Morgen vielleicht...

  • Tja... ne Hau-Ruck Aktion um ne dämliche Idee endlich loszuwerden. (Man merkts unter anderm an den vielen Und`s und Dann`s!) Wohl bekomm`s. o_O




    Morgen vielleicht...


    In Stille liegt der Ort gehüllt,
    der Mond schenkt matten Schimmer,
    die Nacht hat längst das Land erfüllt
    doch nicht ein kleines Zimmer.


    Denn wieder sitzt nun schon seit Stunden
    ein Mädchen dort, ne junge Frau,
    an Bildschirm, fast wie festgebunden
    und betrachtet ihn genau.


    Denn kein Wort will sie versäumen
    von den vielen, die er schreibt;
    Sie erzähl`n sich, was sie träumen
    und was an ihren Nerven reibt.


    So reden sie ne ganze Weile,
    erzähl`n, wie sie die Dinge seh`n
    und am Schluss steht stets die Zeile:
    "Hab dich lieb, auf Wiederseh`n"


    Und sie fühlt die Wangen glühen
    und sie fühlt das Herz, das schlägt
    und sie fühlt das Glück erblühen
    dass tiefsten Kummer auf sie legt.


    Denn ihr Herz will ihr dann brechen,
    er hält für klug sie - und gewitzt,
    doch kennt er nicht den Rest des Menschen;
    Nicht das, was hier im Rollstuhl sitzt.


    Und sie schiebt sich hin zum Fenster
    durch dass das bleiche Mondlicht scheint
    und Zweifel tanzen wie Gespenster
    im Herzen, das still Tränen weint.


    Und in Blick, da liegt das Fragen
    ob das Glück für sie reicht
    denn sie will`s ihm doch sagen,
    vielleicht morgen, vielleicht...




    ___________


    So, das wars. Danksagungen gehen an Jackson Browns süssklebrige Lovesongs, ohne die ich nichtmal ein Mindestmass an Emotion reingekriegt hätte. Weiters an meine nicht vorhandene Kreativität, die sich zu weigern scheint, mit nem neuen gedanklichen Ansatz rauszurücken, ehe der alte nicht aufgegessen ist. Ich hoffe zumindest, das hat sich damit erledigt.


    Und dann noch besonderen Dank an all die Leute, die es tatsächlich bis hierher geschafft haben. Falls ihr ne Aspirin oder nen Schnaps möchtet, bitte bedient euch!


    *Verneig*

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Ich wage mich alsdann als erster an die Kritik.


    Auch auf die Gefahr hin, dass das geschleimt klingt aber: WOW
    Das was du beschreibst ist echt hart und traurig. Es wirkt aber trotzdem berührend wie du es wiedergibst. Das zeigt, dass du, auch wenn du es scheinbar selbst abstreitest, ein bewundernswertes Gedicht geschrieben hast.
    Mir gefällt wie gesagt schon allein das Thema. Auch die Reihenfolge,in der du die Handlung beschreibst, finde ich sehr passend gewählt.
    Was dir vielleicht aufgefallen ist, ist, das es trotzdem ganz wenige Passagen gibt, in der das Gefühl, dass du mit dem Gedicht ja eigentlich erzeugst durch das Metrum gebrochen wird. Zumindest finde ich dass manchmal eben.


    In der ersten Strophe zum Beispiel ist alles flüssig lesbar und sie wirkt auf mich wie die perfekte Einleitung in dein Gedicht. Sie erzeugt ein ruhiges, geborgenes Gefühl.
    Die zweite Strophe aber wirkt durch die Umgangssprache wie ein Kontrast, da die erste in ganzem Hochdeutsch geschrieben wurde und wirklich sehr gut klingt. Ich hätte es in dem Stil der erstn Strophe gelassen, von der Sprache her.


    Am allerliebsten mag ich die vorletzte Strophe.


    Nun, ich hoffe du lässt uns weiterhin an deinen Gedichten teilhaben. Dieses hat mich zumindest sehr neugierig gemacht!

  • Ich hätte es in dem Stil der erstn Strophe gelassen, von der Sprache her.


    Oh Gott, glaub mir, hätte ich es fertiggebracht, ich hätts nur zu gerne getan... x_X"


    Nur, als ich die erste Strophe hatte - was vor Monaten der Fall war - hab ichs seither nie richtig hinbekommen nen brauchbaren Übergang zu schaffen, der den Erzählfokus ohne sich endlos zu ziehen von der weiteren Umgebung auf die Geschehnisse in dem Zimmer lenkt.


    Deswegen auch die Bemerkung mit der Hau-Ruck Aktion, denn es war echt so, dass mir das halbfertige Ding langsam auf den Zeiger ging. Weil immer wenn ich drüber nachdachte, woraus sich sowas wie n Gedicht drechseln liesse tanzte mir doch wieder das Ding hämisch vor der Nase rum.
    Und so dacht ich gestern, Schluss mit der Rücksicht, was nicht passt wird passend gemacht, und dann toleriert man leider eben auch so Sachen wie die zweite Strophe, obwohl der Satz mit dem wie festgebunden vor dem Bildschirm sitzen einfach nur plump und hölzern rüberkommt, da steckt nicht n Hauch von Poesie drin. o_O


    Und leider auch dem Ende - wobei ich ansonsten schon gerne wert drauf lege, dass es nochma n bisschen knackt - sieht man die Behelfslösung sehr an. Denn nach der vorletzten Strophe - die ich genau wie du gemeinsam mit der ersten als am brauchbarsten empfinde -
    vertieft es nicht mehr weiter, wie das Mädchen Hoffnung und zugleich auch grosse Furcht empfindet sondern kappt sogar noch eher die Emotion. Denn nen fragenden Blick, sowas hat man weniger im Gefühlsleben als eher beim Lesen von Bedienungsanleitungen.


    Und mal n gescheites Metrum zusammenzukriegen, das wird bei nem Rythmusgrobmotoriker wie mir wohl ne Lebensaufgabe werden.


    Aber wie sagt man so schön, der Weg zur Perfektion ist lang, deshalb soll man nicht an ihm verzweifeln. Irgendwann werd ich also bestimmt mal wieder was kritzeln, wer weiss, vielleicht gelingt mir ja beim nächten Mal der grosse Wurf!
    (Jaja... ganz bestimmt... ... ... ... xD)


    Und nu sag ich nur noch n riesen Dankeschön dass du dir die Zeit genommen hast, das Ding zu lesen und sogar noch ne ehrliche Kritik hinzuschreiben! o_oV

    I see the lights of the village

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  • hey, das Gedicht ist doch wirklich gelungen!
    Perfekt ist niemand. Mir gefällt es im Gesamten. Ich finde es sehr gut, dass du die Kritik so gut aufgenommen hast (fast zu gut oO ).
    Aber mach dir doch keinen so großen Kopf.


    Mir hat es Spaß gemacht darüber nachzudenken, dass zeigt, dass deine Gedichte durchaus Tiefgang haben.


    Keine Ursache, ich lese weiterhin die Gedichte, die mich ansprechen gerne durch^^

  • Jeieieieiei. Haggard, Haggard, Haggard û_u
    Da ist man mal ne Weile nicht hier, verirrt sich doch mal hier her und
    SCHNAPP, hat die Falle zugeschlagen. Als ich gesehn hab, dass da mal
    wieder was von meinem geliebten Irrlichtchen geschrieben steht, musst
    ich da einfach drauf klicken und ich war extrem überrascht. Warum?
    Weil das fast wie ein Flashback ist. Eine Reise zurück in meine
    Vergangenheit, auch wenn die Geschichte nicht die Gleiche ist, aber
    berührt hat sie mich alle Mal.


    Am Anfang dacht ich noch... um Gottes Willen, nein, bitte nicht, bitte
    bitte keine Geschichte von einem Menschen der nur vorspielt etwas zu
    sein was er letztlich doch nicht ist. Und gen Ende war ich (ironischer
    Weise) einfach nur noch platt gewalzt weil es anders als erwartet kam.
    Ich meine, wie oft passiert das, dass man im Internet jemanden findet,
    mit dem man sich wahnsinnig gut versteht, plötzlich wachsen Gefühle
    und die winzig kleinen Details die man nicht verraten hat, wachsen einem
    auch noch über den Kopf? Ich glaub, das ist öfter der Fall als einem lieb ist.


    *Klapps auf den Kopf geb* Keine Kreativität, huh? Du spinnst ja wohl Ò_ó
    Auch wenn ich gestehen muss, dass es für mich so scheint als würde
    das Gedicht am Ende ein bisschen aus dem Metrum platzen, so ist der
    Inhalt doch klar formuliert. Und auch wenn ich am Ende vielleicht einmal
    mehr mit einem Vers beginnen musste, das schmälert trotzdem nicht
    den Wert des Gedichtes. Ehrlich, ich mag es <3
    Und hat mich gefreut mal wieder von dir zu lesen ;)

  • Und hat mich gefreut mal wieder von dir zu lesen ;)


    Na, das hat es mich auch! Also lass deine extrem seltene Anwesenheit hier nicht zur Angewohnheit werden, hörst du! o_OV


    Und es freut mich auch, wenn dich das Ding trotz der vorhandenen Mängel irgendwie unterhalten hat. Und nein, das verbreitete Phänomen, dass sich Leute im Internet aus niedrigen Beweggründen bewusst verstellen wollte ich wirklich nicht aufgreifen, weil ichs - auch wenn mich manch anderer menschlichen Abgrund und kriminelle Energie doch oft auch irgendwie faszinieren kann xD" - doch eher zu morbide und seltsam finde.


    Aber ich dachte, dass man sich Menschen im Internet schon doch sehr anders kennenlernen können als im realen Leben; In manchen Dingen vielleicht sogar besser (Dass ich mich für Gedichte interessiere zum Beispiel wissen im RL - von Cazuh mal abgesehen xD - nicht mal meine engsten Freunde) aber wenn sich dann diese Welten überschneiden kann es zu Problemen führen, da die reale Welt nunmal doch oft anders tickt und vielleicht andere Dinge plötzlich doch von grösserer Bedeutung sind.


    Joah, so in etwa hab ich mir die Überlegungen halt zusammengeschustert und bin eben schon irgendwien erleichtert, dass es zumindest nicht zu vorhersehbar war. Und tja, mal sehen, was beim nächsten Mal wieder in die Wurst kommt; Vielleicht schaut ja auch die Muse mal wieder vorbei und hilft mir n bisschen - bitter nötig wärs ja! o_O"


    Dir allerdings einmal mehr mit der Hoffnung auf dein Wohlbefinden und der Bitte um baldiges Mal-wieder-Auftauchens n grosses Dankeschön! xD
    *Verneig*

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • *fühlt sich plötzlich geschimpft* Huch, war was? xD Ach Haggileiiiin. Auch wenn ich nich
    unbedingt dauernd als on hier zu sehn bin, iiiiiiiiirgendwo in den Weiten des
    unvorhersehbaren Chaos bin ich doch trotzdem zu finden ;) ich bin niemals aus der
    Welt ^^ *pattet*


    Ne, ehrlich. Ich fands gut dass du eben nicht auf diese kriminelle Idee gekommen
    bist, sondern die andere Ebene des Kennenlernens mal beleuchtet hast. Es muss
    auch nich immer zwangsläufig was boshaftes dahinter stecken und das hat mich
    in der letzten Zeile dann doch irgendwie aufatmen lassen ^^ ich mag diese dusteren
    Schicksale nämlich irgendwie nicht *hüstel* wer weiß warum *pfeiff*


    Na hallo O_o bei dir hat die Muse doch vorbeigeschaut xD bei mir ist sie viel zu
    selten weil ich offensichtlich viel zu sehr damit beschäftigt bin nach den
    Sonnenstrahlen zu tapsen xP ich wär froh wenn ich mal wieder einen blendenden
    Einfall hätte, aber nöööö, das läuft alles in RPs rein *schnaub*


    Immer wieder gerne ;) und vielen Dank für die netten Wünsche, gleiches
    natürlich an dich *knuffs*

  • Ich muss sagen, das Gedicht hat mich richtig beeindruckt. Es ist sehr melancholisch und hat sehr viel Herz. Ich bin richtig gerührt.
    Einer der schönsten Gedichte, die ich hier lesen durfte. Danke Haggard.

    cd6EYY9.png

    "Ich wollte nur, dass du mich findest.

    Aber aus diesem schmollenden, kindlichen Grund habe ich die ganze Welt zerstört, die dir lieb und teuer war."