Pokemon Trading Card Game

An alle Karten ranzukommen ist fast ein Unding. Zwei bestimmte Karten - besondere Versionen von Mew und Bisaflor - bekam man nur über Infrarotfeature, wie man es auch immer nannte. So hatte der Game Boy Color eine Infrarotschnittstelle und man erhielt eine zufällige Karte dadurch, wenn jemand anderes ebenfalls Handheld und Game besitzt. Ich kannte genau einem und bekam irgendeine Karte, die ich schon hatte. Nun ist es so, dass man nicht nochmal mit dem selben diesen Prozess starten konnte. Selbst nachdem dieser seinen Spielstand gelöscht hatte. Das fand ich richtig doof am Game, weil ich deswegen eben keine vollständige Sammlung hatte. (In ähnlicher Form gab es sowas bei Gold und Silber. Hier konnte man dann wenigstens nach einem Tag wieder mit dem selben Spieler ein Zufallsgeschenk auslösen, wodurch das Feature viel öfter genutzt wurde.)

Unbedingt erwähnenswert ist noch das Turnier, wo man bestimmte Karten erhalten kann. Nach jedem Sieg über einen Clubleiter sollte man in die Turnierhalle reinsehen, denn sonst verpasst man einmalige Chancen. Gleiches gilt zum Sieg über den Rivalen. Man sollte daher am besten stets speichern bzw. vorher gewisse Areale prüfen bevor man speichert.

Es gibt hauptsächlich reale Karten, aber auch ein paar exklusive, die auch die Möglichkeiten eines Games nutzen, also sowas wie einen echten Zufall anstatt das Entscheidungen per Münzwurf getroffen werden. Nach dem Sieg über die Top 4 erhält man die besonderen Karten von denen einmalig. Danach kann man übrigens nochmal gegen diese antreten und bekommt zufällig ein weiteres Exemplar der seltenen Karten. Außerdem gibt es noch ein paar kleine Geheimnisse oder halt Tauschanfragen von NPCs um an weitere besondere Karten zu kommen.

Enttäuschend finde ich die Illusion eines Münzwurfes im Spiel. So gibt es diverse Attacken oder andere Gegenbenheiten, wo man eine Münze werfen muss. Viele haben sich damals eingebildet man müsste an einem bestimmten Punkt drücken, um einen Erfolg zu erhalten und wenn nicht, hat man es halt vergeigt. Ich hatte dies extra Jahre später mal per Emulator und Savestates geprüft, der Ausgang eines Münzwurfes ist bereits entschieden bevor der Spieler die Animation dazu sehen kann. Ergo ist das Betätigen des Buttons seitens des Spielers vollkommen überflüssig.

Ich hatte großem Spaß mit dem Game. Allgemein mag ich solche Adaptionen von Trading Cards. Leider blieb es sehr dürftig, was Fortsetzungen betrifft. Exklusiv in Japan erschien ein zweiter Teil. Jedoch noch vor der zweiten Generation, daher gab es hier als Neuerung nur dunkle Versionen der ersten Generation, die man mit Team Rocket verband. Schließlich kam noch eine Onlinevariante raus, die man vielleicht heute noch spielen kann. Ich habe keine Lust es nachzuprüfen. Fand es schade, dass es nicht ein ähnliches Angebot wie bei Yu-Gi-Oh! und Konsorten gab. Auf GBA, DS und 3DS hätte ich gern mindestens einen neuen Ableger gesehen.

Naja, also haben wir auf Deutsch nur diesen Teil als klassisches Game. Wie auch immer das eigentliche Kartenspiel heute sein mag, bei diesem Game hier war alles noch anders. So gab es zwar alle 151 Pokßemon der ersten Generation, aber noch nicht mal alle Typen. Neben normal gab es nur sechs andere. Daher gehören z.B. Drachen zu Normal, Geister zu Psycho, Eis zu Wasser und Boden zu Kampf. Dies bestimmt das Element des Angriffs der Karte, doch die Schwäche ist individuell. So haben manche Wasserpokémon Elektro als Schwäche, andere sind stattdessen empfindlich gegen Pflanze. Schwäche bedeutet hier, dass man doppelten Schaden nimmt.

Interessanter ist da Resistenz, die ist ebenfalls individuell vom jeweiligen Pokémon, doch meist vom Typ entschieden. So sind die meisten Normalpokémon resistent gegenüber Psycho, wodurch diese gar nicht mehr so stark waren, wie noch in der Hauptreihe damals. Resistenz bedeutet hier, dass man 30 KP weniger Schaden nimmt. Da die meisten Attacken (gerade der ersten Entwicklungsstufen) nicht mehr Schaden verursachen stand man mitunter vor einem großen Problem. Die Pokémon haben im Game übrigens zwischen 30 KP und 120 KP.

Zusammen mit den Trainerkarten waren die Matches schon ganz spaßig, wobei manche wegen doofen Zufällen mitunter schon sehr schnell vorbei sein konnten. Das gilt für den Spieler wie für den CPU-Gegner.