[Tutorial] Virtuelle Maschinen - Probleme, Lösungen und Hilfestellungen

  • Heute zum Neujahrswechsel möcht ich der Community ein technisches Tutorial hier geben. Und zwars über Virtuelle Maschinen wie DOSBOX, Virtual PC und anderen Kram. Ich werde mich dabei hauptsächlich auf Freeware beziehen, da sich einige Leute Programme wie VMWare nicht kaufen möchten nur um alte Software oder Games zu zocken. Aber in VMWare lässt sich einiges Scriptmäßig lösen, was bei den anderen virtuellen Maschinen aus bleibt.


    Was sind Virtuelle Maschinen
    Virtuelle Maschinen sind Programme die ein bestimmtes Operation System emulieren, die so nicht auf der jeweiligen Hardware laufen würde. Um aber auch Leuten die Möglichkeit zu bieten ihre Software von früher nutzen zu können und auch zu Testzwecken um eventuelle Schäden am eigentlichen Rechner vorzubeugen durch falsche Softwareinstallation wurden Virtuelle Maschinen entwickelt. Wie z.B. die ScummVM die hauptsächlich auf der Scummengine von LucasArts arbeitet und entwickelt wurde. Da die Spiele der Scummengine hauptsächlich für den PC entwickelt wurden und nur wenige eine Portierung zum Amiga oder Sega fanden wurde mit der ScummVM eine Möglichkeit geschaffen diese ScummAdventures auch auf Nintendo DS, Wii, Linux, Handys und natürlich auch auf moderneren Microsoft OS zu zocken.


    Eine Virtuelle Maschine ist also nix anderes als eine Software mit einer vorgegaukelten Hardware, die das eigentliche System so nicht besitzt. Wie z.B. eine Adlib-Soundkarte oder eine SoundBlaster Soundkarte. Sowas gibs ja alles nicht mehr. Und um Programme noch nutzen zu können für die man viel Geld bezahlt hat wurden eben solche Virtuellen Platformen erschaffen um es wieder nutzen zu können. Mein Spiel "Aladdin" hier z.B. hat damals 65 DM gekostet und war auf 2 Disketten. Weggeschmissen hab ich es nie, auch wenn es nie auf WinXP oder WinME ging. Dank den Virtuellen Maschinen kann ich es endlich wieder zocken und bin froh das ich das Game nicht verkauft oder weggeschmissen habe. Auch andere alte Spiele hab ich all die Jahre aufbewahrt, obwohl diese nie funktioniert haben, denn jetzt gehen sie wieder dank diesen Emulatoren.


    Es ist genauso wie Playstation 1 oder 2 Emulatoren oder ein Game Boy Advance Emulator. Ich meine... Nirgendwo kann man sich sowas noch kaufen. Jedenfalls nicht Brandneu. Wenn, dann über Onlinehandel bei Amazon, eBay oder was weiß ich. Und da find ich das Emulatoren eine sehr schöne Lösung sind. Und sie werden auch immer weiter entwickelt um sie noch kompatibler zu machen.


    Pro und Kontra


    Ich werde für euch am Anfang erst mal zeigen was die Grenzen und Möglichkeiten der jeweiligen Virtuellen Maschinen sind. Ich werde mich hierbei aber erst mal auf zwei zwei Virtuelle Maschinen beschränken. Nämlich die DOSBOX und Virtual PC. Beide Freeware.


    Haupseite der DOSBOX
    Und Virtual PC 2007 von Microsoft
    Und noch einmal Virtual PC 2007 mit SP1



    Grenzen und Möglichkeiten der DOSBOX:

    • Die DosBox emuliert ein DOS 5.0 Betriebssystem
    • Es wird ausschließlich in VGA und SVGA Modus operiert auf ein FAT12 Dateisystem
    • Win95 und Win98 lassen sich nur per Live-Image starten und ohne Disketten oder CD-Rom unterstützung in 16 Farben
    • Durch das FAT12 beschränkte Dateisystem kann unter Win3.1 keine 32Bit Anwendungen gestartet werden. Spirch Spiele wie Allied General oder Battle Isle 3. (Dos Fehler 21 tritt hierbei auf. Dieser besagt das der Win32s Treiber ein Fehler aufweißt, obwohl dieser korrekt installiert wurde.)
    • In der DOSBOX wird wie auch im Virtual PC eine S3 Grafikkarte emuliert. Diese ist unsere SVGA und erlaubt uns eine 16Bit, statt 256(VGA) Auflösung.
    • Ein Vorteil der DOSBOX sind die Vordefinierten Audio, Video, Netzwerk, Maus und CD-Rom Treiber. Man legt einfach los und brauch kaum was einzustellen damit etwas läuft.
    • Nach- oder auch Vorteil ist das man Ordner als Laufwerke nehmen kann. Man hat somit nicht nur in der DOSBOX zugriff drauf, sondern auch auf dem eigentlichen PC. Risiko besteht aber hauptsächlich darin das man ausversehen Win3.1 Treiber installiert die dann auf dem Hauptrechner dann drauf sind ohne es gewollt zu haben. (Ist mir zwars noch nie passiert, soll es aber geben.)



    Grenzen und Möglichkeiten des Virtual PC:

    • DOS, Win3.x, Win9x, 2000, NT, ME und höher lassen sich hiermit emulieren. Jedoch ist mit Virtual PC 2007 kein Windows 8 realiesierbar. Und wenn, dann nur stark eingegrenzt. Es lassen sich sogar Linux-OS installieren.
    • Beim Virtual PC ist man vor allem durch die Grafikkarte eingeschränkt. Denn die Grafikkarte emuliert nur eine S3 Grafikkarte mit 4MB RAM.
    • Auch ein Nachteil ist es, das man alle Treiber manuell installieren muss. Sprich Soundkartentreiber oder Grafiktreiber für DOS, Win3.1 oder Win9x Versionen.
    • Ein Vorteil ist es aber das egal welches Betriebssystem drauf ist, man mit jedem eine Netzwerkverbindung aufbauen kann und auf sein eigentlichen PC per "Ordner freigeben", zugriff auf sein Hauptrechner hat.
    • Mit Arachne oder Lynx kann man hier sogar mit DOS ins Internet und surfen. Natürlich mit Einschränkungen.
    • Win3.1 lässt sich mit 16Bit Farben darstellen und ab Win95 aufwärts sogar mit 32Bit. Was uns auch erlaubt alte Windows Spiele wieder zu zocken.
    • Keine Einschränkungen des Dateisystems. FAT12, FAT16, FAT32, NTFS und viele mehr werden hier unterstützt.
    • Der Virtual PC kapselt sich vom eigentlichen Rechner ab, indem er sich eigene Live-Images erstellt und verwaltet (nicht kompatibel zu DOSBOX). Alle Laufwerke, Programme, OS, Speicher etc wird auf diesem Image festgehalten. Was den Virtual PC relativ sicher macht.


    Was ist für Virtual PC das beste Betriebssystem wenn ich alte Windowsgames wieder zocken möchte?


    Eine gute Wahl trefft ihr, indem ihr Windows 95 B nehmt. Warum? Ganz einfach, weil Win95A sowie 95C oder Win98 und höher diverse Mankos aufweisen.
    So habt ihr z.B. in Win95A keine CD-Rom unterstützung und vieles müsst ihr nachinstallieren. Sehr mühselig was die Treiber angeht. Bei Win95C und höher habt ihr Probleme bei bestimmten Games wie z.B. Star Wars Behind the Magic oder Tomb Raider 1. Entweder lässt sich die Software gar nicht erst starten wegen Speicherprobleme und Zugriffberechtigungen im Speicher oder das Bild friert ein, weil der Overlay nicht richtig arbeitet durch viele zusätzliche Sachen die ab Win95C und höher nun mal mit bei sind.


    Persönliche Erfahrungen:


    Bis jetzt habe ich jedes Spiel was nicht gerade eine Glide-Unterstützung hat zum laufen bekommen. Hauptsächlich nehme ich, wie die meisten auch, die DosBOX. Und für meine alten Windwosspiele halt Virtual PC mit Windows 95b. Hier bekomme ich Spiele wie Star Wars Behind the Magic, Expedition zur Titanic, Anno1602 und noch einige andere Spiele flüssig zum laufen. Sogar mit Netzwerkfunktion. Was aber auch in der DOSBOX geht.



    Wie richte ich meine DOSBOX optimal ein?


    Das ist eigentlich ganz simple für die die Ahnung haben oder sich damit schon beschäftigt haben. Sofern ihr die DOSBOX 0.74 noch verwendet solten folgende Werte entsprechend des Spieles oder der Anwendung geändert werden in der "dosbox.conf" :



    Das sind erst mal Richtlinien für die Optimale Einstellung.



    Schlusswort
    Und nun seit ihr gefragt. Was würde euch bei solch einer Software interessieren? Wo habt ihr Probleme? Welches sind die besten Konfigurationen? Wie kann man das und das installieren? Wie stelle ich den Speicher ein oder wie bekomme ich bestimmte Spiele oder Anwendungen zum laufen unter der entsprechenden VM? Wo bekomme ich Treiber oder alte OS her?


    Ich werde auf solche Fragen dann für euch antworten oder jemand hat gute Einfälle. ^^


    Sicher werden sich noch einige fragen was das hier soll, weil Anleitungen etc gibs ja viel im Netz. Das ist Richtig. Aber ich werde für euch auf Wunsch sogar Videoanleitungen für die entsprechende Problematik machen. Sofern dies erforderlich sein sollte. Und ich werde euch auch einige Tricks und Kniffe demonstrieren. Die entsprechenden OS für Virtual PC und auch Treiber werde ich euch auch persönlich geben sofern er interessiert ist. Ledeglich aber nur bis Windows ME. Da hier keine Internetanmeldung erfolgen muss.

    2 Mal editiert, zuletzt von SagaraS () aus folgendem Grund: Titeländerung

  • 1. Es schreibt sich "Maschine".
    2. Hab ich nich genau rauslesen können, was genau das nu is und wofür das nu genau gut ist?

    Time waits for no one. ~

    Track the past, order the present and design the future.

  • 1. Es schreibt sich "Maschine".
    2. Hab ich nich genau rauslesen können, was genau das nu is und wofür das nu genau gut ist?


    1. Weiß ich selbst xD Aus irgendwelchen Gründen schreib ich das jedesmal mit ie xD Aber danke, habs verbessert ^^
    2. Hab jetzt ergänzt was das ist ^^ Hoffe doch das es so als Verständnis reicht :D

  • Also ich war zu Zeiten meines 486ers ein großer Fan von Adventures. Da ich nicht sonderlich viel Geld hatte um mir kommerzielle Spiele zu leisten, kamen mir Werbespiele sehr entgegen. Durch den Adventure-Boom in den 90ern erschienen nämlich sehr viele gute Adventures, die kostenlos weitergegeben werden durften und sollten, die mal mehr und mal weniger aufdringlich eine Werbebotschaft vermittelten. Ich war süchtig nach diesem Spielkonzept und hatte mir eine große Sammlung von Werbespielen aufgebaut, aber die war praktisch hin, als ich irgendwann einen neuen PC bekam.


    Mit Hilfe von Dosbox habe ich ein paar der alten Werbe-Spiele wieder zum Laufen bekommen, aber das Spielerlebnis war nicht das selbe wie damals gewesen. Man musste einfach zu viel mit den Einstellungen herumexperimentieren, so als würde man versuchen eine Antenne vergeblich auf einen rauschenden Radiosender einzustellen.


    Es ist nicht so, dass man lediglich durch die Kenntnis der Befehle des ehemaligen Betriebssystems DOS vorankäme um ein Spiel zum Laufen zu bekommen, man muss auch bereit sein, neue Befehle zu erlernen um sich in der Dosbox-Oberfläche bewegen zu können. Und ich glaube, das ist der Knackpunkt an dem einige scheitern. Zudem braucht jedes Spiel seine individuelle Justierung.


    Seit ein paar Jahren gibt es aber ein Hilfsprogramm, dass selbst Lern-Unwilligen die Benutzung der Justierung von Dosbox erleichtert, nämlich "D-Fend Reloaded", was ich sehr empfehlen kann, da es einfach zugänglicher ist, als einfach nur die alleinige Dosbox.


    Die Konfiguration von DOSBox jedoch erfolgt über textbasierende
    Konfigurationsdateien, was für Einsteiger die Verwendung erschwert.
    "D-Fend Reloaded" ist eine grafische Oberfläche für DOSBox und nimmt diese Arbeit praktisch komplett ab. Außerdem enthält das "D-Fend
    Reloaded"-Installationspaket auch bereits DOSBox.


    Die umfangreichste Seite zum Thema Werbespiele ist übrigens http://werbespiel.blogspot.de/ zu der ich auch einige ganz seltene Perlen beigetragen habe.

  • Für Einsteiger ist D-Fend ein wirklich sehr gutes Tool. Jedoch bleibt nicht aus das, wenn man die DosBox wirklich komplett ausnutzen will, man die Einstellungen manuell macht. Es bleibt nun mal nicht aus bestimmte Einstellungen herum zu probieren. Zudem gibt es auch verschiedene DosBox Arten schon. Wie die DosBox SVN die eine 3D Glide Karte emulieren kann. Natürlich kann man dies auch mit der normalen DosBox machen. Jedoch ist die SVN Version speziell dafür ausgelegt. Somit lassen sich wie GTA, Tomb Raider oder Deschent 2 in 3Dfx zocken. Was auch optisch viel besser aussieht.


    Dann gibt es auch eine DosBox die Images erstellen kann und wie Virtual PC schon arbeitet.
    Und somit hat jede verschiedene DosBox seine ganz eigenen internen Befehle, die aber wenn man sich etwas mit beschäftigt ganz easy von der Hand gehen.


    Jedoch kommt es vor das man nicht nur Adventures zocken will, sondern vielleicht ein ganz besonderes RPG wie Stonekeep oder Albion. Und vielleicht will man ja auch ein Lets Play davon machen. Das bekannteste Problem hierbei ist das diese Spiele aufgrund der Renderer wärend der Aufnahme zusammbrechen oder gar nicht erst aufnehmen. Auch ein Manko ist das wenn ein Scaler eingeschaltet ist, Zwischensequenzen innerhalb der DosBox egal welche Geschwindigkeit man einstellt bei einer Aufnahme, es total stockt und leckt.


    Tools zum Einstellen der Konfigurationen sind zwars sehr hilfreich, jedoch nützen diese einen nix, wenn man nicht weiß was man da einstellt. Oder wie man bestimmte Probleme löst.


    Zum Beispiel das Spiel Aladdin. Wenn man der DosBox sagt das der Speicher 40 betragen soll (sprich mem=40), dann bekommt man sobald man das Game starten will eine schöne Meldung das der EMS Speicher nicht aktiv ist, obwohl dieser in der DosBox als aktiv drin steht. Grund: Der Zusatzspeicher ist einfach zu hoch für das Game als das er ihn verwalten könnte. Heißt... einige Spiele brauchen mehr Speicher, andere weniger. Mehr Speicher ist also nicht immer gut ^^


    Wie gesagt... den sämtlichen Befehlsindex der DosBox zu kennen ist kein muss, aber ein Vorteil. Denn wer ein bisschen Ahnung von hat bekommt Programme und Games zum laufen wo er gedacht hat das diese sowieso nicht funktionieren.


    Fängt ja meist schon mit der Installation an. Die DosBox emuliert z.B. wenn man nur ein Ordner als Laufwerk einbindet ohne weitere Angaben eine 256 MB große Festplatte. Einige Spiele fragen sowas bei der Installation ab und sagen dann z.B. Nee, ist mir zu klein, ich installiere hier gar nix. xD Da muss man einfach die Größe des Laufwerkes beim Einbinden manuell angeben. z.B. mount c D:\Games\ -size 700 <-- Durch Size wird eine 700MB große Festplatte emuliert. Und erst jetzt lassen sich die Games installieren.


    Es gibt noch viel mehr Handgriffe die kein Tool euch abnehmen wird. Deswegen ist wie gesagt dieser Thread hier. Denn ich bring euch an die möglichen Grenzen dieser Virtuellen Maschinen. Mit Anleitungen und Lösungsvorschlägen. Optimieren der Games sodas Video, Game, Sound und Steuerung reibungslos miteinander funktioniert. Und da hilft euch kein Tool der Welt. Weil man da schon wissen muss was man tut. ^^

  • Leider muss man beim VMWare Player einige Abstriche in Kauf nehmen, die ich persönlich bei einer Virtuellen Maschine erwarte, darunter die Möglichkeit Snapshots zu erstellen und detailiert die zu virtualisierende Hardware anzupassen. Für eine einfache Virtualisierung, gerade für Otto-Normal-Verbraucher, ist es ein sehr gutes Produkt. Weitaus umfangreicher, ebenfalls kostenlos und OpenSource ist allerdings VirtualBox von Oracle, ehemals Sun. Diese Virtualisierungssoftware kann mit so gut wie jeder virtuellen Maschine umgehen, egal ob Hyper-V, VMWare oder QEmu. Und letzteres sogar noch angenehm über verschiedene Betriebssysteme hinweg, so kann die eine VM zum Beispiel auf dem NAS liegen und per iSCSI egal ob von Windows, Linux oder MacOSX gestartet werden.


    Für den professionelleren Betrieb auf einem Firmen-PC bspw. zur Betankung von Test-Images empfehle ich dann aber auch wieder VMWare Workstation. Etwas komfortabler unter MacOSX ist es mit VMWare Fusion oder Parallels Mac.


    Vom VirtualPC 2007 halte ich nichts, da dieser wirklich einfach nur Rückständig ist - sagt ja auch schon der Name. ;)