• Suche?


    Ich weiß nicht, wie lang ist’s her
    Das Gefühl von Erfüllung
    Seit wann gab’s es nicht mehr
    Das Ende aller Mühe
    Und Ende allen Kampf’s.


    Ach, so lang ist’s her
    So lang, ich weiß es nicht mehr
    Ewig scheint’s
    Seit ich letztens wusste
    Ewig ist’s, in der Tat.


    Wahrheit, schönes Wort
    Doch was ist Warheit?
    Ich wusst' es nicht,
    Doch wollt' es wissen
    Niemals ohne
    Mein Dasein fristen


    Das Leben ging weiter
    So wurd‘s mir gesagt
    Doch was genau geht weiter?
    An der frage, sie versagt.
    Ist’s deshalb, ich weiß es nicht
    Dass ich danach suche
    Ohne Rast, ohne Ruhe
    Was ich suche, wusst' ich nie.


    _________________________________________________________


    ................Eh

  • Ich bin sehr überrascht, ein Gedicht von dir zu finden - und auch noch gleichzeitig positiv überrascht ^^


    Leider habe ich einige Verständnisprobleme mit dem Teil ._.
    Was andererseits aber einfach daran liegen kann, dass ich gerade aus der Uni komme und einfach nur Hunger hab (die Schränke aber leider leer sind xD).


    Von außen macht dein Werk nen ganz guten Eindruck. Ich war richtig vorfreudig, mich reinzulesen. Die Struktur ist hübsch, übersichtlich und es gibt sogar Reime (wuhu, Cazuh-Bonuspunkte! xD), wobei man Reime ja gern mal überbewertet. In meinem Fall auch sehr häufig. Eigentlich immer. xD


    Allerdings fand ich es sehr schwer in den Inhalt hereinzukommen. Nimm es mir nicht übel, wenn ich mal eben die Strophen paraphrasieren muss, um hier und da kleine Nebenfragen zu beantworten - oder in den Raum zu stellen, damit du sie beantworten kannst. xD"


    Also, zuerst vermisst das lyrische Ich das Gefühl von Erfüllung, das Ende der Mühen und der Kämpfe. -> Das ist noch sehr gut nachvollziehbar. Der Mensch, und ich auch, bei Gott, sehnt sich glaub ich recht häufig nach Ruhe und Erfüllung, sei es im alltäglichen, im religiösen oder anderen Sinne.
    Aber da fiel mit eine kleine Ungereimtheit in Zeile 3 auf:
    "Seit wann gab’s es nicht mehr"
    Das gab's stört mich ein wenig. Ist das ein Vertipper oder meinst du wirklich "gab es es nicht mehr"?
    Also gab es DAS nicht mehr, das im Sinne von "Gefühl der Erfüllung"? So hab ich es nämlich nun gelesen, find aber das mit dem "es" nicht besonders geschickt gewählt. Ich selbst bin jedenfalls drüber gestolpert, aber wie gesagt: Hunger. Vielleicht geht es anderen da ja auch vollkommen anders als mir ^^" So großen Sand will ich da eh nicht aufwühlen, ich habs mich nur gefragt ooV


    In Strophe zwei bringt das lyrische Ich noch einmal das Gefühl der Ewigkeit, was ja in Strophe eins durch das "lang ist es her" eingeführt wurde. Aber auch hier häng ich ein wenig, was vielleicht auch einfach an der Interpunktion liegen kann ^^"
    So frag ich mich nämlich, was das lyrische Ich genau wusste. Irgendetwas scheint mir da zu fehlen... Es ist lang her [...], so ewig, seit er letztens wusste (was genau wusste er?).


    Dann kommen wir zur Wahrheit. Wie die in den Kontext passt, weiß ich aber auch nicht so recht - verzeih mir! xD.
    Es wird ziemlich philosophisch: Begriffsanalyse, was ist Wahrheit? Und glaub mir, das kann dir wohl niemand auf die Schnelle erklären xD Das lyrische Ich wusste es also auch nicht, wollte es aber wissen, weil eine Existenz ohne unmöglich schien, wenn ich es jetzt richtig habe.
    Dann geht das Leben weiter.
    Halt!
    Moment!
    Hat er es gefunden? Weiß er jetzt, was Wahrheit ist? Ist die Wahrheit, das, was er in Strophe zwei "vor ewig langer Zeit wusste?" - ich habs n bisschen umformuliert, du findest es in der vierten Zeile der zweiten Strophe ^^
    Hat er die Wahrheit nun gefunden und wieder verloren? Hat er sie gefunden und war nicht mit ihr zufrieden? Hat er sie überhaupt gefunden oder überhaupt nicht?



    Dass das Leben weitergeht, da scheint er sich aber auch nicht sonderlich sicher zu sein, scheint mir. Denn andere mussten ihm ja sagen, dass das Leben weitergeht, es sieht nicht aus als wär die Erkenntnis eine eigene gewesen...
    Was genau weitergeht, sehr gute Frage. Sehr philosophisch alles. Wer ist plötzlich die "sie", die an der Frage versagt? Das lyrische Ich will es aber scheinbar wissen, was weitergeht. Darum handelt die Suche, so weit ich verstanden habe. Bringt das sein Gefühl von Erfüllung zurück, die Enden aller Mühen und des Kampfes?
    Da bin ich mir nicht sonderlich sicher...


    "Was ich suchte, wusst ich nie" ist ein verdammt poetisches Ende, genauso niederschlagend wie Mitgefühl erweckend, denn ich glaube, sagen zu können, was man sucht, fällt niemandem leicht. Wissen wir es überhaupt?


    Ich glaub, dass der Ansatz des Gedichtes wirklich gut ist. Wahrscheinlich hast du sogar eine ganze Hintergrundgeschichte dafür in deinem Kopf. Allerdings find ich persönlich es schwer, den Worten zu folgen, was auch daran liegen kann, dass so viele hochphilosophische Fragen angeschnitten werden, die allesamt ein eigenes Gedicht verdient hätten und selbst dann wahrscheinlich nicht mal geklärt worden wären... und damit mein ich weder von dir noch irgendwem, weil es einfach krasser Stoff is.
    Letzten Endes stehen sie damit auch ein bisschen zusammenhangslos im Raum und Fragen bleiben offen - vielleicht absichtlich, damit auch der Leser immer weiter auf der Suche bleibt. Letzten Endes kann und muss man ja alles interpretieren wie man will oder kann. Aber ich find es schade, dass die ganzen Fragen ein wenig auf Distanz halten, statt den Leser näher zu locken...


    Ansonsten fand ich den Ansatz sehr gut. Ich fühl mich gerade nur ein wenig dumm und fürchte, dem Gedicht nicht weniger Aufmerksamkeit entgegenbringen zu können als es verdient hätte ^^"




  • Das habe ich mir jetzt alles durchgelesen. :o

    Naruto: Du Trottel !
    Shikamaru: Sagt der Vollidiot...

    Einmal editiert, zuletzt von Sasuuuuke. ()

  • btw...epic!

    Zitat

    Original von Sasuuuuke.
    Naruto: Du Trottel !
    Shikamaru: Sagt der Vollidiot...


    Uim Gedicht:


    I like~ really xD


    Besonders die Philosophischen Ansätze gefallen mir sehr und gerade das Ende da es so die Verzweiflung nahe bringt. Und nunja das gefällt mir gerade weil ich net so auf Happy Ends stehe xD


    los draufklicken!!! xD

    Einmal editiert, zuletzt von Wildclaw ()


  • Also, dann arbeiten wir dat ganze ma' ab:


    Die Sache mit dem "gab's" hast du richtig verstanden, es soll "gab es" heißen, obwohl ich die Seltsamkeit nie so richtig gesehen habe, weil ich von Anfang an "gab's" schrieb und das auch als "gab's" zu lesen ist. Du hast recht, "gab es es" klingt merkwürdig Oo


    Bei "wusste" ist einfach "wissen" im Allgemeinen gemeint. Die Person fragt, weil es (es/etwas) nicht weiß, daher weiß sie nicht mehr, wann "er letztens (es/etwas) wusste"


    Das Leben ging weiter, also hat er es (noch) nicht gefunden, bzw. ihm wurde gesagt er könne auch ohne es zu wissen weiterleben.


    Mit "sie" ist zum einen die Mehrzahl gemeint, also alle die er gefragt hat (vllt Gelehrte, Weise, die Eltern...), und auch seine Frau, denn sie alle konnten seine Fragen nicht vollständig beantworten.


    So ich hoffe ich hab nichts unbeantwortet gelassen...
    Also ich habe tatsächlich eine Art Hintergrundgeschichte, aber (vergleichsweise) kurz und knapp:
    Es geht um eine Person, die etwas wissen will, und auf der Suche nach diesem etwas auf viele Fragen stößt, die ihm niemand beantworten kann. Die Suche dauerte so lange und warf so viele neue Fragen auf, dass die Person bereits alt geworden ist und an dem Sinn seiner lebenslangen Suche zweifelt...


    Vielen dank für's feedback :D

  • DANN machts tatsächlich Sinn xD
    Muss am Hunger geliegen haben, der ist nämlich mittlerweile beseitigt *volles bäuchle tätschelt*
    Und nein, ich glaub es ist nichts offen geblieben^^


    Ich finds cool dieses Philosophische im Gedicht zu haben.
    Die Suche nach Wissen und allem ist ja n schönes umfangreiches Thema. Ich glaub über sowas könnt ich ewig reden xD

  • Nun, ausser zu sagen dass es mich freut auch dich hier reinschneien zu sehen bleibt mir was die Kritik angeht wohl eigentlich nicht mehr viel übrig 8)


    Und auch wenn das Gedicht Themamässig tatsächlich ne ziemlich breite Grätsche macht und es in schon vielleicht nicht schaden würde die inhaltlichen Häppchen etwas kleiner und präziser zu servieren, so muss ich doch sagen dass doch ne ganze Spur davon mit rüberkam, was beabsichtigt war. Denn irgendwie fühlte man sie deutlich, die Rastlosigkeit, die Sehnsucht, die Erschöpfung - und irgendwie auch die Resignation darüber, dass die Suche nach Erkenntnis keine Klarheit brachte, sondern nur immer wieder eine Antwort, die wieder neue Fragen aufwarf und sie vielleicht das was man vorher als Wahrheit betrachtete wiederum in Frage stellt...


    Doch, doch, hat mir gefallen!

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

    Einmal editiert, zuletzt von Haggard ()