Ich muss hier mal all jenen zustimmen, die schon geschrieben haben, dass ihnen A Certain Scientific Railgun deutlich besser gefallen hat als die Ursprungs-Serie. Während es bei Index quasi in jeder Folge darum geht, dass Touma mit seiner tollen Hand die Welt rettet, seinem Gegner am Ende eine reinhaut und sich ein weiteres Mädchen in ihn verliebt, bietet Railgun komplexere und abwechslungsreichere Geschichten mit sich weiterentwickelnden Charakteren (Saten ist da meine Lieblingsfigur geworden), was sicher auch daran liegt, dass hier eine fortlaufende Manga-Serie und keine Light Novel die Vorlage bildet.
Die Handlung um die grausamen Experimente in Academy City zieht sich durch die beiden ersten Staffeln, wobei durch die Sister-Storyline noch eine Prise Psycho-Horror dazu kommt, bei der ich ziemlich mit Misaka mitgelitten habe. Daneben gibt es natürlich auch viel Humor, vor allem durch Shirais niemals endenen Versuche, ihre beste Freundin zu verführen oder sich zumindest an ihr zu vergreifen. Außerdem ist es immer wieder schön, einen Anime mit großem Budget und entsprechend komplex ausgearbeiteten, spektakulären Kampfszenen zu sehen, von denen Railgun wahrlich einige zu bieten hat.
Allerdings finde ich, dass der "Silent Party"-Arc, der das finale der 2. Staffel bildet, gegenüber den anderen deutlich abfällt. Mal abgesehen davon, dass die Story nur bekannte Themen aufwärmt, kommt sie nur schwer in die Gänge, bis sie mit einer überhastet wirkenden letzten Folge abgeschlossen wird. Die Kämpfe gegen die Roboter-Armee empfand ich als ziemlich ermüdend und auch ein wenig naiv, gerade wenn es gegen tausende Gegner angeht und niemand auch nur einen Kratzer abbekommt. Die Mecha-Einlage musste auch nicht wirklich sein.
Trotzdem würde ich das Spin Off jedem empfehlen, der sich bei Index schwergetan hat - und natürlich auch allen Fans der Ur-Serie. Mal sehen, wann ich die 3. Staffel in die Hände bekomme ...