Kareshi Kanojo no Jijou

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    Titel Kareshi Kanojo no Jijou
    Episoden 26
    Release 02.10.1998
    Studio Gainax, J.C.Staff
    Genre Romantische Komödie


    Handlung:


    Wer erinnert sich nicht an seine 1. Liebe? Vor allem an die schönen Zeiten zu Anfang der noch so jungen Liebe? Oder einfach daran wie alles begann? Yukino ist das "Strebermädchen" Nr. 1 auf ihrer Schule. Schlau und beliebt, kann man meinen, dass Yukino ein tolles Mädchen ist. Doch das ist alles Fassade. Sie kann es nicht ausstehen "hinten" dran zu sein und hat Angst unbeliebt und einsam zu sein, wenn sie nicht das ist, was sie allen vorgibt. Eines Tages taucht Arima in der Schule auf und setzt sich ebenfalls an die Schulspitze. Das stößt Yukino natürlich sauer auf und sie versucht ihn zu demütigen, wo sie nur kann. Doch der Schuss geht nach hinten los: Als Arima bei ihr zu Hause etwas abgeben will, sieht er sie das erste Mal in ihrer "Alltagskleidung". Daher erpresst er sie, seine Hausaufgaben zu erledigen, damit er schweigt. Damit verletzt er sie zu tiefst und auch er ist sich ziemlich unsicher in seinen Verhalten. Es kommt wie es kommen musste. Beide haben eine Aussprache nach der Schule und kommen sich dabei näher. Der Beginn einer großen Liebe?<br>Quelle: <a href="https://www.anisearch.de/anime/2820,kareshi-kanojo-no-jijou">aniSearch.de</a>


    Meinung:


    Unfassbar, dass Kare Kano noch kein eigenes Thema auf dieser Seite hat! Um es mal vorwegzunehmen, seit ich diese Serie geschaut habe, ist sie der Standard, an dem sich alle Liebesgeschichten messen müssen. Yukino und Arima sind einfach das beste Pärchen, das ich je in einem Anime gesehen habe, und ihre Beziehung bildet den Hauptfaden der Geschichte. Dabei wird genau auf die Gefühle der Charaktere eingegangen, die sie zur jeweiligen Stufe ihrer Beziehung haben. Und das funktioniert aus zwei Gründen ganz fantastisch:


    Erstens, die Charaktere sind toll. Es sind alles gute Menschen, ich ich glücklich sehen will. Sie sind vielschichtig, und das gilt nicht nur die beiden Hauptcharaktere. So ziemlich jede Person, die in der Serie mit Namen genannt wird, hat eine liebenswürdige Persönlichkeit und ein komplexes Innenleben. Der Unterschied zwischen dem äußeren Verhalten eines Menschen und seinem "wahren Ich" ist eines der Hauptthemen, mit denen sich die Serie beschäftigt. Von den Nebencharakteren sind mir besonders die Sportlerin Tsubaki und die Schriftstellerin Aya ans Herz gewachsen.


    Die Charaktere bilden die Basis dafür, dass die Serie so gut funktioniert, aber es ist die Präsentation, die sie zum Leben erweckt. Ich verstehe jetzt, warum Hideaki Anno als ein solches Genie geschätzt wird. (ja, ich habe immer noch nicht die Original Evangelion-Serie gesehen. eines Tages...) Die Regiearbeit in Kare Kano ist einfach genial. Jede Szene ist so gestaltet, um die ihre zugrunde liegenden Emotionen so deutlich und lebhaft wie möglich rüberzubringen. Die physikalische Realität der Situation ist dabei oft nebensächlich. Insbesondere bei den Comedy-Szenen werden die Ereignisse extrem überspitzt dargestellt mit schnellen Schnitten, zwischen denen häufig der Zeichenstil komplett gewechselt wird. Lebhaft ist hier das Stichwort. An diesen Stil musste ich mich erst gewöhnen. Untertitel lesen ist gar nicht so einfach, wenn so viel visuelle Information reinkommt. Da darf man teilweise echt nicht blinzeln, sonst verpasst man was. Aber es zahlt sich aus. Die Comedy-Szenen in Kare Kano sind mit unter den witzigsten, die ich in Anime kenne. Für die romantischen und dramatischen Szenen ist die Animation ruhiger, um die Ernsthaftigkeit der Gefühle zu betonen. Hier werden häufig Zeichnungen im Shoujo-Stil benutzt, gerne auch ohne oder fast ohne Farbe, was gut zu den Szenen passt.


    Ich habe hier jetzt viel das Loblied dieser Serie gesungen, aber es gibt doch eine wichtige Schwäche, die ich ansprechen muss: das Ende. Im letzten Drittel fängt Kare Kano einen großen neuen Arc an mit drei parallelen Handlungssträngen, von denen keiner am Ende wirklich abgeschlossen wird. Das ist schon ziemlich frustrierend. Zum Glück ist die Serie nicht wirklich auf die Story fokussiert, sondern lebt, wie genannt, von den Charakteren und der Qualität der einzelnen Episoden, sodass das miese Ende den Rest der Serie nicht mit sich runterreißt. Was beim tatsächlichen Schauen viel mehr nervt, sind die ständigen Recaps. Nicht nur wird die Geschichte am Anfang von fast jeder einzelnen Episode kurz zusammengefasst, sondern es gibt auch noch mehrere dedizierte Recap-Episoden. Das ist ein bisschen arg viel.


    Kare Kano verbindet wilde, over-the-top Comedy und tiefe, zärtliche Romantik besser als jede andere Serie die ich bisher gesehen habe. Ein absoluter Klassiker.


    9/10

  • > over-the-top Comedy

    Genau deshalb hat die Serie leider für mich nicht funktioniert. Der ernstere Grundton der Mangavorlage ist mir da um einiges lieber. Der Anime wirkt auf mich leider, als hätte Gainix da schon mal für FLCL geübt.

    Aber mir liegen Nonsense-Komödien grundsätzlich nicht. Da bin ich einfach nicht die richtige Zielgruppe. ^^

  • Anfangs war ich doch sehr überzeugt. Die Überzeugung hat dann leider etwas nachgelassen. An sich hat der Anime mit seinem Humor genau meinen Geschmack getroffen. Auch School Rumble hatte diese Richtung eingeschlagen. Doch irgendwie fehlte mir noch etwas mehr Absurdität. Der Aufbau der Geschichte ist ganz ok, aber irgendwann passiert dann fast gar nichts großartiges mehr, bis der Anime zu einem unvollendeten Schluss kommt. Des weiteren hat InfernoCop noch die ständigen Recaps angesprochen, die wohl mindestens 3 ganze Episoden füllen und eigentlich unnötig sind. Die Animationen und Musik sagen mir eher zu. Groteske Mimiken unterstreichen den Slapstick-Humor wunderbar.


    Von Kare Kano hatte ich zwar mehr erwartet, so schlecht ist die Serie jedoch nun auch nicht. Kommt meiner Meinung nach aber nicht an School Rumble ran.