Holiday - Otsuichi & Hiro Kiyohara.
Erschienen bei EMA
Holiday, one-shot
Otsuichi / Hiro Kiyohara
Taschenbuch
Seiten: 192
Originalverlag: KadokawaShissou Holiday
ISBN: 978-3-7704-6881-2
6,50€ [DE]
6,70€ [AT]
Der Manga gehört zu einer Reihe von Mangaumsetzungen der Geschichten von Otsuichi. Angefangen hatte es mit GOTH, mittlerweile sind noch KIZU und "Can you hear me?" erschienen, beide vom gleichen Zeichner wie "Holiday". Das Coverlayout ist auch wieder ähnlich, stilvolle Schrift, schwarzer Hintergrund und drauf geprägt das Bild des Hauptcharakters.
Die Geschichte handelt von Nao Sugawara. Sie ist eigentlich ein verwöhnter, stinkreicher Teenager, aber sie fühlt sich in ihrer Familie nicht wohl. Dafür gibt es viele Gründe, unter anderem ist sie nicht die leibliche Tochter ihres Vaters und seit ihre Mutter gestorben ist, hat sie Bedenken, dass man sie abschieben könnte. Nun hat auch noch ihr Vater wieder geheiratet und sie kommt mit der jungen und schönen Kyouko überhaupt nicht zurecht. Sie streiten andauernd und werfen sich Gemeinheiten an den Kopf, als dann ihr Vater auch noch für Kyouko Partei ergreift, hat Nao die Schnauze voll. Sie beschließt abzuhauen. Zuerst übernachtet sie bei einer Freundin, aber dann will sie zurückkehren. Als sie dabei von einer Angestellten namens Kuniko erfährt, dass ihr Vater und Kyouko unbeschwert Weihnachtseinkäufe machen, obwohl sie doch vor Sorge vergehen müssten, quartiert sie sich einfach bei Kuniko ein, um noch ein bisschen zu warten. Tatsächlich hört sie dann auch ihren Vater, wie er sich Sorgen macht, aber als sie ein zweites Mal zurückkehren möchte, sieht sie die anderen vergnügt Weihnachten feiern und beschließt sich selbst zu entführen.
Ich fand den Manga bezaubernd, weil man so deutlich die Probleme eines Teenagers sieht und die Hauptperson dazu noch völlig durchgeknallt ist. Es ist schon ziemlich gemein, wie sie die arme, tollpatschige Kuniko instrumentalisiert und wie sie sich immer selbst noch leid tut. Aber wie man sich denken kann, werden Naos Pläne nicht wirklich glatt ablaufen (was auch daran liegt, dass sie zu sehr von sich selbst überzeugt ist...) und letztendlich wird es für sie ziemlich schwierig, aus der Situation wieder herauszukommen. Über die ganzen Verwicklungen merkt sie dann nicht mal, dass sie wirklich entführt wurde...
Meiner Meinung nach, merkt man dem Manga deutlich an, dass es japanische Literatur ist, mich jedenfalls erinnert es ein bisschen an Haruki Murakami. Ich bin sowieso immer begeistert, wenn ein Manga auch noch erzählerischen Anspruch hat und hier werden graphische und erzählerische Momente wunderbar miteinander verbunden. Trotz des etwas verworrenen Themas, musste ich über die naive und doch verschlagene Protagonistin einige Male ziemlich lachen.
PS: Ich hoffe mal, dass die Review so euren Ansprüchen genügt. Wenn ja, wird es demnächst mehr geben, ich hab mittlerweile wirklich viele auf Lager x3