Gute Animation ist teuer. An jeder Episode Anime arbeiten unzählige Künstler, Produzenten, Synchronsprecher, Tontechniker, usw., und die wollen alle bezahlt werden. Wie vielen bekannt sein dürfte, ist das vorherrschende System zur Finanzierung von Anime-Projekten das Produktions-Komitee, bei dem sich viele verschieden Firmen, z.B. Manga-Publisher, Fernsehsender, Merchandise-Produzenten, usw, das Risiko für das Projekt teilen. Dieses System hat einige Nachteile für die Animationsstudios, die an den Serien arbeiten. Meist werden sie im Vorhinein für ihre Arbeit bezahlt, unabhängig davon wie erfolgreich der Anime letztlich ist. Das macht es schwierig für sie ein eigenes Vermögen aufzubauen, um eigene, originelle Projekte zu verfolgen. Zudem ist es schwierig für solche Projekte ein Produktions-Komitee zusammenzustellen, da sie ein hohes Risiko darstellen.
Mit dem Siegeszug von Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter und Patreon seit Anfang dieses Jahrzehnts ist es also kein Wunder, dass auch japanische Animationsstudios angefangen haben, mit solchen alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu experimentieren. Bekannte Beispiele dafür sind u.a. In This Corner of the World und Little Witch Academia: The Enchanted Parade.
Was haltet ihr von dieser Entwicklung? Würdet ihr solche Kampagnen selbst unterstützen? Warum/warum nicht?
Außerdem könnt ihr in diesem Thread posten, wenn ihr neue solche Kampagnen seht, über die ihr reden wollt.
Ich mache mal den Anfang. Wie man wahrscheinlich schon am Tenor meines Posts erkennen kann, finde ich diese neue Entwicklung äußerst aufregend und begrüßenswert. Viele meiner Lieblingsanime sind Originalproduktionen und ich freue mich sehr über die Möglichkeit solche Projekte und die Studios, die sie produzieren, direkt unterstützen zu können. Ich glaube auf diese Weise könne Fans mehr von dem bekommen, was sie wirklich wollen und die Studios an mehr Projekten arbeiten, für die sie echte Leidenschaft haben. Und vielleicht können sie damit auch ihre Mitarbeiter etwas besser bezahlen. Crowdfunding-Projekte haben schließlich die Angewohnheit über das eigentliche Finanzierungsziel hinauszuschießen.
Das alles bringt mich zu den neuesten Neuigkeiten an dieser Front. Studio Trigger, bekannt durch Kill la Kill, Kiznaiver und das vorher erwähnte Little Witch Academia, hat jetzt eine Patreon-Seite, auf der man das Studio direkt mit beliebig hohen monatlichen Zahlungen unterstützen kann! Aktuell bietet die Seite noch nicht viel, was Belohnungen angeht; Livestreams, bei denen man den Studio-Mitgliedern beim Zeichnen zuschauen kann, sind geplant. Zusätzlich zur dafür nötigen Ausrüstung, sollen die Mittel aus dem Patreon dafür verwendet werden um Merchandise und solche Dinge zu finanzieren. Das ist alles noch nichts weltbewegendes, aber mit genug Unterstützung glaube ich, dass sich solche Seiten zu einer echten Alternative zum Produktions-Komitee-System entwickeln könnten.
Die Patreon-Seite von Studio Trigger findet ihr hier.