Zipang


  • Regie: Kazuhiro Furuhashi



    Studio: Studio Deen



    Veröffentlichung: 10.07.2004 - 31.03.2005



    Episoden: 26




    Der Japanische Aegis-Kreuzer "Mirai", wird während einer Übungsfahrt im Pazifik in die Vergangenheit geschleudert, und zwar mitten in die Nacht vor der Schlacht um Midway im Jahr 1942. Ohne eine Chance zur Rückkehr in ihre eigene Zeit, steht die Besatzung der "Mirai" nun vor der Entscheidung, ob sie aktiv mithilfe ihrer überlegenen Technologie zu Gunsten Japans in den Zweiten Weltkrieg eingreifen sollen, oder nicht.




    Der Anime hat mich überrascht, ist er doch so genau das nicht, was ich erwartet habe: Kreuzer ballert sich mit seinen modernen Waffen durch die amerikanische Flotte. Pustekuchen. Der Anime lädt zum mitdenken ein, wird nie, trotz der Fiktionalität die das Szenario nun mal mitbringt, unrealistisch oder lächerlich. Es baut sich über die Folgen einen unglaublich dichte Spannung auf, geht es doch um nichts anderes als die Zukunft der Welt. Dabei ist es schon ein kleines Kunststück wie gekonnt die Mirai und ihre Crew in diese Ära eingebettet wurden und wie der Autor die Geschichte nach und nach ändert.
    Schade ist nur, dass die erste Staffel mit einem bösen Cliffhanger endete und eine Zweite wohl nicht kommen wird. Leider hab ich auch keine Ahnung wie die Mangas erschienen sind, oder wo man die herbekommt. Den ein Blick wäre es durchaus mal wert. Den ich hasse offene Enden und das hier ist besonders nervig.


    9/10

  • Ich war auf der Suche nach einem Anime der erstens sich historisch an wahre Gegebenheiten hält sowie (das war aber kein Muss) im Militär Bereich spielt.


    Mit Zipang habe ich mir einen Anime angeschaut, der in seiner Art (nicht verwunderlich) ziemlich unbekannt ist, aber gute Kritiken gekriegt hat also dachte ich mir warum nicht einen Blick riskieren.

    Etwas störend ist am Anfang der Idee Klau des ersten Ereignis des Schiffes (Der letzte Countdown)

    Aber darüber sieht man noch drüber hinweg. Es gibt ja genügend Serien, die sich durch andere inspirieren lassen.


    Was macht nun diese Serie so gut:

    Nun da wäre natürlich zum einen der Anfang. Man fibert mit der Crew mit was nach dem Zwischenfall passieren wird.

    Wie wird das Schiff in der damaligen Zeit angenommen und wie können Sie sich möglichst aus den Krieg raushalten. Verzerren Sie die Geschichte?


    Die berühmte Was wäre wenn Frage wird hier sehr oft gestellt. Auch mehrere Themen werden angesprochen in Bezug auf das japanische Kaiserreich damals im Gegensatz zum heutigen Japan. Als Beispiel: Die Entscheidungsgewalt innerhalb des Militärs, Konflikte zwischen mehreren Völkerschichten usw.

    ich glaube man hat es geschafft einen guten Mittelweg in der Serie zu machen. Auf der einen Seite wird die japanische Geschichte etwas näher gebracht auf der einen Seite ist aber die Handlung mit viel Spannung aufgebaut, so das man auf jeden Fall motiviert ist weiterzugucken.


    Gucken wir uns das mal in Einzelheiten an:

    Sound und Animationen bewegen sich im guten Mittelweg sind aber nicht überragend.


    Man kann geteilter Meinung sein was die Musik anbetrifft einerseits hätte ich es mir gewünscht bestimmte Szenen mit einer Musik zu unterlegen um die Atmosphäre zu steigern, aber anderseits da in manchen Szenen die Stimmgewalt eine große Rolle spielt denke ich ist es auch sinnvoll nur die Stimme zu hören und teilweise die Verzweiflung der Crew in manchen Situationen besser zu verstehen. Also man kann nicht unbedingt sagen das es ein Fehler war.


    Zur Animation / Zeichenqualität kann man sagen, dass die Umgebungen nicht unbedingt sehr detailiert sind. Was teilweise nachvollziehbar ist, denn die größte Zeit spielt die Serie auf dem Schiff und außer Wasser ist nicht viel zu machen oder zu sehen. Das Schiff und die Crew sind wiederum sehr gut gezeichnet wobei es einen kleinen Hacken gibt der mir aufgefallen ist. Die Ohren sind von den Proportionen her teilweise zu groß gezeichnet.

    Insgesamt kann ich hier ganz klar sagen, das hätte man besser machen müssen.

    Die größte Stärke ist bei der Serie die Story sowie die Charaktere.

    Da sollte man sich selber ein Urteil drüber bilden.

    Die Charaktere werden im Verlauf der Serie immer wichtiger. Zwar wird nicht auf viele Personen eingegangen, aber das ist auch kein Muss.

    Man hat so einen guten Überblick über die wichtigsten Personen.

    Insgesamt kann ich die Serie nur empfehlen. Man sollte sich aber auch etwas für Geschichte interessieren.


    Von mir gibts eine 8,5 von 10

    Leider hab ich auch keine Ahnung wie die Mangas erschienen sind

    Als Manga ist die Geschichte wohl komplett ohne den offenen Ende so wie ich das gesehen habe. Leider eben nur auf japanisch (Stand heute)

  • Zipang hat mich stark beeindruckt. Der Anime greift eine interessante und brisante Thematik auf.


    Schon zu Beginn der Serie, als der Zeitsprung passierte, fand ich die Reaktionen und Handlungen der Crew gut nachvollziehbar. Das zieht sich auch weiter so und man wird schnell mit den moralischen Werten der Mannschaft vertraut. Dafür, dass dies ein so unrealistisches Szenario ist, wird die Handlungsweise der Protagonisten sehr realitätsnah dargestellt. Erster Offizier Yosuke ist eine der wichtigsten Personen in der Serie. Mir gefiel zwar nicht, dass er, anders als alle anderen, schnell aus der Haut fährt aber das machte den moralischen Konflikt zwischen Kaiserlichen Marine und JMSDF sehr deutlich. Ebenso den psychischen Druck, den er als Soldat in Konfrontation mit dem "Feind" erleiden musste.

    Die Geschichte rückt mit der Zeit den Fokus aber immer mehr auf das Verhältnis zwischen Yosuke und dem von ihm geretteten Commander Takumi, welcher dann irgendwie sein eigenes Ding dreht. Es entwickelt sich ein persönliches Katz-und-Maus-Spiel, das von Wunschdenken und Verrat gekennzeichnet ist. Kämpfe und strategische Kriegsführung verlieren aber nicht ihren Anteil an der Handlung. Generell erfährt man so einige spannende Dinge über den Pazifikkrieg.


    Einige Mankos traten aber dennoch auf. Meines Erachtens wird oft zu viel am Anfang der Folgen rekapituliert. So gehen manchmal mit dem Opening fast fünf Minuten der Episodenlänge drauf. Dadurch bewahrt sich der Anime aber vermutlich seine Dynamik. Denn langatmig ist die Handlung nicht. Zeichenstil und Animationen sind akzeptabel, aber nicht umwerfend. Die CGI-Einbindung verkraften meine pingeligen Augen noch. Musikalisch fand ich es hingegen sehr gut untermalt.

    Ein Jammer, dass es Zipang nicht nach Deutschland geschafft hat. Die Geschichte läuft zwar in einem persönlichen Zweikampf hinaus, verliert aber keines Wegs an Spannung. Ich fand die Serie durchweg faszinierend. Schmetterlings-Effekt, Verrat, die Frage ob Freund oder Feind und stark inszenierte Schlachten sorgen für eine hohe Intensität. Noch dazu erfährt man etwas über die Historie des Krieges. Eine gute Empfehlung meinerseits.