Lemura-Stadt der Magie und Fantasie (Spielthread) 2. Versuch

  • Lemura war einst eine große und prachtvolle Stadt. Als wichtiger Handelsknoten, und freier, unabhängiger Stadtstaat war Lemura seit jeher ein gesellschaftliches Zentrum und Begegnungspunkt verschiedenster Rassen und Kulturen. Unter ihrem weisen Herrscher Landogar lebten in Lemura Menschen und Magiewesen in Einklang und Harmonie. Doch all dies sollte sich ändern, als eines Tages ein alter Magier namens Zander in der Stadt auftauchte. Niemand wusste, wer er war, oder woher er kam. Er schien aus dem nichts zu kommen, doch schnell wurde klar, was er wollte: Macht.
    Im Geheimen begann er, Intrigen zu spinnen, er verursache Chaos und Verwüstungen, die ganz klar magischen Ursprungs waren, und stellte sich dann in der Öffentlichkeit als der da, der diese Untaten beenden würde. Langsam trieb er so einen Keil zwischen die Menschen und Magiewesen, die einander mit immer mehr Argwohn und Ablehnung begegneten. Zander setzte Angst und Hass in die Herzen der Menschen, Angst vor der Magie, Hass gegen jene, die sie verwendeten, und zog sie so langsam auf seine Seite. Schließlich, als die Spannungen fast in einen Bürgerkrieg mündeten, stützte er in einem gewalttätigen Putsch den rechtmäßigen Herrscher Landogar von seinem Thron und verbannte ihn in den Schatten der Geschichte.
    Viel Blut wurde an diesem und den folgenden Tagen vergossen, und als es vorbei war, waren die Magiewesen fort. Die meisten waren geflüchtet, viele waren gestorben, und einige wenige hielten sich versteckt. Zander, nun der Herrscher Lemuras, und selbst ein machtvoller Magier, sprach ein absolutes Verbot gegenüber jeglicher Verwendung von Magie aus.
    In den folgenden Jahren befand sich Lemura im Niedergang. Zander stellte sich als grausiger Despot heraus, als Tyrannenherrscher, der für das einfache Volk nichts übrig hatte. Steuererhöhungen und Zwangsenteignungen ließen die Stadt immer weiter verarmen. Zander ließ die Stadtwache deutlich dezimieren, sodass vor allem der arme Teil der Bevölkerung, der außerhalb der Stadtmauer leben musste, zusätzlich unter den Angriffen von Banditen zu leiden hatte. Viele von ihnen verließen Lemura in den nächsten Jahren, bis die Bevölkerung sich bis auf die im Stadtkern lebenden wohlhabenderen Bürger größtenteils zerstreut hatte.
    Doch Lemura war nach wie vor ein wichtiger Handelsknoten, den täglich unzählige Schiffe mit Waren und Gold passierten. Die Bürger sahen sich nun mit dem Problem konfrontiert, die hohen Anforderungen, die dieser Betrieb an sie stellte, mit einem Bruchteil der Bürger zu bewältigen. Die Lösung dieses Problems versprachen sie sich durch Bildung. Viele von ihnen ließen ihre Kinder fortan von Privatlehrern unterrichten, damit diese später zu klugen, scharfsinnigen Bürgern heranwuchsen, die die Arbeit von vielen bewältigen konnten. Der Plan ging auf, langsam aber sicher fand die Stadt zu altem Glanz zurück.
    Die Lehrer, oft nur alte Meister ihrer Zünfte, die zum Arbeiten zu gebrechlich geworden waren, wichen Gelehrten und Visionären aus aller Welt, die kleinen, oft privaten Unterrichtsstunden im Einzel- oder Kleingruppenunterricht wichen größeren Versammlungen lernwilliger Schüler. Eine Schule wurde auf einer Klippe nahe der Stadttore errichtet, die über die Jahre immer größer und mächtiger wurde. Mit der Zeit erlangte diese einen ausgezeichneten Ruf, der auch über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt wurde. Aus Allen Ecken der Welt schickten Eltern ihre Kinder auf die berühmte Schule Lemuras, die heute als Largenthaine bekannt ist. All dies ohne das Zutun Zanders, der der Schule stets mir Argwohn begegnete. Und das aus gutem Grund, denn unter dem Einfluss unzähliger Kulturen und Rassen, entstand auf dem Gelände der Schule eine Atmosphäre, die an Lemura an seinen besten Tagen erinnert.
    Zanders Argwohn ist nicht groß genug, um entschieden gegen die Schule vorzugehen, doch wüsste er, was im geheimen Tunnelsystem im Untergrund Largenthaines vonstatten geht, so würde sich dies schlagartig ändern...


    So, hier die Neuauflage des Foren-RPGs in Lemura. Wer mitschreiben möchte, der ist herzlich dazu eingeladen, auch noch im weiteren Spielverlauf.Stell euren Charakter einfach in den Steckbriefe-Thread , und schon kanns losgehen.
    Bei Fragen, Anregungen, Kritik und allem anderen haben wir auch einen Besprechungsthread.


    Geschrieben wird in der 3. Person Präteritum (Also, Er/Sie und einfache Vergangenheit). Das RPG spielt im Mittelalter, also bitte denkt daran. Keine Autos, keine Elektrizität, keine Revolver. Ansonsten denkt bitte auch an die allgemeinen Forenregeln für RPGs.
    So, genug davon, viel Spaß :D

  • Name: Spike


    Schon seit dem Morgen regnete es wieder in Strömen und das durch Spikes durchnässten Mantel und Kleidung gesickerte Wasser sammelte sich mittlerweile in den verschiedenen Furchen seines Gesässes wo es im Rythmus des gemächtlichen Trabs seines müden Pferdes ein schmatzendes Geräusch verursachte.
    Ein weiterer Umstand der seine Laune nicht gerade hob, denn schon seit Tagen ritt er nun bereits durch diese verfluchten Moore. Wenn ihm dieses spitzohrige Schlitzohr von Waldschrat, der ihm die Karte für dieses Gebiet verkauft hatte noch mal über den Weg liefe würde er ihm diesen wertlosen Fetzen Papier so tief in seine grinsende Fratze rammen, das er daran erstickte.
    Eine Vorstellung, die ihn zumindest ein wenig erheiterte.
    Dann tat er den Gedanken ab und seufzte kurz, denn heute wirklich noch irgend ein Dorf zu erreichen, das wäre schon was.

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  • Name: Kahaw (Stadttor Lemura)


    Mit einer raschen Handbewegung wischte er sich das Regenwasser aus den Augen und ließ den Anblick, der sich im bot, auf sich wirken. Keinen Steinwurf vor ihm baute sich die beeindruckende Stadtmauer Lemuras auf, in dessen Mitte ein stattliches, eisenbeschlagenes Tor eingelassen war, dass man zu dieser Stunde jedoch schon geöffnet hatte. Zwei Wachen mit Piken standen auf jeder Seite, die mit mürrischem Blick ihren Wachdienst verrichteten. Es gab nur drei Gebäude, die von dieser Position über die Stadtmauer hinausragten: Da war die Kirche, die von stattlicher Größe war und sich beeindruckend weit in den stahlgrauen Himmel reckte. In weiter Ferne zeichneten sich durch den Regen soeben noch die Konturen eines prächtigen Schlosses ab, das wohl die Residenz von Lemuras Herrscher, Zander, sein musste. Als letztes, aber für ihn bei weitem am beeindruckendsten, kam das Schulgebäude, das weit zu seiner Linken auf einer erhöhten Klippe zu sehen war. Kahaw hatte schon viele Bildungsstädten in ganz Althea besucht, aber Largenthaine war bei weitem die größte. Ihn interessierte jedoch eher die geheime Schule für Magie, von der ihm ein ehemaliger Absolvent erzählt hatte. Menschen neigten dazu, die bestgehütetsten Geheimnisse preiszugeben, wenn man ihnen eine Klinge an die Kehle hielt. Seinem Opfer hatte diese Enthüllung nicht viel genutzt, dafür jedoch umso mehr Kahaw selbst.
    Langsam ging Kahaw auf das Tor zu. Die Wachen musterten ihm misstrauisch. Es musste sehr befremdlich auf sie wirken, wie er hier auftrat: Ein kleiner Junge, der ganz allein in die Stadt reiste, und, obwohl er keine schützende Kleidung trug und völlig durchnässt war, im strömenden Regen nicht die Spur von Hektik zeigte. Darauf setzte er.
    Vor dem Tor blieb er stehen und schaute zum Schild auf, dass weit über seinem Kopf hing. "Lemura", stand dort in goldenen Lettern. Darunter hatte jemand mit roter Farbe "Magie verboten!" gepinselt. Kahaws Mundwinkel zuckten. "Stehen bleiben!", blaffte ihn einer der Wachen an. "Ich stehe doch.", entgegnete Kahaw ruhig, den Blick noch immer auf das Schild gerichtet. "Ja...stimmt. Kleiner, wo sind deine Eltern? Und was willst du ganz alleine in..." Der Mann verschluckte die restlichen Worte einfach, als Kahaw den Kopf neigte und ihm einen Blick zuwarf. Die Wache wurde bleich und wich ihm aus. "W-weitergehen.", murmelte sie leise. Das vermeintliche Kind zuckte mit den Schultern und betrat ohne weitere Worte die Stadt.
    Er machte halt, als er auf einen zentralen Platz stieß. Sollte er direkt zur Schule gehen, oder sich erst einmal ein Zimmer organisieren? Es könnte sich als schwierig erweisen, in so einer Stadt eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Grübelnd starrte er auf die gegenüberliegende Häuserfront. Er war dabei so in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, dass sich der eben noch leere Platz langsam mit Menschen füllte, für die ein normaler Tag anbrach.
    Die größte Abweichung von anderen Tagen war für viele dabei sicherlich ein kleiner Junge, der in abgenutzten, durchnässten Kleidern mitten auf dem Marktplatz stand und ins Nichts starrte.

  • Name: Adèle


    Wie jeden Morgen war Adèle früh aufgestanden, um dem Gewimmel zuschauen zu können, welches sich wie Flusströme hinauf zum Markt drängt. Mit wehendem Gewand huschte sie zum Fenster, drückte es auf und stellte mit trauriger Miene fest, dass es in Strömen regnete. Es machte sie immer wirklich trübselig, denn diese Freude war eine von wenigen, die sie mit den Bürgern der Stadt teilte: Den Blick auf die mächtige Kathedrale und das Schloss Lemuras.


    Ein König. Ja, sie hatte sehr viel von dem "glorreichen, edlen Herren Zander" durchstöbert. Er muss wohl sehr, sehr reich sein.


    Enttäuscht klappte sie die Bretter wieder zu und schlurfte zu ihrer Anrichte, wo bereits Violine und Schreibwerkzeug geordnet ihren Anblick boten.


    "Was soll ich denn spielen...?", fragte sie sich und nahm den Bogen zur Hand. Eine traurige, tiefe, vibrierende Melodie erfüllte die Umgebung.
    Draußen vor ihrem Haus zogen die Menschen weiter, bis plötzlich eine Unruhe den Fluss des Stroms aufhielt. Ein Gerangel begann, mitten auf dem Weg.
    "Niemand beschimpft meinen Namen! Bei mir gibt es keine schlechten Gewürze!", "Nein, ich sage es euch, dieser Mann ist ein Betrüger!", "Ganz recht!", "Dass man ihn einsperre!"


  • Name: Spike


    Vorsichtig blies Spike in den kleinen Glutherd des mageren Häufchens trockenen Gestrüpps und Zweigen, die er mühsam in der Umgebung zusammensucht hatte. Denn der Regen hatte endlich aufgehört, doch die sternenklare Nacht, die über dem Moor hereingebrochen war lies ihn in seiner nassen Kleidung frösteln.
    Erfreut über das beginnende Knistern des Feuers und erleichtert darüber, es doch endlich geschafft zu haben sich bald zumindest etwas wärmen und ausruhen zu können richtete er sich auf und wand sich an sein Pferd. Kurz tätschelte er das erschöpfte Tier, das ihn im seinem Empfinden doch sehr gut gedient hatte und kramte in den Satteltaschen nach etwas Essbarem.
    Doch sein Pferd richtete plötzlich seine Ohren auf und blies ein erschrockenes Röcheln aus seinen Nüstern.
    Auch Spike erschrak als er die beinahe lautlosen Schritte vernahm, die auf ihn zukommen zu schienen und wandte sich auf der Ferse um.
    Er bemerkte nicht mehr als einen Schatten, der plötzlich aus dem lichten Unterholz gerannt kam und versuchte angestrengt, sich irgendwie in den Griff zu kriegen um nicht völlig überrascht und ohne Deckung dazustehen; Allerdings wunderte er sich rasch, denn die Richtung, in welcher die Gestalt auf ihn zustürmte stimmte nicht ganz; Sie würde ihn um wenige Meter verfehlen.


    Offenbar war es auch keine Gestalt, sondern ein Mensch, denn durch den stärker werdenden Schein der Flammen erkannte Spike Kaputze, Umhang und Stiefel. In Windeseile näherte er sich dem Feuer und versetzte im einen derartig heftigen Tritt, das die Glutfetzen in weitem Bogen davonspritzten und erlöschend zu Boden tanzten.
    "Was zum..!" hörte sich Spike protestieren doch eine erboste Frauenstimme fuhr ihm fauchend mitten durch den Satz.
    "Mein Gott, Mann! Bist du lebensmüde?! Du kannst doch hier kein Feuer anmachen!"
    Spike stand noch einen Augenblick lang verdutzt da, ehe der Zorn in ihm aufstieg; Denn nach all dem Regen ein Feuer zu entfachen erledigte sich nicht im Handumdrehen, und alles blos mit einer Hand erledigen zu müssen macht die Sache nicht einfacher. Und nun schwebten die Früchte seiner ganzen Mühe lautlos zu Boden und erstarben kläglich im Morast.
    "Ach nein?! Na bis grad eben liefs aber doch prima!" erwiderte er zornig.
    Diese Antwort schien nun allerdings die Frau zu erstaunen, denn ihr Blick trat prüfend unter ihrer Kaputze hervor und musterte Spike.
    Dann bewegte sie ihre Arme in kleinen kreisenden Bewegungen, wobei ihre ausgestreckten Zeigefinger auf die Umgebung deuteten.
    "Na." begann sie fragend, "Das Jammermoor? Offenes Feuer? Irrlichter? Klingelt da nicht was..?"
    Offenbar brauchte Spike gar nicht zu antworten, sein Gesichtsausdruck, der nicht gerade von Verstehen gezeichnet war schien der Frau bereits zu genügen...
    "Du kommst wohl nicht aus der Gegend, oder..?"


    Edit: Etwas nachgebessert ^^"

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  • Name: Sitho


    Sitho war gerade ziemlich niedergeschlagen. Ein Tag ohne Auftrag, das war ihm ja noch nie passiert!
    Er lief in seinem Werkraum hin und her, dann zum Empfang wo er ein Pult aufgestellt hatte, auf dem er jeden Auftrag einzeln mit Entlohnung, Name und Zeit, die er zum Anfertigen des Gegenstandes bekommen hatte aufnotierte.
    Dann schweifte sein Blick auf den Weg. Jetzt erst bemerkte er, dass es stark regnete und stellte fest, dass es schon lange nicht mehr genug Regen gab. Es sollte den Bauern und Landwirten wohl eher recht sein.


    Dann stapfte er die Stufen hoch in sein kleines Zimmer. Ja, Sitho hatte sogar seine eigene kleines Hütte. Sein Vater war nicht ganz unbeteiligt daran gewesen, denn da die Leute in Lemura sogar befürchteten, dass Gesindel in ihre Häuser einbrach gaben sie sogar einiges dafür sich selbst zumindest im Notfall verteidigen zu können. Doch Boromir arbeitete fast tagein tagaus für Zander. Er wusste selbst nicht was er mit all den Waffen vorhatte,aber es sicherte die Existenz der Familie.


    Es war eigentlich Zeit, dass Sitho sich ein paar neue Vorräte beschaffte. Sein letztes Mahl bestand aus alten Kartoffeln und Suppe, die aus Wasser und etwas Lauch bestand.


    Also machte er sich auf zum Markt. Bewaffnet mit einem langen Umhang lief er los. Der Regen hatte bereits nach wenigen Schritten den Umhang völlig durchnässt und er hing schwer um seinen grazilen Körper.
    Doch es war befreiend und schön. Der Regen roch nach frischem Gras und nach dem Meer.
    Ein Lächeln stahl sich über sein Gesicht und als er beinahe über seinen Umhang stolperte wurde Sitho sich bewusst,dass er schon viel zu weit gegange war und sich irgendwo in Lemura zwischen Hütten und Ställen befand.



  • "Und wennschon!" antwortete Spike immer noch etwas erzürnt. "Das gibt dir wohl kaum das Recht für die Nummer gerade."
    "Tja." antwortete die Frau wenig beeindruckt." Normalerweise kümmert es mich auch nicht, wenn Leute ihres Lebens müde sind, aber ich jage einem Sagas nach und habe keine Lust dabei wegen eines blauäugigen Touristen drauf zu gehen."
    Was heisst hier blauägier Tourist?!, dachte Spike, doch der Jähzorn über diese Betitelung verrauchte doch ein wenig durch den Umstand, das er sich durch all das rätselhafte Gerede und unheilvolle Getue der Frau doch auch etwas eingeschüchtert fühlte.
    "Und was soll dann bitteschön so schlimm an einem kleinen Feuer sein?" fragte er deshalb und versuchte damit seine Unsicherheit durch Skepsis zu überspielen.
    "Na, es lockt die Irrlichter an!" antwortete die Frau, prüfte kurz Spikes erneut von Unverständnis gezeichneten Blick und fuhr etwas genervt gestikulierend fort.
    "Wütende, enttäuschte Geister von Leuten, die man hier im Moor verscharrt hat; Ist eine lange Geschichte, aber mit Irrlichtern ist nicht zu spassen." sprach sie und hob erhob dabei bedeutungsschwer ihren Zeigefinger.
    "Sie spielen mit dir und quälen dich dann ein bisschen, und wenn du irgendwann den Verstand verlierst erledigen sie dich so, wie sie zu Lebzeiten erledigt wurden."
    Spike schluckte kurz, aber fasste sich dann doch.
    "Die Geister von Toten... aber klar doch." erwiderte er und tat desinteressiert, indem er sich wieder seinem Pferd zuwandte und sich an den Verschlüssen einer Satteltasche zu schaffen machte.


    "Na du musst aber weit aus dem Norden kommen." schmunzelte die Fremde, amüsiert über seine offensichtliche Unwissenheit und fuhr fort.
    "Du wirst dir noch wünschen ich hätte dich blos veralbert; Spätestens wenn du dem Sagas begegnen solltest, hinter dem ich her bin..." lachte sie, doch während sie sprach fiel ihr Blick auf Spike, der sich wortlos umgewand hatte und nach seinem Umhang fasste, den er zum trocknen über einen Busch gelegt hatte. Und es entging ihr nicht, dass er nur einen Arm benutzte, um ihn wieder anzulegen.


    "Ist alles okay mit dir?" fragte sie deshalb doch etwas ernster und vorsichtiger.
    "Was machst du überhaupt hier draussen?"


    "Alles Bestens." Antwortete Spike kurz - und bemühte sich dabei wenig, nicht bitter zu kingen.

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  • Name: Adèle


    Einen kurzen Moment lang war Adèle in ihrem Spiel wie vertieft, aber als sie wieder zum Fenster tanzte öffnete sie die Augen und blickte nach draußen. Die Menschen bildeten eine dichte Menge um zwei Männer herum, die angeregt miteinander diskutierten und immer heftiger in ihren Gesten wurden. Auf einmal schien der eine Mann auf den anderen Mann zuzugehen und auszuholen, da kamen von der Masse aus andere in die Mitte hinzu und hielten ihn zurück. Menschen begannen zu schreien und auch andere gerieten in Handgreiflichkeiten. Sogar San war nun von ihrer Starre erwacht und lief zum Fenster.
    "Was ist da los?" Sie schauten zu, wie eine Frau ihr Kind an der Hand von der Menschentraube wegzerren wollte und dabei über ihre Scherpe in den Matsch fiel. Die Leute nahmen darauf aber keine Rücksicht und das Kind lief der Mutter weg in Richtung des Brunnen auf der anderen Seite des Weges. Sie schien ihm nachzurufen, doch es hörte nicht und platschte durch die Pfützen zum Brunnen und angelte sich an dem Schöpfmechanismus hinauf.
    "Nein!" schrie San aus dem Fenster und rannte - scheinbar zum ersten Mal in Adèles Leben - mehr als 3 Schritte von ihr weg.
    Sie war alleine. Alleine? War San gerade wirklich aus dem Zimmer gegangen? Da sah Adèle sie unten die Türe hinaus stürzen und zum Brunnen, gerade rechtzeitig um den kleinen Jungen vorm sicheren Sturz zu bewahren. Die Mutter irrte wirr um die Traube der Menschen, scheinbar dem Glauben verfallen, der Junge wäre im Gerangel untergegangen.
    Adèle wich zurück, wurde sich ihrer Chance bewusst und eilte zu ihrem Pult. Sie griff nach Violine und ihrem Beutel, schwang ihren Umhang um ihren Hals und zog die Kapuze über ihren Kopf.
    Doch sie lief nicht zum vorderen Ausgang, sondern stahl sich über die hintere Tür zum Garten hinaus in die wolkenbehangene, veregnete Welt.

    Der Markt
    , dachte sie und lief einfach an dem Gerangel möglichst vorbei, nachdem San das Kind wohlbehütet der tropfnassen Dame zurückgebracht hat und die Tür förmlich eintrat.


    Was sie erwarten wird wird ihr wohl garnicht gefallen...


    Grinsend und vor Erschöpfung hechelnd folgte sie dem Berg, dem jeden Morgen die Menschen folgten, die sie mittlerweile alle schon einmal vorbeigehen sah.


    Sie gehen hinauf zum Markt.


    Mein Bruder, du bekommst das allerschönste Geschenk.

  • Name: Kahaw (Marktplatz)


    Es dauerte einige Minuten, bis er sich aus der Bewegungslosigkeit löste. Da die Schule vermutlich später begann, als der Betrieb auf dem Markt, beschloss er, sich zuerst nach einer Unterkunft umzusehen, und der Schule später einen Besuch abzustatten. Wir praktisch, dass ihm direkt ein Gasthaus ins Auge fiel, das zwischen zwei Läden stand. Die hübsche Fassade des Fachwerkhauses bestand aus Stein, und war in einem freundlichen, einladenden Grünton gestrichen. Die Farbe wirkte ziemlich frisch, und war mit großer Sorgfalt aufgetragen worden. Warmes Licht schien durch die tadellos sauberen Bleiglasfenster. Auf einem Schild stand in kunstvoll geschwungenen Lettern "Zum roten Ochsen" geschrieben, was wohl der Name dieser Lokalität sein musste. Anerkennend musterte Kahaw die Schnitzerei eines roten Ochsenkopfs, die direkt unter diesem Schriftzug hing. Eine Übernachtung war hier vermutlich nicht allzu günstig, aber er hatte das Geld ja.
    Leise öffnete er die Tür und betrat den einladenden Schankraum. Diverse Reisende verspeisten an hübschen, sauberen Tischen ihr Frühstück, aber die Theke war zu dieser frühen Morgenstunde leer. Ohne zu zögern setzte, beziehungsweise kletterte Kahaw auf einen Barhocker. Seine Kinn ragte so eben über die Theke. "Ich möchte ein Zimmer für heute Nacht mieten.", erklärte er dem Wirt ruhig. Dieser schaute Kahaw mit einer Mischung aus Belustigung und Verwirrung an. "Wo sind denn deine Eltern, Kleiner?", fragte er lächelnd. "Seit über Hundert Jahren tot. Was ist jetzt mit meinem Zimmer?" Der Wirt wurde kreidebleich. Entsetzt trat er einen Schritt zurück. "Verlasst sofort das Lokal!", sagte er leicht keuchend. Kahaw hob eine Braue. "Wie meinen? Ich bin ein zahlender Kunde. Ich habe Gold. Wo ist das Problem?" Zitternd griff der Wirt nach etwas, das unter der Theke verborgen war. Vermutlich eine Armbrust. "Ich sagte raus!", rief er, nun deutlich lauter. Die anderen Gäste drehten sich erstaunt zu den Vorgängen an der Theke um. "Euresgleichen ist im roten Ochsen nicht erwünscht.", setzte er deutlich vernehmlich nach, und blickte, beinahe entschuldigend, zwischen den anderen Gästen umher. Kahaw straffte den Rücken. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte er auf dem Absatz kehrt und schritt raschen Schrittes zum Ausgang. Das hatte er befürchtet. Obwohl sich eine berühmte Schule in der Stadt befand, waren die meisten Bürger Lemuras voreingenommen gegenüber dem Unbekannten. Zumindest wenn es mit Magie in Verbindung stand. Er würde im nächsten Gasthaus eine andere Herangehensweise versuchen müssen.
    Grübelnd lief er durch die Straßen der Stadt, nur mit einem halben Auge nach Gasthäusern Ausschau haltend, bis er schließlich um eine Ecke bog, und mit Jemandem zusammenstieß. Seine geringe Masse lies ihn wie einen Lederball abprallen und mit gehörigem Spritzen im aufgeweichten Matsch landen. Blinzelnd blickte er auf. Eine junge Frau stand vor ihm. Sie trug ein feines, kostbar wirkendes Kleid, was sie Zweifelsohne als Mitglied der feinen Gesellschaft erkenntlich machte. Befremdlicher Weise trug sie keine Schuhe. Eigentlich hätte Kahaw sich aufgerichtet und wäre ohne weiteres Wort weitergegangen, aber seine Erfahrung im roten Ochsen überzeugte ihn schließlich, dass eine gemäßigtere Reaktion angemessener war. Kahaw wollte nicht mehr unnötige Aufmerksamkeit erregen, als nötig.
    Anstatt aufzustehen, blieb er einfach auf dem Boden sitzen. "Verzeihung, Mylady", murmelte er, und blickte bescheiden zu Boden.

  • Name: Katharina



    Zuhause blickte Katharina nach draußen und sah dem Regen zu, wie er gegen das Fenster rasselte. Es war zwar nur Regen aber dennoch empfand sie heute ein schlechtes Gefühl beim Gedanken daran, dass sie das Haus noch verlassen musste. Sie kannte dieses Gefühl nicht, aber irgendwie schien es sie doch sehr zu fesseln. Ihr Blick war ans Fenster gebunden. Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken starrte sie weiterhin den linken Rand des Fensters an und beobachtete wie die Tropfen immer wieder am Glas aufschlugen. Das Einzige was sie mitbekam war das Geräusch, das dieser verursachte.
    Ein ungewohntes Bild von ihr. Eigentlich sogar komplett untypisch für sie, diese Abwesenheit und diese innere Ruhe, die diesen Moment kontrollierten. Allerdings hat sie auch nur selten Zeit kurz 5 oder 10 Minuten innezuhalten und wie gerade einfach nur dem Regen zu lauschen.


    Dies änderte sich natürlich auch heute nicht. Nach vielleicht einer halben Minute abwesender Entspannung zerstörte ein lautes Krachen die Harmonie, die bis zu diesem Moment in ihr aufgebaut wurde. Ein kleines Seuftzen entrinnte ihr und sie sah sich gezwungen nun doch wieder der Gegenwart ins Gesicht zu sehen. Ein dezentes Knarren kam aus dem Wohnzimmer, gefolgt vom Eintreten eines Mannes. Er war relativ groß und stämmig gebaut. Vergleichbar mit einem Holzfäller und dennoch war er Jäger. Zutrauen wurde man ihm vom außen nie eine gezielte Jagd eher eine sinnlose Prügelei am Marktplatz. Zuvorkommend, wie sie ihrem Vater gegenüber war, kam sie ihm aus dem Küchenbereich entgegen und brachte ihm eine Flasche einfachen Met. Diese stelllte sie auf den gewohnten Platz ihres Vaters und emfing ihn mit einer kurzen Umarmung. "Schön, dass du wieder da bist, Vater", begrüßte sie ihn herzlich. Er lies sich am Tisch nieder und nahm zunächst einen großen Schluck aus der Flasche bevor er auch nur ein Wort sagte. Nur ein Schnaufen ließ er zunächst von sich hören, während Katharina seinen Mantel aufhing. "Geht es dir gut, Vater?", fügte sie leicht besorgt an und blickte von der Gaderobe zu ihm.
    "Mir gehhhts gut, mir gehts gut", sagte er laut und in angeheiterten Stimmung. Als Katharina dann wieder auf einige Meter an ihn ran kam merkte sie erst, wie betrunken ihr alter Herr eigentlich war. Anscheinend war er wieder in der Tarverne, trinken gewesen. Nur ein leichtes Verdrehen der Augen sah man Katharina an. Sie hasste es wenn ihr Vater getrunken hatte.
    Deswegen verließ sie wieder das Wohnzimmer und schnellte daraufhin kurz die quietschende Treppe hoch. Die Treppe war an einigen Stellen demuliert, wie eigentlich das ganze Haus, dennoch bemerkte man die Mängel fast aus Gewohnheit fast gar nicht mehr. Das eine Fenster ging nie zu, das quietsche der Treppen und klappern der Tür bei einem Windstoß waren bereits Alltag geworden. Oben angekommen traf sie dann auf eine Frau Mitte Dreißig mit geflochtenem Haar.
    "Mutter, Vater ist wieder daheim", erklärte Katharina.
    "Das wurde aber auch Zeit", entgegnete sie ihrer Tochter. "Hat er das Salz, die Pfeile und die weißen Bergblütten aus der Stadt denn mitgebracht?", fügte sie an.
    "Er sah nicht so aus als wenn er etwas anderes als Alkohol in der Stadt besorgt hatte. Ich übernehm das Mutter.", antworte Katharina.
    "Danke, die Tasche mit dem Einkaufszettel liegt auf der..", setzte ihre Mutter an, jedoch verschwand sie die Treppen wieder hinunter bevor ihre Mutter den Satz beenden konnte.
    Auf dem Weg zur Tür schnappte sie sich die Einkaufstasche mit Geldstücke und ihrem Mantel und verließ das Haus mit den Worten "Bis später", die lediglich nur an ihre Mutter gerichtet waren.
    Zwar regnete es immernoch aber das schlechte Gefühl hatte während des Gesprächs mit ihrer Mutter nachgelassen und die Sorgen darum auch. So legte sie sich die Tasche um und zog sich den Mantel an und verließ die kleine Siedlung bestehend aus 6 Häusern und den Pferdeställen direkt vor der Stadtmauer in Richtung Stadttor.

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  • Name: Spike
    Ort: Jammermoor



    "Na wenn du meinst..." erwiderte die Unbekannte ruhig, "aber um ein Picknick zu machen würde ich von dieser Gegend doch eher abraten."
    "Kann ich verstehen..." murmelte Spike, dessen Ego allein schon durch den Blick auf seine linke Schulter und die darauf folgende Frage ob alles okay wäre extrem angekratzt war.
    Er warf der Frau einen scharfen Blick zu und fuhr fort:
    "...zu viele Störenfriede, was?"
    Ein Seitenhieb, der die Frau einen Augenblick verdutzt dastehen lies, ehe sie sich fasste und sie Spike ein verärgertes "Soso; Nun dann mach dir mal keine Sorgen du Rüpel, wird nicht wieder vorkommen." entgegen schnaubte. Dann wandte sie sich zum gehen und während Spike noch angesichts ihrer Bemerkung missmutig mit den Zähnen knirschte war sie mit einigen schnellen Sätzen in die Dunkelheit verschwunden.
    So kehrte die Stille auf die Lichtung zurück; Eine unbehagliche Stille wie Spike fand. Vielleicht war nur das dumme Gerede der Frau daran schuld und es war schon vorher so still, aber durch den Mond, der im Osten aufgegangen war und dessen bleiches Licht nun das Moor in fahlem Schein erhellte schien jedes kleinste Geräusch verstummt zu sein.
    Er wollte sich nicht eingestehen, das ihm nun doch unheimlich zu Mute war, dennoch war seine Müdigkeit seltsamerweise wie verflogen und er entschied, nicht an diesem Ort zu bleiben.
    So fasste er nach den Zügeln seines Pferdes und führte es daran mit sich zu Fuss in Richtung Süden, so dass es sich für eine Weile zumindest etwas erholen könnte.

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  • Name: Sitho


    Nicht das Sitho orientierungslos gewesen wäre, aber er fragte sich wo denn in letzter Zeit diese Tagträumerei her kam. Er sah kurz zum Himmel und ließ die Regentropfen die immer feiner wurden über sein Gesicht perlen.
    Als er an den Hang kam der auf den großen Marktplatz führte verstand er die Welt nicht mehr: Trotz des schlechten Wetters schien die ganze Stadt den Markt aufsuchen zu wollen. Auf der anderen Seite hatte sich eine riesen Menschenmenge um einen Fischverkäufer versammelt. Sitho vermied wie gewohnt den Tumult und stahl sich an einem Stand vorbei der Backwaren verkaufte und hielt Ausschau nach seinem Lieblingshändler. Er kam immer alle paar Wochen von einer weit entfernten Stadt und brachte edle Waren mit, unter anderem teure Steine und Gewürze. Doch er war scheinbar nicht hier.
    Angelockt von einem fremden Stoffhändler bahnte er sich den Weg durch die Pfützen und als er auf der anderen Seite des Marktes ankam blieb Sitho wie angewurzelt stehen. Von hier aus konnte man über Lemura hinweg sehen bis zu den Toren der Stadt. Nur die Kathedrale schien noch den Markt und die Stadtmauern selbst zu überragen. Dieser Anblick im Morgengrauen geschmückt von einem Regenbogen der das Ende des Regens am Horizont ankündigte erwärmte ihm das Herz.
    Er nahm die Kette seiner Mutter aus seinem Beutel und zog sie an, hielt den Anhänger fest in der Hand und begann zu beten.

  • Katharina
    Marktplatz


    Mit einen wenigen eilenden Schritten machte sich Katharina auf zum Stadttor. Weiterhin regnete es und ab und zu schlug ein Windstoß ihr, die Kaputze ihres Mantels vom Kopf. So auch als sie vorm Stadttor stand. Zwar ging sie fast täglich hinein, doch trotzdem beeindruckte sie der Anblick immer wieder. Diese Mauern standen schon seitdem sie denken konnte und würden wohl auch noch stehen wenn sie nicht mehr ist. Welche Arbeit hinter den Erbau eines solchen Werks gesteckt haben muss fragte sie sich des Öfteren.
    Um nun in die Stadt zu kommen und die Besorgungen zu erledigen passierte sie das Tor und grüßte dabei, wie immer, die Wachen, die sie seit jeher kannten. Innerhalb der Mauern flachte der Wind enorm ab. Mit aufgezogener Kaputze und geschützt durch ihren Mantel begab sie sich nun Richtung Markt. Es schien recht voll für einen so verregneten Tag. Allerdings war dies auch Lemura, eine Handelsstadt. Im Vergleich zu manch anderen Städten waren hier Luxusgüter und Früchte aus anderen Ländern standard. Die Menge an Läden und Ständen von Händlern war sehr groß und wenn man sich hier nicht auskennen würde, hätte man sicherlich ein Problem sich ohne weiteres zurecht zu finden.
    Ganz ruhig und unbesonnen ging sie am rechten Rand der Hauptstraße entlang. Kurz bevor sie den Markt erreichte ging sie in ein kleines unscheinbares Geschäft. Es war nur selten besucht und wenn doch meist nur von den gleichen Leuten. Eine davon war Katharina. Regelmäßig kaufte sie hier Pflanzen und Kräuter, die ihre Mutter als Alchemiezutaten für Tränke oder zum Kochen besonderer Festmähler brauchte. Eine nette junge Händlerin, ca. in Katharinas Alter verkaufte ihr die Bergblumen. Man kannte sich durch den regelmäßigen Einkauf. Eine Art Ansatz von Freundschaft enstand. Durchaus aber auch gefördert durch den Umstand, dass beide Familien magische Wurzeln hatten und das Verbot von Magie insgeheim ablehnten. Nach einigen schweigsamen Blicken und einem trüben Lächeln verließ Katharina das Geschäft wieder. Zeit für eine kleine Plauderei hatte ihre Freundin leider nicht, da ein weiterer Kunde, den Laden betrat.


    Leichherzig machte sie sich nun weiter auf den Weg durch die Läden. Ein kleiner aber lautstarker Streit zwischen zwei Männern bekam sie mit. Jedoch ignorierte sie ihn. Sie wich schnell an den beiden vorbei auf der Suche nach dem schnellsten Weg zur Schmiede. Schließlich musste sie neue Pfeile kaufen. Eigentlich war es der Job ihres Vaters, die Vorbereitungen für die Jagd zu machen. Jedoch machte es Katharina nichts aus dies zu übernehmen. Nach einigen wenigen Metern kam sie dann an. An der kleinen Zweigstelle des Schmiedlehrlings Sitho. Mit leichter Verwunderung, sah sie durch ein Fenster und bemerkte allerdings, dass diese geschlossen war.

  • Name: Spike
    Ort: Jammermoor



    Spike schritt mit seinem Pferd weiter im Mondlicht durch das Moor. Das zunehmend tückischer zu werden schien, der verwundene Pfad unterschied sich kaum merklich mehr von den mit Moosen bedenkten Senken und immer wieder schmatze Spikes Fuss bei einem Schritt gefährlich auf.
    Vom Pferd zu steigen war möglicherweise wirklich nicht die schlechteste Entscheidung gewesen; Es schauderte Spike vor der Vorstellung durch einen unvorsichtigen Tritt seines Pferdes bei lebendigem Leibe in einer dieser bodenlosen Gruben zu versinken.
    Unweigerlich musste er an die Erzählungen der Fremden denken und an die rachsüchtigen Irrlichter. Wenn Menschen dazu verurteilt wurden auf solche Weise hier zu sterben, dann trug das Moor seinen Namen mehr als nur zurecht...
    Er mahnte sich dazu die Gedanken abzustreifen und zur Ruhe zu kommen, denn auch sein Pferd schien Spikes Unbehagen nachzuempfinden und folgte ihm nur noch widerwillig.
    "Komm, es ist bestimmt nicht mehr weit..." beruhigte er das Tier gerade, als ein Knacken im schattigen Unterholz die Stille durchschnitt.
    Spike erschrak, aber fasste sich rasch und vermutete die Fremde als heimlichen Begleiter:
    "Du schon wieder..?!" rief er deshalb in Richtung des Gebüschs, einen Steinwurf von ihm entfernt, und bemühte sich dabei mit allen Kräften um eine feste Stimme.
    Doch niemand antwortete ihm; Nur ein beissender Gerüch von Fäulnis und Verwesung, den ein Lufthauch in seine Richtung trug schlug ihm entgegen. Und ein Knurren.
    Ein Knurren, so tief und hohl als hätte die Erde einen entlosen Abgrund geöffnet um dieses Geräusch in die Welt zu entlassen.
    Etwas taumelte dort im Halbschatten auf Spike zu, mit einem geifernden Blick der ihn zu Stein erstarren lies. Es schien ein Tier zu sein, von der Grösse eines Berglöwen, doch niemals zuvor hatte Spike etwas vergleichbares gesehen.
    Denn sein Fleisch war nicht von Haut bedeckt, die Fasern seiner Läufe und Klauen hingen in bluttriefenden Fetzen herab, und die knarrenden Sehnen, die es umflochten schimmerten ockerfarben durch das Halbdunkel der Schatten.
    Den Blick, der Spike schwärzer als die finsterste Nacht in die Seele zu starren schien, geradewegs auf ihn gerichtet schritt das Wesen nun auf ihn zu. Doch dort, wo das Wesen aus dem Schatten trat und das matte Mondlicht auf sein Fleisch traf sprossen wie durch Zauberei daumengrosse Plättchen aus seiner Haut.
    Wie grauer Schiefer schimmerten sie sein steinernes Gewand im fahlen Mondlicht und unterlegten dem Knurren und Grollen einen Takt aus stählernem Klirren...


    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist


  • Name: Adèle


    Adèle wusste nicht recht wie ihr geschah. Sie war nicht einmal weit gekommen, da stieß ein Junge wie aus dem Nichts mit ihr zusammen. "Verzeihung, Mylady" kam es vom Boden und kalte, tiefe Augen blickten sie an, als würden sie sie schier durchdringen. Sie bekam Angst. Sollte sie antworten? Was sollte sie sagen? Ein so kleiner Junge.


    Ob es der Junge vom Brunnen war? Nein, der war doch noch viel kleiner, wenn nicht sogar ein Kleinkind. Diesen Jungen schätzte sie auf acht, vielleicht sieben Jahre.


    "Eh, eh.... ", stammelte sie wenig damenhaft und kniete sich nieder, sodass ihr helles Kleid tief im Matsch versank. Ohne ihn zu fragen nahm sie den Jungen unter den Armen und hievte ihn mit einem Ruck hoch. Plötzlich fühlte sie sich schwach... als ob etwas an ihr zehren würde und sie brach zusammen.


    "Was geschieht mit mir...", ein bizarres Unbehagen umgab sie und ihr Haar verlor schlagartig seinen Glanz.


    Sogar Bauern die am nächsten Händler anstanden drehten nun ihre Köpfe zu den beiden um.


    "Milady, was ist los? Ist dieser Bengel etwa ein Taschendieb? Kann man ihnen helfen?" fragte ein Reisender in edler Kleidung, der sich nun Adèle näherte. Sie hielt ihren Kopf gesenkt und blickte dem Jungen nun auf gleicher höhe in die Augen " Du... bist anders... du musst hier... weg."


    Von solchen Dingen hatte Adèle gelesen. Sie musste ihn warnen, bevor andere bemerkten, was sie schon begriffen hatte. Mit aller Kraft holte sie tief Luft und sie rief "Da!!! Haltet den Dieb!!! Er läuft zum Stadttor! " und sie deutete mit ihrem blassen Arm in die völlig falsche Richtung.


    "Milady, die Tore sind dort drüben...?" sagte der Mann verdutzt und zeigte mit seinem Stock in den Himmel wobei er beinahe einen Passanten erschlug.


    "Ja, haltet ihn..." und sie zwinkerte dem Jungen zu und fiel (dieses mal beabsichtigt) in die Arme des Mannes und sie tat, als würde sie in Ohnmacht fallen ( und das konnte sie gut, es passierte ihr zeitweilen)


  • Name: Kahaw


    Kahaw, der diese Vorstellung stumm mit angesehen hatte, musste sich davon abhalten, die Augen zu verdrehen. Stattdessen stieß er den Mann, der das Mädchen aufgefangen hatte, grob beiseite. Dabei achtete er darauf, sie nicht direkt zu berühren. "Was habt Ihr gemacht?", fragte er in gespielter Entrüstung. "Wachen!" Der Mann stolperte verwirrt zurück. "Was...wer bist du?", fragte er, nachdem er sich wieder gefasst hatte. "Sie ist meine Halbschwester", erklärte er ruhig. Der Mann hob eine Braue, aber eher überrascht, als zweifelnd.
    Kahaw war schon in vielen Städten des ganzen Kontinentes gewesen, hatte unzählige Kulturen erfahren, aber die Männer waren immer gleich. Sobald die Gattin erst einmal ein Kind auf die Welt gebracht hatte, verlor sie für die Männer oft an Reiz. Gerade die Männer der Oberschicht neigten in solchen Fällen dazu, sich in dieser Hinsicht anderweitig umzusehen. Es war vielerorts nicht unüblich, die aus solchen Verbindungen stammenden Bastardkinder als heuchlerischen Akt der Gnade in der eigenen Dienerschaft zu beschäftigen. Scheinbar schien dieses Konzept auch in Lemura bekannt.
    "Mylady neigt dazu, in Ohnmacht zu fallen.", fuhr Kahaw fort. "Sie verträgt Aufregung nicht so gut. Ich kümmere mich um sie, verschwindet jetzt." "Ich wollte nur helfen.", murrte der Kaufmann gekränkt. Beleidigt wandte er sich ab und schritt von dannen, jedoch nicht, ohne vorher noch ein gemurmeltes "frecher Bengel" über die Schulter zu werfen. Auch die Bauern an den Marktständen wandten ihre Aufmerksamkeit wieder den Waren zu.
    Sobald der Mann außer Sicht war, änderte sich Kahaws Gebaren komplett. Von der Entrüstung oder Besorgnis war nichts mehr zu erkennen, sein Gesicht glich einer Maske der Gleichgültigkeit. Er starrte dem Mädchen ins Gesicht. "Er ist weg.", meinte er ruhig. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, öffnete das Mädchen wieder die Augen. Es reichte ein Blick, um zu erkennen, dass sie wusste, was er wusste. Aber Kahaw hatte nicht vor, sich zu rechtfertigen. "Ich dachte, Magie sei in Lemura verboten?", fragte er leise.


  • Name: Spike
    Ort: Jammermoor


    Spike war ertstarrt vor Entsetzen als das Ding auf ihn zusteuerte und seinen Schritt beschleunigte, doch sein Pferd, das sich vor Schreck auf den Hinterbeinen aufgerichtet hatte rief seine Sinne zurück.
    Das Tier hatte sich im Sprung zur Flucht umgewand und Spike einen Schritt weit an den Zügeln mit sich gerissen. So gelang es Spike nachdem er sein Gleichgewicht wieder erlangt hatte hastig nach dem vorderen Zwiesel des Sattels zu fassen und sich auf das loslaufende Pferd zu schwingen, welches klug genug war sich nicht von dem verfluchten Ding in das völlig unbekanntes Gelände vor ihnen treiben zu lassen.
    Der schnelle, schwere Sprint der Hufe zerfetzte die Gräser und Mose unter ihnen, doch als Spike es wagte den Blick zurück zu richten musste er erkennen, dass das Wesen keineswegs nur das langsame Anschleichen beherrschte. Es folgte ihnen mühelos, ohne auch nur den Anschein von Anstrengung zu erwecken. Es bemerkte Spikes Blick - und quittierte ihn lediglich mit einem tiefen und zeitgleich auch heiseren Kreischen, so als ginge der Schrei zur selben Zeit über die unterschiedlichsten Tonlagen.
    Was war das für ein Wesen..? Er musste an die Worte der Fremden denken; Wenn sie mit ihrem Saras oder Sagas oder was auch immer DIESES Ding meinte hatte sie nicht untertrieben. Es war schon eine Weile her, seitdem er das letzte Mal tatsächlich mit der blanken Angst zu tun hatte, aber im Moment konnte er sich nicht wirklich von dem Gefühl befreien.
    Zumal ihm der schnaubende Atem seines Pferdes verstehen machte, dass er nicht ewig vor ihm würde fliehen können.
    Und wie sollte er gegen dieses Ding kämpfen? Sein Schwert hatte er in jener verfluchten Nacht in verzweifeltem Zorn von der Klippe hinab ins Meer geschleudert und nun trug er nichts weiter bei sich, ausser Feuersteinen und einem Messer.
    Eine Erkenntnis, der die Angst aus seinem Herzen vertrieb - und es an dessen Stelle mit Verzweiflung zu füllen begann.
    Doch während Spike darüber nachdachte setzte sein Pferd zum Sprung über eine kleine Anhöhe vor ihnen an, im Aufstetzen aber verfehlte das Tier den sicheren Stand durch eine weiche Stelle im Untergrund und geriet ins Stolpern. Spike schaffte es nicht, sich im Sattel zu halten und kippte Hals über Kopf zu Boden, und als er sich wieder aufrappelte musste er feststellen, dass sein völlig verängstigtes Pferd nicht im Sinn hatte auf ihn zu warten und für ihn unerreichbar im Dickicht verschwand.
    So stand er nun im Mondlicht da und sah sich mit dem Unausweichlichen konfrontiert. Kraftlos sank er zu Boden. Er würde nicht entkommen. Dies hier war das Ende seiner Reise...


    Doch plötzlich grumelte etwas missmutig im Unterholz neben ihm, er glaubte so etwas wie "Ach, gottverdammt..." zu verstehen während zu Spikes Überraschung die Fremde von vorhin auf ihn zustürmte. Eine Erkenntnis, die ihn sich aufrichten lies, während ihm sich die Frau in wenigen schnellen Sätzen genähert hatte.
    Sie legte ihren linken Arm fest um Spikes Schulter und durchschnitt seine verwundertes Gestammel mit einem scharfen: "Nun halt schon den Mund!"
    Sie hatte sich zu Spikes Rechten hingestellt und, mit der linken Hand Spikes Schulter haltend, zog sie ihre flach ausgestreckte, rechte Hand geradeaus von Spike weg, so langsam und gleichmässig als spannte sie zitternd einen Bogen, während sie unverständliche Worte murmelte.
    Dann plötzlich schwieg sie und schloss ihre Augen - und in jenem Moment schnellte ihre rechte Hand nach vorne, geradewegs aus Spikes Brust, was ihn wie vom Blitz getroffen den Atem stocken lies. Etwas durchströmte seinen Körper; Etwas, das den aufgeregten Schlag seines Herz beinahe zum erliegen brachte und das Blut in seinen Adern gefrieren lies.


    Ihm war, als wäre all seine Kraft aus ihm gewichen, während die Frau ihn stützend in Richtung der Büsche drängte.
    "Na los, weg hier." kommandierte sie, während Spike bei jedem Schritt seine gefrorenen Knochen splittern zu hören glaubte. Nie vorher in seinem Leben war ihm so kalt gewesen...
    Doch als er seinen Blick kurz umwand glaubte er seinen Augen nicht zu trauen; Denn dort stand jemand mit gesenktem Blick und wankendem Oberkörper, eher auf die Knie sank und in dieser Stellung auf der kleinen Lichtung verharrte. Jemand, der ihm selbst zum Verrwechseln ähnlich sah...


    Edit: Links ist, wo der Daumen rechts ist x_x

    I see the lights of the village

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    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

    Einmal editiert, zuletzt von Haggard ()

  • Name: Adèle
    auf dem Markt



    "Was...wer bist du?", fragte er, nachdem er sich wieder gefasst hatte. "Sie ist meine Halbschwester", erklärte er ruhig.
    Mein ... Mein Bruder... er ist endlich zur Welt gekommen., dachte Adèle. Ihr Herz begann wie wild zu rasen und ein tiefer Instinkt in ihr erwachte, wie eine längst vergessene Flamme, die wieder in all ihrer pracht erstrahlte.
    Der Mann hob eine Braue, aber eher überrascht, als zweifelnd. Da verfinsterte sich ihr Blick und sie zog den Jungen näher an sich Heran, wobei ihr nicht auffiel, dass er ebendies zu vermeiden versuchte und während der Junge dem durchaus perplex wirkenden Kaufmann weiter etwas zu erklären schien schweifte sie mit ihren Gedanken total ab und schaute wirklich noch blasser aus als sonst.


    Doch dann war der Mann plötzlich fort und um sie herum war das Gemurmel und der Trubel wieder ungestört. Alles war wie zuvor, nur änderte sich Kahaws Gebaren komplett. Adèle suchte nun sein Gesicht und sie blickte ihn an, als müsste sie sich jeden einzelnen seiner Züge merken, weil er in einer Minute wieder verschwunden sein konnte. Sie war jegliche fremde Blicke nicht gewohnt, deshalb konnte sie mit seinem Gesichtsausdruck nicht erschließen, was er nun empfand. Er starrte Adèle zurück an, doch sie merkte nicht, dass ihre Faszination von dem gegenüber weder wahrgenommen noch geteilt wurde.


    "Er ist weg.", meinte er ruhig. Sie achtete auf jede Bewegung, die er beim Sprechen machte und versuchte in ihrem Kopf ein perfektes Ebendbild zu schaffen, damit sie niemals eine seiner Züge vergessen möge. "Ich dachte, Magie sei in Lemura verboten?", fragte er leise. Da wurde sie auf einmal wie aus einem Traum gerissen.


    "Magie... ", setzte sie an, " Du hast Kräfte, nicht war? Mein Bruder, nach all dem was ich gelesen habe, ich hätte nie gedacht, dass mein eigener Bruder... Du musst hier fort.Oder zur Schule ..." Sie hielt einen Moment inne. Da schien es dem Jungen klar zu werden, dass Adèle seine geschickte Tarnung nicht als Spaß verstand und er sich in eine etwas größere Problematik verwickelt hatte.
    "Ich werde auf dich aufpassen! Hier, ich habe etwas für dich" murmelte sie gerade so leise, dass der Junge sie noch verstand. Sie kramte ein paar Bänder und Glasperlen heraus und wand in sekundenschnelle geschickt und rasch ein Bändchen daraus. Voller Elan und Stolz und Freude begann sie ganz leise eine Melodie zu summen. Es klang wie ein Gefühl, dass sie nicht länger festhalten konnte.
    " Dein Name..." sie erstarrte kurz bevor sie es zubinden wollte. "Du hast mir noch garnicht gesagt wie dein Name ist..." ihre Stimme war immer noch mehr ein Singsang . Ihr warmes Lächeln war auch nicht einzufrieren von seinem kühles, eiskalten Gesicht.



  • Name: Kahaw



    Äußerlich war ihm seine Verärgerung nicht anzusehen. Schon jetzt empfand er die Fröhlichkeit des Mädchens als unerträglich. Er konnte mit dieser Gefühlsregung einfach nichts anfangen. Vermutlich lag es daran, dass er selbst es nicht verstand, dass er sich in der Gegenwart fröhlicher Menschen unwohl fühlte. "Mein Name ist Kahaw.", sagte er, und riss ruhig, aber bestimmt seinen Arm wieder an sich. Er musterte das Mädchen genauer. Ihr Kleid war nun schmutzig, aber es war noch immer zu erkennen, dass es viel Geld gekostet haben musste. Kahaw hielt inne. Eigentlich hätte er sie mit ein paar knappen Worten abgewiesen und wäre einfach gegangen, aber wer wusste, inwiefern sich diese Verbindung noch für ihn lohnen konnte? Kahaw hatte noch nie davor zurückgeschreckt, Hilfe anzunehmen, solange es seinen Zielen dienlich war.
    ZUmindest war es wert, mehr über dieses Mädchen herauszufinden. "Was meinst du mit Brunder?", fragte er.

  • Name: Sitho


    Beruhigt und mit neu gewonnener Ruhe blickte er zur Sonne, die nun endlich das nasse Land wieder in sanft goldenes Licht tauchte.
    "ein wunderschöner Morgen", dachte er und plötzlich wurde ihm klar, dass er seinen Laden ja geschlossen hatte und hier auf dem Markt trödelte. Ein Stich in seiner Brust zeigte, dass sein Gewissen dies auch nicht gut fand und er hielt noch einmal Ausschau nach seinem Gemischtwarenhändler, den er nirgends ausmachen konnte. Dafür fiel ihm eine junge Frau auf, die neben einem kleinen Jungen auf dem Boden lag. Sie war dreckig vom matschigen Boden und wirkte dennoch sehr edel und
    anmutig. Was tat sie dort am Boden? Sollte er helfen? Sie wirkte etwas verwirrt, schien aber keine Angst zu haben. Da glitt ihre Hand in einen kleinen Beutel und Sitho trat automatisch einen Schritt zurück. Sie nahm etwas heraus doch er konnte nicht erkennen was es war. Es war zu klein und er konnte durch das hin und her der Leute seinen Blick nicht auf ihre Hand fixieren. Da sah sie den Jungen an und sprach Worte. Es ging nun so schnell, dass Sitho nicht mehr folgen konnte. Er wurde von einem Mann beschimpft weil er mitten im Gewimmel stehen blieb. Ohne darauf einzugehen sah er sich um und fand einen Wagen an der Seite eines Stands und drückte sich dahinter. Wo waren sie? Da...
    Der Gegenstand in der Hand der jungen Frau war eine Kette. Es waren die edelsten Steine und Perlen. Sie glitzerten im Sonnenlicht.


    Sitho war oft genug sauer, dass die reichen Leute in Lemura sich alles leisten konnten. Diese Kette würde einen Menschen ein Jahr am Leben halten können soviel war ihm klar.
    Er widerstand dem Drang das Mädchen dafür grundlos zu hassen.