Tanz der Nacht
Das Zwielicht hat den Tag verschlungen,
Hält Einzug schon als schwarze Nacht.
Von eis'ger Kälte ist bezwungen,
Was mich mit Wärme stark gemacht.
Die Farben brechen sich in Tönen,
Die dunkler werden mit der Zeit.
Ich kann mich nicht recht dran gewöhnen,
Ich fühl, ich bin noch nicht so weit.
Sich in die dunkle Nacht zu trauen,
Ich lenk' die Schritte zaghaft nur.
Die Schemen auf den weiten Auen
Und tausend Augen in der Flur,
Sie lassen mich neu zagen, wanken,
Und was ich suche, find' ich nicht.
Es spiegeln sich hundert Gedanken
Auf dem verzweifelten Gesicht.
Allein, nur mit dem Schatten, stehe
Und warte ich verloren hier.
Ganz gleich, wohin ich blicke, sehe,
Es fehlt ein einz'ger Ton von dir.
Es fehlt der Schutz durch helles Licht,
Durch die Umarmung ihrer Pracht.
Nun steht die Angst auf dem Gesicht,
Die Schatten dieser kalten Nacht.
Ganz gleich, wohin ich nun auch fliehe,
Ganz gleich, wohin der Blick entflieht,
Es ist egal, wohin ich ziehe,
Weil niemand mehr mich jemals sieht.
Verloren, von der Nacht gestohlen,
Hat mich das letzte Licht verlassen.
Der Schrecken schleicht auf leisen Sohlen,
Sein Lachen hallt aus allen Gassen.
Flieh, wenn dich deine Beine tragen!
Flieh, wohin du noch laufen kannst!
Das Herz wird dir schon bald versagen.
Es ist die Nacht, die mit ihm tanzt.