Hmm, das kann ich nur bedingt nachvollziehen. Ich hatte eine ähnliche Erfahrung, dass ich auch die Spiele gespielt habe und dann lange auf den Anime warten musste und auch ich habe, bis auf Naegi und Kirigiri, den Cast des zweiten Spiels deutlich mehr ins Herz geschlossen, als die Charaktere aus dem ersten Teil. (Meine Favoriten sind übrigens Tanaka und Nanami, aber ich liebe sie alle
)
Ich erinnere mich auch noch sehr gut an das Ende von SDR2, denn ich fand es absolut genial. Danganronpa ist für mich die Geschichte von Hoffnung im Angesicht der absoluten Verzweiflung, und es wird ja auch im Franchise selbst oft genug betont, dass es das eine nicht ohne das andere geben kann. Das Ende von SDR2 ist der Höhepunkt dieses Konzepts: Die Überlebenden um Hinata müssen sich entscheiden, ob sie in einem Trugbild von Hoffnung leben, oder in ihre Rolle als Ultimate Despair zurückkehren wollen, um damit die Welt von Junko zu befreien. Dabei ist ihre einzige Hoffnung, dass sie in ihren von Despair verheerten Körpern - Junko hat ja beschrieben, wie sie sich selbst zugerichtet hatten - noch zurück zur Hoffnung finden könne, und das ohne Erinnerung an die Ereignisse in der Simulation. Abgesehen von dieser minimalen Hoffnung ist es reine Selbstaufopferung für das höhere Wohl. Die Chance, dass sie ihre Klassenkameraden nochmal wiedersehen können, habe ich schon gar nicht mehr ernst genommen. Und dass sie diesen Deal dann tatsächlich eingehen, hat mich extrem geflasht. Das hat sie quasi zu Märtyrern gemacht.
Nun ist es ja schon im Epilog von SDR2 so, dass ein Wunder geschieht: Hinata hat seinen Körper von Kamukura zurückerobert und konnte anscheinend auch seine Erinnerungen behalten. Das war für mich das perfekte Ende. Es hat Hoffnung für die Zukunft gezeigt, ohne das hohe Opfer, das die Überlebenden bringen mussten, zu verbilligen, denn:
1. Hinata sieht zwar körperlich ok aus in der letzten Szene, aber die anderen Überlebenden sieht man nicht, und man muss davon ausgehen, dass sie zumindest körperlich so geschunden sind, wie Junko es beschrieben hat.
2. Sie tragen immer noch die Bürde des Überlebenden und müssen mit dem Verlust ihrer Klassenkameraden umgehen.
Und genau diese zwei Punkte zerstört Kibou-hen komplett. Die Toten kommen alle ins Leben zurück und es gibt keine Spuren mehr von den Überresten der Verzweiflung, weder körperlich noch psychisch. Es ist einfach kein wirkliches Opfer mehr, wenn sie im Endeffekt nichts geopfert haben. So bleibt nur noch der Wehmutstropfen, dass Nanami immer noch tot ist, aber die Echte konnten sie sowieso nicht retten, und die KI-Version hatte sich in erster Linie selbst geopfert.
Ich will dir hier natürlich nichts schlecht reden, und irgendwo tief in meinem schwarzen, verbitterten Herzen habe ich mich auch ein bisschen gefreut, meine Lieblinge wieder wohlauf zu sehen. Überwogen hat für mich aber eindeutig das Gefühl von Enttäuschung über dieses Danganronpa-untypisch etwas kitschige Ende. :(
Re: Kirigiri, von der ist man solchen Unsinn doch längst gewohnt. Die hat immer noch ein Ass im Ärmel. :D