Inspiration findet man manchmal auf merkwürdigste Art und Weise.
So kam es, dass ich vor einigen Jahren nachts um 4 Uhr das Bild eines Formenwürfels vor meinem inneren Augen hatte...
...und mich fragte "Was, wenn man das Dreieck nicht in das Loch bekommt, weil man nicht auf die Idee kommt, es so zu drehen, dass es passt?"
Also habe ich erstmal folgenden Text geschrieben:
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Revision
Voire stand am offenen Fenster und streckte sein wenig relevantes Antlitz in das sättigende Licht des Kreises.
Es war ein Tag, der nicht runder oder eckiger war, als die anderen Tage, die ihn redundant quälten.
Hinter ihm plärrte sein Kubus, der ihm so gar nicht ähnlich sah und sich auch so gar nicht wie er zu verhalten wusste.
In der Dissonanz der Hilflosigkeit verloren, entschloss sich Voire, das Ding zum Triangulat zu tragen.
Dort konnte man mit dem Körper nichts anfangen, und so ließ man ihn und das Geplärre in einem völlig anderen Regen stehen.
Zuhause angekommen nahm Voire das Problem in die eigenen Hände.
Unter blutigem Geschrei trennte er die Besonderheit vom Besonderen.
Jeder Schliff und jeder Schnitt eine wahre Qual für das, was nicht sein sollte, obwohl es sein sollte.
Tage, Wochen, Monate flossen dahin, bis das unförmige Eckige, andersförmig und anderseckig auf seinem Stühlchen saß, und dort nur saß.
Stolz und voller Zuversicht trug Voire sein Werk der Schöpfung erneut zum Triangulat.
Doch obwohl es die passende Form hatte, wollten sie von der Sünde nichts wissen.
Es war verkehrt herum.
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Die kitschigen Stellen sind pure Absicht.