Geistertanz
Ich bin ein Geist. Ich schwebe nur
Durch manche finst’re Stunde.
Die Zeit ist tot. Es schweigt die Uhr,
Steht still in ihrer Runde.
Wie unsichtbar, so fühl‘ ich mich.
Die Welt kann mich nicht sehen.
Ich bin allein, so jämmerlich.
Wohin nur soll ich gehen?
Ich bin ein Geist. Ich hab kein Heim.
Ich klopfe nur an Pforten,
Umwerbe dort mit manchem Reim
Die finsteren Konsorten.
Sie brauchen mich. Ich brauche sie.
Doch bin ich ihnen nütze?
Mein Herz füllt sich mit Agonie.
Kein Trost und keine Stütze.
Ich bin ein Geist. Ich schwebe sacht
Durch längst verlor’ne Welten.
Mich frisst der Tag, mich schlingt die Nacht,
Die mich doch einst entstellten.
Ich bin ein Geist, ich lebe nicht
Doch will auch noch nicht sterben.
Auf meinen Schultern, das Gewicht,
Es zieht mich ins Verderben.
Das Weltenspiel ist hart und rau.
Die Farben, sie verblassen.
Ich fühle mich so leer und grau,
So ahnungslos verlassen.