Sky's Stories 1. Souls & Dreams

ACG Sommerfest 2024
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  • hier mal eine Geschichte von mir...hoffe sie gefällt euch
    ich arbeite viel mit PoV-Wechsel, also bitte nicht wundern^^
    ich bin immer für Kritik und Vorschläge offen, auch über Kommentare jeglicher Art würde ich mich freuen


    Claves Claire Kyle




    Souls and Dreams


    ~Das Gewicht der Waffe wiegt schwer in meiner Hand, aber das macht mir nichts.
    Eine Drehung...die Klinge stößt auf leichten Wiederstand, der aber sofort nachgibt.
    Ein knacken durchbricht die Stille, gefolgt von einem Schrei.
    Es hört nicht auf...
    jede meiner Bewegungen wird von Schreien und dem Knacken von zerbrechenden Knochen begleitet.
    Der Geruch von Blut treibt mich noch mehr in diese Extase.
    "Du Monster!" höre ich eine Frau schreien.
    "Sie nennen MICH ein Monster, obwohl SIE für all das verantwortlich sind? Wie traurig ist das denn?"
    Kichere ich.
    Ich gehe langsam auf die am Boden sitzende Frau zu und erhebe meine Waffe, ihre Augen weiten sich weiten sich vor Angst.
    "Nein Claves..."~


    Kapitel 1


    "Claves...Claves!"
    Ein lauter Knall lässt mich hochschrecken.
    Ich blinzele die Frau vor mir verschlafen an, dann fällt mir das schwere Klassenbuch vor mir auf dem Tisch auf und ich realisiere, was den Knall ausgelöst hat.
    "Na, gut geschlafen Claves?"
    fragt die Frau vor mir freundlich, und verpeilt wie ich im Moment bin nicke ich auch noch als Antwort.
    "Also das ist doch echt die HÖHE!
    Du wagst es, drei mal in einer Woche einfach im Unterricht einzuschlafen und sagtst dann auch noch , das du gut geschlafen hast.
    Ich glaube, ich sollte mal deine Eltern anrufen und um ein Gespräch bitten, denn so kann es echt nicht weitergehen."
    Ich blicke ratlos zu meiner Schwester Claire, die mich erst leicht verwundert mustert, dann aber unauffälig nickt und mir damit zu verstehen gibt, dass ich besser klein beigeben sollte.
    "Es tut mir sehr leid" Ich schaue meiner Lehrerin fest in die Augen.
    Die Lehrerin nickt zufrieden.
    "Es ist sehr vernünftig von dir dich zu entschuldigen, aber ich werde dennoch deine Eltern in Kenntniss setzten müssen."
    Ich balle meine Hände zu Fäusten.
    "Bitte geben sie mir noch eine Chance, ich werde es auch nie wieder tun!"
    Ihr Blick wirkt besorgt, aber sie nickt.
    "Bitte bleib nach der Stunde noch einen Moment sitzten, wir müssen uns mal unterhalten."
    Mein Blick wandert auf den Tisch vor mir, aber ich nicke zustimmend.
    Die Lehrerin wendet sich von mir ab und führt die Stunde weiter.

    》 was ist nur los mit mir?
    warum träume ich so etwas immer?《


    Ich spüre das ich angestarrt werde und richte meines Blick zu Claire, die mir einen Vorwurfsvollen Blick zukommen lässt. Ihre weißblonden Haare fallen verspielt über ihre hellblauen Augen als sie den Kopf dreht und ihre Stimme erhebt um der Lehrerin zu Antworten.
    Ich höre ihr garnicht erst zu und beschäftige mich für den Rest der Stunde mit dem Tisch vor mir.


    "Claves, komm bitte zu mir nach vorne."
    höre ich die Lehrerin sagen und stehe sofort auf.
    "Jetzt erklärst du mir bitte mal, warum deine Eltern nichts von deinen dauernden Schläfchen während des Unterrichtes erfahren sollen"
    Ich bleibe vor dem Pult stehen und schaue der Lehrerin in die Augen.
    "Sie würden sich nur unnötige Sorgen machen und das will ich einfach nicht..."
    "Verstehe, du willst es mir nicht sagen...dann geh jetzt"
    Ich nicke und verlasse den Raum.
    "Das ging ja schnell"
    höre ich Claire sagen.
    "Ich habe ihr gesagt das sich unsere Eltern nur Sorgen würden und das ich das gerne vermeiden möchte"
    Gemeinsam verlassen wir das Gebäude und machen uns auf den nach Hauseweg.
    Claire sieht mich nachdenklich an, sagt aber nichts zu den Vorfällen mehr, worüber ich innerlich glücklich bin.


    2


    Meine innere Fröhlichkeit nimmt mit jedem Schritt den wir unserem Haus nähr kommen ab.
    "Meinst du, Sie hat angerufen?"
    fragt Claire mich.
    "Ich nehme mal stark an das ja, aber ich bin mir nicht sicher..."
    antworte ich ihr.
    Claire öffnet die Tür so leise wie möglich und hält sie, wie immer, für mich auf.
    "Hoffen wir einfach mal das es nicht der Fall ist"
    flüstert sie und folgt mir in den Flur.
    Ich lege meine Tasche ab und gehe weiter.
    In dem Moment, in dem ich das Wohnzimmer betrete höre ich ein lautes Klatschen und im nächsten Augenblick brennt meine Wange höllisch.
    Meine Mutter steht mit gehobenem Arm und wütendem Blick vor mir und schlägt mich direkt nochmal.
    "Was soll der Mist? Warum ruft mich deine Lehrerin an und sagt mir, das du im Unterricht wiederholt eingeschlafen bist?"
    Sie drückt mich an den Schultern gegen die Wand neben der Tür und verpasst mir noch eine Schelle, allerdings diesmal mit einem scharfen Gegenstand, sodass ich im nächsten Moment eine warme Flüssigkeit an meiner Wange hinunter laufen fühle.
    Claire betritt den Raum und nimmt unserer Mutter sofort die kleine Klinge weg, nimmt meinen Arm und zieht mich von der Wand und von Mutter weg.
    "Schatz, was sollte das?"
    höre ich die Stimme meines Stiefvaters sanft fragen
    "Ich bin mir sicher das wir erstmal darüber reden sollten."
    Claire begutachtet meine Wange prüfend und deutet mir an, dass ich mich auf das Sofa setzen soll,was ich auch sofort mache.
    "Mein Lieber, du bist viel zu nachsichtig mit diesem Kind.
    Ohne die passende Strafe wird sie es nie lernen und immer so weitermachen!"
    Schreit Mutter.
    "Beruhige dich doch endlich!"
    brüllt Vater zurück.
    Claire nimmt meine Hand und zieht mich hoch
    "wir gehen besser in mein Zimmer,hier wird es mir langsam zu laut"
    flüstert sie mir zu während wir das Wohnzimmer verlassen und in ihr Zimmer gehen.
    Ich betrachte meine Wange im Spiegel
    " was war das?"
    frage ich Claire.
    "Eine Rasierklinge mit Salzwasserlösung"
    antwortet sie während sie den langen Kratzer behandelt.
    "Diese Frau ist echt krank"
    seufze ich.
    Claire nickt zustimmend und tupft etwas Desinfektionsmittel mit einem Tuch über meine Wange,
    wobei ich bei jeder Berührung zusammenzucke.
    "Das brennt..."
    "Immernoch besser als eine Entzündung,oder nicht?"
    fragt Claire mich grinsend.
    "Stimmt..."



    3


    Claire umarmt mich sanft.
    "Bald hast du es überstanden, geliebte Schwester"
    murmelt sie mehr zu sich als zu mir.
    Im selben Moment klopft es an der Tür und Vater betritt den Raum.
    "Das Abendessen ist fertig, kommt ihr bitte?"
    Claire nickt und will mich mitziehen, und obwohl ich einen riesen Hunger habe zögere ich.
    "Wer hat denn gekocht?"
    frage ich unsicher und Claire wirkt etwas verwirrt.
    "Eure Mutter, aber warum fragst du?"
    Ich stehe auf und verlasse den Raum
    "dann wünsche ich euch einen Guten Apetitt"
    Sage ich und betrete mein eigenes Zimmer, knalle die Tür zu und schließe sie ab.
    "Claves? Was hast du denn jetzt?"
    Höre ich Vater von der anderen Seite der Tür fragen.
    "Mir ist der Apetitt vergangen!"
    rufe ich und höre , wie Claire und Vater ins Wohnzimmer gehen.
    Ich lege mich auf mein Bett, setzte meine Kopfhörer auf, drehe die Musik voll auf und schließe die Augen.


    Ich öffne meine Augen und schaue auf die Uhr
    "2:49...jetzt werden sie wohl alle schlafen..."
    Ich stehe auf und gehe zur Tür, öffne sie und gehe ins Wohnzimmer, in dem mein, nochimmer unangetasteter Teller mit Pfannkuchen steht.
    Ich nehme die Gabel die neben meinem Teller liegt und stochere solange im weichem Teig herum, bis die Gabel auf etwas trifft, das eigentlich nicht in einem Pfannkuchen sein sollte.
    "Wusste ich es doch!"
    Vorsichtig zupfe ich die kleine Nadel aus dem Teig und finde gleich darauf noch eine, und noch eine.
    Ich lasse die Nadel in den Mülleimer fallen und esse die kalten Pfannkuchen, dann gehe ich wieder in mein Zimmer und verriegele die Tür erneut.
    "Diese Hexe will mich wirklich umbringen...
    Aber nicht mit mir!"
    Ich lasse mich auf das Bett fallen und schlafe ein.

    4


    ~Was hat dieser Traum zu bedeuten?
    Das Mädchen vor mir sieht Claire zum verwechseln ähnlich.
    Sie greift nach meiner Hand und zieht mich zu sich.
    "Geliebte Schwester...bitte verschwinde einfach...du bist nicht für diesen Ort bestimmt...du musst weg, sonst wird Mutter dich irgendwann töten..."
    Ihre Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern und ich habe Probleme sie zu verstehen,aber dennoch nicke ich als Zeichen, sie verstanden zu haben.
    "Nun musst du aufwachen, sonst ist bald alles vorbei...Claves"~


    Ich spüre etwas scharfes an meinem Arm hinunterkratzen und öffne meine Augen.
    "Na,endlich wach?"
    Ich hebe den Kopf und sehe Mutter, die sanft mit ihrem Finger über meinen Unterarm streicht.
    "Du wirst Heute hierbleiben, ich habe in der Schule bescheidgegeben"
    Ich nicke und drehe mich auf die Seite und versuche, wieder einzuschlafen bis mir einfällt, das ich die Tür in der vergangenen abgeschlossen habe.
    "Wie bist du hier eigentlich reingekommen?"
    Als Antwort auf diese Frage erhalte ich jedoch nur ein leises Kichern.
    "Ich werde jetzt wieder gehen, meine liebe Claves braucht Ruhe."
    Bevor ich fragen kann rennt sie zur Tür und lässt diese hinter sich zufallen.
    》Die ist doch einfach verrückt...《
    Ich stehe auf und gehe zum Fenster, öffne es und lasse die kalte Winterluft in mein Zimmer.
    "Wundervoll..."
    Ich betrachte meinen Unterarm, der dank Mutter leicht zerkratzt ist.
    》Na klasse, in der Schule wird jeder denken ich wäre ein Emo oder sowas...《
    Ich gehe zum Bett zurück und lasse mich darauffallen, schließe die Augen und schlafe einfach wieder ein.


    "Wo war deine Schwester heute, Claire? Ich hab ihre Halbschlaf-Antworten vermisst"
    Frau Ruin schaut mich überrascht an.
    "Ihr seid doch sonst immer zusammen."
    "Als ich sie Heute Morgen wecken wollte war ihre Tür abgeschlossen, ich denke mal sie ist krank und will ihre Ruhe haben. Gestern gab es noch ziemlich viele Turbulenzen Zuhause und ich schätze mal, dass sie das sehr mitgenommen hat..."
    Die Lehrerin starrt mich nachdenklich an.
    "Claire...was ist bei euch Zuhause vorgefallen? Claves wirkte Gestern ziemlich panisch als ich sagte, dass ich bei euch zuhause anrufen werde. Habt ihr Probleme? Oder warum machen sich eure Eltern so viele Sorgen?"
    Ihre Miene verdunkelt sich schlagartig.
    》Sie fühlt sich für Claves' Fehlen verantwortlich? Seltsam...《
    "Ich bin mir sicher das es Claves nach dem heutigen Freiem Tag wieder besser gehen wird, also machen sie sich bitte keine Gedanken darüber. Ich werde sie gleich einfach fragen was los war."
    Ich lächele Frau Ruin an und die dunkle Miene auf ihrem Gesicht verschwindet.
    "Mach das bitte Claire. Einen schönen Nachmittag wünsche ich dir."
    Ich bedanke mich und mache mich auf den Heimweg.
    》Irgendetwas stimmt hier nicht...
    hoffentlich geht es Claves gut!《

    Ich renn die Straße zu unserer Wohnung hoch und schließe so schnell ich kann die Tür auf.
    Ich schmeiße meine Tasche achtlos in den Flur und gehe ins Wohnzimmer, doch was ich dort sehe, raubt mir den Atem.
    "Oh nein..."

    5


    "Claves....Claves wach auf...bitte..."
    Claires Stimme klingt ängstlich.
    Ich öffne die Augen und sehe im ersten Moment nur Claires Umrisse neben mir knien.
    Sie rüttelt sanft an meiner Schulter und langsam aber sicher sehe ich sie wieder ganz deutlich neben mir.
    Ihre kristallklaren, eisblauen Augen sind von Tränen gerötet und ihre sonst so ordentliche Frisur wirkt sehr zerzaust.
    "Claves, ein Glück, du lebst!"
    "Warum sollte ich nicht leben?"
    Ich versuche mich aufzurichten, aber mir tut alles weh.
    "Was ist denn passiert?"
    frage ich Claire.
    Eine Tür geht auf und eine junge Frau im Artztkittel betritt freundlich lächelnd den Raum.
    "Guten Tag Claves, ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich bin Dr.Shroud und du bist hier im Krankenhaus."
    Jetzt erst realisiere ich die zahlreichen Geräte um mich herum.
    "...Was ist denn eigentlich passiert das ich hier bin? Das letzte das ich weiß ist wie ich in meinem Bett eingeschlafen bin..."

    [Flashback]


    "Oh nein..."
    Ich renne sofort auf die am Boden liegende Claves zu.
    Ihr Körper ist mit Blut bedeckt und sie zittert.
    Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und drehe sie vorsichtig zu mir.
    Ich stelle voller Entsetzen fest, das ihr gesamter Oberkörper voller Kratzer und Stichwunden ist, die stark bluten.
    "wer war das Claves?"
    Ich vernehme Schritte hinter mir und drehe mich sofort zu der Person um .
    "Ach Claire, warum fragst du überhaupt wenn du die Antwort schon kennst?"
    Ich beiße mir auf die Unterlippe um nicht auszurasten.
    Mutter tritt nähr an uns heran und tritt Claves mit Wucht in den Magen.
    Immer und immer wieder.
    "HÖR AUF, BITTE..."
    Mutter kichert unheimlich und macht einfach weiter.
    Ich versuche sie von Claves wegzudrücken,jedoch erfolglos.
    Plötzlich ertönt ein dumpfer knall und Mutter fällt zu Boden.
    "Claire wir müssen Claves hier wegbringen."
    Ich ziehe ein Messer aus Claves'Schulter und hebe sie vorsichtig hoch.


    [Flashback ende]


    6


    Claire erzählte aufgeregt was passiert ist.
    Dr.Shroud sieht auf ihr Klemmbrett und schaut mich überrascht an.
    "Claves es ist ein Wunder das du diese Wunden überlebt hast...
    Drei Stiche in die rechte Schulter, einen nur knapp am Herz vorbei.
    Vier in den Magen,dazu noch zahlreiche Prellungen und eine, als Gift identifizierte , Substanz, die dir über eine der Wunden in der Schulter eingeflößt wurde...
    Wer immer das getan hat wollte sichergehen das du wirklich stirbst.
    Claire,du sagtest das das eure Mutter war..gab es solche oder kleinere Vorfälle schon vorher?"
    Claire nickt und wischt sich die Tränen, die ihr beim erzählen in die Augen gestiegen sind, weg
    "Ja, an meinem 10.Geburtstag hat sie damit angefangen..."
    Das Klemmbrett fällt mit einem lautem Knall zu Boden und Dr.Shroud schaut mich verstört an.
    "Seit sechs Jahren macht sie soetwas, Anfangs zwar sehr selten, aber in letzter Zeit fast täglich. Und das immer schlimmer."
    Dr.Shroud nickt und hebt ihr Klemmbrett wieder auf.
    Eine Krankenschwester betritt das Zimmer und sagt etwas zur Ärtztin, welche sich daraufhin Claire zuwendet
    "Ich weiß Claire, das du Claves jetzt nur ungern alleine lassen möchtest, ich muss dich aber dennoch bitten nun zu gehen, da Claves noch eine kleinere Untersuchung bekommt."
    Claire nickt verständnissvoll und drückt mir einen Kuss auf die Stirn
    "Morgen komme ich dich wieder besuchen, versprochen."


    Ich verlasse das Krankenzimmer und gehe den langen Gang richtung Treppenhaus hinunter.
    Alles in diesem Krankenhaus ist sehr Modern und vornehm eingerichtet.
    Die Türen sind allesamt Kastanienbraun und die Vorhänge sowie die Bettwäsche sind rot.
    Der Gang ist mit dunkelem Pakett ausgelegt, der jeden meiner Schritte unnötig laut wiederhallen lässt.
    "Und das in einem Krankenhaus...hier sollte es doch eigentlich leise sein."
    Ich betrete das große,
    weinrot gestrichene Treppenhaus und staune nicht schlecht als ich das riesige, von der Decke baumelnde, goldene Kreuz sehe.
    "Ganz schön viel Aufwand"
    "Das Krankenhaus hat ja auch eine lange Geschichte mit vielen traurigen Ereignissen hinter sich."
    Ich erschrecke mich, da ich nicht mit einer Antwort gerechnet habe, wende mich aber trotzdem dem Besitzer der Stimme, einem alten Mann,zu.
    Er zieht sich seinen langen weißen Bart zurecht und setzt sich gegen die Wand.
    "Möchtest du sie hören?"


    7


    Ich setzte mich dem alten Mann gegenüber und sehe ihn erwartungsvoll an.
    "Erzählen sie es mir bitte. Ich möchte alles wissen."
    "Hahaha,du bist aber sehr wissbegierig,junges Fräulein.
    Aber ich erzähle es dir doch gerne."
    Lacht er,räuspert sich und beginnt zu erzählen:
    "Nun denn,
    die Geschichte beginnt vor ungefähr 300 Jahren.
    Damals gab es in der Gegend ein Königreich mit einer wunderschönen Königin und einem sehr gütigem König.
    Das ganze Land liebte die Beiden.
    Eines Tages gebar die Königin einen Sohn.
    Das ganze Land feierte und freute sich.
    Sie feierten ein ganzes Jahr lang.
    Doch die ewige Feier weckte uralte Dämonen aus ihrem ewigem Schlaf und sie begannen aus blinder Wut das Königreich zu vernichten.
    Als nurnoch das Schloss existierte und nurnoch die Königsfamilie lebte ging die Königin einen Pakt mit dem Dämonenkönig ein und sorgte so dafür das ihr über alles geliebter Sohn in Frieden leben durfte, dafür mussten Sie und ihr Gatte allerdings sterben.
    Als Zeichen des Paktes ließ der Dämonenkönig das rechte Auge des Jungen blutrot werden,wobei sein anderes Auge leuchtent grün blieb.
    Er sperrte den Jungen tief unter seinem Schloss ein,kümmerte und versorgte ihn und ließ ihn, in dem Glauben ein Dämonenprinz zu sein, aufwachsen.
    Der Prinz wurde in allen möglichen Gebieten unterrichtet und war schon mit 14 Jahren ein
    Meisterhafter Bogenschütze.
    Im Alter von 16 Jahren stoppte der König die Alterung des Prinzen.
    Hundert Jahre vergingen und der Dämonenkönig eroberte und zerstörte tausende Königreiche, immer auf der Suche nach einer Prinzessin, die willig war, den Prinzen zu heiraten.
    Der Prinz war ein hübscher und charmante junger Mann und viele junge Prinzessinen verliebten sich, jedoch waren sie allesamt kaltherzig und machtgierig dem Volk gegenüber und das wollten der König und sein Ziehsohn beide nicht, also ließen sie jede Verehrerin zurückschicken.
    Die kälteste und machtgierigste von ihnen war die Tochter die Tochter eines Engelskönigs, der dem Dämonenkönig mehr als feindlich gesinnt war.
    Die Prinzessin wurde nach der zurückweisung des Prinzen unfassbar wütend und bat ihren Vater darum die Gunst des Prinzen erzwingen zu dürfen.
    Der Engelskönig sah in der Bitte seines Tochter die Chance, den Dämonenkönig zu schwächen oder gar zu stürtzen, und so begann der Engelskönig einen Krieg gegen den Dämonenkönig.
    Beide Völker kämpften erbittert gegen den Feind, jedoch wusste keiner so genau, warum sie eigentlich kämpften. Die Engel wussten, das die Dämonen friedliebend sind und das sie, solange es keinen ernstzunehmenden Grund gab, auch nur zu Verteidigungszwecken kämpfen würden. Der König der Engel was sich dessen ebenfalls bewusst und befürchtete sein Ziel, den Sieg über den Dämonenkönig, nicht zu erreichen, also schmiedete er Pläne wie er dem Dämonenkönig am meisten zusetzen könnte.
    Von seiner Tochter erfuhr er, das der feindliche König seinen Sohn am meisten liebt und so stellte er dem Sohn eine Falle:
    Der Engelskönig ließ dem Prinzen einen Brief mit einem Friedensvorvertrag zukommen.
    Der junge Prinz sollte , auf neutralem Boden, die Engelsprinzessin zur Frau nehmen, dann würde der Krieg sein Ende finden.
    Die einzige Bedienung bestand darin,dass die Zeremonie geheim bliebe und das der Dämonenkönig nichts davon erführe.
    Da der Prinz sehr friedliebend war willigte er ein und erschien zur geforderten Zeit in der Kapelle dieses Krankenhauses, das damals jedoch ohne wissen des Prinzen bereits im Besitz der Engel war.
    Er wurde nach einem erbittertem Kampf, der ihm alles abverlangte,den er verlor gefangengenommen und tief in den Gefilden dieses Krankenhauses eingesperrt.
    Der Dämonenkönig kämpfte um die Freiheit seines Sohnes und der Engelskönig kämpfte aus machtgier weiter, während der Prinz unter den Torturen der abgewiesenen Prinzessin litt, bis diese, wie die Könige, schließlich starb.
    Legenden zufolge soll man den unsterblichen Prinzen in stillen Nächten schreien hören.
    Aber, falls er noch leben sollte wird ihn trotzdem nie jemand finden können, denn allein die Prinzessin kennt das versteck"


    Ich musste schlucken.
    "Meinen Sie denn, das er noch lebt?"

    8


    Der alte Mann zuckt mit den Schultern" Ich weiß es nicht, es wäre immerhin möglich dass-"
    er bricht mitten im Satz ab weil eine Krankenschwester vorbeikommt.
    "Hier sind wir nicht ungestört,sollen wir nach draußen gehen?" fragt er mich flüsternt und ich nicke.
    Wir gehen die Treppen runter und verlassen das Krankenhaus durch den Hinterausgang.
    Ich schaue mich um.
    Hier befinden sich fünf Gebäude:
    Die Kapelle, das Leichenhaus, die Vorratskammern, das Kühlhaus und das Cafe.
    "Wissen sie denn ungefähr, wo der Prinz gefangen sein soll? Also unter welchem Gebäude?"
    Er zeigt auf das Kühlhaus
    "Siehst du die Schräge hinter dem Kühlhaus?"
    Ich schaue etwas genauer hin und bemerke den angesprochen Abstieg. Ich nicke.
    Wir gehen hinter das Kühlhaus und die besagte Schräge hinunter, vorbei an den Kellerfenstern zu einer kleinen Klappe die mit einer Eisenkette und einem silbernen Vorhängeschloss gesichert ist.
    Der Mann kniete sich davor und versuchte, das Schloss abzureißen, was jedoch nicht klappte.
    "Claire, bitte lege deine Hand auf das Schloss."
    Ich zucke zusammen, tue aber trotzdem was er sagt.
    Ich lege eine Hand auf das silberne Schloss und merke, sehr zu meiner Verwunderung,das es, trotz der ungefähr -4 Grad C um mich herum, warm ist.
    Ein leises Klicken ertönt und ich habe das Schloss in der Hand.
    Grinsend wende ich mich dem alten Mann zu, der nur anerkennend nickt.
    "Ich wusste es."
    Er löst die Kette und öffnet die Klappe.
    Ich seufze resigniert als ich die Ziegelwand hinter der Klappe sehe.
    Der Mann steht mit enttäuschtem Gesichtsausdruck auf und geht einfach weg.
    "Lebe wohl Claire." ruft er über die Schulter und verschwindet im angrenzendem Wald.
    Ich sehe mir die Wand etwas genauer an und bemerke, das ein Stein locker ist und hervorsteht.
    Ich ziehe ihn vorsichtig raus und es kommt ein dunkles Loch aus dem ein moderiger Geruch hervortritt, zum Vorschein.
    Ich nehme mein Handy und versuche mit dem Licht des Displays etwas in dem Loch zu sehen, was mir jedoch nicht gelingt.
    Ich überprüfe die restlichen Steine, muss aber feststellen, das alle anderen Steine feststecken.
    Beim einsetzen des Steines fällt mein Ring in das Loch.
    Ich lausche gespannt auf den Aufprall, jedoch bleibt dieser aus.
    "Seltsam..."
    Ich begebe mich auf den Nachhauseweg.



    Etwas hartes trifft mich am Kopf und ich richte meinen Blick nach oben.
    "Das Licht ist weg..."
    Die Tür öffnet sich und eine ältere Frau,die ein Tablett trägt, tritt ein.
    "Dein Essen,mein Lieber."
    Sie kommt auf mich zu, stellt das Tablett ab und streichelt mir sanft über den Kopf.
    "Mein lieber Kyle, wir haben Heute ein Mädchen getroffen das deine Ketten lösen kann, er hat dem Mädchen die Geschichte erzählt und sie zu dem Schacht geführt. Sie hat das Schloss geöffnet."
    Ein Gefühl von schwacher Hoffnung keimt in mir auf.
    "Ich muss nun gehen."
    Sie geht wieder zur Tür und drückt einen Hebel hinunter.
    Ein stechender Schmerz breitet sich in meinem Körper aus und ich schreie in die Dunkelheit.



    9


    Ein Geräusch weckt mich auf.
    "Was zum...?!"
    Das Geräusch verstummt und fängt ein Paar Sekunden später wieder an.
    "Schreie?"
    Ich springe auf und zucke zusammen, da meine Schulter mir die plötzlich Bewegung mit einem starken Ziehen dankt.
    "Mist!"
    Ich ziehe mir meine Jeans an und verlasse das Zimmer. Auf dem Gang hallten die Schreie lauter wieder.
    "Warum macht den keiner Etwas?"
    Ich folge den Geräuschen weiter durch das Treppenhaus bis in den Keller.
    Mittlerweile kann ich sagen das die schreinde Person männlich ist.
    Ich folge der Stimme durch einen langen Gang an dessen Ende eine verschlossene Tür ist.
    "Hier ist es!"
    Ich sehe mich nach dem Schlüssel um und finde ihn auch fast sofort, da er direkt neben Tür an einem Haken hängt.
    "Das ist zu einfach"
    meckere ich.
    Ich nehme den Schlüssel und öffne die Tür.
    Der Raum ist stockfinster, aber die schreiende Person befindet sich auf jeden Fall hier.
    Ich taste mich an der Wand ab und finde einen kleinen Hebel, den ich umlege.
    Der Junge hört auf zu schreien.
    "Wer...sind Sie?"
    die Stimme des Jungen ist ziemlich heiser. Ich nehme mein Handy und leuchte mir einen Weg zu ihm rüber.
    Er ist ungefähr in meinem Alter,hat rote Haare, die sein rechtes Auge verdecken und...Katzenohren?!
    Er sitzt, mit festgebundenen Armen,an eine Maschine gelehnt und qualmt leicht.
    "Mein Name ist Claves, du hast mich aufgeweckt. Das war wohl dein Glück. Wann wäre denn wieder jemand gekommen?"
    Er schüttelt den Kopf, wobei etwas Blut herunter tropft.
    "Ich weiß es nicht."
    Schritte hallen durch den langen Flur.
    "Kyle? Warum hat die Maschine gestoppt?"
    Er sieht mich mitleidig an und deutet mit dem Kopf in eine Ecke des Raumes.
    "Verschwinde, der Gang da bringt dich in das Treppenhaus."
    flüstert er und ich folge seiner Anweisung zögerlich.
    Vor der kleinen Tür bleibe ich stehen und wende mich ihm zu.
    "Was ist mit dir?"
    Er schüttelt erneut den Kopf.
    "Ich bin das hier gewohnt, und ich glaube auch nicht, das du die Ketten öffnen kannst..."
    Ich nicke und verschwinde durch die kleine Tür.


    10


    Die ganze Zeit dachte ich über die Geschichte und den seltsamen Alten nach.
    Zuhause angekommen sehe ich meinen Stiefvater in der Küche am Herd stehen.
    "Hi Dad.
    Was hat die Polizei mit Mum gemacht?"
    Dad dreht sich zu mir um
    "Sie wurde in die Geschlossene gebracht"
    Er wirkt fröhlich über diese Tatsache und auch mir fällt bei diesen Neuigkeiten ein Stein vom Herzen, denn das heißt das Claves endlich ihre Ruhe haben wird.
    "Wie gehts deiner Schwester?"
    "Sie ist aufgewacht und hat sich nicht wirklich über das Geschehen gewundert, nur die Ärtztin war total geschockt. Sie hat sogar ihr Klemmbrett fallen lassen."
    Dad deckt den Tisch für uns und ich hänge meinen Mantel im Flur auf. Ich setzte mich Dad gegenüber.
    "Sag mal Dad...
    Kennst du diese Geschichte von dem Krankenhaus und dem Prinz?"
    Dad fällt die Gabel aus der Hand.
    "Du enttäuschst mich Claire...
    Du fragst einen Geschichtslehrer ob er die Geschichte seiner Heimat kennt."
    Scherzt er.
    "Was hälst du davon?
    Ich meine, wäre es nicht theoretisch möglich, also wenn er überhaupt existiert, das der Prinz wirklich da unten eingesperrt ist?
    Ein alter Mann hat mir Heute die Geschichte erzählt und mir einen zugemaurerten Schacht gezeigt."
    Dad legt die Gabel zur Seite und sieht mich eindringlich an
    " Was würdest du denn tun wenn er wirklich da unten ist? Er ist ein Dämon und wahrscheinlich sehr stark. Was ist wenn er dich angreift?"
    "Darüber habe ich noch garnicht nachgedacht..."
    Dad greift nach meiner Hand.
    "Ich weiß um dein und Claves' heimliches Training, Claire,ich habe euch zwischendurch beobachtet. Wenn du dem Prinzen helfen willst, nimm Claves mit. Ich nehme mal stark an das er bewacht wird sonst würde er nicht in der Nacht schreien-"
    "Also gibt es ihn wirklich!"
    Ich springe auf, wobei mein Stuhl umfällt, und weiß im nächsten Moment nicht, warum.
    "Wenn es dich so sehr interessiert, dann werde ich auch mitkommen."
    Er schaut auf den Kalender.
    "Heute ist der 14. Dezember und Freitag, das heißt das er wieder schreien wird...also ist der Raum so gut wie gefunden."
    Sein Blick wandert zur Uhr
    "23:49 Uhr...in so ungefähr 10 Minuten ruft Claves an, garantiert."
    Grinst Dad und schaut mein Handy an,das auf dem Tisch liegt.


    Der Gang ist sehr dunkel und riecht vermodert, allerdings scheint er sehr gut erhalten zu sein.
    Ich zupfe mein Handy wieder aus meiner Tasche und wähle Claires Nummer.
    "Wehe du schläfst schon!"
    Das Handy wählt und direkt beim ersten Klingeln nimmt meine Schwester ab.
    "Claire? Claves hier, ich muss dir was erzählen."
    "Warte, ich stell auf Lautsprecher, Dad will auch mithören."
    Ein leises Piepen symbolisiert die veränderte Einstellung.
    "Dann erzähl mal"
    "Also, ich wurde grade wach weil jemand laut und am Stück geschrien hat. Bin der Stimme bis in einen Kellergang gefolgt, da war hinter einer Tür ein Junge an eine Maschiene gebunden die ihm wohl Stromschläge oder soetwas durch den Körper jagen."
    "Claves, hast du mit ihm gesprochen? Hat er dir seinen Namen gesagt?"
    fragt Claire plötzlich.
    "Er war zu erschöpft um wirklich viel zu sagen, aber es wurde wohl bemerkt das ich die Maschine abgestellt habe. Da kam eine Person nähr die gefragt hat,was mit Kyle ist, ich denke mal das das sein Name ist. Er hat mir nur gesagt wo ich abhauen konnte und das ich seine Ketten nicht lösen könnte."
    Das andere Ende blieb still.
    "Ich werde nochmal zurückgehen und schauen wie es ihm jetzt geht."
    "Nein Claves, wir gehen Morgen zusammen hin, Dad meinte, er könnte, trotz seines Zustandes immernoch gefährlich sein."
    Claire klingt sehr sicher.
    "Ok Claire, bis Morgen"
    Claire legt auf und ich gehe den Gang bis zu einer Tür weiter.
    Hinter der Tür befindet sich wirklich das Treppenhaus.
    Ich gehe in mein Zimmer zurück und lege mich wieder schlafen.

    11


    Ich schaue auf die Uhr.
    》3 Uhr Morgens...
    Das war Gestern doch ein Bisschen zu viel...《

    Der Mond strahlt auf meine Decke und ich komme in die Versuchung, meinen Rubinring in seinem Licht glitzern zu lassen, aber als ich meine Hand ins Licht lege fällt mir wieder ein, das ich diesen verloren habe als ich den Stein wieder eingesetzt habe.
    》Ob Claves ihren trägt?
    Ich werde es ja Morgen sehen.《

    Das Mondlicht fällt noch immer auf meine Hand.
    Seit Dad bei uns wohnt habe ich diesen Ring nicht einmal abgenommen, ich realisiere seine Anwesenheit auch manchmal garnicht.
    Der Goldring mit der Rubingravierung, die meinen Namen formte, fehlt mir plötzlich schrecklich und ich spüre, wie sich Tränen in meinen Augen bilden und ihren Weg an meinen Wangen hinunter folgen.
    Langsam macht mich diese Trauer müde und ich schlafe, ohne es wirklich zu bemerken, ein.



    Sehr zu meinem Glück ließ die Alte die Maschiene abgeschaltet nachdem sie von diesem Mädchen abgestellt wurde.
    Ich nutze meine geringe Bewegungsfreiheit um mir den Gegenstand, der aus dem Loch in der Decke fiel, genauer anzusehen.
    Das Mondlicht, das durch ein kleines Fenster weit über mir einfällt ist grade hell genug das ich den Gegenstand als Ring erkennen kann.
    Ich lasse ihn in meiner Tasche verschwinden als plötzlich die Tür aufgeht und die Alte, die mich hier schon seit dem Ableben dieser Bestie von Engel gefangen hält, den Raum betritt, gefolgt von ihrem , ebenso gruseligen, Mann.
    Sie bleiben vor mir stehen und fangen an, die Ketten und Gurte, mit denen ich an die Maschine und an die Wand gebungen bin, zu prüfen.
    "Wer war Gestern hier?"
    fragt die Alte.
    Ich Antworte ihr aus Gewohnheit nicht, wofür ich mir einen harten Schlag in den Magen einhandele.
    "Antworte!"
    schreit der Mann und schlägt nochmals zu.
    "Hier war keiner!"
    fauche ich mehr oder weniger,wofür ich erneut einen Schlag bekomme, allerdings diesmal ins Gesicht.
    "Lüg uns nicht an Kyle! Der Schalter legt sich nicht von alleine um."
    Die Alte holt eine Spritze aus der Tasche ihres Kittels und spritzt mir den Inhalt in den Hals.
    "Morgen wirst du hoffentlich etwas ehrlicher sein. Wenn du weißt was gut für dich ist."
    Ich fühle, wie ein ungutes Gefühl in mir wächst und ich zu Zittern anfange.
    Die Alten verlassen den Raum.
    "Ich will weg...warum kann ich nicht einfach sterben?..."


    12


    Den Rest der Nacht war es gespenstisch ruhig im Krankenhaus, doch trotzdem habe ich einen fahlen Geschmack im Mund.
    Das Bild von letzter Nacht, wie dieser Junge da mit ausgestreckten Armen saß und Schmerzen erlitt, geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
    Ich schaue auf mein Handy.
    "8:25Uhr..."
    Die Tür geht auf und Doc Shroud betritt das Zimmer.
    "Guten Morgen Claves, hast du gut geschlafen?"
    "Guten Morgen Doktor.
    Hab nicht viel geschlafen."
    Ihr Blick wirkt sehr erstaunt.
    "Ich habe dir doch Gestern Abend extra ein Schmerzmittel gegeben."
    Ich zucke mit den Schultern.
    Sie legt ihr Klemmbrett zur Seite und nimmt mir den Verband, den ich um die Schultern trage,ab.
    "Deine Selbstheilung ist erstaunlich Claves! Kann es sein das du ein DeRo bist?"
    Ich nicke.
    "Deshalb hat auch das Schmerzmittel nicht bei dir gewirkt, du benötigst garkeins."
    Sie legt mir einen neuen Verband an und schreibt etwas auf.
    "Dann können wir dich heute Abend entlassen."
    "Warum schreiben Sie eigentlich jede meiner Bewegungen auf?
    Macht es mich zu etwas bestimmten das ich eine DeRo bin?"
    Sie legt ihr Klemmbrett auf einen kleinen Tisch und nimmt sich einen Stuhl.
    "Es ist so, das viele DeRos hier randalieren weil die Engelsprinzessin Cynthia eine starke Aura bei ihrem Tod zurückließ, vermutlich um Dämonen von diesem Ort fernzuhalten. Spürst du hier eine starke Präsens?"
    Ich schließe meine Augen und versuche mir ein Bild zu machen.
    "Da ist eine starke Präsens weit unter uns..."
    Ich öffne meine Augen wieder und sehe, das Doc Shroud einen überraschten Gesichtsausdruck hat.
    "So stark sind deine Sinne?
    Die Anderen haben immer nur ein ungutes Gefühl oder Kopfschmerzen.
    Da fällt mir ein, wie hat deine Mutter es überhaupt geschafft dir so eine Verletzung zuzufügen? Hatte sie einen Bannstein?"
    Ich nicke und stehe auf.
    "Claves, warst du in der Nacht spazieren? Du trägst deine Jeans.
    "Jup, konnte nicht schlafen, also war ich etwas frische Luft schnappen"
    Sie macht ein nachdenkliches Gesicht.
    "Claves...als ich dich und Claire Gestern gesehen habe...wusste ich es."
    Ich setze mich auf das Bett.
    "Was wussten Sie?"
    Tränen steigen in ihren Augen auf.
    "Das ihr...uns alle retten könnt...
    Du warst in der Nacht bei Ihm,richtig?"
    Mein Herz bleibt fast stehen.
    "Keine Sorge Claves, ich will auch das er gerettet wird, nur das Problem ist, das er von zwei extrem starken Wächtern bewacht wird. Die sorgen auch dafür, das er grausame Schmerzen erleidet.
    Wie geht es ihm? Ist er stark verwundet?"
    "Ich habe in der Nacht nicht viel gesehen , aber verletzt ist er auf jeden Fall.
    Er hat sogar gequalmt...Er muss da raus! Und wenn es sein muss, werde ich diesen Engeln eigenhändig die Köpfe abreißen!"
    Die Tür geht auf und Claire und Dad kommen rein.
    "Dann sollten wir uns wohl etwas beeilen,nicht war Sis?"
    Claire steht in bereits voller Montur vor mir. Ihr weißes Oberteil ist, wie immer lässig, mit einem Gürtel an dem zwei Schusswaffen hängen, verschnürt.
    Ihre Haare hängen offen bis zum Saum ihres schwarzen Rockes hinunter und die schwarzen Stiefel lassen sie größer wirken als sie eigentlich ist.
    "Das ist unglaublich...Claire ist ein DiSin!"
    Claire wirft mir einen kleinen, rosenförmigen Anhänger zu, der mir beim schnellen Umkleiden optimal hilft.
    Das Espada wiegt unglaublich schwer für seine Größe, aber das ist gut so.

    Claves schwarze Hose und ihr ebenso schwarzer Mantel wirken wie ein perfektes Gegenstück zu meiner Weißen Kleidung.
    Ihr Espada-Degen hängt mit seiner Fassung elegant am Gürtel.
    "Kennst du den Weg noch?"
    Fragt Dad Claves, doch sie schüttelt den Kopf.
    "Na klasse, wie sollen wir ihn dann finden?"
    frage ich leicht genervt.
    Dr.Shroud meldet sich zu Wort:
    "Ich bringe euch hin."
    Dad verlässt das Zimmer
    "Ich warte mit dem Auto am Hinterausgang."
    "Gut, dann mal los!"
    Claire und Dr.Shroud nicken synchron.
    "Eins noch bevor wir gehen:
    Könntet ihr euch vielleicht etwas unauffälliger anziehen?
    Ein paar der Schwestern sind euch feindlich gesinnt und wir sollten unnötige Kämpfe vermeiden."
    "Passt schon, keiner wird diese Kleidung sehen.
    Für alle, die nicht wissen wer wir sind, werden wir wie zwei ganz normale Mädchen aussehen."
    Klärt Claves Dr.Shroud auf.
    Dr.Shroud steht auf und geht durch die Tür hinter mir aus dem Raum raus, Claves und ich hinterher. Wir gehen durch zahlreiche Gänge und Abteile.
    "Sagt mal, was habt ihr eigentlich so für Fähigkeiten?"
    Claves schaut Dr.Shroud misstrauisch an
    "Warum wollen Sie das Alles wissen? Sie versuchen schon die ganze Zeit etwas über mich zu erfahren, aber nun auch über Claire?"
    "Schon gut,ihr müsst mir nichts erzählen."
    Sie öffnet eine Kellertür.
    "So,ab hier geht ihr einfach immer gradeaus, am Ende ist seine Tür.
    Ich kann nicht weiter mitkommen."
    Sie wendet sich zum gehen und lässt Claves und mich alleine.
    Wir gehen weiter.
    Eine Tür am hinteren Ende öffnet sich und wir verstecken uns so,das wir die Person sehen können.
    Eine alte Frau verließ ein Zimmer an der Seite und schließt die Tür auf der Stirnseite des Ganges auf.
    Claves zieht ihr Schwert und rennt lautlos auf die weit geöffnete Tür zu.


    Als die Tür aufgeschloßen wird weiß ich schon, das mich die nächste Tortur erwartet.
    Die Alte kommt auf mich zu, packt mich am Kinn und zieht mich ein Stück hoch.
    "Wirst du nun sprechen od-"
    Plötzlich lockert sich ihr griff und sie geht vor mir zu Boden.
    Hinter ihr taucht das Mädchen von letzter Nacht auf.
    Sie hält ein dünnes Schwert in der Hand und wischt das Blut der Alten mit dem Ärmel ab.
    "Guten Tag, junger Prinz."
    sagt sie und verneigt sich vor mir.
    Der Alte taucht hinter ihr im Türrahmen auf und ein Schuss erklingt, allerdings fällt auch er mit ungläubigen Gesichtsausdruck zu Boden.
    Eine weitere junge Frau kommt in den Raum und befestigt eine kleine Maschine an ihrem Gürtel bevor sie sich direkt vor mich kniet und die Ketten, die mich seit Jahrhunderten festhalten, einfach öffnet.
    "Wie haben Sie das gemacht?"
    "Das erkläre ich später in aller Ruhe"
    Sagt sie und hilft mir,aufzustehen.



    13


    Mit wackeligen Beinen steht er vor mir.
    "Anstrengend?" frage ich.
    Er nickt zur Antwort und versucht, einen Schritt vorwärts zu gehen, was jedoch dazu führt, das er beinahe fällt, aber zu seinem Glück stehe ich direkt neben ihm und halte ihn an der Schulte fest.
    Sein Gesicht bekommt einen leichten Rotschimmer als er versucht, wieder aufrecht zu stehen und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    "Danke...entschuldigen Sie bitte.."
    Claves stellt sich neben ihn und grinst
    "Kann ich helfen?"
    Claves nimmt seinen Arm und legt ihn um ihre Schulter.
    "So,und jetzt haun wir ab, bevor die Zombies da aufstehen."
    Sagt sie mit ernstem Blick und geht vorsichtig mit dem Prinzen zu einer dunkelen Ecke des Raumes.
    Claves stößt eine kleine Tür auf und geht langsam in den dahinter liegenden Gang.
    "Durch den Gang bin ich in der Nacht abgehauen. Claire, gibst du mir Deckung?"
    Ich nicke und ziehe meine silberne Pistole, schieße den alten Engeln jeweils ins Herz und folge Claves, die den Prinzen vorsichtig stützt.
    Nach einem guten Stück Weg bleibt Kyle plötzlich stehen und hält sich eine Hand vor sein rotes Auge.
    Im selben Moment erklingt ein lautes Brüllen hinter uns.
    Eine seltsame, chimärenartige Kreatur kommt auf uns zugerannt und bleckt die Zähne.
    "Was ist denn das? Sieht ja echt knuffig aus."
    sage ich und höre, wie Kyle nach hinten fällt.
    Ich gehe vor ihm in die Hocke und halte meine Hand nach ihm ausgestreckt.
    Ein leises Klimpern gibt mir zu verstehen, das Claves bereit ist die Chimäre, die nurnoch wenige Meter von uns entfernt ist, anzugreifen und zu töten.
    Kyle nimmt meine Hand und lässt sich, als ich mich aufrichte,von mir hochziehen.
    "Na komm, wir gehen jetzt weiter und Claves kümmert sich um das Ding da, einverstanden?"
    Er nickt und folgt mir Richtung Ausgang.
    Ich öffne die Tür und klettere durch die kleine Öffnung in das Treppenhaus, reiche dem Prinzen erneut die Hand und helfe ihm, ebenfalls hinaus zu klettern.
    Er versucht seine Augen mit der Hand so abzuschirmen, das er sich an die Helligkeit gewöhnen kann, was aber wohl nichts bringen wird.

    Die Chimäre fletscht die Zähne und knurrt mich an.
    "Was willst du? Den Jungen?"
    Ein Grunzen seitens der Chimäre erklingt und sie hebt den Kopf leicht an.
    Ich ziehe meine Waffe und warte auf den ersten Angriff.
    "Den wirst du aber nicht bekommen!"
    Die Chimäre fährt die Krallen aus und springt auf mich zu, ich mache einen Schritt nach rechts, strecke den Arm aus und drehe mich einmal auf der Stelle.
    Der starke Wiederstand verrät mir, das ich die Chimäre getroffen habe.
    Sie kreischt und weicht zurück.
    Einer ihrer drei unidentifizierbaren Köpfe fällt vor mir zu Boden.
    Sie springt erneut auf mich zu und mit einem platzierten Stich meiner Klinge verliert sie ihren zweiten Kopf.
    "Du machst es mir ein Bisschen ZU einfach, findest du nicht?"
    Ein starker Schmerz geht durch meine Schulter.
    Ich lege meine Hand auf die, noch immer , verletzte Stelle.
    Die Chimäre bleibt wie erstarrt stehen und fixiert mich mit ihrem Blick.
    "Was ist? Willst du mich nicht angreifen? Wäre doch der perfekte Moment dafür."
    Die Chimäre macht kehrt und geht wieder in die Richtung aus der sie kam.
    Ich renne den Gang in die entgegengesetzte Richtung weiter und verlasse ihn durch die selbe Tür wie in der vergangenen Nacht.
    Am unteren Ende der Treppen erklingt ein Schuss.
    Ich schwinge mich über die Berüstung und lasse mich die drei Etagen hinunterfallen.
    Unten lande ich zwischen Claire mit dem Jungen und einer großen Gruppe seltsam gekleideter Leute, die allesamt im Stehen schlafen.
    "Na endlich."
    Claire steckt ihre Pistolen zurück und geht auf den Jungen zu.
    "Du hast ziemlich viele Fans, wollen die etwas bestimmtes oder sind die scharf auf ein Autogramm?"
    Claire nimmt seine Hand und zieht ihn weiter.


    Mir gingen noch nie in meinem Leben so viele Fragen wie Heute durch den Kopf.
    Die weißhaarige Frau nimmt erneut meine Hand und zerrt mich hinter sich her.
    Ich habe das Gefühl jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren und will nur schlafen.
    Die Frau mit den dunkleren Haaren sagt etwas und einen Augenblick später, als ich mich zu der Frau umschaue, sind alle Verfolger einen Kopf kürzer...Wortwörtlich.
    "Gute Arbeit Claves, ein wahrer Feinschnitt"
    sagt die Frau vor mir und öffnet eine Tür.
    Eiskalte Luft stößt mir entgegen und mir wird augenblicklich eiskalt.
    "Schon mal in einem Auto gewesen? Ist so eine Art pferdelose Kutsche."
    Werde ich von der hinter mir gefragt und in einen großen Kasten gezogen.
    Die weißhaarige setzt sich auf eine seltsam geformte Bank im Inneren des Kastens, die dunkelhaarige schiebt mich hinterher und setzt sich mir gegenüber.
    "Fahr los Dad!"
    ruft die Weißhaarige, der Kasten wackelt und die Gegend um uns herum fährt vorbei.
    Die Dunkelhaarige wirft der Weißen einen vielsagenden Blick zu, diese nickt und ergreift das Wort:
    "Du hast wohl grade extrem viele Fragen, und wir werden dir auch jede einzelne , nach Möglichkeit, beantworten.
    Also erstmal die Antwort auf die Frage, wer wir eigentlich sind."
    Sie zeigt auf die Dunkelhaarige
    "Das ist Claves, 16 Jahre alt . Sie ist eine Sogenannte DevilistRoyal, kurz DeRo.
    Ihre Spezialität ist der schnelle Schwertkampf. Und ich bin Claire, ebenfalls 16 und eine DivineSinner, kurz DiSin, zudem verstehe ich mich perfekt auf jegliche Art der Schusswaffen.
    Wir beide sind Schülerinnen an der einzigen Schule der Stadt, der Grave-Yard School, aber wir bekommen nächsten Mittwoch Weihnachtsferien."
    Das Auto, wie Claire es zuvor nannte, stoppte und die Tür ging auf.
    Ein freundlich aussehender Mann,ungefähr mitte 20, schaut uns alle nacheinander an.
    Sein Blick bleibt an mir hängen, er nickt und reicht mir die Hand
    "Ich bin Leon,der Stiefvater der beiden Ladys hier."
    Ich nehme seine Hand und fühle seinen festen Händedruck
    "Ich heiße Kyle...ich bin..."
    "Schon ok, wir wissen wer du bist, du musst es nicht sagen wenn es dir schwer fällt."
    Leon lächelt freundlich und lässt meine Hand los, dann verschwindet er wieder.
    Claire steht auf und verlässt das Auto durch die selbe Tür.
    Claves steht ebenfall auf,zieht ihren langen Mantel aus und reicht ihn mir.
    "Der Weg ins Haus ist zwar recht kurz, aber die Nachbarn sind extrem Neugierig und bei deinen Verletzungen bist du sehr auffällig."
    Sie rückt ihr schwarzes, wirklich sehr knappes Oberteil zurecht, ich nehme den Mantel an und ziehe ihn über.
    Claves springt raus und ich folge ihr langsam.
    Draußen reicht sie mir die Hand und führt mich zu einem großen Haus.
    Im inneren gibt es viele Treppen,die wir hochgehen,wobei ich mir alle Mühe gebe,nicht zu fallen.
    Ganz oben steht eine Tür offen, durch die Claves mich in den sich dahinter befindenden Raum zieht und die Tür hinter mir abschließt.
    Sie nimmt mir den Mantel wieder ab und zeigt auf eine weitere geöffnete Tür.
    " Setzt dich ruhig schonmal, ich komme gleich nach."
    Ich betrete den großen Raum und setzte mich auf ein dunkelblaues Sofa.



    das ganze ist leider noch nicht fertig, ich werde ab ab und an mal weitermachen

  • Sidechapter 1


    Dreams and Souls of nothing


    " Was zur Hölle ist das? Ein schlechter Scherz?"
    Claves sieht sich in ihrem Zimmer um.
    "Warum ist hier alles weiß?"
    Ein Windzug wirbelt die Blätter auf ihrem Schreibtisch auf.
    Ein leichter Blutgeruch steigt ihr in die Nase.
    "Mist!"
    Sie springt aus dem Bett und stellt fest das sie bereits ihre komplette Ausrüstung trägt.
    "Scheiß Traum"
    murmelt sie und reißt ihre Zimmertür auf.
    Der komplette Flur ist in ein dunkeles Rot getaucht und ein moderiger Geruch, der ihr fast einen Brechreiz auslöst, liegt in der warmen Luft.
    Sie folgt dem Geruch ins Wohnzimmer das, genau wie ihr Zimmer, komplett weiß ist.
    Sie sieht sich sorgfältig im Raum um und bemerkt einen Schatten an der Tür zur Küche ihr gegenüber.
    Sie läuft auf den Schatten zu, der sofort verschwindet.
    "Verdammt!"
    sie verlässt die Küche wieder und setzt sich im Wohnzimmer auf das Sofa.
    》Wo verdammt nochmal sind die drei?《
    Sie sieht sich erneut im Raum um und entdeckt einen kleinen, roten Zettel auf dem Tisch liegen.
    Claves nimmt den Zettel und sieht ihn sich genauer an, er ist an Claves adressiert:


    "Willst du ihnen helfen, so musst du sterben, willst du spielen, so setzt du ihre Leben aufs Spiel.
    Ist es dir jedoch gleichgültig,so werdet ihr alle sterben.
    Liebe Grüße
    Black Song"


    Claves legt den Zettel zurück und lehnt sich gemütlich zurück.
    "Was wäre ich denn für ein Wesen wenn ich nicht spielen würde?"
    Ein breites Grinsen verbreitet sich über ihr Gesicht und sie fängt an zu lachen.
    " Du bist total wahnsinnig...."
    Kyle tritt aus der Küche und sieht Claves mit belustigtem Blick aus seinen roten Augen an.
    " Sind wir das nicht alle ?"
    fragt Claire, die auf dem Schrank erscheint und die Beine baumelm lässt.
    "Wie war.."
    Die Illusion platzt und der Raum nimmt seine normale Farbe wieder an,ebenso wie Kyle's Auge.

  • Fortsetzung
    14
    Ich gehe mit Dad in die Wohnung und ziehe mich direkt um. Die Wohnungstür geht zu.
    "Claire, ich kümmere mich um das Essen."
    ruft Dad durch meine geschlossene Zimmertür.
    "Alles klar."
    antworte ich nur und ziehe mir ein einfaches weißes Hemd und eine blaue Jeans an.
    Nachdem ich meine Frisur kontrolliert habe verlasse ich das Zimmer und gehe ins Wohnzimmer, wo unser Gast auf dem Sofa sitzt und den Boden anstarrt als würde der dunkelblaue Teppich ihm sagen warum er hier ist.
    "Hübscher Teppich?"
    Frage ich scherzent und fülle ihm ein Glas mit Wasser, welches ich vor ihm auf den Glastisch stelle.
    "Jep,hab selten einen schöneren gesehen."
    Seine Stimme hat ebenfalls einen scherzhaften Unterton und er grinst mich schelmisch an.
    "Kannst ja doch mehr als drei Wörter die Stunde sagen, bin stolz auf dich."
    Sagt Claves, die grade den Raum betritt und sich in den Sessel wirft.
    Dad steht im Tührahmen und lehnt sich an.
    "Sie haben es offensichtlich nicht geschafft deinen Willen zu zerbrechen, das ist gut.
    Dachte schon wir müssten dir wieder Mut machen und so, aber das wäre ja schonmal überflüssig.
    Claves, hilfst du mir bitte in der Küche?"
    Claves nickt, steht auf und geht an Dad vorbei in die Küche.
    Ich gehe an unseren alten Eichenholz-Schrank und hole das Verbandszeug und etwas zum nähen einer Wunde.
    "Willst du das selber machen oder soll ich das übernehmen?"


    Claire stellt einen kleinen Metallkoffer vor mich auf den Tisch und setzt sich sehr nah neben mich.
    Ich nehme den Koffer und begutachte seinen Inhalt, jedoch kann ich mit den Sachen nicht viel anfangen.
    "Hm,scheinbar habt ihr damals andere Methoden gehabt Wunden zu versorgen."
    Sagt Claire leise, nimmt mir den Koffer weg und legt ihn sich auf den Schoß.
    "Bist du sehr empfindlich? Also in Sachen Allergien und so?"
    Ich schüttele den Kopf.
    Claire nickt und beginnt die zahlreichen Kratzer und Stichwunden an meinen Armen zu versorgen.


    Dad blickt nachdenklich aus dem Fenster während ich den Tisch für vier Personen eindecke.
    "Was ist los Dad? Wirkst irgendwie abwesend."
    Er zuckt auf meine Frage hin leicht zusammen und wendet sich mir mit verwirrtem Blick zu.
    "Was soll sein?"
    Ich unterdrücke ein leichtes Kichern und wende mich wieder dem Tisch zu.
    Dad geht zur Wohnzimmertür und sagt Claire und dem Katzenprinz das sie in die Küche kommen sollen.
    Er dreht sich wieder um und geht zum Ofen, im vorüber gehen fasse ich ihn am Ärmel und ziehe ihn leicht zu mir
    " sag mal,ist es Ironie das es Heute FISCHfilet gibt?"
    Dad grinst und geht zum Ofen.
    "Eigentlich habe ich darüber noch garnicht so nachgedacht, aber jetzt, wo du es sagst wirkt es wirklich wie ein schlechter Scherz"
    Claire kommt rein und zieht Kyle hinter sich her.
    Seine Arme sind mit dünnen Bandagen verbunden und die Wunde an seiner Schulter ist genäht.
    "Saubere Arbeit Claire."
    Sagt Dad anerkennent und verteilt das Essen.
    "Wie immer."
    füge ich hinzu und setzte mich.
    Kyle bleibt etwas unsicher neben seinem Stuhl stehen.
    "Was ist los Kätzchen?"
    frage ich nekisch und kassiere dafür nur einen strengen Blick von meiner Schwester.
    "Setz dich ruhig Kyle, oder magst du Fisch nicht?"
    In Dads Stimme liegt ein belustigter Unterton, er lässt seine Belustigung allerdings nicht in seinem Blick mitschwingen.
    "Doch schon...aber ist es wirklich ok wenn ich einfach mitesse?"
    "Natürlich, du bist unser Gast,also bitten wir sogar darum."
    Stellt Claire klar.
    "Außerdem musst du das Essen von unserem Chefkoch unbedingt probieren, er kocht einfach fantastisch!"
    Sage ich.
    Kyle setzt sich und fängt ebenfalls an zu essen.
    Das Telefon klingelt und ich renne los um dranzugehen.

    "Claves hier, wer will was wissen ?"
    Die Stimme am anderen Ende klingt rau und alt
    .

    "Police Inspektor Raven hier, dürfte ich bitte mal deinen Vater sprechen Claves ?"
    Ich nicke und bemerke erst im nächsten Moment das mich der Inspektor garnicht sehen kann.
    "Einen Moment bitte."
    Ich lege das Telefon auf den kleinen Tisch im Wohnzimmer und schaue in die Küche, um Dad zu sagen das er ans Telefon kommen soll, aber er steht sofort auf und geht wortlos an mir vorbei.
    Ich tue die Situation als unwichtig ab und setzte mich wieder an den Tisch.
    " Wer war das ?"
    fragt Claire mich, aber bevor ich antworten kann übernimmt Kyle das.
    "Der Police Inspektor. Sie unterhalten sich über eure Mutter. Die ist wohl ausgebrochen und läuft in der Gegend herum.
    Besonders Claves soll sich in acht nehmen da die Polizei bei der Untersuchung eine Notiz gefunden hat auf die der Inspektor im Moment nicht nähr eingehen möchte. Leon soll morgen Mittag vorbeikommen, dann besprechen sie alles weitere."
    Etwas baff von Kyle's Gehör und von den Dingen, die er gehört hat schaue ich Claire an, die sich ein aufmunterndes Lächeln abringt als Dad wieder hereinkommt. Er seuftzt nachdenklich und schaut in meine Richtung.
    "Ihr habt bereits alles gehört, stimmts ?"



  • 15




    Dad seufzt und stützt seine Ellenbogen auf.
    "Was ist denn vorgefallen?"
    Kyles Frage lässt mich leicht zusammenzucken.
    Ich stehe auf und fange an, den Tisch abzuräumen.
    "Nunja" fängt Leon seinen Satz an
    " Die Mutter der Beiden hat Claves über längere Zeit immer stark verletzt und schon drei Mal fast umgebracht,
    nur warum weiß keiner so genau."
    "Sie hasst mich ganz einfach! Aber es hat auch was gutes, wenn ich nicht ihretwegen im Krankenhaus gelandet wäre würdest du wohl immernoch da unten rumgammeln Katzenprinz."




    Claves' Stimme klingt ängstlich, und ich bereue meine Frage.
    "Das wusste ich nicht, tut mir Leid..."
    Claves dreht sich dem Küchenfenster zu und knurrt leicht angesäuert.
    "Ich mag es nicht dauernd Dinge wie 'es tut mir leid' zu hören! Fragen kostet nichts und das alles ist schließlich kein Geheimnis."
    Das klingt sinnvoll.
    "Es wird langsam spät, wir sollten schlafen gehen."
    wirft Claire ein, worauf Leon zustimmend nickt und sich mir zuwendet
    "Du darfst, wenn du möchtest, im Gästezimmer übernachten, ich werde dir Morgen das Schlafzimmer im ersten Stock einrichten."
    Claves geht wortlos an uns vorbei in den Flur und nur wenige Sekunden später knallt eine Tür zu.
    Claire sieht ihrer Schwester nach und seufzt, dann steht sie ebenfalls auf und verlässt den Raum.
    "Du musst viele Fragen haben, aber dazu kommen wir Morgen, Heute war ein recht turbulenzreicher Tag."
    Ich nicke auf Leons Worte und er zeigt mir das Gästezimmer, das im selben Flur wie Claves 'Zimmer liegt.
    Ich nehme mir garnicht erst die Zeit den Raum genauer zu betrachten und lasse mich direkt in das weiche Bett fallen.



    >>Ich empfinde Mitleid für Claves.
    Was ist wenn Mutter sie findet?
    Wird sie es dieses Mal überleben?
    Wir sind zwar alles Andere als menschlich, aber dennoch sterblich.
    Ich als DiSin- eine divine Sinner, und Claves als DeRo- develish Royalist...Wir haben so schwere Aufgaben in der Geschichte dieser verdammten Stadt...und dann noch Mutters Hass gegen Claves, den keiner zu begründen weiß.
    Hoffentlich schafft sie es weiterhin ihrer Aufgabe gerecht zu werden...
    <<

    Meine Tür öffnet sich und aus dem Licht des Flurs tritt eine Gestalt mit Katzenohren.
    "Guten Abend Kyle...stimmt was nicht?"
    Ich setzte mich aufrecht und schalte die kleine Lampe auf meiner Nachtkonsole an.
    Kyle betritt den Raum und kommt auf mich zu.
    "Tut mir leid falls ich dich geweckt habe..." seine Stimme klingt ungewöhnlich schuldbewusst.
    Ich schüttele den Kopf und biete ihm an sich aufs Bett zu setzten, was er auch unverzüglich tut.
    "Was gibts Kyle?" frage ich ihn direkt.
    "Nun ja, ich hab da ein paar Fragen an dich..." er schaut verlegen zu Boden.
    "Schieß doch einfach los, ich beiße nicht."
    Manchmal kann es ganz schön schwer sein jemanden davon zu überzeugen mit mir reden zu können.
    "Was seit ihr Beiden eigentlich? Ihr seid doch auf garkeinen Fall Menschen."
    "Du bist ja auch kein vollständiger Mensch mehr, also kannst du es uns wohl kaum vorwerfen. Ich bin eine DiSin, ein Wesen das zur Hälfte Engel und zur Hälfte Mensch ist, ich arbeite für den Stadtrat als Exekutantin im Gericht, mein Bereich ist Betrug, also wenn die Stadt um irgendetwas betrogen wird muss ich einschreiten und den Betrüger bestrafen.
    Claves ist eine DeRo- also ein Halbdämon. Ihr Bereich ist das Jugendrecht. Wenn Kinder und Jugendliche in dieser Stadt nicht Gerecht behandelt werden macht sie meist kurzen Prozess mit den Tätern."
    Kyle schaut mich etwas perplex an und ich muss lachen. "War das zu viel Info für diese Nacht?"
    Er schüttelt den Kopf und grinst mich schelmisch an. "Das erklärt eure Routine bei meiner Rettung, ihr habt euch benommen als würdet ihr regelmäßig solche Aktionen vollführen."

  • Von diesem Kapitel an werden die PoV-Wechsel nurnoch Kapitelweise stattfinden



    16


    Der nächste Morgen kommt, wie immer, viel zu früh.
    Ich gehe der täglichen Routine nach und setzte mich anschließend an den Tisch im Wohnzimmer.
    >>Verdammt, warum ?!<<
    Diese Frage geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Dad setzt sich zu mir und beobachtet mich mit ernstem Blick.
    "Geht es dir gut Claves?" fragt er mich.
    Ich zucke mit den Schultern und lehne mich zurück.
    Claire und Kyle betreten den Raum. Kyle wirkt wesentlich entspannter als gestern Abend.
    "Tat gut mal wieder in einem Bett zu schlafen." Er streckt sich ausgebig und gähnt, wobei seine Katzenohren hin und her wippen.
    Claire beobachtet Ihn lächelnd. Leon steht auf und geht in die Küche um das Frühstück vorzubereiten.
    Ich begebe mich zu Ihm um zu helfen.
    "Möchtest du Heute mitkommen?" Seine Frage jagt mir einen eiskalten Schauer über den Rücken.
    Ich schüttele den Kopf. "Ich werde Heute mit Claire und Kyle rumhängen, wir zeigen ihm die Stadt."
    Leon nickt besorgt.



    Nach dem Frühstück verlassen wir alle gemeinsam das Haus.
    Leon verabschiedet sich kurz und murmelt Claire noch was zu, worauf sie nickt.
    Sie wendet sich Kyle und mir zu. "Wir werden dir etwas die Stadt zeigen Kyle."
    Kyle nickt und Claire führt uns Richtung Park.
    Immer wieder bemerke ich wie Claire sich umschaut als würde sie das Schlimmste erwarten.
    "Stimmt etwas nicht Claire?" frage ich sie. Als sie mich überrascht anschaut fällt mir ein, warum sie so agiert.
    "Suchst du nach eurer Mum?" Kyle sieht etwas verwirrt aus, "ich will ihr nicht über den Weg laufen..." murmele ich.
    Claire bleibt stehen, "Dad hat mir gesagt ich soll darauf achten das dir nichts passiert Claves."
    Ich balle meine Hände zu Fäusten und verkneife mir die Tränen. "Du musst dich nicht wie mein Kindermädchen benehmen, ich kann gut auf mich selbst aufpassen!" Ich mache auf dem Absatz kehrt und renne weg, aber Kyle holt mich schnell ein und hält mich am Arm fest. "Jetzt warte doch mal Claves. Ist es nicht vernünftiger bei uns zu bleiben?"
    Im Gebüsch neben uns raschelt es und sofort stellen sich Kyles Ohren auf. Er packt mich an der Hand und zieht mich zurück zu Claire, die bereits ihre Pistole in der Hand hat und sie auf ein Ziel in der Ferne richtet. Aus reinem Reflex lasse auch ich meine Waffe und meine Rüstung erscheinen. Klye zieht seinen Bogen und spannt ihn.
    Eine niedere Kreatur springt aus dem Gestrüpp und rennt auf uns zu, spürt jedoch direkt meine Klinge.
    "Ich hab einen schlechten Tag, also verschwinde lieber wieder wenn dir dein Leben lieb ist!"
    Das Wesen jault auf, macht kehrt und rennt weg.

  • 17


    Claves Angriff ist zielsicher wie immer, aber auch sie scheint eine bedrückende Präsenz in der Umgebung zu spüren.
    Kyle pfeift anerkennend und steckt den Bogen wieder weg. "Du hast es echt drauf Claves..." Kyle schaut sich alamiert um und zieht seinen Bogen erneut, richtet ihn auf ein entferntes Ziel und sein sonst grünes Auge färbt sich rot.
    "Wer ist da?!"
    Claves zieht sich unsicher etwas zurück.
    Eine hübsche Frau mit langen, schwarzen Haaren tritt aus dem Schatten und lächelt uns freundlich an.
    "Kein Grund mich zu bedrohen junger Prinz, mein Name ist Alice Ruin, ich bin die Lehrerin dieser Mädchen."
    Kyle wirft mir einen unsicheren Blick zu und ich nicke, worauf er seinen Bogen senkt und sich etwas beruhigt.
    "Was soll das ?!" ruft Claves plötzlich und zieht erneut ihr Espada. Frau Ruin lacht einfach nur und kommt auf uns zu.
    "Keine Sorge Mädels, ich wollte nur testen ob ihr auch schön übt." >>Warum? Sie konnte doch bis vor kurzem keine Dämonen beschwören...<< "Claire! Hau mit Kyle ab, ich kümmere mich darum." Ich nicke Claves zu und deute Kyle an, das wir weiterrennen. "Pass auf dich auf Claves!" Murmelt Kyle und läuft los.



    Nach gut 300 Metern ertönt ein lauter Knall hinter uns und der Park ist an der Stelle, an der wir Claves zurückließen, von einer schwarzen Spähre umringt. "Was ist das denn?" fragt Kyle verwundert. "Das ist eine von Claves' besonderen Fähigkeiten, der 'Death Chamber', scheinbar war diese Frau eine Gestaltwanderin und Claves hat die Genehmigung zur Exekution erhalten."

  • 18


    Ich stelle mich der Frau, die sich als unsere Lehrerin ausgibt, entgegen. Ihre Hände mutieren zu spitzen Krallen und ihr Gesicht verzieht sich zu einem groteskem Grinsen. "Du hast sssssofort erkannt das ich eine Wandlerin bin, oder?"
    Ich ziehe meinen Rapier und mache mich kampfbereit. "Du bist nur ein schlechter Schauspieler und du solltest dich nicht mit einem DeRo messen." Der Wandler setzt zum Sprung an und streckt mir seine Krallen entgegen, aber ich blocke den Schlag geschickt ab und schlage zurück. Der Feind taumelt und ich tippe meine Kette an um eine Erlaubniss zu erfragen.
    "Du bisssst ohne Erlaubnisss aufgessschmissen, oder ?" Das Wesen zischt seine Worte immer undeutlicher und fängt plötzlich an, schallend zu lachen. "Du kannssst mir nicht ewig aussssweichen Clavesss." Es springt erneut auf mich zu. Ich will einen Schritt zur Seite machen, falle aber nach hinten und werde von einer der scharfen Krallen getroffen. Eine tiefe Wunde zieht sich durch meine linke Schulter. Mein Anhänger blinkt auf und eine riesige, schwarze Spähre erscheint um uns und kapselt uns von der Außenwelt ab. Ich finde mein Gleichgewicht wieder und steche meine Klinge mit hoher Geschwindigkeit in das Herz des Feindes. "Death Chamber! Chain Cage!
    " Das Wesen schreit auf und wird von unzähligen Ketten durchbohrt.
    "Du wirst der Meisterin nicht ewig entfliehen können!" Die letzten Worte des Wandlers treffen mich hart, aber ich unterdrücke meine Angst vor seiner Meisterin."Soll Sie doch kommen!" Die Spähre zersplittert und mit ihr verschwindet der Feind.
    Ich werde mir des Schmerzes in meiner Schulter bewusst und gehe, meine Schulter fest drückend, auf die Knie.
    "Mist, ich habe zu viel Blut verloren" Ich stehe auf und gehe in die Richtung, in die Claire und Kyle rannten, falle aber ziemlich schnell wieder.
    "Claves"
    Die mir nur zu gut bekannte Stimme lässt mich aufschrecken und ich drehe mich zu der Person um.

  • 19


    Die riesige Kugel verschwindet und eine bedrückende Präsens erscheint aus Claves' Richtung. "Spürst du das Claire?"
    Ich nicke einfach nur und laufe direkt in Claves' Richtung. Kyle folgt mir mit etwas Abstand. Plötzlich verschwindet die bedrohliche Aura. "Mist!" Der Boden vor uns ist mit Kampfspuren übersät, aber von Claves fehlt fast jede Spur. Einzig ihr Anhänger liegt gesplittert auf dem Boden. Kyle hebt ihn auf und lässt sein grünes Auge rot leuchten.
    "Was machst du ?" Meine Waffe leuchtet auf und schießt plötzlich einfach auf den Boden. "Claves ist irgendwo unter der Stadt und ihr scheint es nicht gut zu gehen." Kyle steckt den Anhänger ein und sieht sich konzentriert um. "Irgendwo muss der Eingang sein. Welcher Ort in dieser Stadt käme dafür in Frage ?" Er blickt mich an und ich ziehe mein Handy aus der Tasche.
    "Der Empfang ist weg obwohl wir mitten im Park sind, das ist nicht normal."

  • 20


    Claire's Blick wirkt panisch, als ob sie genau wüsste was passiert ist. Sie beginnt wie ein Tiger im Käfig umherzustreifen und nach einem Eingang zu suchen. Ein modriger Geruch, den ich nur zu gut kenne, steigt mir in die Nase. "Gibts hier in der Nähe eine Art Friedhof oder eine alte Kapelle ? Claves' Spur ist noch gut verfolgbar." Claire nimmt meine Hand und zieht mich durchs Gestrüpp zu einem Friedhof. Alles wirkt alt und etwas überwuchert, als ob dieser Ort, wie ich zuvor, in Vergessenheit geraten ist. "Ist ihre Spur hier stärker?" Claires blaue Augen mustern mich mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung. Ich konzentriere mich auf die Umgebung und die Veränderungen dieses Ortes. Ein Grabstein ist etwas verschoben worden und Wärme dringt heraus. "Da vorne ist etwas unter dem Grabstein das wie ein Tunnel aufgebaut ist und weit unter die Stadt führt, wir sollten es uns mal genauer ansehen." Zielstrebig gehe ich auf den markanten Grabstein zu und versuche zu ignorieren das 'Cynthia' der Name der Verstorbenen ist.
    Claire verschiebt den Stein mit etwas Magie und legt damit die Treppen unter ihm frei.
    "Ich werde hinuntergehen und Claves suchen und du wirst zurück zu Leon gehen, Kyle." Wieder sieht sie mich mit durchdringendem Blick an. "Du hast schließlich auch gelesen was auf diesem Stein steht. Ich denke mal das die Katakomben der Engelsprinzessin werden gesegnet sein, also wirst du da unten noch weiter geschwächt, was in deinem Zustand sehr schlecht wäre." Ich will ihr wiedersprechen, sehe allerdings ein das sie Recht hat und nicke zustimmend.
    "Pass auf dich auf Claire."
    Sie zieht ihre Schusswaffe und betritt den Tunnel. Ich gehe zurück zum Gehweg und begebe mich in die Stadt und nach wenigen Minuten kommt Leon mir entgegen. "Wo sind die Mädchen?" sein Blick wirkt besorgt, als ob er bereits wüsste was passiert ist, aber ich erkläre ihm trotzdem die Situation. "Ich werde da unten auch nichts machen können, ich bin ein Dämon. Wir werden jetzt erstmal nach Hause fahren und einige Maßnahmen in die Wege leiten um die Beiden zu unterstützen.
    Leon führt mich zurück zum Gefährt des gestrigen Abends und lässt mich diesmal neben ihm einsteigen. Die ganze Technik im Inneren ist erstaunlich aufgebaut und leuchtet an manchen Stellen. Im Haus öffnet Leon mit seinem Anhänger, der einem Löwen ähnelt, eine gut getarnte Tür zu einem dunklem Raum, in dem einige leuchtende Fenster ein kaltes Licht ausstrahlen und setzt sich auf einen komischen Stuhl, von dem aus er alles im Blick hat. "Von hier aus kann ich Claire's Fähigkeiten verstärken und ihre Limits aufheben." Erklärt Leon mir. Ich gehe zurück ins Wohnzimmer und nehem mir ein Geschichtsbuch aus einem größerem Regal.



  • 21


    Leise Geräusche in der Ferne lassen mich aufwachen. Der Versuch, mich vom harten Boden zu erheben scheitert und ein Blick auf meine Handgelenke verrät mir den Grund für meine Bewegungslosigkeit. "Ketten...Also hat Sie mich doch gefunden..." Ich befinde mich in einer kleinen Zelle an einem sehr gepflegtem Ort. Eine Tür öffnet sich irgendwo und eine Frau, die mir nur zu bekannt ist, tritt in mein Blickfeld. "Endlich aufgewacht? Wie geht es dir?" Ich gebe keine Antwort. "Verstehe, du bist noch sauer auf mich. Das Geschehene tut mir sehr leid." >>Sie hat was vor...<< "Warum sollte ich dir glauben? Du hast mich mehrfach fast umgebracht!" Sie kommt auf mich zu und öffnet die Ketten. "Du bist zu wichtigen Dingen bestimmt Claves!" Ich stehe auf und schaue mich um. Der Raum ist in hellen Tönen gestrichen und sehr ordentlich. Auf Regalen an den Wänden sitzen, ordentlich aufgereit, Porzellanpuppen, die mich anzustarren scheinen. "Wo sind wir hier?" Mutter legt ihre Arme um meine Schultern und Umarmt mich. "Das ist dein Zimmer mein Schatz."

  • 22


    Vorsichtig gehe ich die modrigen Treppen hinab. Der Gang ist dunkel und riecht nach altem, verrotteten Fleisch. Am unterem Ende der Treppe fällt ein Lichtschein auf die Steine. Ich ziehe meine Waffe und schleiche mich durch die angelehnte Tür in den erleuchteten Raum. "Igitt." Der Wände sind von vertrocknetem Blut braun gefärbt und am Boden liegen Knochen und Leichenteile. Ein leises Keuchen erregt meine Aufmerksamkeit. Ich folge dem Geräusch und mir bleibt fast der Atem stehen als ich Miss Ruin in einer Ecke sitzen sehe. In ihrer Schulter steckt eine lange Nadel und ihre ehemals weiße Bluse ist dunkelrot gefärbt. "C....Claire ? Was machst du hier ?" Ihr Atem ist sehr flach und ihre Augen flackern schmerzerfüllt auf. "Ich werde ihnen helfen Alice." Ich ziehe die Nadel vorsichtig aus ihrem Fleisch und helfe ihr auf. "Wie ist das passiert ? Und wer war das ?" Alice lehnt sich gegen mich und ich ziehe sie zur Treppe. "Es war Claves...Sie wurde von einer Frau begleitet..." Wir gehen die Treppen langsam wieder hinauf. "Dad wird Ihnen helfen." Licht fällt durch das Grab oben hinein doch eine Person steht dort.
    "Oh Nein!" Alice verliert das Bewusstsein und ich habe Schwierigkeiten Sie festzuhalten. "Soll ich dir helfen Claire ?" Claves kommt auf mich zu und sticht Alice ihr Espada in den Nacken. "Claves?!" Sie lacht hämisch und schubst unser ehemalige Lehrerin die Treppen hinab. "Komm mit Claire, Mutter wartet."

  • 23


    Ein starker Schmerz durchfährt meinen Körper und ich falle nach vorne. "Claves!" Claire nimmt meine Hand und zieht mich zu sich. "Was ist hier nur los?" Sie zieht mich die Treppen hinauf und führt mich zur Stadt zurück. Kyle und Leon kommen uns entgegen. Die Straßen sind, bis auf uns, komplett leer und still. "Irgendetwas stimmt in dieser Stadt nicht." bemerkt Kyle sinnloser Weise. "Mum ist zurück. Und sie arbeitet mit dieser Cynthia zusammen."

  • 24


    "Cynthia?" Ein mulmiges Gefühl breitet sich in mir aus. "Die Engelsprinzessin?" Claire kommt auf mich zu und legt mir ihre Hand auf die Schulter. "Alles in Ordnung Kyle?" In ihrer Stimme schwingt Besorgnis mit. "Natürlich die Engelsprinzessin." Claves verschränkt die Arme vor der Brust und schaudert gespielt. "Zwei gruselige Frauen auf einmal und dann sind auch noch beide total verrückt." Claire wendet sich Claves empört zu. "Hör mit diesen Scherzen auf!" Ein starkes Beben erschüttert den Boden.