No Longer Allowed in Another World

  • Originaltitel
    Isekai Shikkaku / 異世界失格
    Erscheinungsjahr
    ab 2019
    Anzahl Bände
    13
    Abgeschlossen?
    Nein
    Genre
    Comedy
    Fantasy
    Isekai
    Altersempfehlung
    unbekannt
    Verlag
    Andere
    Autor/Mangaka
    Hiroshi Noda / Takahiro Wakamatsu
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    Inhalt:

    Ein Schriftsteller, der sich selbst nur Sensei nennt, will gemeinsam mit seiner großen Liebe Sacchan in einem reißenden Fluss Selbstmord begehen. Kurz zuvor werden sie jedoch von einem Lastwagen erfasst, wobei Sensei kurz darauf in einer fremden Fantasy-Welt namens Zauberberg wiedererwacht. Dort soll er als Held gegen den Dämonenkönig antreten und das Land von dem Bösen befreien. Doch Sensei hat daran überhaupt kein Interesse und setzt sich vielmehr das Ziel, Sacchan zu finden, von der er hofft, dass sie ebenfalls in dieser Welt gelandet ist.

    Bald stellt sich jedoch heraus, dass außer ihm noch viele andere Helden in diese Welt beschworen wurden und eine Gruppe von ihnen - die sieben Gefallenen Engel - längst den Dämonenkönig gestürzt haben, um selbst eine Schreckensherrschaft über Zauberberg zu errichten. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe aus Mitstreitern macht sich Sensei auf die Suche nach Sacchan - und nach interessanten Geschichten. Dieses besondere Talent erweist sich bald als stärkste Waffe gegen die rebellierenden Beschworenen aus seiner Welt ...


    Meine Meinung:

    Man sollte diese Serie wirklich nicht nach den ersten Kapiteln beurteilen. Was wie eine Isekai-Parodie mit tiefschwarzem Humor beginnt, entwickelt sich mit der Zeit zu einem Dark-Fantasy-Drama, in dem der Comedy-Anteil zwar immer wieder zum Schmunzeln anregt, letztendlich aber die teils düsteren und bedrückenden Hintergrundgeschichten der Charaktere und die bedrohlichen Entwicklungen in Zauberberg immer mehr in den Vordergrund rücken.

    Die Serie bietet definitiv eine wilde Mischung, die durch die Todessehnsucht des Hauptcharakters sicher nicht jedermanns Sache ist. Außerdem wirken die parodistischen Elemente mit der Zeit manchmal etwas deplatziert (ich sage nur: Truck-kun), gerade wenn die Handlung immer ernster wird, andererseits gibt es einen sehr detaillierten, melancholisch-düsteren Zeichenstil zu bestaunen, ebenso wie ein überraschend detailreiches Worldbuilding.

    Besonders interessant finde ich, dass der Hauptcharakter diesmal kein echter Held ist, keiner sein möchte und seine Gegner auch nicht in Kämpfen besiegt. Trotzdem agiert er verantwortungsbewusst und tritt für seine Begleiter ein. Gleichzeitig ist sein Ziel auch seine größte Schwäche, wobei sich gerade im späteren Verlauf der Handlung (ab Kapitel 31, der Anime deckt die ersten 30 Kapitel ab) abzeichnet, dass die Grenzen zwischen Freund und Feind langsam verwischen und der wahre Gegenspieler aus dem Hintergrund die Fäden zieht.

    Für mich ist No Longer Allowed in Another World gerade durch diese ungewöhnliche Mischung derzeit eine meiner Lieblingsserien. Schade ist nur, dass sie bisher in Deutschland nicht veröffentlicht wurde und deshalb trotz des Animes - der übrigens eine ziemlich originalgetreue Adaption bildet, wenngleich ein wenig vom Detailreichtum der Vorlage verloren geht - eher unbekannt ist. Vielleicht liegt es an der sensiblen Selbstmord-Thematik, einen anderen Grund kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.