Die Gilde der Schwarzen Magier: Die Rebellin
In einer mittelalterlichen Welt ist die Hauptstadt eines bestimmten Landes für ihre Magiergilde bekannt. Hier werden auch angehende Magier aus den umliegenden Staaten ausgebildet. Die Stadt selbst ist strikt in Schichten eingeteilt und jedes Jahr werden Bettler und Obdachlose aus der Stadt zu den Hütten außerhalb der Stadtmauern vertrieben. Dabei wird bei einem jungen Mädchen aus der Unterschicht hohes magisches Potential erkannt. Die Gilde möchte nun dieses Mädchen finden, während es selbst aus Hass vor den Magiern Hilfe bei der Diebesgilde sucht, die sie für ihre eigene Zwecke verwenden möchte.
Ich habe bisher noch nicht so viele Reihen im Bereich High Fantasy und Low Fantasy gelesen, so das es mich schon stutzig macht, wie sehr sich hier Figurenkonstellationen und deren Hintergründe mit einer anderen Reihe ähneln. Durch den Fokus auf die Unterschicht und die abwechselnde Sicht zu einigen Magiern fand ich es dennoch interessant.
Subtil wird zwischendurch Stoff für eine Fortsetzung platziert und am Ende weiter ausgebaut. Das finde ich gut gemacht, doch die eigentliche Handlungsentwicklung spricht mich dann doch nicht so an. Allerdings werde ich diese Trilogie auf jeden Fall weiterlesen. Zur Reihe gehören mittlerweile noch ein Prequel und eine weitere Trilogie.
Der Titel der Reihe wundert mich. Schwarze Magie selbst ist in der Gilde verboten. Die Gilde unterteilt sich in Bereichen, die verschiedenfarbige Roben tragen, doch ausschließlich der Gildenanführer trägt schwarz. Deutet sich hier vielleicht ein kleiner Spoiler an?
Die Gilde der Schwarzen Magier: Die Novizin
Der zweite Teil hält sich kurz mit Wiederholungen auf, verringert danach allmählich den Abstand des Lesers zur Gilde. Die Ereignisse am Ende des ersten Bandes haben zur Folge, dass die Point-of-View-Charaktere ein wenig ausgetauscht wurden, wodurch es zu neuen Ansichten kommt. Interessant finde ich jeden Charakter, nur ausgerechnet die Kapitel der Protagonistin haben einen faden Beigeschmack. So gibt es anfangs noch Einsicht in den Unterricht, doch schnell dreht es sich fast nur noch um Mobbing. Bedenkt man die gesellschaftlichen Hintergründe der Novizen macht es schon Sinn, doch in dieser Form ist es schon anstrengend auf Dauer. Zumal dies im Kontrast zur größeren Bedrohung nur banaler Balast ist, doch dies scheint nicht ungewollt zu sein.
Der Antagonist langweilte mich anfangs, doch dann wurde er interessant, weil er eben einen anderen Weg einschlägt. Es gibt eine interessante Wendung, die sehr erfrischend ist. Leider wird dies etwas im Text des Buchrückens vorweggenommen, aber wenigstens habe ich den erst danach überflogen.
Das Ende kam etwas plötzlich und ich bin mir nicht sicher, ob ein bestimmtes Thema durch einen einzelnen Satz im Epilog nun wirklich abgeschlossen ist. Ansonsten blieb mir eine Bemerkung des Antagonisten in Erinnerung, durch die ich mir zumindest noch eine Überraschung im dritten Band erhoffe. Die Mobbingthematik passt zwar, störte mich jedoch schon. Davon abgesehen hat mir der Band gefallen.
Die Gilde der Schwarzen Magier: Die Meisterin
Im Vergleich zu den ersten beiden Romanen wird das Tempo sehr erhöht, ohne dabei gehetzt zu wirken. Man lernt mehr über die Welt kennen, wodurch das eigene Weltbild etwas kippt. Das betrifft vereinzelt auch einige Charaktere. Es werden viele Entwicklungen durchgemacht, Spannung hält sich zwar in Grenzen, aber es war sehr interessant zu lesen. Einige Details mag ich weniger, aber insgesamt empfinde ich diesen Band als besten der Reihe und ich bin froh, dass es nach dem Ende weitergeht.
Zu dieser Reihe gibt es noch eine Fortsetzung in Form einer Trilogie sowie ein eigenständiges Prequel.