- Erscheinungsjahr
- 2020
- Plattform
- PC
PlayStation 4
Xbox One
Switch
- Altersfreigabe
- USK 6
- Publisher
- Toge Productions
Das Game hatte ich in erster Linie mir nur gekauft, weil das Game mich etwas an VA-11 Hall-A erinnerte. Ich ging ohne Erwartungen ran, hoffte wenigstens gute Unterhaltung und die bekam ich dann auch.
Man spielt eine/einen Barista mit einem eigenen Café in Seattle in einer Parallelwelt, wo es auch Orks, Vampire, Werwölfe, Elfen und andere Wesen gibt. Zeitlich spielt das Game September/Oktober 2020 (ohne Coronapandemie). Das Game umfasst etwa zwei Wochen plus einem Epilogtag, zwei Wochen später. Täglich kommen bis zu vier Gäste ins Café, die bedient werden möchten und zusammen mehrere Alltagsgeschichten erzählen. Einfluss nimmt man hier ausschließlich durch das Zubereiten und Servieren von Getränken, wobei die meisten Rezepte erst entdeckt werden müssen. Man hat zehn verschiedene Zutaten, wobei ein Getränk immer aus drei besteht. Es bleibt also überschaubar. Nur bei Latte Art darf man noch etwas mit Milch dekorieren. Dies kommt übrigens ohne Tutorial daher, also kann die erste Latte schon mal schief gehen.
Ich habe bisher nur einen Run hinter mir, weiß also noch nicht, was alles anders sein kann. Im Kalender sehe ich zum Beispiel, dass an einem bestimmten Tag ein Gast gar nicht erschienen ist. Im Abspann gibt es für jeden Charakter anscheinend zwei verschiedene Enden, ein gutes und ein schlechtes. Hatte nicht alles erreicht, also gibt es noch Potential für weitere Runs.
Die Handlung fängt etwas gelangweilt an, weil die Hintergrundsitation zum ersten Dialog wie ein Klischee wirkt. Doch dann entwickeln sich interessante Dramen. Eine Stammkundin möchte ein Buch schreiben, muss aber hauptberuflich Kurzgeschichten für eine App verfassen, auf die man selbst auch Zugriff hat. Ist nur seltsam, dass man das Spielgeschehen quasi unterbrechen muss, um die gelungenen Geschichten zu lesen. In den anderen Apps vom eigenen Smartphone kann man Infos zu getroffenen Charakteren abrufen, die Rezepte nachschlagen und die Hintergrundmusik ändern. Das ist wirklich gut gemacht, wobei ich kein Problem damit hatte, die Musik im Shufflemodus zu lassen. Die Musikstücke sind gut, aber nicht herausragend.
Der eigene Charakter ist nicht vollkommen blass, steht aber auch nicht im Fokus. Kein Vergleich zu Jill aus VA-11 Hall-A. Überhaupt sollte ich nicht viele Vergleiche zu VA-11 Hall-A anstellen. Wenige Sachen werden besser gemacht, aber insgesamt gewinnt die Cyberpunkalternative deutlich das Rennen. Trotzdem machte mir Coffee Talk Spaß und ich werde die Story irgendwann wiederholen. Es gibt auch einen Endlosmodus, wo ich mir gar nicht sicher bin, was man sich darunter vorstellen muss. Es wird ja kaum unendlich Geschichten geben. Wo es mir gerade in den Sinn kommt, das Game bekam deutsche Bildschirmtexte, die jedoch geringe Mängel aufweisen.
Insgesamt empfehlenswert, wenn man mit dem Setting was anfangen kann. 2023 erschien eine Fortsetzung.