• Hier


    Der silbergrüne Wald war einst ihr Heimatland,
    Hoch auf der Lichtung saht ihr ihr Gewand.
    Vorm Morgentau den Reigen sie getanzt.


    Im Schutz der Blätterlaube.


    Der eisig kalte Wind sie in die Ferne sann
    Seidig zarte Engelsflügel sie gewann.
    Einem Nordlicht glich sie, sonnenweiß.


    Sie schweigt. Im Innern harrt die Nachtigall.


    Ein einzig Licht bewahrt sie vor der Flut.
    Unerfassbar schwarz, wie Klingen reißt sie. Glut.
    des Flügelwesens Herz ist schwach.


    Ein Tal von Mohn ergoss sich purpurrot.


    So liegt des Edelsteins ersehntes Wort
    Nicht am von Nebel eingefang'nen Ort.
    Die Lieder singt sie nur für ihre Rose.


    Drüben auf der ander'n Seite hört ihr den Gesang.

  • Erstmal: Das Gedicht ist voller umwerfend schöner Bilder. Es klingt. Und wenn man die Verse laut vorliest wirkt es, als würden sie die Luft streicheln, so hauchzart und ja - betörend - klingt es.
    Ich habe mich in die Bilder und die Stimmung verliebt - ich gehöre zu der Sorte Mensch, die sagt ein Gedicht muss Emotionen wecken und Bilder malen. Man muss es nicht immer verstehen, aber man muss es lesen und sich sagen "Das war bezaubernd", dann ist es ein gutes Gedicht. Wenn man einfach drin ist...
    Und ich liebe es, es fesselt mich, wenn die deutsche Sprache so gestreichelt und in Szene gesetzt wird, wie bei diesem Gedicht.


    Ich gestehe - ich habe keinen Plan worum es geht. Ich kann mich in den Metaphern verlieren und dir tausendundeine mögliche Geschichte erzählen, wirklich, aber ich habe nicht den leisesten Schimmer, was genau da eigentlich passiert xD Was auch immer du dir gedacht hast, es war bestimmt toll!
    Aber ganz ehrlich, ich will es garnicht wissen. Dadurch, dass dein Gedicht so stark bildhaft geschrieben ist, kann ich mehr als nur eine Geschichte darin lesen. Ich brauche die echte nicht, weil gäbe es eine und würde ich sie kennen würden alle anderen in meinem Kopf verschwinden.
    Und so, wie das Gedicht jetzt ist, ist es für mich magisch.


    Ich hoffe das hat einiger Maßen Sinn für dich ergeben^^
    Ich weiß auch nicht, ob es das ist, was du wolltest aber das ist auf jeden Fall der Grund, wieso ich gerade dieses wunderschön geschriebene Gedicht so anziehend und fesselnd finde^^ Es verdient eindeutig ein riesiges Kompliment etwas so wunderschönes geschrieben zu haben.

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • Dankeschön. Einfach was du darüber geschrieben hast... erbaut mich ...?
    Das Gedicht entstand aus wirklich unzählbar vielen Emotionen und Geschehnissen heraus und es zu erklären wäre einfach niemals möglich gewesen. Für mich beschreiben aber diese paar Verse alles zusammen.
    Alles.
    Sogar der Titel. Ich selbst kann nicht fassen, dass ich das geschrieben habe weil ich einfach alles darin wiederfinde, was in Jahren angewachsen ist.


    Ich bin gerührt, dass meine Worte so auf dich wirken.
    Dankeschön dass du es auf dich wirken hast lassen und mir deine Gedanken dazu geschrieben hast. Es macht mich wirklich froh.
    Merci beaucoup.

  • Das Gedicht ist einfach wunderschön.
    Ich hab mir das durchgelesen als ich grad bei jemandem im Zimmer saß und die Person war verwirrt weil ich nicht reagiert hab, war zu vertieft ins handy :D
    Es klingt einfach mega schön, ich bin aber schlecht im beschreiben, kann das leider nicht so gut ^^'

  • Auch ich muss zugeben, du hast mich drangekriegt. Die dichte Atmosphäre mit ihrer Schönheit, dem Glitzern des Morgentaus und dem Nordlicht, dessen tanzen sich ja wirklich sehr gut mit dem Saum eines Kleides vergleichen lässt. Und dazwischen zieht sich ein Faden aus Melancholie durch das Gedicht...


    Toll. Das MUSS man doch einfach mögen o_OV


    Nur zu einer Stelle hab ich ne Frage; Ein Tal von Mohn ergoss sich purpurrot.
    Du weisst, das die Klatschmohnblüte das Symbol von gefallenen Soldaten ist. oder?! Fand ich einfach nur treffend und genial, dass du Mohn verwendet hast.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • In jedem Fall Dankeschön Haggard!!!
    Ich bin geehrt. Das macht mich sehr sehr stolz dass ihr mein Gedicht so positiv erfasst.
    Ihr könnt auch gerne sagen wenn es euch nicht gefällt : )
    Jedenfalls danke danke für die lieben Worte der Zustimmung.
    Zur Erklärung des Verses:
    In diesem Fall war dies keine Absicht. Du kannst es natürlich so empfinden und für dich interpretieren das fände ich sogar cool : )
    Jedoch ist mein Gedanke dahinter eine Liebe die ich mit einem Feuer das wärmt und stärkt und brennt wie diese Farbe verbunden.
    Demnach ist dieser Vers das Bild für eine unendliche Liebe.

  • Autsch, ich danke dir das du so tolerant darüber hinwegsiehst. Aber dennoch möcht ich mich dafür entschuldigen, das ich doch so viel an Tragik und Melancholie in ein Gedicht hineininterpretiert habe, dem eigentlich etwas völlig anders zu Grunde liegt... x_X

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Wow, wunderschön.
    Während ich dein Gedicht las, hatte ich das Gefühl sie wirklich zu sehen wie sie dort tanzt und singt vor einem Mohnmeer im Schatten der Bäume.
    Ich glaubte sogar eine Melodie zu hören, aber das kann auch zu laut eingestellte Boxen des Nachbarn gewesen sein. ;)
    Es strahlt auf mich auch eine gewisse friedliche Freiheit aus.