowieso (Ich würde sogern wieder Karussell fahren *heul* aber meine Freunde wollen alle nicht und alleine will ich auch nicht... *schluchz* Entschuldige meine Ausbruch xDD Werd wieder zum Kidn auf meine alten Tage *räusper* Back to topic...)
    Was ich total klasse fand, waren die Wiederholungen, die gen Ende des Gedichts immer mehr wurden. Dadurch denk ich entstand auch dieses Gefühl von Schwindel. Man hat ein Bild im Kopf und dann schon wieder ein nächstes und dann schon wieder ein zusammenhangloses anderes und dann wieder das erste Bild... Und die Bilder flogen praktisch durcheinander.
    Es war echt atemberaubend. ICh konnte echt verdammt gut nachvollziehen, wie das lyrische Ich sich fühlen musste.
    Das einzige, was ich mich im Nachhinein so frage... Was zum Henker ist überhaupt passiert?? ISt das Du gestorben oder so? Das würde zumindest die ganzen Erinnerungen und dieses Schleudertraume, dass man fast beim Lesen kriegt erklären. Und irgendwas von wegen fligene und so... Also schätze ich dass Ich war ins Du verliebt und dann ist das Du gestorben. Ist aber bloß Spekulation o.O Es wär super wenn du mir da raus helfen würdest. Weil jedes Mal wenn ich das Gedicht lese, verfang ich mich in den Bildern xDD


    Auf jeden Fall super Gedicht

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • ahhh ich liebe es ^^obwoll ich mit dir ein bischen schimpfen muss den jetzt is mir schwindelig xD aber ich muss neidisch gestehen das gedicht ist ginial...es beeidruckt mich wirklich dieder fliegende wechsel zwischen glück und verderben und zwischen traum und realität ist beeindruckend ^^ allerdings hatte ich am anfang durch das metrik ein bichen ein problem mich in die verse reinzulesen weil der lesefluss ein bischen gehangen hat..so kamms zumindest mir vor^^ un wen ndas mal wieder nur bei mir so is einfach ignorieren xD ansonsten ist das gedicht wie malice es schon ausedrückt hat brilliant

    Es ist an der Zeit erwachsen zu werden & die alten Dinge hintersich zu lassen

    Einmal editiert, zuletzt von _emokrümel_ ()

  • Lucy: Entsetzt musst du gar nicht sein xDDD Aber ich danke dir oo Freut mich, wenn das alles ganz gut rübergekommen ist und... joah ich wiederhol mich schon selber xDD Ich danke dir einfach auch für die Mühe, einen Kommentar zu schreiben =D *knuff*



    @Malice: xDD Ich hatte gehofft, es wird ersichtlich, aber beim letzten Kontrolle-Lesen, bei dem ich immer versuche, aus der Rolle des Autors herauszubrechen (auch um das Metrum besser zu beherrschen, denn in der Rolle des Autors liest man die Verse nachher so oft, dass sie stimmig klingen, auch wenn sie Bockmist sind xD), muss ich doch sagen, der Inhalt verschwimmt wirklich etwas xD
    Also, das Gedicht beginnt mit Erinnerungen, dabei sind gute und schlechte im Wechsel. Ich hab mir nach der vierten Strophe überlegt, ob ich einen Übergang schaffen sollte vom positivsten Augenblick (erste Strophe) über den am schwächsten positiven (dritte Strophe) und dem schwächsten negativen (zweite Strophe) bis zum stärksten negativen (vierte Strophe), aber da hatte sich der Inhalt schon gewandelt und die vierte Strophe hat den jetzt-Inhalt eingeleitet. Außerdem mochte ich gerade den Wechsel so gern xD Es beginnt also mit Erinnerungen, plötzlich aber zerbrechen Himmel und Erde (die Welten [jah, ich gestehe, auch noch keine Monopol-Idee von mir xD]) und das lyrische Ich sucht das Du. An dieser Stelle muss ich gestehen, ich kann dir leider nicht sagen, was mit dem Du geschehen ist. Es ist weg. Der zweite Vers der vorletzten Strophe war anfangs ein "Die Feuer verbrennen dich im Flammenkranz", aber ich erstens war die Metrik so abgrundtief geschändet xDDD und zweitens wollte ich irgendwie nicht, dass der Tod des lyrischen Du feststeht. Es ist verschwunden und zugegeben, bei den zusammenbrechenden Welten kann man sich denken, was mit ihm geschehen ist. Aber die Angst, das Schreien, Suchen und Rennen des lyrischen Ich und das Wechselspiel mit der Hoffnung, dass das lyrische Du doch gerettet ist, sollte zu keinem Zeitpunkt zerstört werden.
    Nebenbei stirbt das lyrische Ich auch nicht ^^ Es klingt vielleicht so, allerdings hat es bei seinem verzweifelten Lauf nur einen Trümmer auf seinem Kopp bekommen und keinen kleinen, was ihn wohl eine Zeit außer Gefecht gesetzt haben soll. Er wird ohnmächtig - die Welten verschwimmen und das Herz versinkt in Schwärze - und damit beginnt ja erst das Karussell, in dem die ersten vier Strophen wieder und wieder aufgenommen werden, ähnlich einem Albtraum - nur, dass ich nicht weiß, ob Ohnächtige Albträume haben können oo"
    Aber jah, ich denk, das war so die Handlung im Allgemeinen ^^



    @emokrümel: Ich wollte nicht dass dir schwindelig wird, tut mir leid xDD Und Malice sollte auch nicht schwindelig werden oo" Aber ich hab ehrlich gesagt, gehofft dass es so etwas verursacht xD Jah, ich war böse. Anfangs sollte das Gedicht gar nicht so enden, dann muss ich mich selbst reingesteigert haben und ich muss zugeben, ich hatte es selbst eine Zeitlang ne Gänsehaut, wenn auch nur ne ganz schwache und kurze und ich hatte gehofft, es würde IRGENDEINE Wirkung hinterlassen! und Schwindel ist doch mal eine akzeptable xDD
    Aber nein, es war wirklich schwer, sich ins Metrum einzulesen ^^" Es wäre vielleicht leichter gewesen, hätte ich es geschafft, das Metrum richtig durchzuziehen, aber ich hab auch gleich ein unüblicheres verwendet xDD
    Betont - unbetont - unbetont: Ein Dactylus ^^
    Und danke, wenn du es so gut findest und für den Kommentar und... hach... Danke dir einfach *knuff*

  • Hm... aus nem Kopf kann man nur rausholen was drinsteckt - und mit ner handvoll Murmeln, ein paar alten Korken, ner kaputten Büroklammer und etwas Butterbrotpapier kann ich nicht versprechen ob das was wird mit nem halbwegsen Kommentar xDD


    Aber woran ich bei dem Gedicht denken musste war Enttäuschung, vielleicht vergaloppier ich mich total weil ich mich eben gut damit auskenne O__o aber irgendwie schien es mir zu passen, denn das Gedicht beginnt so voller Sehnsucht und Glück, doch es wirkt so abrupt wie der Himmel ab der dritten Strophe in Stücke zu brechen scheint, wie die Trümmer verletzen und die beiden Figuren des Gedichtes sich voneinander entfernen lassen, und es ist ja so wie du im Kommentar erklärt hast, das Du stirbt nicht, es verschwindet einfach nur, es wandelt sich zu etwas, das nicht mehr das selbe ist wie vorher, es ist wie mit Schmetterlingsstaub, der in den Flammen verbrennt... oder so x_X Mann... ich kanns grad nicht besser erklären, aber für mich hatte es was davon und auch das Ende, es wirkt ... bedauernd und auch beklemmend, man hat das Gefühl als würde man manchmal lieber auf das Glück verzichten, es gar nicht kennen, sich nichteinmal daran erinnern weil man dann wüsste das man nichts vermisste... aber einfach davon abgesehen das ich das alles eh komplett rückwärts interpretier... es war schön es lesen zu dürfen und sich was dabei zu denken! *Verneig*

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Haggard: Sehnsucht und Glück - Das ist ziemlich wichtig für dieses Gedicht, da vergaloppierst du dich doch nicht mit ooV Vor allem beginnt das Gedicht ja mit einem Haufen Glück, der schon am Anfang durch auch traurige Erinnerungen zu bröckeln beginnt, ehe er sich ganz in Trümmer auflöst - was nicht heißt, dass das lyrische Ich die Hoffnung schon aufgegeben hat ^^ Zurück bleibt eben nur eine sehr schmerzhafte Sehnsucht v_v
    - Nebenbei, wäre es vielleicht ratsam für mich wenigstens JETZT anzumerken, dass es in diesem Gedicht nichtmal um Eigenempfindungen geht? oo Es ist das neueste Gedicht zurzeit, das fast ohne jede Eigenempfidnung entstanden ist, ich denk, das sollte mal festgehalten werden! xD
    Aber deine Erklärung vom Verschwinden des lyrischen Du ist gut o_o Das hätte jetzt nur nochmal mir einfallen müssen xD Zumindest hast du recht, es stirbt nicht, es verschwindet und dass es wandelt gefällt mir richtig gut oo Ich bin nur nicht drauf gekommen, aber wenn es wandelt, wird es ja klar warum und dass das lyrische Ich es nicht finden kann und das macht es alles nochmal wieder tragischer und... herrje oo
    Herrje im positiven Sinne xD Also mit den... lass mal sehen, der handvoll Murmel, den paar alten Korken, der kaputten Büroklammer und etwas Butterbrotpapier konnte ich jetzt entweder sehr viel anfangen... oder du hast da oben noch mehr versteckt und willst es nur nicht zugeben, um es vor dem Zoll zu verstecken! òó
    Aber danke für den Kommentar *knuff*
    Es müsste mich ja manchmal eifersüchtig machen, wenn du mehr aus dem Kommentar herausholen kannst als ich ins Gedicht einbringen kann, aber das war ja schon immer so x3