Schmiedefeuer
Kennt man nicht die weisen Worte,
Jeder sei des Glückes Schmied?
Ach, wie ich mich ihnen schenkte,
Meine Taten danach lenkte -
Ach, wie mich das Glück doch mied,
Als ich mich in es verbohrte!
Standen mir nicht Chancen offen,
Tausend neue, Tag für Tag?
Hat mein Wagnis sie verloren,
Kühnheit sie mir eingefroren?
Ob es an mir selbst wohl lag?
Freudlos blieb mir nur das Hoffen.
Hier ein Blick und dort ein Lachen,
Neue Schritte hin zum Glück!
Nächtelang blieb mir das Träumen,
Tagelang musst' ich versäumen,
Was ich suchte, Stück um Stück.
Sollt' das Feuer nie entfachen?
Doch nun schweben helle Funken,
Jetzt allein glüht meine Glut.
Schmiedeeisen liegt im Feuer,
Speist das rote Ungeheuer,
Jetzt wird alles endlich gut!
Hoffnung hält das Herz versunken.
Wo ist nur mein Schmiedehammer?
Legte ich ihn aus der Hand?
Hab' ich mich denn nicht entschieden?
Will ich jetzt nicht endlich schmieden?
Kälte kriecht schon an die Wand
In der stummen Schmiedekammer!
Kenn ich nicht den Spruch der Weisen?
Sei nur endlich jetzt dein Schmied!
Doch die Flamme droht zu sterben,
Will zur Asche sich verfärben.
Und es klingt ein kurzes Lied:
Aus der Hand fällt mir das Eisen.